In der Süddeutschen Zeitung lautet die Schlagzeile: „Fussball – Immer weiter, immer mehr – Spiele für mehr als 100 Millionen Euro? Dieser Sport kennt keine Demut. Es kommt viel zusammen: die Europameisterschaft mit dem vollbesetzten Wembley-Stadion, als den Machern die Covid-19-Inzidenzen plötzlich egal waren; die Gründung einer elitären Super-League, um immer noch mehr Geld aus dem System zu pressen – übrigens auch während der Pandemie. Und dann findet die nächste Weltmeisterschaft auch noch in Katar statt. Man kann da mit noch so guten Absichten von Demut sprechen – die ist im System einfach nicht angelegt, und solange es den Spitzen-Akteuren (sprich: den reichsten Akteuren) egal ist, müssen alle anderen mitmachen oder zurückfallen.“

Und der vor Hochmut und Ignoranz platzende Herr Horeni von der FAZ spricht von der „Welt der Monster“. Und er schreibt: „Dass man den Leuten im Fernsehen so lange und so viel Fußball vorsetzt, bis sie ihn irgendwann nicht mehr sehen wollen, ist eine gängige These.“

Würden diese Herrschaften mal zur Kenntnis nehmen, dass für mindestens 20 Millionen deutsche Akademiker, Kinder, Rentner, Frauen, Flüchtlinge, Arbeitslose, Rollifahrer usw. usw. Fußball neben der Familie der wichtigste Lebensinhalt ist!

Während der Corona-Krise war Fußball im Fernsehen für Millionen die Rettung vor Mord und Selbstmord und Alkoholismus und vor der Einweisung in die Irrenanstalt!

Eine Frage an die FAZ: Warum dürfen die geschätzten Fußball-Journalisten Christian Streit und Roland Zorn nicht mehr schreiben?

 

Kurz und interessant

= Circa ein Drittel der Tesla-Autos kommt von deutschen Zulieferern. Damit wird Tesla auch zum Innovationstreiber für den deutschen Mittelstand.

= Die Staatsverschuldung lag Ende 2020 in Griechenland bei 206 Prozent – In Italien bei 156 % – In Spanien bei 120 % – In Frankreich bei 116 % – In Österreich bei 84 % – In Deutschland bei 70 % – In Polen bei 58 % – In den Niederlanden bei 55 % – In Schweden bei 40 % – In Estland bei 18 %.

Die Maastricht-Vorgabe beläuft sich auf 60 Prozent.

= Querdenker in der Regierung: Der Schweizer Finanzminister Ueli Maurer macht gemeinsame Sache mit Corona-Verharmlosern und Impfgegnern.

= Seit mehr als 30 Jahren betreibt das Rote Kreuz Rehabilitationszentren in Afghanistan. In den aktuell sieben Zentren werden alle behandelt: Ehemalige Regierungssoldaten, Frauen und Kinder. Verwundete Afghanen bekommen z.B. Prothesen angepasst und lernen wieder laufen.

= Auch in Spanien schreitet das Zeitungssterben voran. So hat der „Leitstern der Presse“ – El Pais – früher 400.000 Stück täglich verkauft. Heute sind es noch 70.000 Stück.

= Es gibt einen neuen Malaria-Impfstoff, der große Hoffnungen vor allem in Afrika weckt !!

= Köln ist mit 17 Millionen Menschen eines der größten Ballungsgebiete Europas. Im Umkreis von 100 Kilometern sind Handwerk, Dienstleistungen, weltmarktführende Mittelständler und Konzerne das schlagende Herz dieser Region.

= In China haben Arbeitnehmer Anspruch auf zehn Urlaubstage pro Jahr, wenn die Beschäftigungsdauer bei mindestens 10 Jahren liegt – Bei unter zehn Jahren liegt der Anspruch bei fünf Urlaubstagen.

