Nur ein Vogelschiss

= Pater Maximilian Kolbe, der in Auschwitz anstelle eines Familienvaters in den Tod ging, begründete ebenso wenig wie Jesus eine Heldensage – wohl aber eine Hoffnung. Als die Deutschen 1939 Polen überfallen, werden Pater Kolbe und etliche seiner Mitbrüder drei Monate in unterschiedlichen Lagern festgehalten. Mit der zweiten Verhaftung im Februar 1941 beginnt die letzte Etappe eines rasanten Lebens; jene Etappe, dieMaximilian Kolbe zu einem der großen Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts macht. Nach der Flucht eines Häftlings aus Block 14 in Auschwitz werden zehn Männer willkürlich zum Hungertod bestimmt. Einer von ihnen ist der polnische Unteroffizier Franciszek Gajowniczek, der daraufhin das Los seiner Familie beklagt. Kolbe möchte den Platz des Familienvaters einnehmen und wendet sich an Karl Fritzsch, den berüchtigten Lagerführer: „Er hat Frau und Kinder. Ich bin allein und alt.“ Mit einer barschen Geste stimmt Fritzsch zu. Gajowniczek darf sich wieder in die Reihe einordnen. Maximilian Kolbe und neun weitere Männer werden in den Hungerbunker geführt. (CiG)

= Vier Pfennig pro Kilometer und Person – für die Deportation mussten die Juden selbst zahlen.

= Eichmann wohnte Deportationen und Tötungen selbst bei, um im Reichssicherheitshauptamt von den Abläufen zu berichten. Beim Beobachten einer Massenhinrichtung heißt es: „Ich wollte das noch lebende Kind aus der Grube herausholen, da zerschlug eine Kugel den Kopf. Mein Fahrer wischte mir kleine Gehirnstücke vom Ledermantel.“

= „Die lange tabuisierte Blockade Leningrads. Mit 1 bis 1,2 Millionen zivilen Toten war die Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht eines der großen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Stalins Hass auf die Stadt beförderte Hitlers Vernichtungspläne. Die beiden Diktatoren spielten diese tragische Fuge vierhändig.“ (NZZ)

= „Seitens des Chefs der Heeresgruppe Mitte wird die Frage der Ernährung der Kriegsgefangenen angeschnitten. Insbesondere wird seitens der Heeresgruppe Mitte darauf hingewiesen, dass die Kriegsgefangenen einen notwendigen Zuschuss an Arbeitskraft darstellten, in ihrem gegenwärtigen Zustand aber nicht arbeiten könnten, vielmehr in großem Umfange der Erschöpfung anheim fielen. Der Generalquatiermeister greift in die Auseinandersetzung ein und erklärt: Nichtarbeitende Kriegsgefangene in den Gefangenenlagern haben zu verhungern. Arbeitende Kriegsgefangene könen im Einzelfalle auch aus Heeresbeständen ernährt werden.“ (Protokoll einer von Generalstabschef Franz Halder einberufenen Konferenz der Heeresspitze in Weißrussland am 13. November 1941)

= Heinrich Himmler zu SS-Offizieren in seiner „Posener Rede“ vom 4. Oktober 1943: „Ich will hier vor Ihnen in aller Offenheit auch ein ganz schweres Kapitel erwähnen. Ich meine die Ausrottung des jüdischen Volkes. Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht. „Das jüdische Volk wird ausgerottet“, sagt ein jeder Parteigenosse, „ganz klar, steht in unserem Programm, Ausschaltung der Juden, Ausrottung, machen wir.“ Von allen, die so reden, hat keiner zugesehen, keiner hat es durchgestanden. Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht.“

 

Die Welt ist ein Dorf

= In Bangladesch leben 163 Millionen Einwohner auf einer Fläche so groß wie Griechenland. Der muslimische Staat ist nach China der zweitgrößte Textilexporteur der Welt. 3,5 Millionen Menschen – davon 80 Prozent Frauen – arbeiten in Textilfabriken; insgesamt sind 20 Millionen Menschen von der Bekleidungsindustrie abhängig. Probleme mit maroden Fabrikgebäuden, Billiglöhnen und Kinderarbeit sind bekannt; jetzt kämpfen Initiativen für die Verbesserung der sozialen und ökologischen Verantwortung.

= 1100 Schwestern aus 123 Orden wurden im Rahmen einer Studie US-amerikanischer Psychologen befragt. 29,3 Prozent gaben an, während ihrer Zeit im Orden sexuell missbraucht worden zu sein.

= Die norwegische Journalistin Erika Fatland hat fünf ehemalige Sowjetrepubliken Zentralasiens bereist und ein sehr lesenswertes Buch darüber geschrieben: „Sowjetistan. Eine Reise durch Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgistan und Usbekistan.“ (Suhrkamp Verlag)

= In Deutschland leben so viele Menschen mit ausländischen Wurzeln wie nie zuvor; etwa jeder fünfte Bundesbürger hat einen sogenannten Migrationshintergrund – insgesamt über 16 Millionen. 8,5 Millionen Zugewanderte haben einen deutschen Pass, das sind ca. 800.000 mehr als 2005. Die Herkunft verteilt sich überwiegend auf die Türkei, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens und Polen. Insgesamt sind 70 Prozent der Zuwanderer aus europäischen Ländern nach Deutschland gekommen.

