Die linke Gefahr

Obwohl ich politisch ganz gut informiert bin und obwohl ich mich sehr intensiv mit dem Nationalsozialismus bechäftigt habe: Vor zehn Jahren hätte ich jeden für verrückt erklärt, der die Wahlerfolge der AfD angekündigt hätte. So schnell kann das gehen ! Millionen Deutsche haben diese nationalistische und gefährliche Partei gewählt, obwohl unser Land im internationalen Vergleich politisch und wirtschaftlich sehr erfolgreich ist. Was passiert, wenn wir eine ernsthafte Wirtschaftskrise mit z.B. acht Millionen Arbeistlosen bekommen ? Wird uns unsere Mitgliedschaft in der EU davor bewahren, dass sich 1933 wiederholt ?

Seit den Erfolgen der AfD ist die LINKE aus dem Blickfeld geraten; deren Funktionäre spielen sich als Retter der Demokratie und als Gegner der Antisemiten auf, obwohl sie von ihren vielfach geäußerten kommunistischen Grundsätzen nie abgerückt sind. Die Wiedergeburt des rechten Faschismus sollte uns daran erinnern, dass uns der linke Faschismus, der übrigens von Teilen der Sozialverbände und Kirchen unterstützt wird, genau so bedroht. (Peter Furth: „Der Antifaschismus ist ein moralisches Herrschaftsmittel, das der Ausgrenzung der Andersdenkenden dient.)

Einige Zitate aus meinem „Stalin-Archiv“:

  • Um Stalins Verbrechen vergessen zu lassen, versuchte die Internationale Linke, Lenin in den Vordergrund zu rücken und ihn als Chefideologen und Revolutionär heilig zu sprechen. In Wolfgang Ruges Buch „L e n i n“ heißt es dazu: „Lenin hat gegen alle Ideale verstoßen, als er während des Bürgerkriegs Menschen in großem Stil töten ließ, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Lenin verachtete das Recht und seine Institutionen, weil er an die Machbarkeit der Welt durch Gewalt glaubte.“ Während der Krimblockade unter Lenin wurde den Bauern das Vieh und das Saatgetreide weggenommen und das Blut von tausenden Erschossenen färbte das Meerwasser an der Küste rot. Unter Stalin wurde die Lockesche Ideologie von der Veränderbarkeit der menschlichen Natur sogar auf Weizen angewandt. Trofim Lyssenko behauptete – und jeder, der ihm widersprach, wurde erschossen -, Weizen könne nicht nur durch Zucht, sondern auch durch Erfahrung frostbeständiger gemacht werden. M i l l i o n e n von Hungertoten widerlegten ihn.
  • Aus Anne Applebaums Buch „Roter Hunger. Stalins Krieg gegen die Ukraine“: Schon währen der „Entkosakisierung“ 1919 wurden 12.000 Menschen hingerichtet, aber das war nur ein Vorspiel. Am Ende der Enteignung der wohlhabenden Bauern und dann aller Familien, die etwas anbauten, wurden durch den Entzug von Nahrungsmitteln und durch direkten Terror fast vier Millionen Menschen in der Ukraine getötet.
  • Die Führer in Moskau schoben die Schuld für vieles den Funktionären vor Ort zu; als 1937 eine Volkszählung ergab, dass acht Millionen Menschen fehlten, Opfer des Hungers und entsprechend weniger geborene Kinder, wurden die obersten Volkszähler reihenweise erschossen. Was man den Millionen Hungertoten weggenommen hatte, exportierte die Sowjetunion, um an Devisen zu kommen. Für Mundraub wurde die Todesstrafe eingeführt; schon sechs Monate nach Einführung dieses Gesetzes waren 4500 Personen deshalb hingerichtet worden.
  • Sandra Kalniete war von 2002 bis 2004 lettische Außenministerin. Geboren wurde die Kunsthistorikerin 1952 in sibirischer Verbannung; ihre Eltern waren mit ihren Familien nach Sibirien deportiert worden, nachdem die Sowjetunion Lettland besetzt hatte. Von sechs Deportierten starben drei im Lager. Den stalinistischen Terror hat Sandra Kalniete am Beispiel ihrer Familie in dem Buch „Mit Ballschuhen im sibirischen Sommer“ beschrieben. Kalniete ist der Überzeugung, dass die Sowjetunion nach dem Sieg über Hitler den Völkermord in Osteuropa fortgesetzt hat und dass Kommunismus und Nationalsozialismus gleich verbrecherisch waren.
  • Gorbatschows Weggefährte Alexander Jakowlew auf die Frage der FAZ: „Wie viele sind durch Stalins Terror ums Leben gekommen ?“ – „Das ist unmöglich zu beantworten. Wir finden immer noch Massengräber und wissen nicht, wer da liegt. Kürzlich hatte ich den Fall eines Parteisekretärs aus der Ukraine; der hat persönlich 3000 Leute erschossen. Das Politbüro hat 1937/1938 Quoten zur Erschießung für Hunderttausende festgelegt. Während der Kollektivierung wurden fünf Millionen Bauernfamilien hinter den Ural deportiert – wie viele von ihnen sind umgekommen ? Während der Deportation der Kaukasus-Völker sind vierzig Prozent von ihnen umgekommen, vor allem Kinder. Ich glaube, dass es z w a n z i g bis v i e r z i g M i l l i o n e n Opfer Stalins gibt.“

