Kluge Worte

= „Was den Rednern an Tiefe mangelt, ersetzen sie durch Länge.“ (Montesquieu)

= „Das höchste moralische Gebot ist, dass wir ohne Unterlass für das Wohl der Menschheit arbeiten.“ (Mahatma Gandhi)

= „Die Begierde, der Hass und die anderen Leidenschaften sind Feinde ohne Hände und Füße; sie sind weder tapfer noch intelligent. Wie konnte ich also zu ihrem Sklaven werden ?“ (Shantideva)

= „Das schönste Geschenk, dass die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe die Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor. Im Glück wie im Unglück verlangt der Mensch am meisten nach Freundschaft.“ (Cicero)

= Albert Einstein/Selbstporträt: „Das Bittere und das Süsse kam von außen, das Harte von innen, aus dem eigenen Streben. Ich tat in der Hauptsache, wozu mich die eigene Natur trieb. Beschämend war es, dafür so viel Achtung und Liebe zu empfangen. Auch Pfeile des Hasses wurden nach mir geschossen; trafen mich aber nie, weil sie gewissermaßen zu einer anderen Welt gehörten, zu der ich keine Beziehungen habe.“

= „Bevor ein Kind mit dem Alphabet und anderem Wissen von der Welt befasst wird, sollte es lernen, was die Seele ist, was Wahrheit und Liebe sind, welche Kräfte in der Seele schlummern. Wesentlicher Teil der Bildung müsste sein, dass das Kind unterwiesen wird, wie man im Lebenskampf Hass durch Liebe, Unwahrheit durch Wahrheit, Gewalt durch eigenes Leiden besiegt.“ (Mahatma Gandhi)

= „Der wahre Virtuose spottet bei sich über jede uneingeschränkte Bewunderung, und nur das Lob desjenigen kitzelt ihn, von dem er weiß, dass er auch das Herz hat, ihn zu tadeln.“ (G.E. Lessing)

= „Ein Guru versprach einem Gelehrten eine Offenbarung von größerer Bedeutung als alles, was in den Schriften stand. Als der Gelehrte ungeduldig darum bat, sie ihm mitzuteilen, sagte der Guru: „Geh hinaus in den Regen und recke Kopf und Arme himmelwärts. Das wird dir die erste Erfahrung bescheren.“ Am nächsten Tag kam der Gelehrte und berichtete. „Ich folgte deinem Rat, und das Wasser floss mir den Nacken hinab. Und ich fühlte mich wie ein vollkommener Narr.“ „Findest du nicht“, sagte der Guru, „dass das für den ersten Tag schon eine ganz schöne Offenbarung ist?“ (Fundstück)

= „Das Gebet kann keinen objektiven Erfolg, sondern nur eine subjektive Rückwirkung haben, nämlich Beruhigung und Aufrichtung des Gemüts.“ (Immanuel Kant)

= „Mit der Liebe zu Gott und der Liebe zu den Menschen verhält es sich wie mit zwei Türen, die sich nur gleichzeitig öffnen und schließen lassen.“ (Sören Kierkegaard)

= „Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln.“ (Albert Camus)

= „Die Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.“ (Jean-Jaques Rousseau)

 
 

Ich liebe Fußball !!!

Der englische Autor Nick Hornby formulierte das so: „Ich verliebte mich in Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.“

Ich liebe Fußball auch aus politischen Gründen: Auf der ganzen Welt, in allen Ländern wird Fußball gespielt; immer mehr Kinder und Frauen und Männer spielen Fußball und sorgen dafür, dass Religionen oder Staatsgrenzen oder politischer Streit keine Rolle spielen. Fußball ist die stärkste soziale Kraft auf der Welt und hilft Millionen armen, kranken und behinderten Menschen aus ihrer Isolation; Frauen emanzipieren sich über Fußball – sei es mit oder ohne Kopftuch; Fußball überwindet Hass zwischen verfeindeten Völkern, wie z.B. in Israel und Palästina; der F.C. Bundestag spielt in Moskau gegen Abgeordnete der Duma und der deutsche Spielführer sagt: „Wir haben oft erlebt, dass der Fußball Türöffner sein kann, auch um politisch-diplomatische Gespräche zu führen.“

Letzten Sonntag berichtete die ZDF-Sportreportage über ein soziales Projekt in Indien; es war eine Freude, den Mädchen und Jungen und erwachsenen Frauen mit ihren lachenden Gesichtern beim Fußball spielen zuzusehen. Fußball ist in allen Entwicklungsländern ein wichtiger Teil des sozialen und humanitären Fortschritts.