= Afrikanische Museen haben sich emanzipiert und verdienen die Anerkennung als Teile einer zeitgenössischen, eigenständigen und erfolgreichen Museumslandschaft.

= Bosnien ist besser als man denkt ! Seit dem Ende des Krieges gilt Bosnien-Herzegowina als Vielvölkerstaat in der Krise und als mögliches Pulverfass. Tatsächlich ist es ein stabiles Land, das wie viele andere an der Peripherie Europas nicht vorankommt und sehnsüchtig auf die Mitgliedschaft in der EU wartet.

= Was die Welt und vor allem Europa braucht, ist ein verbindliches Hilfsversprechen, eine Agenda 2050 für Afrika. Dort j e t z t mit politischem Einsatz, Kreativität, viel Personal und natürlich auch Geld zu investieren, ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern die einzige Chance, dass uns die inzwischen explosive Situation nicht schon bald über den Kopf wächst.

= Strom aus Sonnenkraft bewirkt in den armen Ländern der Welt Wunder. Photovoltaik ist effektive Entwicklungshilfe – dank deutscher Technologie und chinesischer Preisgestaltung.

= Wohnraum aus Wüstensand: 25.000 Häuser aus Wüstensand sollen in der namibischen Hauptstadt Windhoek bald Slums ersetzen. Durch die Zugabe von Kunstharz macht das Thüringer Unternehmen Polycare den günstigen Baustoff zum Bauen nutzbar. Ein Haus kostet etwa 17.000 Euro, ist aber extrem langlebig und nachhaltig. Um weltweit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, kooperiert Polycare auch mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ).

= Nicht umsonst gibt es in Argentinien den Ausspruch „Die Argentinier kommen von den Schiffen her“. Es gab immer wieder große Einwanderungswellen, die sich natürlich auf die Gesellschaft auswirken. In den dreißiger Jahren wanderten viele jüdische Flüchtlinge ein und dann viele Nazis, die sich ein neues Leben aufbauen und nicht zurückblicken wollten.

= Wo das Trennende verschwimmt: Für alle Bewohner ist es die letzte Station auf Erden. Christen, Juden und Muslime leben und sterben unter einem Dach -im Hospiz St. Louis in Jerusalem.

 

Kurz und interessant

= Antisemitismus durch Übersetzungsfehler: Martin Luthers Bibelübersetzung prägt unser Verständnis der Heiligen Schrift bis heute. Dabei finden sich in seiner Bibelversion zahlreiche antijüdische Passagen – deutlich mehr als im Urtext. (CiG)

= Die Regierungspartei FPÖ hat zu Ostern ein Parteiblatt verteilt, in dem in einem Gedicht Menschen mit Ratten verglichen werden; außerdem wird über Migranten hergezogen. In dem Gedicht „….die Stadtratte (Nagetier mit Kanalisationshintergrund)“ heißt es u.a.: „So, wie wir hier unten leben,/ müssen andre Ratten eben,/ die als Gäst oder Migranten,/ auch die, die wir noch gar nicht kannten,/ die Art zu leben mit uns teilen!/ Oder rasch von dannen eilen.“

= „Ich muss gestehen, dass ich überhaupt verrückt nach Deutschland bin: Ich habe mich in die Landschaft mit ihren Wäldern und Burgen verliebt; ich liebe die deutschen Philosophen, die Komponisten von Bach bis Brahms, die romantischen Maler von der Düsseldorfer Schule bis Caspar David Friedrich – und nicht zuletzt die deutschen Frauen ! Ich halte sie für die schönsten Frauen auf unserem Planeten.“ (Der Franzose Jean-Jaques Annaud)

= Der Ex-Kommunist Rainer Zitelmann schreibt ein Buch mit dem Titel: „Kapitalismus ist nicht das Problem sondern die Lösung.“ Capital schreibt dazu: „Der Ex-Kommunist, der Reiche als diskriminierte Minderheit sieht, bereist die Welt von China bis Chile. Seine Erkenntnis: Der Kapitalismus ist das sozialste Wirtschaftssystem der Geschichte, weil er am meisten zur Beseitigung von Armut beigetragen hat – auch wenn in einzelnen Ländern die Schere zwischen Arm und Reich aufgeht. Fazit: Mehr Kapitalismus wagen ! Provokant, aber nicht blöd.“

= Die Teilnahme an Wahlen für obligatorisch zu erklären ist, als würde man Betrunkene zum Autofahren verpflichten.“ (Jason Brennan)

= 48 Prozent der Ostdeutschen sind für eine Ost-Quote für Spitzenpositionen in der deutschen Wirtschaft, in der Politik und in der Verwaltung.

= Der SPIEGEL (Nichts als die Wahrheit) verkündete am 20.4.2019: „Lindner geht einem ungemütlichen Parteitag entgegen.“ Lindner hatte keinen ungemütlichen Parteitag und wurde mit über 90 Prozent wiedergewählt.

