Kann das weg ?

Lesen Sie in Ihrer Tageszeitung das Feuilleton ? Lesen Sie die Opern- oder Konzert-Kritiken ? Interessiert es Sie, ob Mozarts Klarinetten-Konzert bei der Aufführung in Salzburg besser war, als in München, weil der siebte Geiger von links in epochaler Form war ? Hören Sie einen Unterschied heraus, wenn Beethovens Neunte vom Dirigenten des Hauses oder vom Promi-Dirigenten geleitet wird ? Lesen Sie längere Buchkritiken oder würde Ihnen die Wiedergabe des Klappentextes reichen ? Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass der eine Kritiker ein Buch in den Himmel lobt und der andere das gleiche Buch zerfetzt ?

Besonders schlimm wird es, wenn im Feuilleton politische Kommentare abgesondert werden. Die FAZ ist Deutschlands beste überregionale Tageszeitung; über Politik und Wirtschaft und Sport (besonders Fußball !) wird hier mit wenigen Ausnahmen kompetent und seriös berichtet. Aber das Feuilleton ist eine einzige Katastrophe; wie bei der Konkurrenz ist das FAZ-Feuilleton natürlich weit links angesiedelt und die antikapitalistischen Gastbeiträge von gewissen Professoren lesen sich wie Propaganda der Linken. Aber das Hauptproblem ist der leitende Redakteur Edo Reents, der mit beispielloser Ignoranz und Arroganz um sich haut; so hat er vor ein paar Monaten einen Hassartikel gegen die Käufer von größeren PKWs (SUV genannt) geschrieben, weil diese bewusst das Klima zerstören. Und die vor ein paar Tagen erfolgte Verurteilung von Rasern als Mörder veranlasste Reents zu einem weiteren reißerischen Artikel auf BILD-Niveau. (Man sollte dem Herrn mal einflüstern, dass die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 1970 allein in Westdeutschland bei 20.000 lag und im Jahr 2018 bei viel mehr Verkehr in ganz Deutschland bei „nur“ noch 3.275 und dass dies an der deutlich verbesserten Sicherheitstechnik der Autos liegt; aber darum geht es diesen Typen nicht – die wollen die Autos abschaffen).

Herr Reents hat übrigens den widerlichsten Artikel des Jahres 2019 verfasst, als er eine Rede von Angela Merkel an der Harvard-Universität auf einem nicht fassbaren Primitiv-Niveau kommentierte.

Die Medien müssen sparen – also sollten sie die Feuilletons abschaffen oder zumindest drastisch verkleinern.

Laut Reents sind Autos also klimapolitische Schädlinge. Sollten wir auch überlegen, keine klimaschädlichen Kinder mehr in die Welt zu setzen ? Dieser durchaus ernst gemeinte Vorschlag ist immer öfter zu hören. Die Regensburger Autorin und Lehrerin Verena Brunschweiger rechnet uns vor, wie viele Tonnen Kohlendioxid durch den Abschied vom Kinderwunsch eingespart werden können.