Auch in Deutschland ist Fußball für viele Menschen das wichtigste mentale Grundnahrungsmittel; in Bremen oder in Dortmund die anderen Fans bei den Händen fassen und gemeinsam singen und jubeln, das ist Medizin für die Seele. Für Millionen Alleinstehende (z.B. Rentner) ist Fußball der Lebensmittelpunkt und bei vielen Familien hat der Fußball dafür gesorgt, dass alte Wunden schneller heilen und man wieder zusammenrückt.

So beschreibt der geschätzte Roland Zorn ein Spiel zwischen BVB und Mönchengladbach: „Das perfekte Glück“. Fußball ist auch eine klassenlose Gesellschaft; der französische Präsident Macron ist glühender Fan von Olympique Marseille und fluchte nach einer Niederlage seines Clubs: „Verdammte Scheiße, Monaco hat Marseille geschlagen“ – woraufhin er von seiner Frau getadelt wurde.

 
 

Kurz und interessant

= AfD – Wahlhelfer:

  • Der sogenannte Philosoph Jürgen Habermas hat zu seinem 90. Geburtstag mal wieder seine Ignoranz und Arroganz bewiesen. In der WELT wird er unter der Überschrift „Habermas kritisiert politische Eliten“ wie folgt zitiert: „Die politischen Eliten haben den Mut zu einer gestaltenden Politik verloren. Wer zerbröckelnde Sozialstaatsmodelle retten und wachsende soziale Ungerechtigkeit bekämpfen wolle, müsse die Vertiefung europäischer Zusammenarbeit vorantreiben.“ Es sind diese Medien und diese „Intellektuellen“, die dem Wutbürger Futter geben und unsere Demokratie zerstören. (Zu Beginn der Eurokrise war es Habermas, der Merkel und Schäuble wegen des Rettungsprogramms für Griechenland übel beschimpfte und sie beschuldigte, für den Niedergang Griechenlands verantwortlich zu sein. Hat er sich eigentlich entschuldigt ?) Einen Habermas habe ich noch: „Das Reflexivwerden der kulturellen Überlieferungen muss nun keineswegs im Zeichen von subjektzentrierter Vernunft und futuristischem Geschichtsbewusstsein stehen. In dem Maße, wie wir der intersubjektiven Konstituierung der Freiheit gewahr werden, zerfällt der possessiv-invidualistische Schein einer als Selbstjustiz vorgestellten Autonomie.“ Ralf Dobelli nennt das „Geplapper“ von Habermas eine „eloquente Vernebelungsstrategie“, auf die wir leicht hereinfallen und die in Verbindung mit Autoritätshörigkeit zu einer gefährlichen Mischung werden kann.
  • Nach Merkels Schwächeanfall heuchelte die WELT Mitgefühl; schon drei Tage später wurde die antipolitische Kampagne fortgesetzt; Schlagzeile: “ Alles oder nichts – die Panik einer Endzeit-Regierung. Angela Merkel macht zum Ende ihrer Kanzlerschaft große Versprechungen. Ihre Vorgänger Gerhard Schröder und Helmut Kohl versuchten auf ähnliche Weise, sich gegen ihren Bedeutungsverlust zu stemmen.“

= „Acht Stunden Arbeit pro Woche sind genug. Längere Beschäftigung hat laut britischen Forschern keinen positiven Effekt auf das mentale Wohlbefinden.“ Eine Horrorvorstellung ! Dann hätten meine lieben Landsleute 30 Stunden pro Woche mehr, sich Pornos und Thriller reinzuziehen und auf die Politiker zu schimpfen.

= Faultier Paula aus dem Bergzoo in Halle ist 50 Jahre alt geworden und damit das älteste Faultier der Welt. Paula ist 1971 im Alter von zwei Jahren aus Südamerika nach Halle gekommen. Die Faultierdame ist für ihr Alter – in Menschenjahre umgerechnet 90 Jahre – noch recht vital. An ihrem Geburtstag naschte sie von ihrem Gemüseteller und es gab ihre Leibspeise: Gekochten Mais.

= „Ich bin froh, dass ich die Schlussphase des sowjetischen Reiches erlebt habe. Meine Familie lebte in einer Wohnanlage; die größeren Wohnungen waren aus der vorkummistischen Zeit und waren auf mehrere Familien aufgeteilt; zu viert lebten wir in einem Zimmer ohne heißes Wasser, Toilette im Treppenhaus; es gab sieben weitere Zimmer für sieben Familien; beim Brotkaufen musste man Schlange stehen. Dank solcher Erfahrungen begreift man, was im Leben wirklich wichtig ist.“ (Der russische Dirigent Andris Nelsons)

= „Mit Gedächtnisschwund und dem Willen zu vergeben kommt man sehr weit. Am weitesten kommt man mit Güte.“ (Fundstück)

= Zur Kultur des Abendlands: Ich schalte vor 20 Uhr einen frei empfangbaren Fernsehsender ein und sehe einen 3-Minuten- Ausschnit aus dem Film „Home sweet Hell“: Eine barbusige Frau tanzt im Wohnzimmer mit einem Schwert und beleckt dann eine andere Frau in den unteren Regionen; diese andere Frau sticht einem Mann ein breites Messer in den Bauch – der Mann bricht blutüberströmt zusammen.