= Vor 3000 Jahren geboren – Juden, die den Staat ablehnen; Araber die Israelis sind; Israelische Drusen, die sich als Syrer fühlen; Ultraorthodoxe und Säkulare, die sich nicht riechen können; Traumatisierte, Sinnsucher und Opportunisten: Sie alle leben in Israel – einem Land voller widerstreitender Kräfte. (Fundstück)

= „Ich bin unter kommunistischer Herrschaft aufgewachsen. Ich erinnere mich an die langen Schlangen. Den ganzen Tag in der Metzgerei stehen, um 100 Gramm Wurst zu kaufen. Und den Luxus, einen Schokoriegel in der Hand zu halten. Einmal hat mir meine Schwester, die als Basketballspielerin für ein Spiel ausreisen durfte, ein Snickers aus Westdeutschland mitgebracht – ich habe es vier Wochen lang gegessen – jeden Sonntag abend habe ich mir erlaubt, ein Viertel davon abzuschneiden. Die Verpackung habe ich aufgehoben und meine Freunde haben daran gerochen, um einen Hauch von Schokolade und Erdnuss zu erhaschen.“ (Der polnische Dirigent Krzysztof Urbanski)

= „Wenn ich in den letzten 12 Monaten den Fernseher eingeschaltet habe, dann habe ich zuviel Gewalt gesehen – und zu wenige, die sich dieser Gewalt entgegenstellten. W o s i n d s i e , die hier lebenden Türken oder Marokkaner oder Tunesier, die diesen Terror laut verurteilen ? Wo ist der Aufstand der Muslime, die in Deutschland leben ? Was ist los mit euch ? Das ist unser Gott, dessen Name beschmutzt wird. Und vor allem: Das ist unser Land !“ (Murat Kurnaz, Ex-Guantanamo-Häftling und Bremer Sozialarbeiter)

= „Wie erreicht man einen glückseligen Zustand ? Mit Gedächtnisschwund und dem Willen zu vergeben kommt man sehr weit. Am weitesten aber kommt man mit Güte.“ (Fundstück)

= Schon 1953 belief sich der Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder in der Spitze des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf mehr als die Hälfte. Und bis 1960 erhöhte er sich auf über 70 Prozent.

= Erich Kästner: „Da hilft kein Zorn, da hilft kein Spott, da hilft kein Fluchen und kein Beten, die Nachricht stimmt, der Liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten.“

= Martina Bergmann ist Buchhändlerin und betreut Martha, 84, Pflegegrad 3. Freiwillig, und ohne mit ihr verwandt zu sein.

= Der damalige Bundeskanzler Schröder hat damals Deutschland aus der Invasion der „Willigen“ im Irak-Krieg herausgehalten; dennoch musste er hinnehmen, dass die amerikanische Führungsmacht von deutschem Boden aus selbstherrlich ihre gesamte europäische, militärische Infrastruktur für dieses Vorhaben bereitstellte. Die damalige Aktion war nicht durch den UN-Sicherheitsrat gedeckt; Blair wurde zum Pudel Amerikas. Das und unvermeidbare Kollateralschäden sind uns dank Schröder erspart geblieben. (Fundstück)

= Unter der Bedingung, den Totenschädel Hamlets zu spielen, vermachte 1955 Juan Potomachi 30.000 Pfund an das Theater „Teatro Dramatico“.

= Seit 2013 erhielten in Nordrhein-Westfalen über 6000 ausländische Ärzte die Approbation, um hierzulande tätig zu werdedn und dem deutschen Ärztemangel abzuhelfen. Die Mediziner stammen aus Syrien, Ägypten, Libyen, Jordanien, Rumänien und Russland – also überwiegend aus Krisenländern, in denen Ärztemangel herrscht; allein aus Rumänien haben in den letzten Jahren über 26.000 Mediziner das Land verlassen – auf der Suche nach besseren Verdienstmöglichkeiten und Lebensbedingungen. In Rumänien selbst entsteht dadurch medizinischer Notstand. In Deutschland müssten mehr Ärzte ausgebildet werden; aber vor allem muss die Gesamtdauer von Schule und Ausbildung verkürzt werden: Vier Jahre Grundschule; neun Jahre Gymnasium plus mindestens zwölf Jahre Studium und Praktikum ergibt 25 Jahre !!!

 

Blutsauger DFB

Der F.C. Augsburg hatte sich im Jahr 2000 sportlich für die 3. Liga qualifiziert, erhielt aber, weil der Hauptsponsor abgesprungen war, keine Lizenz. Die Verschuldung des Clubs lag deutlich über drei Millionen DM.

Der neue Vorstand ging auf Betteltour und erreichte bei den Gläubigern den Verzicht von neunzig Prozent ihrer Forderungen; zwei festangestellte Mitarbeiter mussten entlassen werden; es gab keinen Manager und die Arbeit musste von Ehrenamtlichen geleistet werden, die teilweise 50 Stunden pro Woche zur Verfügung standen; die Kaffeemaschine und das Clopapier wurden von zu Hause mitgebacht und der Präsident kehrte am Spieltag den Dreck vor den Kassenhäuschen weg. Wir mussten sparen !! Die Kosten für den Spielbetrieb waren eine große Belastung: Verbandsabgaben, Schiedsrichterkosten, Spielabgaben, Meldegebühren, Ordnungsgelder, Verfahrensgelder, Bußgelder, Genehmigungsgebühren für Veranstaltungen u.a.m.