= Johann Wolfgang von Goethe über Martin Luther: „Wir wissen gar nicht was wir Luthern und der Reformation im allgemeinen alles zu danken haben.“ – Gottfried Benn über Martin Luther: „….einer der größten Vernichter des besseren Deutschtums, Zerstörer der großen mittealterlichen Kultur…“

 

Thich Nhat Hanh: Wut ist ein Gift, und sie vergiftet alles, sogar unsere Beziehungen. Wenn Wut in uns aufsteigt, sollten wir……

….in diesem Moment nichts tun oder sagen. Unter dem Einfluss dieser Energie besteht die Gefahr, dass wir die Situation dadurch nur verschlimmern. Alles, was wir tun sollten, ist, zu unserem Atem zurückzukehren, um die Energie der Achtsamkeit zu erzeugen:

“ Ich atme ein und ich weiß, dass Wut in mir aufsteigt. Ich atme aus und ich kümmere mich um diese Energie in mir.“

Wenn wir stabil genug sind, können wir beginnen, die Ursachen für unsere Wut in uns freizulegen.

 

Ein Glücksfall für Italien und Europa !!

Was niemand für möglich gehalten hätte: Mario Draghi hat mit dem „Green Pass“ und der 3G-Pflicht am Arbeitsplatz und anderen Maßnahmen seine Corona-Politik durchgesetzt. Die Quote der Vollgeimpften über zwölf Jahre hat sich auf 81 Prozent erhöht und soll vor dem Winter noch 90 Prozent erreichen. Ab sofort wird jeder Arbeitnehmer, der keinen Impfnachweis vorlegt, suspendiert.

Italien ist nach dem 2. Weltkrieg über Jahrzehnte miserabel regiert worden. Radikale und miteinander konkurrierende Gewerkschaften und inkompetente oder gar korrupte Beamte und Politiker haben erfolgreiche italienische Unternehmen aus dem Land getrieben.

Mario Draghi hat die lange überfällige Reform des Justizsystems, die u.a. der Beschleunigung der Prozesse dient, vorangebracht.

Eine tiefgreifende Reform zur Modernisierung der verkrusteten Verwaltung ist verabschiedet.

Die Unternehmen in Italien sind optimistisch für die nächsten Jahre; die Industrieproduktion steigt und die Arbeitslosenrate geht zurück.

Das Wirtschaftswachtum soll in diesem Jahr bei niedrigen Inflationsraten mehr als sechs Prozent betragen – allerdings wird dann erst wieder das Niveau von vor der Finanzkrise erreicht. Und kein Land Europas hat so viele Schulden angehäuft wie Italien, wobei das niedrige Zinsniveau in der Eurozone den Italienern hilft, auch hier voranzukommen.

Draghi will und muss zahlreiche Probleme noch angehen: Die Frauenerwerbstätigkeit ist für ein Industrieland mit 49 Prozent niedrig; eine Familienförderung existiert praktisch nicht; das Renten- und Steuersystem wartet seit Jahrzehnten auf dringende Reformen.

Italien erhält aus dem EU-Wiederaufbaufonds 191 Milliarden Euro, die in Zukunftsprojekte investiert werden müssen; Bürokratie und Korruption und Mafia werden versuchen, sich ein Stück von diesem Kuchen abzuschneiden.

Wenn die aktuelle politische Stabilität zumindest bis zum Ende der Legislatur 2023 nicht zerbricht und wenn die rechten Parteien nicht über zwanzig Prozent hinauswachsen, dann haben die Sozialdemokraten und die bürgerlichen Parteien die Chance, weitere absolut notwendige Reformen durchzusetzen.

Ob Mario Draghi bei den nächsten Parlamentswahlen kandidiert, steht noch nicht fest.

 

Langfristig sparen

Es ist sinnvoll, in sogenannte ETF anzulegen, deren Gesamtkostenquote n i c h t über 0,20 Prozent hinausgeht. Empfehlenswert sind folgende ETF:

WKN A1CYW7 – S.+P. 500 – Kosten 0,05 Prozent (Reiche Amerikaner legen ihr Erbe in diesem Fond an)

WKN A2PEJW – J.P.Morgan – Kosten 0,10 Prozent – Dieser ETF deckt 86 Prozent des amerikanischen Marktes ab

WKN A2PB5X – Franklin Korea – Kosten 0,09 Prozent – Die Aussichten für Korea sind auf Sicht von vier Jahren sehr gut.

