Fremde Heimat Fernes Land: Vor 200 Jahren gründeten Auswanderer aus Württemberg ein Dorf im Kaukasus.

Jetzt entdeckt der Ort seine Vergangenheit: Dieses Licht! Sanft und doch strahlend, so frisch und klar, man meint es riechen zu können. Jetzt dort hinten mit dem Pferd über die grasbewachsene Ebene galoppieren, auf das Gebirge zu, auf die schneebedeckten Gipfel des Kleinen Kaukasus. Schwer zu begreifen: Diese Weiten, sattgrün im Frühling, sonnenverbrannt im Herbst, das war ihre Heimat. Die der Auswanderer aus Württemberg, aus Reutlingen, Betzingen, Altbach, insgesamt 140 Familien, die vor zwei Jahrhunderten dieses Dorf hier gegründet haben, nach einer gefahrvollen und verlustreichen Reise von anderthalb Jahren: Helenendorf.

Sie hatten einem Land den Rücken gekehrt, das unerträglich geworden war. Württemberg war ausgeblutet durch zwei Jahrzehnte napoleonische Kriege, regiert von einem König, dem die hungernden Bauern erklärtermaßen wurscht waren und der das Land auspresste, um in Stuttgart und Ludwigsburg seinen prächtigen Hofstaat zu unterhalten. Dazu kam eine fürcherliche Serie von Missernten – mit dem Höhepunkt 1816, dem „Jahr ohne Sommer“. Die Obstbäume fruchteten nicht, das Getreide verfaulte auf den Feldern; der Zehnt aus der Weinernte, der an die Oberfinanzkammer gemeldet wurde, fiel von 16.842 Eimern im Jahr 1811 auf 654 Eimer 1816. Für viele war der Glaube die einzige Zuflucht; der Pietismus und die Hoffnung auf eine baldige Wiederkehr Christi entwickelten sich zu einflussreichen Strömungen.

Da kam das Angebot des russischen Zaren Alexander l. (der ein halber Schwabe war, denn seine Mutter war Württembergerin) wie gerufen: Er bot Auswanderwilligen eine neue Heimat im Kaukasus, mit Religionsfreiheit und ohne Militärpflicht. Wer dabei sein wollte, musste allerdings Handwerker oder Weinbauer sein und ein beträchtliches Barvermögen von 300 Gulden vorweisen. Es war klassischer Mittelstand, der da sein Land verließ.

So entstand dieses deutsche Dorf, weitab im Orient. „Romantisch und lieblich am Nordabhang des Kleinen Kaukasus gelegen“, so ein Reisebericht von 1910, „erblüht im fernen Asien zwischen wilden Völkern ein deutsches Gemeinwesen.“ Der Autor lobt die „Arbeitsamkeit und Redlichkeit“ der Siedler, die sich „eine feste Anhänglichkeit an das Heimatland ihrer Voreltern bewahrt“ hätten.

Nach extrem schwieriger Anfangszeit war Helenendorf zu einer prächtigen Gemeinde herangewachsen. Die Wagenbaufirma Votteler verkaufte weithin ihre vierrädrigen Pferdewagen; die Vohrers und die Hummels verkauften ihren Wein; es gab Kirche und Schule, Sinfonie- und Blasorchester, alle denkbaren Handwerke und die erfolgreiche Winzergenossenschaft Konkordia, die in vielen Städten Niederlassungen unterhielt.

Wie fern das alles ist! Das Land heißt heute Aserbaidschan und Helenendorf heißt Göygöl. Bei einem Besuch der Botschafterin der Bundesrepublik wird ihr Margarete Reitenbach vorgestellt, eine alte Dame, klein, aufrecht, zäh, die 1933 in Helenendorf geboren wurde und die ihre Geschichte erzählt: 1937 wurde der Vater als angeblicher Spion verhaftet und erschossen, 1941 wurde das achtjährige Mädchen mit ihrer Familie wie alle Deutschen in die kasachische Steppe deportiert, wo es in den ersten Monaten um das nackte Überleben ging; jahrzehntelang lebte Margarete Reitenbach dann im sowjetischen Kasachstan, bis sie Anfang der Neunziger nach Deutschland übersiedeln durfte.

Jeder hat solche Geschichten von Vater, Onkel, Großvater, deportiert, verhaftet, erschossen; oft existieren nicht einmal Unterlagen über die genauen Todesumstände, geschweige denn, dass man einen Ort zum Trauern hätte.