Ich war neu in diesem Amt und völlig naiv, weil ich in die Zentrale des Bayrischen Fußballverbands nach München fuhr, um eine Befreiung von einem Teil dieser Kosten zu erreichen; vom Verbandspräsidenten Dr. Koch, den ich später als eitlen und ignoranten Funktionät kennenlernen durfte, wurde ich nicht empfangen und seine Mitarbeiter hatten nur ein müdes Lächeln für mich übrig.

Im Laufe der Zeit und nach der Teilnahme an DFB-Tagungen wurde mir klar, dass sich der DFB einen Dreck um die Nöte und Probleme der Amateurvereine scherte; mir wird jetzt noch übel, wenn ich daran denke, dass wir auf den DFB-Tagungen von Filmsternchen/Hostessen empfangen wurden. Mein Verband hatte sich von Erich Honecker abgeschaut, wie man sich selbst den Bauch vollschlägt und das Volk (sprich die Vereine) darben lässt.

Ich bin der Redaktion des „Kicker“ immer noch dankbar, dass er in einer Serie „Der Riss. Vereine – Verbände“ diesen ganzen Irrsinn einschließlich der Bereicherung von angeblich ehrenamtlichen Funktionären aufgedeckt hat. Das muss jedes Mitglied eines Fußball-Vereins in Deutschland lesen und endlich dagegen angehen. Wählt Leute in die Gremien, die diese Typen in Frankfurt absetzen und dann die Amateurvereine entlasten !!!

Einige Themen aus der Kicker-Serie:

  • Auf die finanziellen Nöte der Vereine reagierte der DFB nicht mit Kostensenkungen, sondern mit einem „Masterplan Amateurfußball 2013 – 2016“, der dazu führte, dass mehr Personal auf der Geschäftstelle benötigt wurde !! Die Vereine erhielten vom DFB bunte „Kampagnenplakate“, einen bunten Karton mit Trainingsleibchen, DFB-Pins, DFB-Aufkleber, ein Blechschild mit dem Wappen der Landesverbände usw. Finanziell profitiert haben nicht die Vereine, sondern nur die vom DFB beauftragte Werbeagentur. Obwohl die Kampagne ein Fiasko war, verkaufte der DFB-Präsident einen „Masterplan 2017 – 2019“ mit der Ankündigung: „Wir verpflichten uns, nicht nachzulassen in unserem Bemühen, den Amatuerfußball in den Vereinen so gut und so nachhaltig wie möglich zu unterstützen.“ Ich nenne das Verarschung ! (Diese ganzen Kampagnen haben Millionen gekostet)
  • Auch die Landesverbände drehen ständig an der Gebührenschraube. Beispiel: Im Landesverband Niedersachsen sind per 1. Januar 2017 erneut die Passgebühren für die Zulassung jedes Jugend- und Amateurspielers erhöht worden. Warum überhaupt Passgebühren ? Wir sind jedem Spieler und Jugendlichen dankbar, wenn er zu uns kommt !
  • Ich möchte zu gerne wissen, was die als „Jahrhundertwerk“ deklarierte Fußball-Akademie in Frankfurt am Ende kostet und wer welche Honorare einstreicht !
  • Die ehrenamtlichen Funktionäre propagieren in Sonntagsreden das Ehrenamt, verdienen dabei aber mit Dienstausfall-Entschädigungen, Spesen, Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgeldern, Autos und anderen Vergünstigungen deutlich mehr als in ihren eigentlichen Berufen als Lehrer, Richter usw.
  • Die Bürokratie nimmt absurde Dimensionen an; „Offizielle Mitteilungen“ an die Clubs sind auch schon mal 354 Seiten lang.
  • Es ist unfassbar !! Finden die Amateurclubs einen Trikotsponsor, müssen sie dafür Gebühren an den DFB zahlen !!
  • Elf Vereine, die ein Ü-32-Turnier ausrichteten, mussten jeweils einen Cent Startgebühr zahlen !! Glauben Sie nicht ? Nachzulesen auf Seite 147 der Offiziellen Mitteilungen des Fußballverbandes.
  • Zweimillionenfünfhunderttausend Euro zahlte der DFB an eine Werbeagentur für eine Kampagne „Unsere Amateure. Echte Profis“
  • Der Südwestdeutsche Fußballverband vermietet seit den sechziger Jahren Fußballplätze an Vereine und dreht massiv an der Preisschraube. So hat der Bezirksligaaufsteiger Tus Bedesbach-Patersbach mit seinen 500 Mitgliedern die Sanierung des maroden Platzes ermöglicht, indem ein Hybrid-Rasen für 250.000 Euro installiert wurde; der Club beteiligte sich mit 70.000 Euro über einen Kredit und eine Spendenaktion brachte 60.000 Euro. Achtung !! Der Verband erhöhte daraufhin die Pacht um 350 Euro pro Jahr !! Als der Verein protestierte, drohte der Verband über einen Anwalt (!!) mit der Kündigung des Pachtvertrages.
  • Der VfB Peine hat einen Gesamtkostenetat von 88.630 Euro; davon entfielen auf Schiedsrichterkosten 5500 Euro, auf Strafgelder 1200 Euro, auf Verbandsabgaben 4700 Euro.
  • Noch drei Gebührenbeispiele: Der SSV Kalthof zahlte 32,10 E gemäß § 65 (1-3) SpO für eine Veranstaltungsgenehmigung „Senioren Integrationsturnier der Stadt Iserlohn“. Der SV Schmerlecke 1920 zahlte 118 E Gebühr nach § 12a Dufü: Spielabgaben Meisterschaftsspiele der Kreisliga A. Und SUS Legden 1911 zahlte sieben Euro und fünfzig Cents Ordnungsgeld nach § 30 (4)gJSpO für unvollständiges Ausfüllen des Spielberichts !!
  • Willkommen im Land A b s u d i s t a n !! Der DFB erhält über die DFL und die Werbeeinnahmen der Nationalmannschaft u.a.m. solche Summen, dass z.B. alle Schiri-Kosten, Verbandsabgaben und sämtliche Gebühren für die Amateurvereine erlassen werden könnten. Ich fordere die Vereine auf, endlich zu handeln !!!
 