WKN A2H58R – Amundi Asien/Pazifik – Kosten 0,20 Prozent – Ca. 900 Aktien aus über 20 Schwellenländern wie China, Korea, Taiwan, Indien etc.

Einige solide europäische Aktien sind z.Zt. preiswert und aussichtsreich:

WKN 851194 Danone – A0JNE2 Unilever – A2ASUV Anheuser Busch – 853888 Loreal – 920657 Sanofi – 940602 Phillips – 904278 Novartis – 928624 Enel – 861873 BP – A0ER6Q Engie – A0M46B Iberdrola.

Auch Allianz ((WKN 840400) und Münchner Rück (843002) sind z.Zt. nicht überteuert und werfen gute Renditen ab.

 

Zur aktuellen Lage

= Die Bundessprecherin der Grünen Jugend – Sarah-Lee Heinrich – hat als 14-jährige das Wort „Heil“ unter das Bild eines Hakenkreuzes gepostet und Kritik und Hass geerntet. Im Internet wurde ihr daraufhin mit Vergewaltigung und Mord gedroht.

Politiker sind schlechte Menschen. Politiker sind inkompetent und korrupt und steuern unser Land in den Abgrund. Die politischen Berichte und Kommentare der klassischen Medien (ARD + ZDF + Süddeutsche Zeitung + FAZ + WELT usw. usw. usw.) sind zu etwa neunzig Prozent negativ-kritisch oder diffamierend oder destruktiv. Im Internet ist die Hetze gegen „die Politiker“ grenzenlos. Dabei zieht sich die dümmlich-arrogante Kritik an den Politikern durch alle Schichten.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die Parteien fast 50 Prozent ihrer Mitglieder verloren.

Wie wollen wir zukünftig unsere Mitbürger motivieren, den Parteien beizutreten und sogar Politiker zu werden?

Unser Land stand 1945 am wirtschaftlichen und politischen und humanitären Tiefpunkt seiner Geschichte. Heute gehört Deutschland in jeder Hinsicht zu den zehn erfolgreichsten Ländern der Welt. Dazu haben auch die seit 1949 regierenden Parteien und Politiker ganz wesentlich beigetragen.

Und die Aussichten für die nächsten Jahrzehnte sind gut.

= Die junge Gründerin und SPD-Politikerin Verena Hubertz hat es in den Bundestag geschafft. Zu ihrer Motivation sagt sie: „Ich bin schon seit elf Jahren in der SPD aktiv, und habe mich sehr oft geärgert. Dann dachte ich: Nicht meckern, sondern mitmachen! Und wenn man Dinge verändern will, dann im Herzen der Demokraie, dem Deutschen Bundestag.“

= Klimaschutz, Digitalisierung, Förderung von Investitionen, keine Steuererhöhungen und Bürokratieabbau sowie die Einhaltung der Schuldenbremse, indem die erforderlichen hohen Investitionen durch die Senkung von Ausgaben kompensiert werden.Wenn die neue Regierung diese Themen wie angekündigt angeht, dann wird sich die CDU/CSU mindestens acht Jahre gedulden müssen, um wieder zu regieren!

= Frankreichs Präsident Macron: „Kernenergie ist Strom ohne Kohlendioxid, Kernenergie ist eine Chance – für Frankreich, für Europa, für das Klima!“ Macron setzt auf eine neue Technologie der „kleinen, modularen Reaktoren.“ Dieses kleine Serienkraftwerk würde auf jeden Tieflader passen und auf der ganzen Welt könnte man damit Elektroautos betreiben und Wasserstoff für grünen Stahl produzieren.

