Kurz u. interessant

= „Du wirst meine wiederholt ausgesprochene Bitte verstanden haben, dass ich hinter meinem Werk verschwinden will, daß ich anonym bleiben will… Ich will, daß man mich gänzlich ausschaltet – nur eine Stimme, ein Seufzer für die, die lauschen wollen.“ (Nobelpreisträgerin Nelly Sachs)

= Die Deutsche Umwelthilfe will die sofortige Einführung eines Tempolimits zur Vermeidung von Unfällen, weil die Krankenhäuser jedes Bett bräuchten, um Covid-19-Erkrankte zu versorgen.

= Wir müssen alle beten oder Daumen drücken, dass bald eine Impfung gegen Corona möglich ist; dann können wir unser „normales“ Leben wiederhaben.

= „Ich war elf, und später wurde ich sechzehn. Verdienste erwarb ich mir keine, aber das waren die wunderbaren Jahre.“ (Truman Capote)

= Kardinal Woelki sagt, der Stifterwille Jesu lässt uns keine Vollmacht und Handhabe, Frauen zu weihen. Dagegen hören wir im Matthäus-Evangelium (16,18f.) „Du bist Petrus, der Fels….. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben, was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein.“ (CiG)

= China hat im Jahr 2019 mit 59.000 Patentanmeldungen die USA überholt. Mehr als die Hälfte aller Patentanmeldungen fielen auf Asien. Deutschland belegt mit 19.350 Anmeldungen den vierten Platz.

= Die Erfolgsprämien von Porsche sind einzigartig, weil sie sehr hoch sind und jeder Mitarbeiter das Gleiche bekommt. Für das Jahr 2019 gab es 9700 Euro.

= Gabriella Loser Friedli führte jahrelang eine geheime Beziehung mit einem katholischen Ordensmann. Berichte über ein homoerotisches Klima und über Kindsmissbrauch in der Kirche erstaunen sie kein bisschen. Das Keuschheitsgebot hält sie für eine Farce, da sich maximal ein Viertel aller Priester daran halte. „Manchmal hat die Kirche die Kosten für die Abtreibung übernommen.“ (NZZ)

= Siemens-Chef Joe Kaeser über Angela Merkel: „Sie hat eine unglaubliche Geduld, kann Krisen mit Umsicht deeskalieren und sucht immer wieder den Dialog. Als es im letzten Jahr Fernsehbilder von Staatsbesuchen gab, auf denen es Frau Merkel augenscheinlich nicht so gut zu gehen schien, wurde ich weltweit von meinen Geschäftspartnern sorgenvoll gefragt: Wie geht es ihr, und wird sie Kanzlerin bleiben? Überall auf der Welt!“ (Handelsblatt)

 

Was getan werden muss.

Deutschland ist ein politisch, wirtschaftlich und sozial erfolgreiches Land; unsere Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg hätte niemand für möglich gehalten. Wir werden auch aus der Corona-Krise lernen und gestärkt daraus hervorgehen. Dennoch ist die Krise genau der richtige Anlass, innezuhalten und zu fragen, was wir im Zeitalter der Globalisierung und der zunehmenden Konkurrenz aus Asien ändern oder besser machen müssen, damit wir auch in zwanzig Jahren sagen können: „Es geht uns gut“.