Inkompetenter, tendenziöser und verlogener Journalismus

Johann Wolfgang v. Goethe ist ein guter Kronzeuge; er schrieb: „Rezensent: Da hatte ich einen Kerl zu Gast, er war mir eben nicht zur Last; ich hatt just mein gewöhnlich Essen, hat sich der Kerl pumpsatt gefressen, zum Nachtisch, was ich gespeichert hatt. Und kaum ist mir der Kerl so satt, tut ihn der Teufel zum Nachbarn führen, über mein Essen zu räsonieren: „Die Supp hätt können gewürzter sein, der Braten brauner, firner der Wein.“ Der Tausendsackerment ! Schlag ihn tot, den Hund ! Er ist ein Rezensent.“

Neben Goethe gibt es eine ganze Reihe von seriösen Intellektuellen aus den vergangenen Jahrhunderten, die heftige Kritik an Journalisten und Medien geübt haben; ich werde das mit Zitaten belegen. Seit der Einführung des Internets ist der wirtschaftliche Druck auf die klassischen Medien extrem gewachsen; Beispiel: Vor ein paar Jahren wurden Jobs oder Wohnimmobilien fast ausschließlich in den Tageszeitungen angeboten; heute laufen diese Geschäfte zu neunzig Prozent über das Internet; die jungen Generationen lesen keine gedruckten Zeitungen oder Zeitschriften; also sinken auch die Auflagen und damit die Einnahmen.

Die Reaktion der Medien ist:

  • Verdachtsberichterstattung: Ein Geschäftsmann mit gutem Ruf wird mit Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Korruption in Verbindung gebracht. Eine große Zeitung titelt: „Unternehmer NN unter Korruptionsverdacht.“ und startet eine Verleumdungskampagne; Geschäftspartner des Unternehmers gehen auf Distanz, andere Medien beteiligen sich an der Kampagne. Dem Unternehmer gelingt mit Unterstützung einer internationalen Anwaltskanzlei zu beweisen, dass sämtliche Vorwürfe nicht zutreffen. Die Zeitung, die die Kampagne losgetreten hat; muss in einem kleinen Artilelchen ihre Vorwürfe zurücknehmen und lässt dabei anklingen, dass die Unschuld des Unternehmers damit nicht bewiesen sei.
  • Rücksichtslos und kriminell: Ein Jugendlicher tötete vor 18 Jahren bei einem Amoklauf in der Nähe von Stuttgart 15 Menschen. In einer TV-Dokumentation „Die Wunden des Amoklaufs – Winnenden 10 Jahre danach“ zeigt der SWR bewegende Bilder vom Tatort und bewegende Aussagen von Betroffenen; in dem Beitrag geht es um die Frage nach dem Warum, um die körperlichen und seelischen Verletzungen u n d um den Umgang rücksichtsloser Journalisten mit den Opfern und ihren Hinterbliebenen, die mit einem großen Plakat „Lasst uns in Ruhe trauern“ versuchen, sich übergriffige Medien vom Hals zu halten. Nach der Tat machten Journalisten regelrecht Jagd auf Fotos von Opfern und boten deren Verwandten viel Geld dafür an; Reporter wedelten in einem Winnender Fotogeschäft mit Geldscheinen, um an Konfirmationsfotos der getöteten Schüler zu kommen. Journalisten haben auf der Jagd nach dem besten Bild oder Text viel Schaden angerichtet und die Betroffenen ein zweites Mal traumatisiert.
  • Betrug: Erinnern Sie sich an den Fall Sebnitz ? Damals machten einige Zeitungen – vor allem die „Bild“-Zeitung – die deutsche Öffentlichkeit einige Tage lang glauben, im sächsischen Sebnitz hätten drei Jahre zuvor fünfzig Neonazis im Stadtbad vor dreihundert Zeugen ein um Hilfe schreiendes Kind ertränkt und die Zeugen hätten das die ganze Zeit für sich behalten. Als sich herausstellte, dass nichts davon stimmte, entschuldigten sich einige Zeitungen; andere warnten vor Entwarnung: „Es hätte passieren können“ titelte die „taz“.
  • In einer Kleinstadt in Baden-Württemberg wird die Ehefrau des örtlichen Leiters der Sparkasse entführt, um Lösegeld zu erpressen; als das Entführungsopfer nach einigen Monaten immer noch vermisst wird, verdächtigen Medien den Ehemann, seine Frau ermordet zu haben; wenig später begeht der Ehemann Selbstmord.
  • Der geschätzte Mario Vargas Llosa: „Der Sensationsjournalismus bildet heute das Krebsgeschwür der Presse. Eine wahre Pest, die Nachrichten verseucht, in das Privatleben eindringt, gegen Persönlichkeitsrechte verstösst, die niedrigsten Instinkte ausbeutet.“
  • Fortsetzung folgt (auch mit der sogenannten Qualitätspresse)

 

Auf die deutsche Wirtschaft ist Verlass !!!