Aktuell existieren weltweit etwa 400 Atomkraftwerke, die ca. zehn Prozent des globalen Strombedarfs produzieren. Will man mit den Mini-Meilern den weltweiten Strombedarf befriedigen, dann benötigen wir mehrere hunderttausend dieser kleinen Reaktoren. Das wirft eine Reihe von Fragen auf:

  • Wohin mit dem Atommüll?
  • Wie schützen wir hunderttausende auf der Welt verstreute „Modulare Reaktoren“ vor Plünderern und Terroristen, die dann aus dem Brennstoff Bomben bauen? Die Mini-Meiler brauchen, weil sie so klein sind, besonders hoch angereichertes Uran und das ist gut für die Bombe. Zu den größten CO2-Emittenten der Welt gehören Indien und Indonesien und zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Ausstoss gehören Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar und die Vereinigten arabischen Emirate. Will die Welt, dass dort die neuen Minireaktoren stehen?

= Es bleibt dabei: Ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind ist der langfristig nachhaltigste und wirtschaftlichste Weg zu einer besseren CO2-Bilanz! In Deutschland bedarf das allerdings neuer gesetzlicher Genehmigungsverfahren, damit nicht jeder Kleingartenbesitzer vor Gericht ziehen kann.

= Alle kompetenten Experten sind sich einig: Wegen des Klimaschutzes stehen alle Wirtschaftsbereiche – vor allem die Industrie – vor gewaltigen Umwälzungen bei der Produktion. Das führt zu erheblichem Mehrbedarf an Strom. Ein Beispiel: Frankfurts Serverfarmen verbrauchen mehr Energie als alle Einwohner der Stadt zusammen !!

= CDU und CSU hatten sich für einen g e m e i n s a m e n Kanzlerkandidaten zur Bundestagswahl entschieden. Die nicht endenden und herabsetzenden Äußerungen von Herrn Söder über Armin Laschet haben die Union die Kanzlerschaft gekostet. Da fällt einem doch glatt der Name „Strauß“ ein.

 

G e d i c h t e

= Johann Gottfried Herder: Ein Traum ist unser Leben

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier.

Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir.

Und messen unsere trägen Schritte nach Raum und Zeit; und sind (und wissens nicht) in Mitte der Ewigkeit.

= Andreas Gryphius: Betrachtung der Zeit

Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen.

Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.

Der Augenblick ist mein und nehm´ ich den in acht so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.

= Kurt Tucholsky: Parc Monceau

Hier ist es hübsch. Hier kann ich ruhig träumen. Hier bin ich Mensch – und nicht nur Zivilist. Hier darf ich links gehn. Unter grünen Bäumen sagt keine Tafel, was verboten ist.

Ein dicker Kullerball liegt auf dem Rasen. Ein Vogel zupft an einem hellen Blatt. Ein kleiner Junge gräbt sich in der Nasen und freut sich, wenn er was gefunden hat.

Es prüfen vier Amerikanerinnen, ob Cook auch recht hat und hier Bäume stehn. Paris von außen und Paris von innen: sie sehen nichts und müssen alles sehn.

Die Kinder lärmen auf den bunten Steinen. Die Sonne scheint und glitzert auf ein Haus. Ich sitze still und lasse mich bescheinen und ruh von meinem Vaterlande aus.

= Hermann Hesse: Blauer Schmetterling

Flügelt ein kleiner blauer Falter vom Wind geweht, ein perlmutternder Schauer, glitzert, flimmert, vergeht.

So mit Augenblicksblinken, so im Vorüberwehn sah ich das Glück mir winken, glitzern, flimmern, vergehn.

= Johann Wolfgang Goethe: Erinnerung

Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.

Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da.