Wenn Margarete Reitenbach von früher erzählt, rutscht sie noch stärker ins Schwäbische hinein als ohnehin schon. Darauf angesprochen, erzählt sie von ihrem Enkel, der in der Schule gefragt wurde, wie viele Sprachen er spreche. „Drei“, war die Antwort, „Deutsch, Russisch und Wogehtschtna.“ – „Was ist das?“ – „So spricht d´Oma.“ Die wahre Heimat ist manchmal eben doch die Sprache. (Martin Rasper schrieb diesen Artikel für die FAZ)

 

Zur aktuellen Lage

= „Der Westen muss Russland eine Brücke bauen“ – Unter diesem Titel schreibt Johannes Varwick (Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der UNI Halle-Wittenberg) einen wichtigen Artikel in der FAZ; daraus einige Zitate:

  • ……. daß hieße im Übrigen nicht, die Ukraine (für die niemand im Westen militärisch kämpfen würde) hängen zu lassen, sondern es hieße, dass wir mit der Ukraine, mit Russland, mit den USA und den europäischen Staaten darüber reden, welchen Platz die Ukraine und Russland in der europäischen Sicherheitslandschaft haben können. Da liegen Ideen auf dem Tisch, etwa eine „Finnlandisierung“ der Ukraine, also eine wie auch immer ausbuchstabisierte Neutralität. All dies klingt heute und angesichts des russischen Säbelrasselns nach allzu schmutziger Realpolitik.
  • Im Anschluss an die noch sehr unverbindlichen Gespräche und der Aufnahme des Dialogs sollte über eine hochrangige Konferenz nachgedacht werden, die ohne Vorbedingungen und in unterschiedlichen Formaten und Ebenen über das Ziel einer Revitalisierung der europäischen Sicherheitsarchitektur berät. Solang diese Konferenz tagt – und dafür wäre realistischer Weise ein Zeitraum von zwei Jahren anzusetzen – sollte zumindest bei Militärmanövern vollständige beiderseitige Transparenz vereinbart und die Sanktionen schrittweise reduziert werden. Für die Dauer der Verhandlungen sollte zudem ein „Freeze“ (Einfrieren) bei der Frage der NATO-Erweiterung vereinbart werden.
  • Voraussetzung ist also die Anerkennung der legitimen Sicherheitsinteressen beider Seiten. Es müssen mithin „win-win“-Situationen geschaffen werden, die die derzeitige Blockade überwinden. Der Schlüssel dafür liegt nicht allein – wie nahezu alle westlichen Kommentare unterstellen – in Moskau, sondern auch in Washington, Berlin und Brüssel. Russland eine tragfähige Brücke zu bauen wäre weder unverantwortliches Appeasement noch würde es einen Verzicht auf die Einforderung grundlegender in der OSZE vereinbarter Standars bedeuten, sondern wäre ein Gebot politischer Klugheit.

= Nachdem die Ukraine vom Westen und vor allem von Deutschland Waffenlieferungen gefordert hat und nachdem Deutschland das klar und deutlich abgelehnt hat, springt jetzt ein gewisser Boris Johnson in die Bresche – das melden heute die Medien. So kann Johnson von seinem abartigen Verhalten ablenken und auch noch ein Geschäft machen und er kann seine Verachtung für Europa und Russland zeigen.

= Am 18.7.2010 lautete die Schlagzeile einer großen deutschen Tageszeitung: „Neue Angst um China – Sinkende Preise bei Immobilien, nachlassendes Wachstum, faule Kredite: Manche fürchten, dass nun in China eine Blase platzt. Deutschland wäre betroffen.“ Wie wir heute wissen, haben sich diese Ängste und Befürchtungen nicht realisiert. Sowohl nach der damaligen Finanz- und Eurokrise als auch jetzt inmitten der Corona-Krise hat China die größten Wachstumsraten aller Industrienationen realisiert. Jetzt schreiben ahnungslose Journalisten: „Chinas Wirtschaft verliert an Schwung.“ Nachdem im Jahr 2020 das Bruttoinlandsprodukt Chinas „nur“ noch um 1,9 Prozent gestiegen war, betrug der Zuwachs 2021 8,2 Prozent; nach seriösen Schätzungen wird sich dieser Zuwachs in den Jahren 2022 bis 2025 zwischen sechs und sieben Prozent bewegen.

= Die Zahl der Mitglieder der SPD ist unter 400.000 gefallen und dieser Trend setzt sich fort – auch in anderen Parteien. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Bürger, die unsere Politiker und demokratischen Parteien hassen oder verachten rasant zu. Man schaue ins Internet oder auf die Anti-Impf-Aktivisten. Was müssen wir tun?