Nachdem sogenannte Wirtschaftsweise und Experten und Medien für das Jahr 2019 ihre Prognosen für Europa und die Welt deutlich gesenkt hatten und sich erste Ansätze von Panik breit machten, heißt es plötzlich:

„Frühjahrsbelebung“ und „Euro-Wirtschaft im 1. Quartal 2019 überraschend stark.“ und „Selbst Italien lässt die Rezession hinter sich.“

Die Ängste vor dem Handelskrieg, vor einem ungeregelten Brexit und vor Mister Trumps Drohungen werden die deutsche Wirtschaft auch dieses Jahr nicht daran hindern, einen ordentlichen Zuwachs zu erzielen. (Ich erlaube mir ausnahmsweise eine Prognose: Wachstum 2019 1,5 Prozent)

Ein paar Fakten zur deutschen Wirtschaft:

  • Der Binnenkonsum ist in Deutschland von 1991 mit 850 Milliarden auf fast 1700 Milliarden Euro in 2018 gestiegen.
  • Die gesamte Wirtschaftsleistung ist von 2305 Milliarden in 2008 auf 2207 in 2009 (Finanzkrise) und dann auf 3053 Milliarden Euro in 2018 gestiegen.
  • Die deutsche Vorzeigebranche Maschinenbau hat ihren Umsatz von 177 Milliarden im Jahr 2010 auf 242 Milliarden Euro im Jahr 2018 gesteigert; dabei wurde in jedem Jahr ein Umsatzzuwachs erzielt. Am Beispiel Maschinenbau kann man die krasse Inkompetenz von Medien darlegen: Im August 2008 titelte Euro am Sonntag: „Maschinenbau schmiert ab. Die fetten Jahre sind vorbei.“ und beruft sich auf das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Und das Fachblatt „Süddeutsche Zeitung“ schreibt noch im Oktober 2015: „Bleiernde Zeiten. Der deutsche Maschinenbau rechnet mit Jahren ohne Wachstum.“
  • Die deutsche Arbeitslosenquote ist von deutlich über fünf Prozent im Jahr 2013 auf 3,2 Prozent im März 2019 gefallen.
  • Die deutschen Exporte sind nach 965 Milliarden in 2007 und einem starken Einbruch 2009 auf 803 Milliarden (Finanzkrise) auf 1319 Milliarden Euro in 2018 gestiegen.
  • Deutschland steht in der Wettbewerbsfähigkeit weltweit hinter den USA und Singapur an dritter Stelle – vor der Schweiz und Japan.
  • Kein anderes Land der Welt hat bessere Voraussetzungen (Maschinenbau, Fertigung, Systeme) für die Industrie 4.0, Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz.
  • Weltweit gibt es etwa 2700 Weltmarktführer („hidden champions“) – davon sind 1300 (!!!) deutsche Unternehmen.
  • Zum Schluss Carlos Moedas und Jim Hagemann (EU-Forschungskommissar und Siemens-Aufsichtsratschef): „Die nächste Innovationswelle zeichnet sich ab. Das ist die einmalige Chance für Europa, global in Sachen Innovation wieder den Takt anzugeben. Ein europäischer Innovationsrat kann helfen.“
 

Es wird besser !

= Griechenland geniesst am Kapitalmarkt wieder Vertrauen. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe Griechenlands ist auf 3,3 Prozent gefallen ! Damit sinkt das Ausfall-Risiko für Länder wie Deutschland deutlich ! (Erinnert sich jemand an die Heerscharen von Experten und Medien, die das Gegenteil angekündigt haben ?)

= Deutsche Schuldenquote im Sinkflug ! Zur Finanzkrise war die deutsche Schuldenquote auf über 80 Prozent gestiegen; in diesem Jahr bleibt Deutschland dank der klugen Politik der Bundesregierung und der kompetenten Finanzminister von Steinbrück über Schäuble bis Scholz erstmals unter der von der EU vorgegebenen Schuldengrenze von 60 Prozent.

= Globalisierung stärkt Deutschland ! Investitionen im Ausland bedeuten keinen Stellenverlust ! (FAZ)

= Renten in Deutschland werden zum 1.7.2019 „deutlich“ erhöht; im Westen um 3,18 und im Osten um 3,91 Prozent.

= Zahl der Arbeistlosen ist im März 2019 – trotz angeblicher Wirtschaftskrise – erneut auf jetzt 2.229.000 gefallen.

= Einkommensschwache Familien und Alleinerziehende erhalten zum 1.7.2019 einen höheren Kinderzuschlag und verbesserte Leistungen beim Bildungs- und Teilhabepaket.

