Black is not biutiful

Ein weißer Polizist ermordet einen schwarzen Mitbürger in den USA. Eine Handy-Kamera filmt das Verbrechen und hunderttausende amerikanische Bürger gehen auf die Straße und demonstrieren gegen die immer noch existierende Zwei-Klassen-Gesellschaft. Leider sind die Zeiten von Martin Luther King vorbei. Jetzt begannen tausende Demonstranten, Gewalt anzuwenden und Geschäfte zu plündern und spielten damit den reaktionären und konservativen Kräften in die Hände. Mister Trump tönte sofort, gegen alle Gesetzesbrecher unter den Demontranten hart vorzugehen. Das wird er tun ! Das eigentliche Problem in den USA – die immer noch grassierende und zutiefst inhumane Benachteiligung der unteren sozialen Schichten – besteht seit 200 Jahren und hat sich in den letzten 30 Jahren sogar wieder verschärft. Wenn du in den USA im falschen Viertel auf die Welt kommst, dann steigen deine Chancen, im Knast zu landen und deine Chancen, ein normales und gewaltfreies und krankenversichertes und mit einer Rente versehendes Leben zu führen, tendieren gegen null.

Einige Beispiele aus den USA-Notizen:

  • In den Gefängnissen herrscht Krieg. Häftlinge ermorden oder vergewaltigen andere Häftlinge. Waffen und Drogen werden ins Gefängnis geschmuggelt und die Wärter werden bestochen.
  • Vor wenigen Wochen wurde ein elfjähriger US-Amerikaner zu einer längeren Haftstrafe verurteilt. Es gibt auf der Welt nur drei Länder, die die UN-Kinderrechtskovention nicht unterschrieben haben – eines davon : USA. Diese Konvention würde z.B. verbieten, dass ein zwölfjähriger Junge – wie in den USA geschehen – wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wird.
  • Immer noch wird in den USA die Todesstrafe vollstreckt und das Urteil „lebenslänglich“ ist oft wörtlich zu nehmen. Über 2000 Häftlinge warten auf ihre Hinrichtung. Seit DNA-Analysen möglich sind, wurden hunderte Todesurteile als Fehlurteile entlarvt.
  • „Der Rassismus ist in den USA systematisch auf allen Ebenen verankert, ein Fortschritt ist nicht zu erkennen. Z.B. ist die Rassentrennung im New Yorker Schulsystem fast so umfassend wie zu Zeiten der Segregation. Während der Präsidentschaft von Barack Obama f i e l der Anteil der Schwarzen am nationalen Einkommen, weil sie unter dem Arbeitsplatzabbau in der Industrie stärker litten als die Weißen. Wenn Donald Trump behauptete, Obama sei kein Amerikaner, dann folgten diese Verleumdungen einer jahrhunderte alten Taktik der weißen Herrscherklasse, dem schwarzen Mann seine Legitimität als Bürger und Mensch abzusprechen. Nachdem Obama seine Geburtsurkunde vorgelegt hatte, behauptete Trump, Obama habe seinen Harvard-Abschluss gefälscht. Trumps Botschaft: Kein Schwarzer kann so intelligent sein. Und damit Sie, liebe Leser, keine falschen Schlüsse ziehen: Trump gewann die Wahl bei der weißen Bevölkerung (Frauen, Männer, Gebildete, Ungebildete, Reiche, Arme im Osten, Westen, Süden, Norden, in der Mitte)mit deutlichem Vorsprung. Was diese Wählerschaft zusammenhält, ist ihre Hautfarbe. Die große Mehrheit der Weißen wählt einen offenbar geisteskranken Karnevalsclown zum Präsidenten, weil er ihnen verspricht, „das Land wieder großartig zu machen“. Nicht alle Trump-Wähler sind Rassisten, aber sie sind einverstanden damit, dass ein Rassist sie regiert.“ (Aus einem FAZ-Bericht über den amerikanischen Journalisten Ta-Nehisi Coates)
  • An einer Schule im amerikanischen Bundesstaat Georgia wird die Prügelstrafe wieder eingeführt.
  • „Trump gibt Amerikas Rechtsextremisten Auftrieb. Ku-Klux-Klan, Neonazis und „Alt Right“-Anhänger marschieren gemeinsam auf. Das gab es noch nie.“ (FAZ)
  • Über drei Millionen Gefangene sitzen unter teilweise inhumanen Bedingungen in Amerikas Gefängnissen – das ist jeder vierte Häftling der Welt.

Der geschätzte amerikanische Anwalt und Autor Louis Begley: „Wir wissen, dass die Trump-Wähler, gemessen an der zunehmend jüngeren Bevölkerung der USA, überwiegend Ältere sind, Weiße, dass nur wenige Hispanics dazugehören, dass sie eher aus den unteren Einkommensgruppen stammen und meist kein College besucht haben und dass sie Kirchgänger sind. Sie möchten ein Amerika demontieren, in dem sie sich ausgeschlossen und unterbewertet, ratlos und tief verängstigt fühlen. Tiefer als all ihre anderen Ängste und Verbitterungen sitzt die Enttäuschung, dass sie um den amerikanischen Traum betrogen wurden. Sie sehen ein Amerika, in dem der Vati auf nichts mehr bauen kann: weder auf den sicheren Job bei einem amerikanischen Arbeitgeber, ordentliche Bezahlung, jährliche Lohnerhöhungen und Zusatzvergütungen noch auf eine anständige Altersversorgung. Kleine Geschäftsleute spüren Konkurrenzdruck von einer ungeahnten Art, unter anderem die Bedrohung durch den Online-Handel. Es kann vorkommen, dass auch die Mutti arbeiten gehen muss, um die Familie über Wasser zu halten. Paradox ist, dass sie offenbar nicht die Wall-Street und die großen Banken für ihre Notlage verantwortlich machen. Sie geben den Drahtziehern in Washington die Schuld und vor allem den „Anderen“, den Immigranten – besonders den illegalen Einwanderern, die ihnen die Jobs stehlen.“