  1. Wir brauchen bessere Bildung und mehr Wissen. Unser Schulsystem ist ein Desaster, weil 16 Bundesländer autark entscheiden, was und wie und mit welchen Mitteln gelernt werden soll. Der Zustand der Schulgebäude ist in ärmeren Gegenden ein völlig anderer als in München-Grünwald. Lern- und Lehrmethoden- und Erfolge sind völlig unterschiedlich. Die meisten Schüler pauken auf eine gute Note in der Klassenarbeit und haben danach alles vergessen. In Bayern gibt es den autoritären Frontalunterricht und in Bremen freut man sich, wenn Schüler im Unterricht nicht einschlafen. Wir brauchen einen Dialog zwischen Schule, Hochschule und Wirtschaft; Lehrer und Hochschullehrer müssen noch einmal in die Schule gehen und Praktika in der Wirtschaft absolvieren, damit sie betriebliche Realität kennen lernen und weitergeben können. Die neuen medialen Möglichkeiten können das Lernen viel effektiver und spannender gestalten. Neunzig Prozent der Schüler haben „keinen Bock“ aufs Lernen; Schule muss dazu ermuntern, an die eigene Kraft zu glauben; Schule muss Lernen aufregend machen und Kreativität fördern. Schule muss politisches Wissen vermitteln und die Schüler motivieren, sich politisch zu engagieren. Alle Hausaufgaben müssen ausschließlich i n der Schule erledigt werden und die Lehrer sind für Erfolge und Misserfolge der Schüler mitverantwortlich. Wir brauchen in ganz Deutschland ausschließlich Ganztagsschulen mit einem identischen Lehr- und Lernsystem in allen Bundesländern
  2. Die Belastung der Bürger mit Steuern und Abgaben ist auch deshalb viel zu hoch, weil Gesetze und Bestimmungen und Durchführungsverordnungen, die auf Millionen Seiten festgehalten und von hunderttausenden Mitarbeitern im Öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft bearbeitet und umgesetzt werden, weil das alles und noch viel mehr uns Zeit und Geld und Nerven kostet. Unser kompliziertes und teilweise absurdes Steuerrecht ist ein Beispiel dafür (tote Esel werden anders besteuert als lebende Esel). Wie bei den Schulen ist die gegenseitige Verschränkung von Bundesgesetzgebung und Landesverwaltung sowie das kommunale Hebesatzrecht viel zu komplex und führt zu Fehlanreizen. Die Steuerdatenerhebung muss durch eine alle Gebietskörperschaften repräsentierende Behörde für alle berechtigten Steuerdatenempfänger durchgeführt werden. Statt des Familiensplittings können steuerliche Einkommensbeträge – der Höhe nach begrenzt – auf Ehegatten und Kinder übertragen werden (Realsplitting); das führt zur Senkung der Gesamtbelastung. Die in den Kommunen stark voneinander abweichende Grunderwerbssteuer muss abgeschafft werden, weil sie Investitionen verhindert und den in Deutschland dringend erforderlichen Privatbesitz von Wohneigentum einschränkt. (Es gibt noch viele sinnvolle und notwendige Vorschläge zur Änderung des Steuerrechts: Da müssen wir ran !!)

Kluge Worte zum Thema Wissen und Bildung:

  • Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor. Sie beginnt im Klassenzimmer. (Lee Iacocca)
  • Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung. (John F. Kennedy)
  • Bildung macht frei. (Joseph Meyer)
  • Der Geist ist demselben Gesetz unterworfen wie der Körper: Beide können sich nur durch beständige Nahrung erhalten. (Vauvenargues)
  • Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück. (Benjamin Britten)
  • Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer. (Chinesisches Sprichwort)
  • Es ist ein Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf die einfachste Art zu sagen.
  • Der Mensch soll lernen. Nur die Ochsen büffeln. (Erich Kästner)
 

Auf Ihre Gesundheit !

= Erdnüsse sind die Hauptverursacher von Lebensmittelallergien, die zum Tod führen. In den Schleimhäuten von Magen und Darm der Erdnussallergiker entdeckten Forscher mehrere kleine Ansammlungen von „Antikörper-Fabriken“. (NZZ)

= Darüber sind sich alle Fachleute einig: Zucker ist in mehrfacher Hinsicht schädlich. Daß Süßigkeiten viel Zucker enthalten, dürfte jedes Kind wissen. Aber auch Tiefkühlpizza, Soße für die Pasta, Suppe aus der Dose u.v.a.m. enthalten Zucker. Im Supermarktregal wird die Wahrheit bei der Produktbeschreibung so frisiert, dass der Kunde getäuscht wird: „Ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“ weist darauf hin, daß das Aroma mit Zucker aufgepeppt wurde. Und statt „Zucker“ heißt es dann: Dextrose, Maltodextrin oder Glukosesirup. Zucker in Fertigspeisen regt den Appetit an und macht nach kurzer Zeit wieder hungrig. Bei Bioprodukten ist es nicht viel besser: „Rohrohrzucker“ klingt ziemlich gesund – ist es aber nicht. Das Dinkelmüsli hat 20 Prozent Zucker – in der Variante mit Schokolade noch erheblich mehr.

Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass Zucker auch die Nierenfunktion stört, weil sich mehr Harnsäure bilden und das zu Nierensteinen führen kann.

= Vitaminreiche und gesunde Lebensmittel sind Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Bohnen, Mangold, Erbsen, Hülsenfrüchte, Zwiebel, Fenchel) und Walnüsse, Eier, Wildlachs, ungespritzte Äpfel, Rote Beete, Blaubeeren, Hering, Spargel, Ingwer, Kartoffeln, Omega-3-Fettsäuren wie Leinöl, Weizenkeimöl, Fleisch (besonders nicht zu stark gebratenes Schweinefleisch).

Gemüse nicht zu lange kochen – sondern nur köcheln; dann schmeckt es besser und ist gesünder.

Kaufen Sie nur tiefgefrorenes Gemüse ! Das wird sofort nach der Ernte gereinigt und schockgefroren und kommt schließlich über die Tiefkühltruhe im Supermarkt in die Truhe bei Ihnen zu Hause. Frischer geht es nicht !

= Stehen ist besser als Sitzen ! Gehen ist besser als Stehen ! Radeln oder joggen ist besser als Gehen !

= Neueste Analysen von 200 Studien haben eindeutig gezeigt, dass Kaffee (drei bis Tassen pro Tag) gesund ist und die Risiken für Herzinfarkt, Schlaganfall, Stoffwechsel- und Lebererkrankungen u.a. deutlich senkt. Die mehr als 1000 bioaktiven Substanzen im Kaffee entfalten anti-entzündliche oder anti-oxidative Wirkung, die auch vor Krebs schützen kann.

= Küchenhygiene ist sehr wichtig !

= Checken Sie Ihren Urin mit den in der Apotheke erhältlichen Teststreifen.

 
 

Die Welt ist ein Dorf

Wogende Netze: In dem Wust von Fischernetzen scheint die zierliche Vietnamesin beinahe zu versinken. Wie ein wogendes Meer legen sie sich um ihre Beine. Geschickt fliegen ihre Hände über das feine Garn der traditionell von Hand geknüpften Netze. Hunderttausende werfen sie in Vietnam täglich aus, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In Vietnam ist die Fischerei vorrangig noch in den Händen von Familienbetrieben; der industrielle Fischfang entwickelt sich erst seit einigen Jahren. (Kontinente)

 
 

Die Welt ist ein Dorf

= „Wir stammen von den Schiffen“ sagen die Argentinier, wenn man sie nach ihrer Herkunft fragt. Fast alle Bewohner des Pampalandes stammen von Einwanderern ab. Die indigene Bevölkerung war von den spanischen Eroberern und vor allem durch den grausamen „Wüstenfeldzug“ des argentinischen Generals Julio Argentino Roca weitgehend ausgelöscht worden. Heute gibt es in Argentinien ebenso so viele Deutschstämmige wie Nachfahren der Ureinwohner – jeweils rund eine Million Menschen. Die meisten Argentinier stammen von Italienern und Spaniern ab; in der Zeit des Nationalsozialismus kam fast jeder dritte Einwanderer aus Deutschland. Bis zum Beginn der Nazizeit waren die deutschen Einwanderer überwiegend männlich, jung und unverheiratet. Nur ein Drittel kam mit Familie nach Argentinien, schreibt die Soziologin Beate Hock in ihrem Buch „In zwei Welten“, das sich in zwanzig exemplarischen Frauenporträts ganz auf die Minderheit der aus Deutschland eingewanderten Frauen konzentriert.