= In Deutschland sinken die Bauzinsen auf den niedrigsten Stand der Geschichte. Eine großartige Gelegenheit für viele Familien, Wohneigentum zu erwerben !

= Chinesische Wissenschaftler haben erkannt, dass eine Mottenart Polyethylen mit Hilfe plastikverzehrender Bakterien in ihren Eingeweiden verdauen kann. Und japanische Forscher haben eine Bakterienart identifiziert, die Plastikflaschen frisst. Gute Aussichten, um mit dem Problem Plastik fertig zu werden !

= Die argentinische Schriftstellerin Maria Cecilia Barbetta, die in Deutschland studierte und promovierte: „Ich war generell von der deutschen Gesellschaft beeindruckt, die sich auf das Gespräch einlässt, andere Meinungen zulässt und kritisch zuhört.“

= „Das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das von beiden Staaten finanziert wird, hat seit 1991 mehr als 2,9 Millionen Jugendliche zusammengebracht. Die erfolgreiche Kooperation staatlicher Institutionen zeigt sich auch in unserem Zentrum für Polizei und Zoll im polnischen Swiecko; mit Hilfe von Datenaustausch und Einsatzkoordination können wir grenzüberschreitende Kriminalität effektiv bekämpfen.“ (Dietmar Woidke/Ministerpräsident von Brandeburg in der FAZ)

 

Fußball – Fetischist

= „Verein(t) für Demokratie: Gemeinsam wandern gehen, Fußball spielen im Verein, als Kamerad in der Feuerwehr engagiert sein – das funktioniert (noch ?) in Dörfern und Kleinstädten. Teamgeist und Zusammenhalt sind in den Vereinen wichtige Werte. Mit dem Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (Z:T) wird diese Vereinsarbeit gefördert, um die demokratische Praxis vor Ort zu stärken.“ (Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie)

= Schalke 04 hat immer noch hohe Verbindlichkeiten und hängt am finanziellen Tropf des eitlen Aufsichtsratsvorsitzenden Tönnies, der von Fußball so viel Ahnung hat, wie die Kuh vom Sonntag; dieser Herr schleimt sich auch gerne bei den sogenannten Fans ein und hat z.B. angeordnet, dass sich die Profis nach jedem Spiel vor die Fankurve stellen und den Beifall oder die Beleidigungen hinnehmen müssen. Nach dem 0:4 gegen Düsseldorf wurde die Mannschaft übel beschimpft und Benjamin Stambouli wurde die Kapitänsbinde von einem sogenannten Ultra abgenommen. Haben diese selbstverliebten ignoranten Ultras schon mal was davon gehört, dass man gerade in der Niederlage und im Mißerfolg sein Team unterstützen muss ? Wenn mein Freund Scheiße gebaut hat – dann ist meine Solidarität gefragt. So ist es auch mit meinem Fußballverein, der meine Unterstützung am meisten braucht, wenn er erfolglos ist !!! Erklärt das mal diesem Herrn Tönnies !

= Auch in Kaiserslautern plustert sich die Fan-Initiative „Fankirche“ auf und protestiert gegen die Terminierung des Spiels gegen Rostock am Ostersonntag um 13 Uhr, weil das den christlichen Werten widerspricht.

= „Ein Tor zum Leben. In einem überfüllten Gefängnis in Uganda kommen 3400 Männer weitgehend gewaltfrei miteinander aus. Wie das geht ? Mit einer eigenen Liga – organisiert von Häftlingen.“ (SPIEGEL)

= Vor zehn Jahren gab er einem Mädchen einen Drink aus. Ihr Freund lauerte ihm auf und erst Monate später erwachte er aus dem Koma. In seinen Vorträgen berichtet Christoph Rickels vom schlimmsten Tag seines Lebens; er kämpft für sich und er kämpft für seine Botschaft: Cool ist, wer nicht zuschlägt !! Dass Gewalt die schlimmsten Folgen haben kann ! Jetzt schickt ihn die DFB-Stiftung Sepp Herberger in die Gefängnisse, um dort mit jungen Haftinsassen zu reden.

= Über 100 Golfer aus vielen Golfclubs kamen auf der Golfanlage Haus Kambach zusammen, um für die Egidius-Braun-Stiftung und deren „Mexiko-Hilfe“ Gelder zu sammeln. Über 200.000 Euro haben die Golfer inzwischen für die Mexiko-Hilfe eingespielt.

= Der Fußball-Sport hat eine herausragende Bedeutung bei der Integration von Ausländern und beim Abbau von Vorurteilen sowohl bei Deutschen als auch bei Ausländern: 42 Prozent aller Fußballspieler sind Ausländer oder haben einen Migrations-Hintergrund. Zahlreiche Fan-Clubs wurden inzwischen von Ausländern gegründet. Die internationale Basis des Fußballs ist unumkehrbar und geht konform mit der Internationalisierung der Politik und der Wirtschaft.

= Ein einzigartiger Weg der Jugendbildung: „Lernort Stadion“ wächst und wächst. Die aktuellen Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung stellen dem Leuchtturmprojekt der DFL-STiftung ein positives Zeugnis aus und geben Aufschluss über weiteres Potenzial.

