Kurz und interessant

= „Die EU ist wie der Kölner Dom: Er muss von jeder Generation weitergebaut werden.“ (Der gebürtige Kölner Alexander Graf Lambsdorff)

= In China haben Arbeitnehmer Anspruch auf zehn Tage Urlaub pro Jahr – falls sie mindestens zehn Jahre in ihrer Firma beschäftigt sind; die anderen Arbeitnehmer erhalten fünf Urlaubstage.

= „Ich möchte zur Aktualität der Gottesfrage empfehlen, einmal beim Mystiker Meister Eckhart nachzulesen: Gott ist der Seelengrund des Menschen. Gott ist keine Person. Gott ist kein Wesen. Gott ist nicht einmal etwas Seiendes. Gott ist reine Intellektualität und sonst gar nichts. Sehr deutlich wird das dann noch, wenn man wie im ersten Johannesbrief (Kap. 4) das Wort „Gott“ durch „Liebe“ ersetzt. Dann wird klar: Das Göttliche ist niemals außerhalb, sondern als Seelengrund das Ureigentliche des Menschen. Das Göttliche wird im Lieben und Geliebtwerden sichtbar und erfahrbar.“ (Manfred Flerus)

= „Ich habe von meiner Mutter gelernt, dass die Liebe am größten ist, und habe als Kind auch miterlebt, wie sie anderen Menschen geholfen hat. Damals waren viele unterwegs, die bei uns an die Tür klopften und um eine Schnitte Brot bettelten. Meine Mutter bat sie herein, und sie aßen in unserer kleinen Küche. Das war mir nicht so lieb, aber sie sagte etwas, was ich nie vergessen habe: Man zwingt Menschen nicht, im Stehen zu essen.“ (Franz Müntefering)

= „Der Erzherzog genießt, dass er kaum zwei Wochen nach der Jagd mit Kaiser Wilhelm nun mit King George V. in der Nähe von Schloss Winsor auf Fasanenjagd gehen darf. Franz Ferdinand und der König werden von drei Herzögen begleitet, während die Damen im Schloss Windsor parlieren und Konzerten lauschen. Am Dienstag werden von den adligen Schützen tausend Fasane und vierhundertfünfzig Wildenten erlegt, die ihnen die Treiber vor die Flinte scheuchen. Am Mittwoch waren es dann bei Sonnenschein siebzehnhundert Fasane und zehn Sauen; der Erzherzog regte beim Abendessen an, dass doch ein Gedenkstein künftig an seine Treffsicherheit erinnern möge.“ (Fundstück)

= „Im Dezember 1975 enthüllte der SPIEGEL, dass der Staatsapparat der DDR Kinder zur Adoption freigab, deren Eltern bei der Flucht erwischt worden waren. Nach der Wende wurden weitere politisch motivierte Zwangsadoptionen bekannt, doch bis heute ist das Unrecht nicht aufgearbeitet.“ (SPIEGEL)

= „900 Millionen Euro für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt, darunter machen wir es nicht: Wer ist hier verrückt geworden – und warum?“ (FAZ)

= Aktien im Wert von 3,17 Milliarden Dollar hat Warren Buffett an die Stiftung von Bill und Melinda Gates sowie an vier Wohltätigkeitsorganisationen seiner eigenen Familie gespendet. Seit 2006 spendete er insgesamt 27 Milliarden Dollar an fünf Organisationen, davon 22 Miliarden an die Gates-Stiftung.

= Kompostierbare Espresso-Kapseln sind der letzte Schrei. Dabei verrotten sie in Wirklichkeit gar nicht.

= Der amerikanische Professor Mark Lilla: „Die Identitätspolitik hat einzig bewirkt, dass die Konservativen unsere Institutionen immer fester im Griff haben. Es wäre höchste Zeit, dass die Linksliberalen eine Spitzkehre machen und sich wieder zu ihren Grundprinzipien bekennen: Solidarität und gleiche Chancen für alle: Nie hat das Land dies mehr gebraucht.“

= „Wir wissen heute, dass es zig Trillionen von Sternen gibt. Das kann sich kein Mensch vorstellen, und das will auch kein Mensch wissen. Die Menschen wollen glauben, dass sie im Zentrum des Universums stehen. Dass sie wichtig sind.“ (Volker Reinhardt)

= „Ehren wir Deutschland, indem wir seinen Namen nicht den Dumpfen überlassen. Etablieren wir d e u t s c h als Qualitätssiegel für Zivilcourage und Humanität.“ (Fundstück)