= Gute Entscheidung !!! Die EU-Kommission beginnt jetzt, Strafzahlungen von Polen einzuziehen, weil die dortige Regierung den einstweiligen Anordnungen des Europäischen Gerichtshofs nicht Folge leistet. Da Warschau sich weigert, das Geld zu überweisen, wird die EU-Kommission das Strafgeld (1,5 Millionen Euro täglich) von den Zahlungen abziehen, die Polen aus dem Gemeinschaftshaushalt zustehen.

= Die Kirchenaustritte erreichen im Erzbistum Köln einen neuen Höchststand.

= Fasern aus Polyester können als Stromquellen genutzt werden, wenn sie mit einer Mischung aus Aluminium und Zinkoxid beschichtet werden. Verwoben zu Textilien und auf der Haut getragen wirken sie als thermoelektrische Generatoren. Sie wandeln die körpereigene Wärme in elektrische Energie um. Damit lassen sich kleine tragbare Sensoren oder andere Wearables betreiben. Die Fasern entwickeln auch einen Kühleffekt von mehreren Grad. Davon können all jene profitieren, die bei der Arbeit großer Hitze ausgesetzt sind, etwa in der Stahlindustrie.

 

Vor über 70 Jahren endete in Paris ein delikater Prozess, an den die FAZ am 3.4.1999 unter dem Titel „Eine Bresche in die Mauer des Schweigens“ erinnerte:

Viktor Krawtschenko, ein Beamter bei der sowjetischen Einkaufskommission in Washington, kündigte am 2. April 1944 sein Ausscheiden an und stellte sich „unter den Schutz der amerikanischen öffentlichen Meinung“. Zwei Monate vor der Landung der Alliierten in der Normandie leitete diese Meldung das erste Kapitel in der Geschichte des Kalten Krieges ein.

Krawtschenko tauchte sofort nach seiner Kündigung unter; als ein politischer Dr. Kimble wechselte er von einem Versteck ins andere und verbrachte die beiden nächsten Jahre damit, in einem Erfahrungsbericht über sein Leben in der Sowjetunion einer ahnungslosen demokratischen Außenwelt die Gründe für seinen Bruch mit der totalitären Diktatur zu erklären.

Krawtschenkos Buch „Ich wählte die Freiheit“, das in 22 Sprachen übersetzt wurde, erschien im April 1946 in New York. Der Titel wurde zu einem geflügelten Wort. Die großen Verlage in Paris winkten ab, als ihnen die Rechte angeboten wurden. So kurze Zeit nach der „libération“ und der „epuration“ wollte sich keiner von ihnen mit der Sowjetunion anlegen und erst recht nicht mit der Kommunistischen Partei Frankreichs, die im November 1946 mit 28,6 Prozent der Stimmen als stärkste Partei aus den Parlamentswahlen hervorgegangen war. Dann fand sich ein kleiner Verlag und Krawtschenkos Buch wurde auch in Frankreich ein Bestseller.

Die kommunistische Kulturzeitschrift „Les Lettres francaises“ veröffentlichte unter der Schlagzeile „Wie Krawtschenko fabriziert wurde“ einen Artikel mit der Behauptung, Krawtschenkos Artikel sei im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes OSS von russischen Emigranten verfasst worden; Krawtschenko sei ein Gewohnheitstrinker, ein Betrüger und ein Geistesschwacher, dem von sowjetischer Seite Unterschlagungen zur Last gelegt würden.

Krawtschenko erhob im Februar 1948 bei der französischen Justiz Verleumdungklage gegen „Les Lettres francaises“ und deren Herausgeber Claude Morgan und den Chefredaktuer André Wurmser. Die Beklagten boten namhafte Zeugen auf, darunter Vercors, Verfasser des Widerstandsromans „Das Schweigen des Meeres“ und den Physiker Joliot-Curie, den Philosophen Roger Garaudy und den Erzbischof von Canterbury Dr. Johnson – sie alle bestritten Staatsverbrechen und Mißstände in der Sowjetunion. Der anglikanische Kirchenführer sagte in biblischer Schlichtheit: „Wenn Krawtschenko die Wahrheit schreibt, dann habe ich (in drei Büchern über die Sowjetunion) gelogen. Wenn ich die Wahrheit sage, dann hat er gelogen.“