= „Es gibt viele Dinge, die wir als Fußballfans tun, die eigentlich grober Unfug sind. Auswärtsfahrten am Montagabend. Bei einem Freundschaftsspiel mit überschnappender Stimme die Anhänger des gastgebenden Kreisligisten beschimpfen. Fünf Monate mit einem roten Nummernschild herumfahren, bis endlich das Wunschkennzeichen mit dem Kürzel des eigenen Vereins verfügbar ist. Im Kölner Dom eine Kerze für den Lieblingsclub anzünden. Einen Zehner auf den HSV setzen. An einem Dienstag heiraten, weil dann garantiert kein Pflichtspiel der eigenen Mannschaft dazwischen kommt. Man kann eben nicht anders.“ (11 Freunde)

= „Im Vergleich zu den Artikeln von türkischen Sportjournalisten sind die Märchen aus 1001 Nacht wissenschaftliche Untersuchungen.“ (Christoph Daum)

 

Die Welt ist ein Dorf

Müssen alle Länder der Welt nach dem westlichen Demokratie-Modell regiert werden oder würde das Länder wie z.B. China in ein Chaos stürzen, das die Chinesen selbst und die ganze Welt destabilisieren würde ? Der Politik-Professor Kishore Mahbubani antwortet auf die Frage „Gibt es Zwischenformen zwischen autoritären und demokratischen Staatsformen?“ wie folgt: „Ja, es geht um verantwortungsbewusste Regierungsführung. Alle (!) Staaten müssen verantwortungsbewusst regiert werden ! Die politische Form muss zu einer Gesellschaft und zu ihrem Entwicklungsstand passen. China z.B. wird nicht demokratisch regiert, aber verantwortungsbewusst. Es wäre eine Katstrophe für China, wenn es sich über Nacht für die Demokratie entscheiden würde. Hunderte M i l l i o n e n Menschen würden unter den Folgen leiden.“ Auf die Entwicklung Chinas, die nach Maos Tod auch nicht der größte Optimist der Welt für möglich gehalten hätte, komme ich ausführlich zurück.

Dieses Thema betrifft auch andere Staaten wie z.B. Ägypten, Ruanda oder Uganda. In Ägypten sind damals die Muslim-Brüder mit einer demokratischen Wahl an die Macht gekommen und haben bald gezeigt, dass sie ihr Land und die ganze Region einem militanten Islamismus unterwerfen wollen. Der Putsch des ägyptischen Militärs und die Regierungsübernahme von al Sisi hat das verhindert. Wir können nicht beurteilen, ob die Wahlen in Ägypten und die kürzlich durchgeführte Abstimmung über die Verlängerung der Amtszeit al Sisis sauber und demokratisch verlaufen sind; unbestreitbar ist, dass die Mehrheit der Ägypter für al-Sisi und die Verfassungsänderung gestimmt haben. Ägyptens Regierung m u s s mit äußerster Härte gegen Islamisten und Terroristen z.B. auf Sinai vorgehen ! Die Gefahr einer Rückkehr des Islamismus ist nicht gebannt.

In Uganda hat auch ein Referendum und eine Abstimmung im Parlament stattgefunden, um die Verfassung zu ändern und Präsident Museveni die mehrfache Wiederwahl zu ermöglichen. Das ist natürlich von Menschenrechtlern und Medien scharf kritisiert worden; man muss schon auf einen Leserbrief (Prof.Dr.Manfred Dietrich/FAZ) zurückgreifen, um ein wenig informiert zu sein:

„Uganda hat in Vergangenheit ud Gegenwart zahlreiche Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern aufgenommen und täglich kommen neue aus Kenia, Burundi, Kongo, der Zentralafrikanischen Republik u.a. hinzu. Allein im Camp Rhino sind 15.000 südsudanesische Flüchtlinge untergebracht. Das Camp ist ausgestattet mit Schulen, Wasserversorgung und medizinischen Einrichtungen. Kein Flüchtling wird zurückgeschickt. Wieviele Flüchtlinge kommen aus Uganda nach Europa ? Man kann sie an einer Hand zählen. Der Präsident Museveni arbeitet an der Verbesserung der Lebensverhältnisse seines Landes – Ausbildung, Arbeitsplätze, Aufbau der Infrastruktur, Kampf gegen die Armut und für Stabilität der Demokratie. Ergebnisse sind Alphabetisierung der jugendlichen Bevölkerung über neunzig Prozent, Abfall der Armutsrate von über sechzig auf 17 Prozent und jährliches Wachstum von sechs Prozent. Uganda gehört mit weiteren sechs afrikanischen Staaten zu den zehn am stärksten wachsenden Ländern der Welt.“ In deutschen Medien habe ich davon nichts erfahren !

Auch über das angeblich autokratisch regierte Ruanda höre und lese ich fast nur Negatives. Fakt ist, dass die Regierung eines früher sehr armen Landes die wirtschaftliche Entwicklung vorantreibt und z.B. das Bildungssytem beispielhaft organisiert; fast alle Ruander unter 35 Jahren haben einen qualifizierten Schulabschluss und viele ein Uni-Examen. Die jungen Ruander sind voller Tatendrang und keiner denkt ans Auswandern.