= „Wir werden uns nie alle einig sein und wir sollten es auch nicht unbedingt sein müssen. Wir müssen uns nur darum bemühen, Bedingungen zu schaffen, in denen Uneinigkeit gewaltfrei, stilsicher, anspruchsvoll in einer Debatte der Worte ausgedrückt werden kann. Diese Arbeit hat gerade erst begonnen.“ (G. Ash)

= Die vielgestaltigen Formen der Wolken inspirierten den Dichter Johan Wolfgang von Goethe so sehr, dass er sie in Verse kleidete. In „Wolkenbildung“ beschreibt er poetisch die vier Grundformen, die der Forscher Luke Howard kurz zuvor erstmals definiert hatte: Cirrus, Cumulus, Stratus, Nimbus. (Fundstück)

 

Der Iran bleibt gefährlich !

Im Iran ist der oberste Ajatollah als „Revolutionsführer“ nicht nur Stellvertreter des seit dem Jahre 941 in der Verborgenheit weilenden zwölften Imams, der am Ende der Zeiten wiederkehren werde, sondern gemäß Verfassung auch der oberste Rechtsgelehrte, der als nahezu unfehlbar gilt und der auch in der Pseudodemokratie Iran das letzte Wort hat. (Im Jahre 2007 sollte der verborgene Imam schon erscheinen; doch er kam nicht.)

Die dem Revolutionsführer unterstehenden Revolutionsgarden verbreiten Angst und Schrecken; wann immer mal wieder Protestbewegungen im Volk aufflammen, dann werden Tausende gefoltert, eingesperrt oder hingerichtet; Vergewaltigungen in den Gefängnissen gehören zum Disziplinierungsprogramm der Garden.

Hunderttausende iranische Mädchen unter 15 Jahren sind zwangsverheiratet worden. Ein Paragraf des iranischen Zivilrechts, das auf der Scharia beruhlt, erklärt Mädchen ab dem 13. und Jungen ab dem 15. Lebensjahr für heiratsfähig; Eltern können ihre Töchter per Gerichtsbeschluss sogar schon früher für „heiratsreif“ erklären; Opfer sind häufig Kinder armer Eltern, die gegen ein hohes Brautgeld vermählt werden.

Breits unter Präsident Ahmadineschad wurde verkündet, dass der Iran eines Tages den Erzfeind Israel vernichten und das Land dem Erdboden gleich machen würde; erste Versuche wurden und werden im Syrienkrieg mit Hilfe des Libanon unternommen. Es ist gut zu wissen, daß Israel militärisch deutlich überlegen ist und daß die Syrer, Iraner und Libanesen nicht in der Lage sind, einen überregionalen Krieg vom Zaun zu brechen – auch weil Russland und die Türkei das nicht zulassen würden.

Der Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran ist ein Fehler, weil die durch das Abkommen ermöglichten Kontrollen im Iran das Risiko zwar nicht auf Null stellen, aber minimieren. Hoffentlich bleiben die Europäer gegenüber dem Iran wachsam und gleichzeitig kooperativ.

 

Das Geheimnis des fünften Evangeliums

In diesem Buch von Elaine Pagels (C.H.Beck-Verlag) wird gefragt, warum das ursprünglich so vielfältige, reichhaltige und bis heute faszinierende Christentum ein so enges dogmatisches Glaubenskorsett entwickelt hat.

Ein Buch-Zitat: „Jeder, der schon einmal Dummheit, Sentimentalität, Verblendung und mordgierige Wut in der Maske von Gottes Wahrheit daherkommen sah, weiß, daß für das Problem, das man im Altertum als „Prüfung der Geister“ bezeichnete, keine Patentlösung existiert. Die Orthodoxie mißtraut unserer, des christlichen Fußvolks, Fähigkeit, Prüfungen dieser Art selbst vorzunehmen, und besteht darauf, das Geschäft an unserer Stelle zu erledigen und uns die Ergebnisse fix und fertig zu servieren. In Anbetracht der notorischen Begabung des Menschen zur Selbstüberschätzung können wir der Kirche sogar in gewissem Maß dankbar sein. Viele von uns ersparen sich gern die Mühe eigener Geistesanstrengung und geben sich daher ohne weiteres mit dem zufrieden, was die Überlieferung lehrt.