Wirtschaftliche und politische Gründe veranlassten auch die Großväter von Ronaldo Kürbs, aus dem Deutschland der Weimarer Republik nach Argentinien auszuwandern; der Großvater mütterlicherseits war ein notorischer Spieler und vor seinen Gläubigern aus München nach Buenos Aires geflohen. Der andere, ein Gewerkschafter und Sozialist, hatte sich als Arbeiter bei Opel an einem Streik beteiligt und war deswegen entlassen worden. Der Werkzeugmacher Karl Kürbs entschied sich für Argentinien – nicht zuletzt deswegen, weil er schon in Deutschland zum Fan des berühmten Fußballclubs Boca Juniors geworden war; sein Sohn Karl-Heinz, der bei der Übersiedlung 1924 erst neun Jahre alt war, wurde argentinischer Jugendmeister im Zehnkampf und bekam 1936 das Angebot, in die Leibgarde Adolf Hitlers einzutreten. „Wenn du das annnimst, bist du nicht mehr mein Sohn“, beschied Vater Karl. Der Sohn blieb. „Darum bin ich heute hier“, sagt Enkel Ronaldo.

Das war Argentinien, und das ist es: Einwanderungsland. Für viele war es nicht erste Wahl. Bobzins Großvater wollte eigentlich in die Vereinigten Staaten; doch im Hafen von Genua gab es auf Monate keine Passagen dorthin. In vier Tagen ginge jedoch ein Schiff nach Buenos Aires, sagte man ihm. „Wo ist denn das?“ fragte Franz. „In Südamerika.“ „Das ist auch gut“ – und los ging es in ein neues Leben.

„Argentinien ist doch ein Hort für Nazis“, heißt es oft, wenn die Rede auf das südamerikanische Land als Ziel deutscher Einwanderer kommt. Tatsächlich flohen zahlreiche NS-Kriegsverbrecher wie Adolf Eichmann, Josef Mengele oder Erich Priebke nach dem Zweiten Weltkrieg auf den sogenannten „Rattenlinien“ nach Argentinien. Weniger bekannt ist dagegen, dass in der Zeit des Nationalsozialismus auch Abertausende Juden in Argentinien Zuflucht vor den Nazis fanden.

 

Sparschwein

Das Geldvermögen der Deutschen beträgt fast sechs Billionen Euro und davon liegt etwa ein Viertel – also 1,5 Billionen – zinslos auf Girokonten oder versteckt im Keller oder wo auch immer.

Wer keine Aktien kaufen will, kann mit Staatsanleihen von EU-Ländern – z.B. Rumänien – immerhin zwei Prozent Verzinsung erreichen. Damit ist zumindest die Inflationsrate ausgeglichen. Bitte wählen Sie Laufzeiten von maximal zehn Jahren.

Wir Deutsche sind bei finanziellen Entscheidungen nicht besonders clever – um es vorsichtig auszudrücken. So zahlten die Vebraucher im letzten Jahr für Ratenkredite 2,2 Milliarden mehr Zinsen, als sie bei der Wahl eines günstigen Anbieters aus dem Internet hätten zahlen müssen.

Bitte kaufen Sie keine wie auch immer bezeichneten Fonds ! Die Kosten und Gebühren sind zu hoch ! Es gibt m.E. nur drei sinnvolle Möglichkeiten der Geldanlage:

  • Eine selbst genutzte Immobilie.
  • Auf Euro lautende Staatsanleihen mit gutem Rating und einer Laufzeit von maximal zehn Jahren.
  • Aktien und Aktien-ETF.

In diesen Tagen überschlagen sich mal wieder Heerscharen von Experten und Instituten mit spektakulären Weissagungen über die Entwicklung der deutschen, der europäischen und der Weltwirtschaft. Diese Prognosen differieren bis zu 150 Prozent. Wenn man die Aussagen der seriösen Experten zusammenfasst, kommt man zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um etwa fünf Prozent zurückgeht und im nächsten Jahr um sieben Prozent zulegt; für Asien sind die Prognosen etwas besser und in den USA wird die anstehende Wahl dafür sorgen, dass der Rückgang wegen Corona so schnell wie möglich umgekehrt wird.

Auf Sicht von zwei/drei Jahren ist m.E. ein deutlicher Anstieg der Aktienkurse in Sicht.