Die russische Schriftstellerin Nina Berberowa, die für die in Paris erscheinende Exilzeitschrift „Ruskaja Mysl“ (Russisches Denken) den Prozess Tag für Tag verfolgte, schrieb später in ihren Erinnerungen: „Mit eigenen Ohren anzuhören, wie ein ehemaliger Minister oder ein weltbekannter Wissenschaftler, Träger des Nobelpreises, oder ein Professor der Sorbonne, die Ehrenlegion am Revers, oder ein berühmter Schriftsteller zuerst den Zeugeneid ablegte, um dann zu versichern, daß es in der Sowjetunion keine Konzentrationslager gebe und niemals gegeben habe, war einer der stärksten Eindrücke meines Lebens.“

Denn das war der Kern dieses Prozesses: die Existenz der Straflager als Element des sowjetischen Unterdrückungssystems und das war in Frankreich eine störende und verstörende Erkenntnis, in einer Zeit, in der viele, die zur politisch tätigen Generation gehörten, in deutschen Konzentrationslagern gewesen waren. Die Zeugen der Anklage waren keine Prominente, aber im Gegensatz zu diesen wussten sie, wovon sie sprachen: Bei ihren Aussagen zeichneten sich erstmals die Grenzen des „Archipel Gulag“ ab. Der Vorsitzende Richter fragte einen Zeugen, der 14 Jahre Zwangsarbeit hinter sich hatte, zuletzt beim Bau des Weißmeer-Kanals: „Wie viele Gefangene gab es im Lager?“ – „Etwa achthunderttausend.“ – „Welches Ausmaß hatte dieses Lager?“ – „Der Kanal war 280 Kilometer lang. Das war das Lager.“

Margarete Buber-Neumann, die drei Jahre Sibirien und fünf Jahre Ravensbrück überlebt hatte, schätzte, daß „ihr“ Lager zweimal so groß wie Dänemark war. Der Bericht der ehemaligen deutschen Kommunistin löste bei der Sartre-Gefährtin Simon de Beauvoir eigenartige Zweifel aus: „Wir begannen uns zu fragen, ob die Sowjetunion und die Volksdemokratien wirklich verdienten, sozialistische Länder genannt zu werden.“

Sartre stellte in seiner Zeitschrift „Les Temps modernes“ den sowjetischen Lagern, die nicht mehr in Abrede gestellt werden konnten, die Gefangenenlager auf den griechischen Inseln während des Bürgerkrieges und die Untaten der Kolonialmächte gegenüber. In jedem Fall stehe die Sowjetunion „grosso modo“ auf der Seite derjenigen, „die gegen die Ausbeutung des Menschen kämpfen“.

Dieses „grosso modo“ nimmt die „global positive Bilanz“ vorweg, die Jahrzehnte später der kommunistische Parteichef Marchais dem großen Bruder ausstellte.

Die unausweichliche Tatsache der Vergleichbarkeit der beiden totalitären Regime sprach vor Gericht kein bedeutender Denker aus, sondern ein ukrainischer Schlosser: „In Hitlers Deutschland, wo wir Dachau und Buchenwald gesehen haben, ist ein Diktator gestürzt worden. Ich sage euch: In Stalins Russland gibt es hunderte Buchenwald.“

Nach 25 Verhandlungstagen wurden die Beklagten in allen Punkten der Verleumdung für schuldig befunden und zur Zahlung einer symbolischen Summe von 100.000 alten Franc sowie den Kosten des Verfahrens verurteilt. Dabei erklärte sich das Gericht außerstande, „ein Urteil über das sowjetische Regime, wie es Krawtschenko gezeichnet hat“, abzugeben.

30 Jahre später nannte Claude Morgan, der sich nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands 1956 von der Partei getrennt hatte, seinen Parteigenossen André Ulmann als Urheber der verleumderischen Fälschung: „Sie haben recht gehabt, Krawtschenko!“

Viktor Krawtschenko beging am 26. Februar 1966 in einem New Yorker Hotelzimmer Selbstmord.

Der Fall Krawtschenko hattte eine Bresche in die Mauer des Schweigens geschlagen, die nicht mehr zu schließen war.

 
 

Wenn Laufen gesund wäre, dann müsste der Postler unsterblich sein! Der Wal ….

schwimmt den ganzen Tag, isst Fisch und trinkt viel Wasser. Das Ergebnis: er ist fett !!

Ein Hase springt und hoppelt den ganzen Tag und lebt nur 15 Jahre. Eine Schildkröte jedoch tut nichts und chillt den ganzen Tag und lebt 150 Jahre!

Und jetzt will man mir erzählen, dass ein wenig Bewegung gut tut?

Nicht mit mir !!!