 
 

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder äußert sich im Handelsblatt über die weltweiten Versorgungsprobleme mit Energie:

„Je mehr Bezugsquellen und Lieferwege wir haben, umso besser ist es für die EU, aber vor allem für den Endkunden. Europa steht in einer scharfen Konkurrenz zu anderen Weltregionen, deren Energiehunger ungestillt ist. Auch wenn wir unsere ambitionierten Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir für die Übergangszeit – die voraussichtlich drei Jahrzehnte dauern wird – Erdgas als den fossilen Energieträger, der das Klima am besten schont. LNG wird oft als flexible und zuverlässige Versorgungsquelle dargestellt; aber in Zeiten wie diesen sehen wir wieder einmal, das die LNG-Schiffe dorthin fahren, wo die höchsten Preise gezahlt werden. Aus Sicht der Exporteure ist das verständlich, aber eine verlässliche Versorgungssicherheit auf der Basis von LNG garantiert das nicht; das Rückgrat der europäischen Versorgungssicherheit bleiben die Pipelines.

Wir werden auch in Zukunft Gas brauchen. Als Partner für die europäischen Energien – z.B. in der Stromproduktion – können Gaskraftwerke Schwankungen ausgleichen. Dabei werden rund 65 Prozent weniger Emissionen produziert, wenn der Strom in Gas- statt Kohlekraftwerken produziert wird. Daher ist jede zusätzliche Pipeline gut für den europäischen Markt – das gilt nicht nur für Nordstream 2, sondern auch für andere Projekte, die derzeit geplant oder gebaut werden.

Je mehr Bezugsquellen und Lieferwege wir haben, umso besser ist es für die Europäische Union, aber vor allem für den Endkunden. Denn je besser das Angebot ist, umso niedriger sind die Peise,

 

Ein Buch, das die Schulen für jeden 16-jährigen zur Pflichtlektüre machen sollten: „Der wiedergefundene Freund“ von Fred Uhlmann – Vorwort von Arthur Koestler

Fred Uhlmann – 1901 in einer alteingesessenen jüdischen Familie in Stuttgart geboren. Jura-Studium. 1925 Promotion. Ab 1927 Rechtsanwalt, aktives Mitglied der SPD, u.a. Kontakt zu Kurt Schumacher. 1933 Emigration nach Paris, wo er ein Kinderkino und nach dessen Pleite eine Zoohandlung betreibt und mit Kunst handelt. Er beginnt autodidaktisch zu malen. Mitglied der „Union des Artistes Allemands Libres“. 1936 Aufenthalt in Tossa de Mar/Costa Brava, Emigration nach England. Heirat mit Diana Croft, gegen Widerstand von deren Vater, einem Lord. Mitbegründer des „Artists´Refugee Committees“, das u.a. Oskar Kokoschka zur Flucht aus Prag verhilft, und des „Freien Deutschen Kulturbunds“. Sein Londoner Haus wird Anlaufstelle für viele Emigranten wie z.B. John Heartfield. 1940 zunächst in Ascot, dann auf der Isle of Man interniert, wo er Kurt Schwitters kennenlernt. Zahlreiche Ausstellungen, 1944 z.B. mit Henry Moore. Nach dem 2. Weltkrieg trägt er eine bedeutende Sammlung afrikanischer Kunst zusammen und hat großen Erfolg mit seiner auch verfilmten Novelle „Reunion“ („Der wiedergefundene Freund“) und seiner Autobiographie „The Making of an Englishman“. 1985 in London gestorben.

Aus dem Klappentext: „Zwei 16jährige Jungen besuchen die gleiche exclusive Schule. Der eine ist Sohn eines Arztes, der andere stammt aus einer reichen Adelsfamilie. Zwischen den beiden entsteht eine innige Freundschaft, ein vollkommenes, magisches Einverständnis. Ein Jahr später ist die Beziehung zerbrochen. Das geschah im Deutschland des Jahres 1933……“

 

Kluge Worte

= Jeder junge Mensch macht früher oder später die verblüffende Entdeckung, dass auch Eltern gelegentlich recht haben können. (André Malraux)

= Die Presse hat nur einen absolut einwandfrei ehrlichen Teil: den Inseratenteil. (Kurt Tucholski)

= Selig ist, wer ohne Hass lebt.

= Das Herz öffnen: Verstehen beruht nicht auf Verstand, Intellekt oder Logik, sondern auf Sympathie und einem tiefen Einfühlungsvermögen. Darum ist Vertrauen und Zuversicht das Wesentliche, denn wenn du vertraust, bist du mitfühlend, wirst du beziehungsfähig. Das öffnet die Tür zu den Herzen der Menschen.