Für vorsichtige und langfristig orientierte Anleger empfehle ich:

  • WKN 857209 Thermo Fischer – Bio-Tech-Gigant mit 25 Milliarden Dollar Umsatz; übernimmt z.Zt. das deutsche Molekular-Diagnostikunternehmen Quiagen.
  • WKN A14M2J Medtronic (Irland) Stellt u.a. über 50 Prozent der weltweit implantierten Herzschrittmacher und innovative Lösungen für Diabetes und minimalinvasive Therapien usw. her. Jetzt kommt eine kleine Kapsel hinzu, die durch den Magen-Darm-Trakt wandert und dem Arzt Bilder für die Diagnose liefert und Darmspiegelungen überflüssig macht. Die Aktie ist z.ZT. sehr günstig zu haben.
  • Die VW-Aktie ist viel zu billig ! (WKN 766403) VW ist nach wie vor die Nr. Eins der Welt mit mehreren erfolgreichen Marken vom PKW bis zum LKW. Für 2021 schätze ich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf fünf bei einer Dividende von sechs Prozent.
  • Wer Risiken eingehen und die Chance auf einhundert bis zweihundert Prozent Kursgewinn haben möchte, der kauft die völlig abgetauchten Bankaktien wie ING, Santander, Societé Generale.
 

Nur ein Vogelschiss

In der Zeitschrift „Die Aula“, herausgegeben vom Akademikerverband der FPÖ in Österreich, wurden entlassene KZ-Häftlinge noch im Jahr 2015 als „Landplage“ und „Massenmörder“ bezeichnet, die plündernd durch das Land gezogen seien und die Bevölkerung drangsaliert hätten. Nach dem Krieg hatte selbst der Sozialist und Präsident der neuen Republik, Karl Renner, erklärt, dass die Rückkehr der Juden nach Österreich unter allen Umständen verhindert werden solle.

 

Ameisen und Kapitalismus

Infolge ihrer kollektiven Ganzheitlichkeit können Ameisen, Termiten und Bienen sich ökologischen Strategien hingeben, die für Einzelwesen unmöglich wären. Bienen können den Nektar verblühender Blumen ausfindig machen und sich gegenseitig auf die besten Nahrungsgründe hinweisen; ähnlich gestaltet sich die oft erschreckend wirksame Nahrungssuche der Ameisen, die etwa binnen weniger Minuten wahre Heerscharen zu einem offenen Marmeladenglas dirigieren können. Der Bienenstock gleicht einem Wesen mit vielen Fangarmen, das seine Finger in Blumen stippt, die eine Meile oder mehr entfernt sind. Einige Termiten und Ameisen bauen tumhohe Nester und tiefe, unterirdische Kammern, in denen sie Landwirtschaft betreiben und Pilze auf dem sorgfältig angelegten Kompost zerkauter Blätter züchten. Andere verhalten sich wie moderne Schutzgelderpresser und melken den Honig aus Blattläusen, die im Gegenzug beschützt werden. Noch boshaftere Exemplare plündern die Nester anderer Ameisen und stellen Heere von Arbeitssklaven auf, die überlistet wurden, für einen artfremden Stamm Sorge zu tragen. Einige führen kollektiv Krieg gegen rivalisierende Kolonien. Afrikanische Wanderameisen überziehen das Land mit zwanzig Millionen starken und zwanzig Kilogramm schweren Armeen; wo immer sie auftauchen, verbreiten sie Angst und Schrecken, und jedes Lebewesen, das sich nicht schnell genug retten kann, selbst kleine Säugetiere und Reptilien, wird von ihnen verschlungen. Die Ameise, die Biene und die Termite symbolisieren den Triumph gemeinschaftlichen Unternehmertums.

