Mit soliden Aktien 3 bis 6 Prozent Dividendenrendite und eine realistische Chance auf Kurssteigerungen:

= Axa – WKN 855705 – Div.Rendite 5,2 Prozent

= Talanx – TLX100 – 3,8 Prozent

= Allianz – 840400 – 4,6 Prozent

= Münchner Rück – 843002 – 3,8 Prozent

= EON – ENAG99 – 4,0 Prozent

= Total – 850727 – 5,2 Prozent

= Covestro – 606214 – 6,2 Prozent

= Wacker Chemie – WCH888 – 4,6 Prozent

= Renault – 893113 – 5,3 Prozent

= VW Vz. – 766403 – 4,1 Prozent

= Porsche – PAH003 – 5,2 Prozent

= Evonik – EVNK01 – 3,9 Prozent

= Siemens – 723610 – 4,0 Prozent

= BASF – BASF11 – 5,0 Prozent

= Unilever – A0JNE2 – 3,9 Prozent

 

Die Welt ist ein Dorf

= In El Salvador ist Abtreibung unter a l l e n Umständen verboten – auch bei Vergewaltigung, Inzest oder wenn die Gesundheit der Frau gefährdet ist. In den letzten 20 Jahren wurden 181 Frauen zu langen Haftstrafen verurteilt; davon wurden 61 nach mehreren Jahren Haft freigelassen.

= Die EU fordert Elon Musk heraus! Internet aus dem All: Europa will mit einer neuen Satelliten-Initiative Versorgungslücken schließen – und verhindern, in Abhängigkeit von US-Anbietern zu geraten. (Handelsblatt)

= Israels Ministerpräsident Naftali Bennett reist zu einem historischen Besuch nach Bahrain – das ist der erste offizielle Besuch eines israelischen Regierungschefs in dem Golfkönigreich. Ein Schwerpunkt der Gespräche werden Wirtschaftsthemen sein. Israel hatte 2020 in Washington mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterschrieben. U.a. wollen die Länder auch eine Allianz gegen den Iran bilden. Bennett wird in Bahrain auch Vertreter der jüdischen Gemeinde treffen.

 
 
 
 
 
 

G e d i c h t e

= Gotthold Ephraim Lessing: Eine Gesundheit

Trinket, Brüder, laßt uns trinken bis wir berauscht zu Boden sinken; doch bittet Gott den Herren, daß Könige nicht trinken.

Denn da sie unberauscht die halbe Welt zerstören, was würden sie nicht tun, wenn sie betrunken wären?

= Kurt Tucholsky: Ideal und Wirklichkeit

In stiller Nacht und monogamen Betten denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt. Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten, was uns, weil es nicht da ist, leise quält. Du präparierst dir im Gedankengange das, was du willst – und nachher kriegst dus nie…. Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – C`est la vie – !

Sie muß sich wie ein Kugellager in ihren Hüften biegen, groß und blond. Ein Pfund zu wenig – und sie wäre mager, wer je in diesen Haaren sich gesonnt…. Nachher erliegst du dem verfluchten Hange, der Eile und der Phantasie. Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – Ssälawih – !

Man möchte eine helle Pfeife kaufen und kauft die dunkle – andere sind nicht da. Man möchte jeden Morgen dauerlaufen und tut es nicht. Beinah … beinah Wir dachten unter kaiserlichem Zwange an eine Republik…. und nun ists die! Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – Ssälawih – !

= Hans Magnus Enzensberger: Eine Altersfrage

Die alte Dame mit dem Krückstock, was hat sie alles über sich ergehen lassen! Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Brandbomben, Rentenformeln, „Unterwerfung unter die Zwangsvollstreckung“ (hört sich schlimmer an als es ist, hat der Notar gesagt, als er den Zwicker abnahm), und noch dazu die vielen Kindstaufen, Rohrbrüche und Beerdigungen.

Wie sie uns zuzwinkert aus ihren kornblumenblauen Augen! Ihr entzückendes Lächeln, wo es nur herkommt? Das weiß der Himmel.

Mascha Kaléko: Sozusagen grundlos vergnügt

Ich freu mich, daß am Himmel Wolken ziehen und daß es regnet, hagelt, friert und schneit. Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, wenn Heckenrosen und Holunder blühen. – Daß Amseln flöten und daß Immen summen, daß Mücken stechen und daß Brummer brummen. Daß rote Luftballons ins Blaue steigen. Daß Spatzen schwatzen. Und daß Fische schweigen.

Ich freu mich, daß der Mond am Himmel steht und daß die Sonne täglich neu aufgeht. Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter, wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn! Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, daß ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt, das Feuer ist geschürt. An solchen Tagen erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt. Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben – Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.

Wolf Biermann: Und als wir ans Ufer kamen

Und als wir ans Ufer kamen und saßen noch lange ihm Kahn – da war es, daß wir den Himmel am schönsten im Wasser sahn. Und durch den Birnbaum flogen paar Fischlein. Das Flugzeug schwamm quer durch den See und zerschellte, sachte am Weidenstamm – am Weidenstamm.