= Lernen lernen !! Beispiel: Wenn du einem Hungrigen einen Fisch gibst, reicht ihm das für eine Mahlzeit, lehrst du ihn das Fischen, so reicht ihm das fürs ganze Leben!

= Es gibt keinen größeren Schmerz, als sich an die Zeit des Glücks zu erinnern, wenn man im Elend ist. (Dante)

= Wenn wir lernen, über uns und unsere Probleme zu lachen, genesen wir. Wenn wir lernen, uns zu freuen, und es unterlassen, Probleme als negativ anzusehen, werden wir allem gegenüber positiver. Positives Denken ist eine wundervolle Gewohnheit, die wir entwickeln sollten, denn sie heilt uns und macht uns glücklich im Leben. (Dodrupchen)

= Das Vorhandensein des Todes zwingt uns, entweder freiwillig auf das Leben zu verzichten oder unser Leben so umzugestalten, dass wir ihm einen Sinn verleihen, den der Tod ihm nicht rauben kann. (Leo Tolstoj)

= Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. (Ludwig Erhard)

= Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertigzuwerden, die man alleine niemals gehabt hätte. (Woody Allen)

= Manche Frau weint, weil sie den Mann ihrer Träume nicht bekommen hat, und manche weint, weil sie ihn bekommen hat. (Annette Kolb)

 

Sehr zu empfehlen: Florian Illies „Was ich unbedingt noch erzählen wollte“

Viele kleine romantische oder politische oder spannende oder witzige Episoden aus dem Jahr 1913; Beispiele:

= „Am Nachmittag des 1. Januar wird Kalifornien von einem Erdbeben durchgerüttelt. Das Epizentrum liegt in jenem Tal, das später als Silicon Valley die Welt regieren wird. Unbeeindruckt von dem Erdbeben wird am 1. Januar erstmals in Amerika ein Paket mit der Post versandt. Wenige Tage später bricht Franz Kafka, vollkommen ratlos, trotzdem die Arbeit an seinem Roman „Amerika“ ab.

= „Am 9. Januar findet Kaiser Wilhelm ll. den Gottesbeweis. Er spricht zum hundertsten Jubiläum des preußischen Aufstandes gegen die napoleonische Fremdherrschaft und stellt aus heiterem Himmel fest: „Wir haben die sichtbaren Beweise, dass Gott mit uns war und mit uns ist. Und aus diesen greifbaren, sichtbaren Tatsachen der Vergangenheit kann sich auch die gesamte deutsche Jugend den im Feuer bewährten Schild des Glaubens schmieden, der nie in der Waffenrüstung eines Deutschen und Preußen fehlen darf.“

= „Der Freikörperkulturattachee Richard Ungewitter publizitiert in diesen Tagen sein Standardwerk „Nacktheit und Kultur – Neue Forderungen“ mit einem kleinen Gruß an Amelie Beese-Boutard: „Würde jedes deutsche Weib öfter einen germanischen Mann sehen“, schreibt er, „so würden nicht so viele exotischen fremden Rassen nachlaufen.“

= „Im S.Fischer Verlag ercheint in den ersten Tagen des Februars Thomas Manns Novelle „Tod in Venedig“, die der Autor eine „Geschichte von der Wollust des Untergangs“ nennt. Zwei Straßen neben Thomas Manns Wohnung sitzt in diesen Tagen Oswald Spengler und schreibt jeden Morgen an seinem „Untergang des Abendlandes“. Von Wollust ist da schon keine Rede mehr.

= Am 19. Februar morgens um 6 Uhr, es ist noch dunkel, wird die Stille im beschaulichen Waltin Hill südlich von London von einer gewaltigen Detonation erschüttert. Im neugebauten Landhaus des englischen Schatzkanzlers David Lloyd George explodiert eine Bombe. Verletzt wurde niemand, aber eine Bewegung hatte sich Gehör verschafft. Denn gelegt wurde die Bombe von Emeline Pankhurst, einer unerschrockenen englischen Suffragette, wie die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht genannt werden. Die Justiz hatte keine Wahl und steckte sie für drei Jahre ins Gefängnis.