Beherrschen zu Land Ameisen den tropischen Regenwald, so werden die unterschiedlichen Ökosysteme der Meere von Tieren dominiert, deren Lebensweise weitaus kollektiver ist: den Korallen. In der submarinen Entsprechung des amazonischen Regenwaldes, dem Großen Barrierriff Australiens, repräsentieren Tierkolonnen in diesem Vergleich nicht nur die dominanten Tiere, sondern ebenso auch die Bäume – die grundlegenden Erzeuger. Korallen erbauen das Riff, binden den Kohlenstoff ihrer Verbündeten, den sonnenlichtgetriebenen Algen, und verzehren die Tiere und Pflanzen der Wassersäule, indem ihre stechenden Fühler das Wasser beständig nach Algen und kleinen wirbellosen Tieren durchsieben. Wie Ameisenkolonien sind Korallen Kollektive; der einzige Unterschied besteht darin, daß die einzelnen Tiere, die das Kollektiv ausmachen, wie in einer ständigen Umarmung gebunden sind und nicht als freie Individuen kommen und gehen können. Einzelne Korallen können zwar zugrunde gehen, aber die Kolonie insgesamt ist beinahe unsterblich. So sind einige Korallenriffe bereits seit über 20.000 Jahren am Leben und haben folglich die letzte Eiszeit mitgemacht. (M. Ridley)

 

Ignorantes und destruktives Geschwätz über Euro-Bonds

Der SPIEGEL produziert einen „Leitartikel“ und titelt: „Die deutsche Ablehnung von Euro-Bonds ist unsolidarisch, kleingeistig und feige.“ Und Frau Gammelin von der S.Z. darf – wie üblich – die politischen Entscheidungen der EU diffamieren: „Die Chance, ein adäquates Rettungskonzept auszuhandeln, haben die Finanzminister f a h r l ä s s i g vertan. Ihr Paket wird nicht verhindern, dass es wirtschaftlich s t e i l bergab geht. Die EU-Staaten werden sich d r a m a t i s c h verschulden müssen und damit weiter auseinander driften.“ (Sofort bekam der SPIEGEL Lob und Zustimmung von einschlägigen italienischen Medien).

Der Vorschlag von Euro-Bonds – also gemeinsamen europäischen Schuldtiteln – ist nicht umsetzbar, weil die Zustimmung aller EU-Länder für die Änderung der europäischen Verträge erforderlich wäre. Die Niederlande, Österreich, Finnland und Teile der Bundesregierung akzeptieren das nicht. Also hat Bundesfinanzminister Scholz mit einigen europäischen Kollegen schnelle pragmatische Lösungen Lösungen vorgeschlagen, die dann auch beschlossen wurden:

  • Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) wird aktiviert. Alle Eurostaaten zahlen in den ESM ein und erhalten in Krisenzeiten zinsgünstige Kredite.
  • Die Europäische Investitionsbank (EIB) bewilligt zinsgünstige Kredite an Unternehmen.
  • Auf Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen werden 100 Milliarden Euro für ein europäisches Kurzarbeitergeld zur Verfügung gestellt.

Am 10. April wurde schließlich ein Hilfspaket von 500 Milliarden Euro beschlossen, das EU-Staaten, Unternehmen und Arbeitnehmern ab sofort zur Verfügung steht. „Das ist ein Sicherheitsnetz für Jobs, kleine und mittlere Unternehmen und für die von der Pandemie besonders betroffenen Staaten“ sagte Eurogruppen-Chef Mario Centeno.

Deutschland hat mit seinen europäischen Partnern schnelle, sinnvolle und sofort umsetzbare Hilfsprogramme beschlossen. Dem Skandalblatt SPIEGEL wäre eine jahrelange fruchtlose Debatte über Euro-Bonds lieber gewesen.

Es ist nicht witzig, wenn Deutschland ständig von italienischen Medien und Politikern diffamiert und für die dortigen Probleme verantwortlich gemacht wird. Nach der Finanzkrise sind die hoch verschuldeten Länder von der EU und besonders von der EZB massiv entlastet worden; politische Reformen sollten dazu führen, dass Steuereinnahmen und Investitionen zunehmen und Schulden abgebaut werden; Griechenland ist auf gutem Weg und Portugal hat den Italienern vorgemacht, wie es geht. Italien ist nur mit sich selbst beschäftigt. Nichts geht voran. Ein „kleines“ Beispiel: Während in anderen Ländern das Renteneintrittsalter aus naheliegenden Gründen angehoben wird, geht man in Italien spätestens (!!) mit 62 Jahren in Rente.

