Die Welt wird nur dann ein friedliches Dorf, wenn jedweder Nationalismus überwunden wird. Die Europäische Union ist auf gutem Weg !!

= Ernst Jünger 1926: „Nationalist sein, heißt die Idee der Nation als einen obersten Wert setzen, dem alle anderen Werte unterzuordnen sind. Ja, wir sind Nationalisten, und wir sind stolz darauf“.

= Ernst Moritz Arndt „Über Volkshass“ 1813: „Ich will den Hass gegen die Franzosen, ich will ihn für immer. Dieser Hass glühe als die Religion des deutschen Volkes, als ein heiliger Wahn in allen Herzen“.

 
 
 

G e d i c h t e

= Peter Hacks: Rote Sommer

Derweil der große Haufen sich, in überengen Behältern drangvoll duldend wie auf Viehtransporten, aus Deutschlands nördlich milden Breiten oder Längen hinquält zu seinen grauenhaften Urlaubsorten

Begeben Preußens dünkelhafte Kommunisten, gewohnt, in völliger Absonderung zu glänzen, in Linnen leichtgewandet, duftenden Batisten, nach ihren Dörfern sich und Sommerresidenzen.

Und sie verharren vor Parterren mit Verbenen und nippen edlen Wein in schattigen Remisen. Manchmal, nicht allzu oft, empfängt wohl dieser jenen, beziehungsweise jener bewillkommnet diesen.

Dann nehmen sie den Tee aus köstlichen Geschirren, plaudernd vom Klassenkampf, während ein Pfau, ein bunter, gekrönter Mohrenvogel, mit metallnem Flirren durch Heckenwege schreitet und zum See hinunter.

Rose Ausländer: Ein Tag im Exil

Ein Tag im Exil – Haus ohne Türen und Fenster.

Auf weißer Tafel mit Kohle verzeichnet – die Zeit.

Im Kasten die sterblichen Masken – Adam Abraham Ahasver.

Wer kennt alle Namen

Ein Tag im Exil – wo die Stunden sich bücken um aus dem Keller ins Zimmer zu kommen.

Schatten versammelt um´s Öllicht im ewigen Lämpchen erzählen ihre Geschichten mit zehn finstern Fingern die Wände entlang.

A.H.H. von Fallersleben: Schöner Frühling

Schöner Frühling, komm doch wieder, lieber Frühling komm doch bald, bring uns Blumen, Laub und Lieder, schmücke wieder Feld und Wald!

Ja, du bist uns treu geblieben, kommst nun bald in Pracht und Glanz, bringst nun bald all deinen Lieben Sang und Freude, Spiel und Tanz.

Kluge Worte:

= Der Mensch ist mit Vernunft ausgestattet; er ist Leben, das sich seiner selbst bewusst ist. Er besitzt ein Bewusstsein seiner selbst, seiner Mitmenschen, seiner Vergangenheit und der Möglichkeiten seiner Zukunft. Dieses Bewusstsein seiner selbst als einer eigenständigen Größe, als Gewahrwerden dessen, daß er eine kurze Lebensspanne vor sich hat, daß er ohne seinen Willen geboren wurde und gegen seinen Willen sterben wird, daß er vor denen, die er liebt, sterben wird (oder sie vor ihm), daß er allein und abgesondert und den Kräften der Natur und der Gesellschaft hilflos ausgeliefert ist – all das macht seine abgesonderte, einsame Existenz zu einem unerträglichen Gefängnis. Er würde dem Wahnsinn verfallen, wenn er sich nicht aus diesem Gefängnis befreien könnte – wenn er nicht in irgendeiner Form seine Hände nach anderen Menschen ausstrecken und sich mit der Welt außerhalb seiner selbst vereinigen könnte. (Fundstück)

= Ich bereue nichts, was ich je in meinem Leben getan habe, keine einzige Entscheidung. Doch ich bereue all die Dinge, die ich nicht getan habe, die Entscheidungen, die ich nicht getroffen habe, die Dinge, die ich nicht gesagt habe. Wir vergeuden so viel Zeit auf die Angst vor dem Scheitern, die Angst vor Zurückweisung. Dabei sollten wir uns am meisten vor dem Bedauern fürchten. Wenn man scheitert, hat man eine Antwort. Wenn man zurückgewiesen wird, hat man eine Antwort. Doch wenn man nichts tut, muss man sich mit seinem eigenen Bedauern auseinandersetzen und den ewigen Fragen, auf die man nie eine Antwort finden wird. „Was wäre, wenn…“ „Ach, hätte ich doch nur…..“ „Ich frage mich, was passiert wäre…..“

Wir werden es nie erfahren, bis ans Ende unserer Tage werden uns diese Fragen verfolgen. (Aus: „Farbenblind“ von Trevor Noah)

 
 

Kurz und interessant

= Ein Buch, das man gelesen haben muss: „Man möchte immer weinen und lachen in einem – Revolutionstagebuch 1919“ von Victor Klemperer.

= Anton Tschechow schreibt 1886 in einem Brief, was ein gutes Kunstwerk ausmacht: die „Abwesenheit langgezogener Wortergüsse politisch-sozial-ökonomischen Charakters“ und „keine Klischees“ und „äußerste Kürze“.

= Im ölreichen und sozialistischen Venezuela sind staatliche Sicherheitskräfte für mindestens 1414 außergerichtliche Hinrichtungen verantwortlich. Wegen der schweren Versorgungs- und Wirtschaftskrise haben inzwischen über sechs Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.

= Der Rechtsanwalt und Oberst der Reserve Jan Byok im Handelsblatt: „Die gescheiterte Behörde. Das Beschaffungsamt der Bundeswehr muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Auch 14 Jahre nach Inkrafttreten des Verteidigungsvergaberechts ist das Beschaffungsamt in Koblenz handlungsunsicher, fehleranfällig und beratungsresistent.“

= Dem Academic Freedom Index zufolge ist die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland weltweit am größten. Italien, Lettland, die Slowakei und Schweden gehören hinter Deutschland zu den Spitzenreitern. In Ländern wie Russland, Indien, Brasilien – aber auch in den USA – sinken die Freiräume.

 
 
 
 
 

„Aktion Reinhardt“

Professor Dr. Stephan Lehnstaedt erinnert in der FAZ unter dem Titel „Nach Belzec“ :

„Vor achtzig Jahren begann die „Aktion Reinhardt“: Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren ermordeten die deutschen Besatzer im Generalgouvernement 1,8 Millionen Menschen, die meisten davon polnische Juden.“

 

Inakzeptabel und dumm !

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland diffamiert Bundeskanzler Scholz: „Statt mit Herrn Scholz zu sprechen, kann ich auch gegen eine Wand reden.“

Und der Außenminister der Ukraine behauptet ohne jeden Beweis, dass Deutschlands Unternehmen Bosch Militärausrüstung an Russland geliefert habe.

 

Kaum zu glauben – aber wahr: Zwei Schlagzeilen im Handelsblatt vom 15. März 2022:

= Ford verdoppelt Investitionen in Köln. Das deutsche Stammwerk soll eine Schlüsselrolle bei der Elektrifizierung des US-Konzerns spielen. Künftig will Ford in Köln zwei E-Auto-Modelle bauen.

= Intel baut zwei Chipwerke in Magdeburg, investiert Milliarden und schafft tausende Stellen. Magdeburg könnte zu einem der größten Chipstandorte Europas werden.