 

Der Fall Auerbach

Im März 1951 wurde der „ungekrönte König von Bayern“, wie die Presse den Leiter des neu installierten Landesentschädigungsamtes nannte, verhaftet. Die Polizei nahm ihn wegen des Verdachts des Betrugs und der Urkundenfälschung auf einer Dienstreise fest. Die Polizeiaktion auf der Autobahn erinnerte an eine Maßnahme gegen einen Schwerverbrecher. Der gesundheitlich angeschlagene Auerbach kam ins Gefängnis. Im April 1952 begann der Prozess.

Es war das erste Verfahren nach dem Krieg, bei dem ein prominenter Jude auf der Anklagebank saß. Und auf dem Richterstuhl nahm ein ehemaliger Nazi-Kriegsrichter Platz, die Beisitzer waren frühere NSDAP-Mitglieder, ebenso die Staatsanwälte und der psychiatrische Sachverständige, welcher Auerbach attestierte, er könne Phantasie und Realität nicht voneinader unterscheiden und er befinde sich in einem pubertären Zustand. Der Richter vergriff sich im Ton: Er verglich Auerbachs KZ-Erlebnisse mit seiner eigenen Zeit in Kriegsgefangenschaft.

Das Verfahren zog sich über mehr als vier Monate hin. Am Ende verurteilte ihn das Gericht wegen Bagatellen wie dem unrechtmäßigen Führen eines Doktortitels. Wegen erwiesener Unschuld in den Delikten, die zur Verhaftung führten, musste das Gericht ihn freisprechen. Noch im Gerichtssaal protestierte Auerbach gegen die „Terrorjustiz“.

Am 16. August 1952 starb Auerbach an einer Überdosis Schlaftabletten. In seinem Abschiedsbrief schrieb er: „Mein Blut komme auf das Haupt der Meineidigen.“ Der Untersuchungsausschuss des Landtags rehabilitierte ihn später in vollem Umfang. Auerbach war mehrfach Opfer: Opfer der Nationalsozialisten, Opfer der Nachkriegs-Justiz, Opfer seiner Pflicht.“ (Süddeutsche Zeitung)

Allein in Bayern waren vier Jahre nach Kriegsende von 924 Richtern 752 ehemalige NSDAP-Mitglieder. Selbst unter dem NS-Regime gefällte extreme Urteile stellten kein Karrierehindernis dar.

 

Cooler Leserbrief zum Thema Gendern

„Warum hört man eigentlich nie etwas von KriegstreiberInnen, WaffenlieferantInnen oder MassenmörderInnen? Auch Kapitalisten, Spekulanten und Anleger scheint es nur unter Männern zu geben. Ebenso bekommen Vergewaltiger, Kinderschänder oder Tierquäler kein Binnen-I im Plural. Dabei hat doch jeder das Recht auf Diskriminierung! Werden vielleicht gewisse „sensible“ Bereiche von den Genderfans ausgespart?

Dies fragt eine Frau, die vom Gendern genervt ist und die sich ganz selbstverständlich als den Bürgern, den Wählern oder den Kollegen und anderen zugehörig empfindet.“ (Dr. Gabriele Horstmeyer)

 

Dummes Geschreibsel über Preise am Gasmarkt

Drastische Preiserhöhungen gab es auch früher schon – so war der Gaspreis vor 15 Jahren mehr als doppelt so hoch als heute. Der durchschnittliche Gaspreis lag in den 2000er Jahren mit ca. sechs Dollar etwa n e u n z i g Prozent über dem Durchschnittspreis der 2010er Jahre. Aktuell spricht einiges dafür, nicht in den Markt einzugreifen – zumal die Inbetriebnahme von Nordstream2 das Angebot deutlich erhöhen wird.