 

Langfrist – Anlage

Warren Buffett hat mehrfach betont, dass er als Langfrist-Anlage (auch für Erbschaften) den S&P 500 ETF mit der WKN A1CYW7 empfiehlt. Die Gebühren für diesen ETF betragen lediglich 0,05 Prozent und der Käufer wird Aktionär der 500 stärksten amerikanischen Unternehmen. Der Kurs dieses ETF ist wegen Corona deutlich gefallen, so dass der Einstieg jetzt besonders günstig ist. Die amerikanische Wirtschaft wird sich mittelfristig stabilisieren und dann (nach meiner Überzeugung) wieder neue Höchstkurse erreichen.

 

Ist das Betrug ? Oder nur abgebrüht u. schmerzfrei ?

Im redaktionellen Teil des SÜDDEUTSCHE ZEITUNG MAGAZINS erscheinen lächerliche und hochgestylte Artikel und Fotos über sündhaft teure Handtaschen. Hier geht es um die Handtasche „Dauphine“ aus Canvas von Louis Vuitton. (Siehe meine Pfeile) Es geht der S.Z. selbstverständlich überhaupt nicht darum, von Louis Vuitton Anzeigen zu ergattern !!

 
 

G e d i c h t e

Erich Kästner: Nachtgesang des Kammervirtuosen

Du meine Neunte letzte Sinfonie! Wenn du das Hemd* anhast mit rosa Streifen….. Komm wie ein Cello zwischen meine Knie, und laß mich zart in deine Seiten greifen!

Lass mich in deinen Partituren blättern. (Sie sind voll Händel, Graun und Tremolo.) Ich möchte dich in alle Winde schmettern, du meiner Sehnsucht dreigestrichnes Oh!

Komm, lass uns durch die Oktavengänge schreiten! (Das Furioso, bitte, noch einmal!). Darf ich dich mit der linken Hand begleiten? Doch beim Crescendo etwas mehr Pedal!

Oh deine Klangfigur! Oh die Akkorde! Und der Synkopen rhytmischer Kontrast! Nun senkst du deine Lieder ohne Worte…. Sag einen Ton, falls du noch Töne hast!

*Anmerkung: In besonders vornehmer Gesellschaft ersetze man das Wort „Hemd“ durch das Wort „Kleid“.

Erich Kästner: Tagebuch eines Herzkranken

Der erste Doktor sagte: „Ihr Herz ist nach links erweitert.“ Der zweite Doktor klagte: „Ihr Herz ist nach rechts verbreitert.“ Der dritte machte ein ernstes Gesicht und sprach: „Herzerweiterung haben Sie nicht.“ Na ja.

Der vierte Doktor klagte: „Die Herzklappen sind auf dem Hund.“ Der fünfte Doktor sagte: „Die Klappen sind völlig gesund.“ Der sechste machte die Augen groß und sprach: „Sie leiden an Herzspitzenstoß.“ Na ja.

Der siebente Doktor klagte: „Die Herzfiguration ist mitral.“ Der achte Doktor sagte: „Ihr Röntgenbild ist durchaus normal.“ Der neunte Doktor staunte und sprach: „Ihr Herz geht dreiviertel Stunden nach.“ Na ja.

Was nun der zehnte Doktor spricht, das kann ich leider nicht sagen, denn bei dem zehnten, da war ich noch nicht. Ich werde ihn nächstens fragen. Neun Diagnosen sind vielleicht schlecht, aber die zehnte hat sicher recht. Na ja.

Marie Luise Kaschnitz: Schreibend

Schreibend wollte ich meine Seele retten. Ich versuchte Verse zu machen. Es ging nicht. Ich versuchte Geschichten zu erzählen. Es ging nicht.

Man kann nicht schreiben um seine Seele zu retten. Die aufgegebene treibt dahin und singt.

