Die Welt ist ein Dorf

= Es war eine positive Überraschung, dass die Vereinigten Arabischen Emirate diplomatische Beziehungen zu Isarel angekündigt haben. Muhammad Bin Zayed (MBZ) von Abu Dhabis Herrscherfamilie Al Nahyan ist der starke Mann dieser neuen Macht am Golf. MBZ hat die Macht und den Einfluss der Emirate ständig ausgebaut und gleichzeitig Milliarden Dollar in das Militär gesteckt. Sehr ungewöhnlich ist, dass die Emirate zwar zehn Millionen Einwohner haben – davon sind jedoch nur etwa zehn Prozent Staatsbürger. MBZ bekämpft den Islamismus der Muslimbruderschaft, die er für eine ebenso so große Gefahr hält wie den Iran und er unterstützt finanziell den Kampf des Präsidenten al Sisi gegen die Muslimbruderschaft in Ägypten.

= Klein aber fein ! Das EU-Mitglied Slowenien taugt nicht für Schlagzeilen, weil es ein Musterstaat ist. Dank einer langfristigen Entwicklungsstrategie und des Autobahnausbaus ist der früher unbedeutende Hafen Koper zum größten Hafen Ex-Jugoslawiens avanciert. Zusammen mit südkoreanischen Stahlkonzernen wurde ein Logistikunternehmen gegründet und die Kfz- und Metallindustrie in Östtereich, Ungarn und der Tschechei wird über den Hafen Koper beliefert. Sloweniens Adriaküste ist nur 47 Kilometer lang – daher wird es im Sommer ziemlich eng. Koper ist eine alte Bistums- und Universitätsstadt mit historischen Verbindungen zum nahen Triest und zu Venedig.

= An der Steubenparade in New York nehmen jedes Jahr (wenn Corona überwunden ist) tausende Amerikaner teil, die deutsche Vorfahren haben. Die Zahl der US-Bürger mit deutschen Wurzeln wird auf 45 Millionen geschätzt.

= Inzwischen können über 80 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben.

= Das wichtigste Ziel der Vereinten Nationen: Armut in all ihren Formen und überall beenden. Während die weltweiten Armutsraten seit 2000 um mehr als die Hälfte gesenkt wurden, lebte Ende 2015 weltweit immer noch fast jeder Zehnte in Haushalten mit Einkommen von weniger als 1,90 Dollar pro Tag und Kopf. In vielen Ländern Ost- und Südostasiens wurden erhebliche Fortschritte erzielt, aber weiterhin leben bis zu 42 Prozent der Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara unterhalb der Armutsgrenze. Mit einem integrativen Wirtschaftswachstum müssen Arbeitsplätze geschaffen werden, die Gleichstellung von Frau und Mann ist zu fördern und Soziale Schutzsysteme müssen eingeführt werden, um das Leid in katastrophengefährdeten Ländern zu lindern und angesichts großer wirtschaftlicher Risiken Unterstützung zu leisten. Um die über 800 Millionen Menschen zu ernähren, die heute unter Hunger leiden und die zusätzlichen zwei Milliarden Menschen, die bis 2050 wahrscheinlich unterernährt sein werden, ist ein tiefgreifender Wandel des globalen Ernährungs- und Landwirtschaftssystems erforderlich. Investitioen in die Landwirtschaft sind entscheidend für die Steigerung der Kapazität für landwirtschaftliche Produktivität und nachhaltige Nahrungsmittelproduktionssysteme sind notwendig, um die Gefahren des Hungers zu lindern.

= Bulgarien: Ein Mitglied der europäischen Familie ! Wie viele andere Länder Europas hat Bulgarien bis in die 1930er Jahre eine wechselvolle, von Feudalismus und Kriegen geprägte Geschichte und wurde nach dem 2. Weltkrieg unter dem Diktat der Sowjetunion kommunistisch. Am 4. Dezember 1947 folgte eine von der Sowjetunion diktierte Verfassung der Volksrepublik Bulgarien; darin wurde in Artikel 12 die Planwirtschaft (Der Staat lenkt die staatliche, genossenschaftliche und private Wirtschaftstätigkeit durch den staatlichen Volkswirtschaftsplan) als Wirtschaftsprinzip aufgedrückt. Es folgte eine Landreform und alle landwirtschaftlichen Betriebe von mehr als 20 Hektar wurden enteignet.

1955 wurde Bulgarien Mitglied der UNO und trat als Gründungsmitglied dem Warschauer Pakt bei. Todor Schiwkow wurde 1954 Generalsekretär der KP und blieb bis 1989 der politische Führer seines Landes; 1968 sprach er sich für eine militärische Niederschlagung des Prager Frühlings aus; in der Nacht zum 21. August 1968 besetzten bulgarische Truppen gemeinsam mit der Sowjetunion, Polen und Ungarn die CSSR und schlugen die Demokratiebewegung nieder. Von Einhaltung der Menschenrechte konnte in Bulgarien bis 1989 keine Rede sein.

Das Ende der sozialistischen Ära wurde 1990 durch freie Wahlen eingeleitet. Bulgarien berief eine verfassungsgebende Volksversammlung als erstes Parlament ein und gab sich eine reformierte demokratische Verfassung. Seitdem wurden politische und wirtschaftliche Reformen vorangetrieben.

Auf dem Nato-Gipfel in Prag wurden am 22. November 2002 sieben osteuropäische Staaten, darunter Bulgarien, zu Aufnahmegesprächen eingeladen. Die Aufnahme Bulgariens und weiterer sechs Länder in die Nato folgte am 26.März 2004.

Bulgariens Beitrittsverhandlungen mit der EU wurden 2004 erfolgreich abgeschlosen und das EU-Parlament billigte am 13.April 2005 die Aufnahme in die Europäische Union mit 522 von 660 Stimmen. Zum 1. Mai 2004 hat die EU zehn osteuropäische Staaten als Mitglieder aufgenommen.