 
 
 

Nur ein Traum ?

Mit einer Änderung des Grundgesetzes werden alle volljährigen Bürger unseres Landes zu folgenden Aktivitäten verpflichtet:

= Jeder muss einen Kurs „Politische Bildung“ absolvieren und eine Abschlussprüfung bestehen.

= Jeder muss einer der demokratisch legitimierten Parteien beitreten und dort mindestens zwei Jahre lang jede Parteiversammlung aufsuchen; ein Parteiwechsel ist möglich. Wer sich weigert, verliert das Wahlrecht.

= Jeder erklärt sich grundsätzlich bereit, für ein Parteiamt und/oder für ein politisches Amt (Stadtrat, Landtagsabgeordneter, Bundestagsabgeordneter) zur Verfügung zu stehen.

= Alle Bürger werden per Gesetz verpflichtet, an allen Wahlen teilzunehmen; Stimmenthaltung ist möglich.

= Eine Ausweitung der Bürgerrechte über Volksabstimmungen wird abgelehnt.

 
 

M a r t i a l (ca. 60 n. Chr.): Belehrung der Ehefrauen über Vorteile der Knabenliebe

Da Treu und Leben deines Gatten dir gehören, dein Lager keine Nebenfrau besteigt, was quälen Knaben dich als wärn´s Geliebte, Törin, bei denen Venus sich nur kurz und flüchtig zeigt?

Ich mach dir klar, daß du von Knaben mehr Vorteil als der Herr kannst haben, denn Knaben schaffen ganz genau, daß du ihm bleibst die einz´ge Frau; und sie sind´s auch, die das gestatten, was du selbst n i c h t gewährst dem Gatten.

„Doch, ich gewährs´s“, entgegnest du, „stimm auch in diesem Punkte zu.“

 
 
 
 

Die Welt ist ein Dorf

= In der russischen Industriestadt Jekaterinburg wird ein Reliefbildnis des Diktators und Massenmörders Josef Stalin auf einem Gebäude wiederhergestellt. Junge und gebildete Bürger laufen dagegen Sturm. Ältere Bürger begrüßen die Entscheidung.

= Millionen Venezuelaner müssen, um überleben zu können, ihre Heimat verlassen. Die korrupten sozialistischen Machthaber werden zu Milliardären.

= Kein Land Europas fördert mehr Steinkohle als Polen. Über 70 Prozent des polnischen Stroms kommt aus überwiegend 40 Jahre alten Kraftwerken, die im letzten Jahr 160 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen haben. Drei weitere Kohlekraftwerke sollen gebaut werden.

= Fortschritt: Alle großen Armeen der EU legen ihre Transportflotten in einem Kommando zusammen !

= Grüne Energie aus der Wüste ? Der Maghreb – und hier vor allem Marokko – hat herausragende Voraussetzungen für eine nachhaltige Energieproduktion aus Sonne und Wind. Europa könnte von dort mit sauberem Strom versorgt werden und auf das Alltagsleben von Millionen Nordafrikanern hätte das spürbare positive Auswirkungen. Dabei geht es auch um neue Formen der Speicherung in Form von Wasserstoff oder Methan und es geht um den Transport in Pipelines oder auf Schiffen. Außerdem könnte der in dieser Region spürbare Trinkwasser-Mangel durch Meerwasserentsalzungsanlagen behoben werden, die mit Solarenergie betrieben werden.

= Die größten Ballungsräume der Welt: Mexiko-Stadt 22 Millionen Einwohner – Sao Paulo 22 Millionen – Lagos 15 Millionen – Kinshasa 14 Millionen – Dhaka 21 Millionen – Delhi 30 Millionen – Tokio 37 Millionen – Schanghai 27 Millionen – Chongqing 16 Millionen.

= In dicken Früchten reift das Gold der Cote d´Ivoire: K a k a o . Das westafrikanische Land ist mit zwei Millionen Tonnen pro Jahr weltweit größter Produzent des begehrten Rohstoffs. Die Masse davon bauen Kleinbauern an; nun will die Regierung deren bitterarmes Leben verbessern.

= Erfolg gegen Aids: Die Zahl der Aids-Toten sank im Jahr 2020 gegenüber 2010 um ein Drittel, berichten die Veeinten Nationen. 2018 starben weltweit 770.000 Menschen an der Immunschwächekrankheit; der Rückgang ist Medikamenten gegen HI-Viren zu verdanken. Doch bislang erhalten global nur 62 Prozent der Infizierten eine Therapie gegen den Verursacher Aids.