Klabund: Liebeslied

Dein Mund, der schön geschweifte, dein Lächeln, das mich streifte, dein Blick, der mich umarmte, dein Schoß, der mich erwarmte, dein Arm, der mich umschlungen, dein Wort, das mich umsungen, dein Haar, darein ich tauchte, dein Atem, der mich hauchte, dein Herz, das wilde Fohlen, die Seele unverhohlen, die Füße, welche liefen, als meine Lippen riefen -: Gehört wohl mir, ist alles meins, wüßt nicht, was mir das Liebste wär, und gäb nicht Höll noch Himmel her:  Eines und alles, all und eins.

 

Notizen zum Islam

= Für Blitzscheidungen nach islamischem Recht reichte in Indien eine SMS. Das oberste Gericht hat das verboten.

= Der Vers 111 der neunten Sure besagt, dass ein Muslim durch seinen Glauben vertraglich gebunden ist, auf Allahs Weg zu töten und getötet zu werden.

= In Rotterdam steht die größte Moschee Westeuropas; sie hat Platz für 3000 Menschen. Frauen müssen über ein Loch in der Wand dem Gebet des Imans zuhören.

= Der ägyptische Staatschef al-Sisi wendet sich an die obersten Gelehrten des sunnitischen Islam: „Die islamische Gemeinschaft ist durch ein in den letzten Jahren sakralisiertes Mosaik von Ideen in ein Feindschaftsverhältnis mit der ganzen Welt geführt worden. Wie kann es sein, dass 1,6 Milliarden Menschen denken sollen, dass sie, um zu überleben, verpflichtet seien, die restlichen sieben Milliarden Erdbewohner umzubringen?“

= Dem Terror von Boko Haram sind schon 15.000 Menschen zum Opfer gefallen. Immer öfter werden auch Kinder und Frauen mit Sprengstoffgürteln auf Märkte und Basare geschickt.

= Im Mittelalter war die islamische Gemeinschaft sehr offen und Juden, Christen und Muslime führten einen intensiven Dialog; es wurden Bücher, Begriffe und Ideen ausgetauscht; Zensur gab es kaum. Gleichzeitig waren alle Diskutanten der Überzeugung, der andere sei im Irrtum und werde dafür ewig in der Hölle schmoren.

= Ein Muslim kann nicht aus dem Islam austreten.

= Der Islam stellt generell jede Rechtsordnung unter die aus dem Koran und der Prophetentradition abgeleitete religiös begründete Scharia; das gilt auch für die Menschenrechte. In der Menschenrechtserklärung von1981 lautet Artikel 1: „Das Leben des Menschen ist geheiligt. Niemand darf es verletzen. Diese Heiligkeit kann nur durch die Macht der Scharia und durch die von ihr zugestandenen Verfahrensweisen angetastet werden.“ Damit ist die Scharia nicht mit dem Grundgesetz kompatibel.

= Pakistan hat zwei Gesetze gegen Ehrenmorde und Vergewaltigungen verabschiedet; Täter müssen zu lebenslanger Haft verurteilt werden, auch wenn die Familien der Opfer dem Täter vergeben.

= Die islamistische Rebellenbewegung Al-Shabaab entfernte den Bewohnern im Süden Somalias ihre Gold- und Silberzähne mit der Begründung, dass der Zahnersatz gegen religiöse Gesetze verstoße, weil der Träger damit nach Schönheit strebe.

= Frankreich hat es wegen der nordafrikanischen Kolonien mit dem sunnitischen Islam zu tun. Der sunnitische Islam kennt keine Geistlichen und jeder Imam kann sagen, was er will und er kennt keine Exegese, also keine Auslegung des Textes. Der sunnitische Islam ist vom saudi-arabischen Wahhabismus unterwandert und wird wegen des Geldes, das die Saudis und Katarer in Moscheen investieren, in ihrem Sinne beeinflusst.

= Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in der FAZ: „Die iranische Regierung behauptet gegenüber den Vereinten Nationen, das sie Menschenrechte respektiert. Aber das stimmt nicht, allein die Verhängung der Todesstrafe für Minderjährige beweist das. Von Folter, Amputationen, Gefängnisstrafen ohne Prozess ganz zu schweigen. Jugendliche werden wegen ihrer politischen Überzeugungen an Kränen erhängt, ihre Leichen verschwinden in Massengräbern. Geständnisse werden durch Folter erzwungen.“