Aber der Umstand, daß wir die Antwort nicht aus dem Ärmel schütteln können, gibt uns nicht das Recht, der Frage auszuweichen oder sie fallenzulassen. Wir sehen ja auch, welche Gefahren – und sogar schreckliches Leid – die fraglose Hinnahme religiöser Autoritätsansprüche nach sich ziehen kann. Die meisten von uns stellen früher oder später fest, daß es an kritischen Punkten in unserem Leben gar nicht anders geht, als daß wir uns auf uns selbst verlassen und uns aus eigener Kraft einen Weg bahnen, wo keiner ist. An der Fülle und Mannigfaltigkeit unserer religiösen Traditionen – und den Gemeinschaften, die sie pflegen – erfreut mein Herz am meisten, daß sie die spirituelle Entdeckerfreude unzähliger Menschen bezeugen. So bedeuten sie Ermutigung für alle jene, die sich von dem Jesuswort leiten lassen:

„S u c h t , u n d i h r w e r d e t f i n d e n .“

 

Die Sonne der Gerechtigkeit kommt nicht mehr durch !

Unter dieser Überschrift haben engagierte Katholiken und namhafte Theologen einen offenen Brief an den Vors. der deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx geschrieben. Dort heißt es u.a.:

„Der Eindruck, es solle am Ende doch alles beim Alten bleiben, hat das Misstrauen gegen die Amtskirche bei vielen Zeitgenossen zemetiert. Und anders als früher macht das Misstrauen an den Türen der Kirche nicht halt. Die aktiven Katholiken in Deutschland tragen in ihrer großen Mehrheit die vormoderne Ordnung der Kirche nicht mehr mit. Sie ertragen sie nur noch. Und jedes Jahr sind es Zigtausende, die die Last abwerfen und austreten.

Wir appellieren deshalb an unsere Bischöfe: Vertrauen Sie dem Glaubenssinn Ihrer Gläubigen, und gewinnen Sie der Kirche Wahrhaftigkeit und Weite zurück, ohne die das Evangelium nicht atmen kann ! Nehmen Sie Ihre geistliche Vollmacht für mutige Reformen in Anspruch: Binden Sie sich selbst durch echte Gewaltenteilung – das passt besser zur Demut Christi und in den Rahmen der für alle geltenden Gesetze. Bauen Sie die Überhöhungen des Weiheamtes ab, und öffnen Sie es für Frauen. Stellen Sie den Diözesanpriestern die Wahl ihrer Lebensform frei, damit der Zölibat wieder glaubwürdig auf das Himmelreich verweisen kann.

Hören Sie auf das Zeugnis der Bibel und auf die Erfahrungen von Gläubigen, und machen Sie einen Neuanfang mit der Sexualmoral – eine verständige und gerechte Bewertung von Homosexualität inclusive.“

 

Umwelt-Mafia gegen Blech-Lawine

Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten: Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass die Luft in München besser als gedacht ist. Das war für die links/grüne Süddeutsche Zeitung eine schlechte Nachricht, denn sie schrieb: „Bisher liess sich der Kampf gegen die Blech-Lawine trefflich auch mit den Stickstoff-Dioxid-Werten führen. Dieses Argument verliert nun an Schlagkraft. So gesehen kommt die gute Nachricht über die besseren Luftwerte zur Unzeit.“ Alles klar !?!

Seit dem erfundenen Waldsterben hat Deutschland eine Million Hektar Wald hinzugewonnen und seit der Hysterie um Fukushima („Keinen Salat essen !“) kämpfen die Untergangs-Propheten mit Lügen und Viertel-Wahrheiten, mit einer beispiellosen Hetze gegen Politiker und Industrie und Wissenschaftler für ihre Ziele. Mir persönlich fällt es schwer, ein Urteil über die wirkliche Gefährdung unseres Planeten zu fällen; da aber 90 Prozent der Medien inclusive ARD und ZDF in das Horn der Untergangs-Propheten blasen, möchte ich einige Mitbürger zitieren, die anderer Meinung sind:

= Der Journalist und Energieexperte (!) der ARD Jürgen Döschner: „Die Automafia vergast jedes Jahr zehntausend Unschuldige.“

= Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch: „Herr Laschet opfert die Lungen der Bürger den Profitinteressen der Automobilindustrie.“ Die DUH spricht auch gerne von Staatsversagen, rechtsfreien Räumen und einer von der Industrie gesteuerten Bundesregierung. Die DUH verdient übrigens 30 Prozent ihres Etats durch Abmahnungen.

= Im größten Wald Hessens wollen die regierenden Grünen ihre Windkraftpläne realisieren. Naturschützer sind empört.