Ich bin unschlüssig, ob ich noch auf die Verbrechen des Kommunisten Mao Tse-tung eingehen soll; Frank Dikötters Buch „Mao`s Great Familiy“ gibt Auskunft; hier nur ein Satz daraus: Maos Politik in den Jahren 1958 bis 1962 kostete 45 Millionen Menschen das Leben; Millionen verhungerten; viele wurden zu Tode gefoltert; viele fielen der Willkür lokaler Parteikader zum Opfer.

Über die kommunistischen Straflager und Gefängnisse gibt es mehrere wichtige Bücher; eines davon stammt von Jewgenia Ginsburg, die einiges vom 20. Jahrhundert verstanden hat und die davon spricht, wie sie, um die Schreie der Gefolterten im Moskauer Butyrki-Gefängniss nicht hören zu müssen, immer wieder Michelangelos Gedicht aufsagte:

„Teuer ist mir der Schlaf und teurer noch, Stein zu sein, während Schmerz und Schande andauern, nicht zu sehen, und nicht zu fühlen ist mir ein großes Glück: Weck mich nicht auf ! Sprich leise.“

Ich befürchte, dass die Links-Partei in Deutschland jederzeit bereit ist, Gewalt anzuwenden, um an die Macht zu kommen. Und ich bin überzeugt, dass die kommunistische Ideologie dann sofort auf die Tagesordnung kommt. Die Bundestagsabgeordnete der Linken Gesine Lötzsch bestätigte das in einer Rede auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz:

„Wer glaube, dass der Pfad zum Kommunismus lang und steinig werde, habe noch nicht begriffen, was die Stunde geschlagen hat. Es könne nämlich auch alles sehr schnell gehen: Angenommen der Euro geht als Währung unter, die EU zerbricht, die USA kommen nicht aus der Wirtschaftskrise, die Flüchtlingsströme überrennen die Festung Europa. So soll die Machteroberung nicht eine einmalige, sondern eine fortschreitende sein,, indem wir uns h i n e i n p r e s s e n in den brügerlichen Staat, bis wir alle Positionen besitzen und sie mit Z ä h n e n und N ä g e l n verteidigen.“ Hineinpressen, Zähne und Nägel: Kommen diese Leute an die Macht und wenden wie angekündigt Gewalt an, dann soll niemand sagen, er habe es nicht gewusst.

Und Gesine Lötzsch hält „auch für gangbar“, was ihre Parteifreundin, die ehemalige Terroristin Inge Viett, die einen französischen Polzisten zum Krüppel geschossen hat, meint: „Heraus aus dem Morast parlamentarischer Gestaltungswut, wir brauchen eine revolutionäre kommunistische Organisation, einen Antagonismus zum bürgerlichen Rechtsstaat, zur bürgerlichen Moral und zum Pazifismus.“

Einen Antagonismus zum Rechtsstaat !!!