Was wird bloß aus unsern Träumen in diesem zerrissnen Land – die Wunden wollen nicht zugehn unter dem Dreckverband. Und was wird mit unsern Freunden und was noch aus dir, aus mir – ich möchte am liebsten weg sein und bleibe am liebsten hier – am liebsten hier.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Im Konflikt mit Russland setzt der Kulturbetrieb auf Waffen

Eugen Ruge in der Süddeutschen Zeitung

Die vieldiskutierte Frage, ob den Russen nach der Wende versprochen worden ist, dass die Nato sich nicht erweitert (und ob möglicherweise die Einheit Deutschlands nur durch dieses Versprechen möglich war), ist im Grunde unwichtig.

Auch ich bin davon überzeugt, dass die Nato keinen Überfall auf Russland plant, und wohl auch keinen „regime change“. Aber es nützt überhaupt nichts, Russland das immer wieder zu versichern – während zugleich die Nato immer weiter vorrückt und andernorts Regime demontiert und destabilisiert werden.

Die USA haben seit 1945 mehr als dreißig Kriegseinsätze durchgezogen, mit Millionen von Toten. Das kann man falsch oder richtig finden. Fest steht, dass die USA und auch die von ihr dominierte Nato kein zahnloser Tiger sind. Wir kommen ja nicht mit Kaffee und Kuchen an die russische Grenze, sondern mit modernster Waffentechnologie. Und es gehört eigentlich nicht viel Fantasie dazu, sich die Sache aus russischer Perspektive vorzustellen.

Wenn in einer Situation wie der heutigen – so wie am 26. September 1983 um 0.40 Uhr – fünf vermeintliche amerikanische Raketen auf einem russischen Radarschirm erscheinen, wird der diensthabende russische Offizier dies womöglich nicht als Fehlalarm klassifizieren, wie es Oberstleutnant Stanislaw Petrow damals tat, dem wir vielleicht den Fortbestand unserer Gattung verdanken.

Die Friedensbewegung hat leider nie viel erreicht. Die Kriegsbewegung schon. Jeder Krieg bedarf der rhetorischen und psychologischen Mobilisierung. Deswegen ist der mächtige Chor der Willigen aus dem Kulturbetrieb ein beunruhigendes Signal. Historische Analogien werden ja oft beschworen. Ich glaube nicht, dass Geschichte sich buchstäblich wiederholt, dennoch ist die Ähnlichkeit nicht zu übersehen. Auch 1914, bei Beginn des ersten großen Krieges, waren die Friedenskräfte verstummt. Ganz ohne die später von den Nazis erzwungene Gleichschaltung schien die kultivierte Öffentlichkeit plötzlich mit einer Stimme zu sprechen. In der Presse hagelte es kriegstreibende Aufrufe und Manifeste. Nur ein e i n z i g e r Mann stimmte im Reichstag gegen die Bewilligung der Kriegskredite, gegen a l l e Abgeordneten a l l e r Parteien. Und noch im Oktober, als das Morden auf den Schlachtfeldern bereits lief, fanden es 93 „Vertreter deutscher Wissenschaft und Kunst“ angemessen, einen „Aufruf an die Kulturwelt“ zu verfassen, in dem sie Deutschland bescheinigten, das „Äußerste“ getan zu haben, um den Krieg zu verhindern, während sie die Gegner Deutschlands der Grausamkeit, des Meuchelmordes und des Verrats an der europäischen Zivilisation beschuldigten.

Wie gesagt, Geschichte wiederholt sich nicht. Trotzdem könnte man aus ihr lernen.

 

Antisemitismus bei der Deutschen Welle

Michael Hanfeld in der FAZ:

Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle, findet es „unerträglich“, was eine unabhängige Untersuchung zutage gefördert und in einem Bericht über 56 Seiten festgehalten hat. Das betrifft Social-Media-Postings von Mitarbeitern der Deutschen Welle, das Programm von Partnersendern und Organisationen, mit denen die Deutsche Welle zusammenarbeitet, aber auch das Angebot der Middle-East-Redaktion selbst.

So erschienen Beiträge über angebliche „Proteste“ einer bürgerlichen „Bewegung“ in Gaza, bei der es sich in Wahrheit um die Terrororganisation Hamas handelte. Im Prüfbericht heißt es: „Die Geschichte des Staates Israel wurde falsch geschildert. Objektiv falsche Informationen sind als Fakten dargestellt und aktuelle und historische Geschehnisse vor Ort sehr einseitig und tendenziös eingeordnet worden. Die anti-iraelischen und teils antisemitischen Einstellungen der Berichterstattung kommen auch direkt beim deutschen Publikum der Deutschen Welle an“.

Warum ein Bewunderer von Bin Laden und von Saddam Hussein und des iranischen Regimes und der Hamas und der Hisbollah binnen fünf Jahren siebzigmal als Experte bei der Deutschen Welle auftauchte, ist nicht zu erklären. Hier geht es nicht um die Äußerungen von Mitarbeitern im Internet, die eindeutig judenfeindlich sind („Wie kommt es, dass die Juden bis heute Tränen über die Holocaustopfer vergießen, während Zionisten die Verbrennung der Palästinenser fordern?!!!“), sondern ums Programm.

Die Sendeleitung muss sich bis hinauf zum Intendanten fragen lassen, wieso es der kritischen Hinweise in der „Süddeutschen“ und in anderen Medien bedurfte, bevor sie der Sache endlich auf den Grund ging.

Die Deutsche Welle muss die Empfehlungen der Experten aus dem Prüfbericht nun rasch umsetzen.