= Die neue Dieseltechnik ist so sauber wie kein Benziner.

= Niemand hat sich bis heute Gedanken gemacht, wo denn der Strom für die Millionen täglich nachzuladenden Elektro-Autos herkommen soll. Aus dem Ausland, wo der Strom mit Kohle und Atom produziert wird ?

= „Erst bei Dosen von 800 – 1000 Mikrogramm werden unbehandelte Asthmatiker etwas reagieren.“ (Ex-Präsident der deutschen Gesellschaft für Pneumologie)

= „Es wird ein extrem teurer Ausstieg aus der Kohle beschlossen, obwohl niemand weiß, wie Kohle und Atomstrom rasch ersetzt werden können, die heute mehr als die Hälfte der deutschen Stromerzeugung ausmachen. Darf man hoffen, dass die CDU doch noch zur Besinnung kommt und im Sinne der Gemeinschaft die Koalition platzen lässt, bevor sich die CDU/CSU vom SPD-geführten Umweltministerium das nächste Klimarettungsplanwirtschaftsgesetz diktieren lässt ?“ (H.Steltzner FAZ) Der Feuilleton-Kollege von Herrn Steltzner heißt Edo Reents und der schreibt im Ernst: „Warum nicht jede unnotwendige Fahrt genehmigungspflichtig machen oder, wie das Rauchen in der Öffentlichkeit, einfach verbieten ?“ Ein FAZ-Leser meint dazu, man müsse Feuilletonisten verbieten, vor dem Schreiben von Artikeln bewusstseinserweiternde Substanzen zu sich zu nehmen.“

= Der Physiker Jochem Marotzke im SPIEGEL: „Die Menschheit hat mehr Zeit, die globale Erwärmung zu stoppen.“

= Man will in Deutschland gerade fertiggestellte Kohlekraftwerke mit modernster, umweltschonender Technik, die Milliardenbeträge gekostet hat stillegen (plus ca. 70 Milliarden Euro für die Kompensation des Kohleausstiegs), während im Ausland über 1000 (wahrscheinlich nicht mit deutscher Spitzentechnik ausgestatteten) Kohlekraftwerke bals eröffnet (491) und geplant (weitere 790) werden.

= Die Luftqualität hat sich in den vergangenen Jahren epochal verbessert.

= DieWindenergie leistet einen höheren, aber unsteten Beitrag zur Stromerzeugung als die Sonnenenergie; aber Windräder und Trassen stossen auf beträchtlichen Widerstand, merkwürdigerweise gerade bei den Grünen.

= Zur grünen Propaganda, der Diesel sei verantwortlich für tausende Tote, sagt Matthias Klingner, Professor am Fraunhofer Institut in Dresden: „Deutsche Dieselfahrzeuge zeichnen sich im weltweiten Vergleich durch hervorragend niedrige Schadstoffemissionen aus. Nicht ein Mensch stirbt in Deutschland an Emissionen, die aus Dieselmotoren deutscher PKWs stammen.“

 

Fußballer sind auch nur Menschen

Die meisten Fußbll-Profis, die ich kennengelernt habe, sind sympatische, disziplinierte und loyale Typen. Aber es gibt natürlich auch einige weniger intelligente Profis – so z.B. Oliver Kahn, der sich so äußerte: „Nur wer wie jeder abstumpft in diesem Geschäft, kommt durch.“ Aha !! Herr Kahn, der im Fußball „durchgekommen“ ist, leidet also an Abstumpfung ! Lieber Herr Kahn, da Sie jetzt im Wettgeschäft tätig sind, ist Ihre Moral sicher wieder intakt.

Matìas Jesùs Almeyda meint: „Die Summen, die Fußballer verdienen, schaden mittlerweile dem Geist des Fußballs.“ Herr Almeyda hat sicher „wegen dem Geist des Fußballs“ zu hohe Gehaltsangebote immer abgelehnt.

(Milliarden Menschen auf der ganzen Welt sind fußballverrückt und wollen im Stadion oder am Fernseher jeden Tag Fußball schauen; das treibt die Einnahmen der Verbände und Clubs. Aber anders als z.B. im Bereich der Hochkultur, die von Abermilliarden Steuergeldern subventioniert wird, verdient der Fußball sein Geld selbst und z a h l t hunderte Millionen an Steuern und Abgaben)

Auch Max Kruse von Werder Bremen hat eine hohe Meinung von sich selbst; man könnte auch sagen: er trieft vor Eitelkeit. Das hört sich dann so an: „Ich lasse mich nicht verbiegen“. Soll heißen: Ich halte nichts von lebenslangem Lernen. Oder Kruse großzügig: „Das Geld steht für mich nicht mehr im Vordergrund.“

Auch Andreas Schürrle hat nicht „H i e r ! “ gerufen, als der liebe Gott die Intelligenz zugeteilt hat. Bei jedem seiner diversen Clubs küsste er gerne das Vereinslogo, aber seine Leistung ließ immer mehr nach. Als Aubameyang nach England wechseln wollte, kritisierte er öffentlich die Eskapaden, Extravaganzen und Gerüchte um den Gabuner – so kann man gut von sich selber ablenken.

Mario Basler hat von sich selbst eine hohe Meinung: „Heute sagen Spieler immer das Gleiche, keiner meckert oder schimpft mal. Ich war anders; ich habe damals in Kaiserslautern einen Pepita-Hut aufgesetzt. Im Fußball geht es um zu viel Kohle, der Kommerz hat den Fußball total im Griff. Ich hätte noch ein , zwei Jahre spielen können, kam mit dem Zirkus aber nicht mehr klar.“

Zum Schluss geht es um den als Trainer und Sportdirektor extrem erfolgreichen Matthias Sammer, der den von mir sehr geschätzten Rudi Völler in den Senkel stellt: „Die hoch bezahlten Jungstars werden zum Werkclub gelockt; Bayer ist eine von Bequemlichkeit geprägte Wohlfühloase. Wenn Moral und Anstand da wären, müsste man die Mannschaft hinterfragen.“ Wer lässt hier Moral und Anstand vermissen? Liebe Leser, wenn Sie mal richtig lachen wollen, dann schauen Sie sich die Bundesliga-Analysen von Sammer bei Sky an !!


 

Fragen eines lesenden Arbeiters

Wer baute das siebentorige Theben ? In den Büchern stehen die Namen von Königen. Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt ? Und das mehrmals zerstörte Babylon – wer baute es so viele Male auf ? In welchen Häusern des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute ? Wohin gingen an dem Abend, als die chinesische Mauer fertig war, die Maurer ? Das große Rom ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie ? Über wen triumphierten die Cäsaren ? Hatte das vielbesungene Byzanz nur Paläste für seine Bewohner ? Selbst in dem sagenhaften Atlantis brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang, die Ersaufenden wohl nach ihren Sklaven.

Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein ? Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch mit ? Philippp von Spanien weinte, als seine Flotte untergegangen war. Weinte sonst niemand ? Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer siegte außer ihm ? (B. Brecht)


 

Gedichte (Von Peter Hacks)

= „Laß mir deiner Blumen eine, eine nur aus deinem Strauß,

Oder ich fall um und weine mir vor Gram die Augen aus.

Schenk mir einen Blick beim Scheiden, wenn ich geh in fremdes Land,

Oder sprich: Ich mag dich leiden, oder nimm mich bei der Hand.

Gib mir einen Kuß zum Scheine, eine einzige Silbe sprich.

Lass mir deiner Blumen eine und den Wahn du liebtest mich.

= „Seit du dabist auf der Welt, seit du mit mir lachst und schweigest,

Seit du mit mir liegst und steigest, seit auf dich mein Jammer fällt.

Und in blöder Tage Lauf kämpfend du mit mir ermüdest,

Lächelnd, Himmlische, als lüdest du dir eitel Wonne auf.

Weiß ich endlich, was mich hält, daß ich nicht in Tollheit ende.

Ganz verbindlich schüttl` ich Hände, seit du dabist auf der Welt.

= „Als mein Mädchen zu Besuch kam, unerwartet wie ein Lied,

Als ich sie dann auf das Tuch nahm, das mein Bette überzieht.

Als die Frösche und die Vögel munter quarrten in der Nacht,

Habe ich von Gottes Regel besser als zumeist gedacht.

Als mit Lachen und mit Stöhnen, als mit zärtlichem Gelüst

An der Schönheit meiner Schönen ich mich noch nicht sattgeküßt,

Als der Morgensonne Prangen aus den Wiesen sich erhob,

Wußte ich dem Unterfangen seiner ganzen Schöpfung Lob.

Diese Nacht war von den Nächten, wo der Mensch die Liebe spürt,

Wo die Knoten sich entflechten, die man ihm ums Herz geschnürt.

Als mein Mädchen zu Besuch kam, unerwartet wie ein Lied,

Und wo ich sie aufs Tuch nahm, das mein Bette überzieht.