= Der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio: „Der Nationalismus ist ein furchtbares Unglück gewesen. Patriotismus ist etwas anderes, er hat schon im 19. Jahrhundert, etwa bei Heinrich Heine, Freiheit und Demokratie immer mitgedacht, bevor die Feinde der Freiheit sich dieses Begriffs bemächtigt haben.“

= „Unwissenheit ist die Mutter des Misstrauens und der Feindseligkeit. Unwissenheit ist auch die Mutter der Angst.“ (Thich Nhat Hanh)

= Tolleranz steht auf dem Paravent, hinter dem sich Bequemlichkeit, Faulheit und Feigheit verstecken. Tolleranz ist die preiswerte Alternative zum aufrechten Gang, der zwar gepredigt aber nicht praktiziert wird. Wer heute die Werte der Aufklärung verteidigen will, der muss intollerant sein, der muss Grenzen ziehen und darauf bestehen, dass sie nicht überschritten werden.“ (Fundstück)

= „Erneut hat die römische Basisgemeinschaft Sant`Egidio besonders bedürftige, schwer kranke, behinderte oder gebrechliche Kriegsflüchtlinge mit Linienflugzeugen aus Syrien ausfliegen lassen; so müssen sie sich nicht auf Schlepper oder gefährliche Reisewege einlassen. Mehr als 80 Menchen aus Aleppo, Homs, Raqqa und Idlib trafen in Italien ein. Sie werden im Land verteilt und von kirchlichen Organisationen und Freiwilligen betreut. Finanziert werden die humanitären Korridore, denen auch der italienische Staat zugestimmt hat, von den Kirchen und durch Spenden.“ (CiG9

= „Allah liefert im Koran und in den Hadithen allumfassend fertige Verhaltensnormen. Imame und Kalifen sind religiöse und politische Führer. Da, wo Muslime die Mehrheit haben, gibt es keine Demokratie. In keinem der 50 islamisch beherrschten Staaten gelten gleiche Rechte für christliche Minderheiten. In mehr als 200 Koranversen wird Juden und Christen der Krieg erklärt. Diese und andere Verse sind unvereinbar mit unserem Grundgesetz. Die Bergpredigt gebietet uns die Nächstenliebe. Das bedeutet: Der Dialog erfordert unerbittliche Konsequenz im Grundsätzlichen und keine falschen Rücksichtnahmen bei der Vertretung unserer moralisch-ethischen Prinzipien und das stets verbunden mit Großzügigkeit in der Lebenspraxis und im Menschlichen.“ (Joachim Merz)

= Wir Deutsche wollen keine Veränderungen. Als 1769 der Blitzableiter erfunden wurde, war der Widerstand groß: Man dürfe nicht in den Herrschaftsbereich Gottes eingreifen.

= Der Antisemitismus ist bei den L i n k e n tief verwurzelt. Während die Faschisten in den Juden Parasiten sahen, galten sie den Sozialisten seit je als Inbegriff des Kapitalismus. Der Judenhass war integraler Bestandteil der säkularen Religion namens Marxismus.

 
 
 
 
 

E x z e l l e n z in Media

Unter dieser Schlagzeile schaltet der Burda-Verlag eine ganzseitige Anzeige in der FAZ und versucht Anzeigenkunden „mit der hohen journalistischen Qualität von Hubert Burda Media“ zu locken. In diesem Verlag erscheint auch Deutschlands unseriöseste Zeitschrift „Focus Money“.

Liebe Leser, was halten Sie von einer Zeitschrift, deren Goldpreisprognosen 270 Prozent von der Realität abweichen ? Was halten Sie von einer Finanzzeitschrift, die auf der Titelseite völlig schmerzfrei behauptet:

„Die 12 M ä r c h e n der M e d i e n. Medien brauchen eine Katstrophenwelt. Medien manipulieren ihre Leser. Alles gelogen ? Schlampige Recherche ? Vorsatz ? Kalkühl ?“

Focus Money hat keine Hemmungen, die übelsten Verleumdungen über Banker und Politiker in die Welt zu setzen oder ihre Leser mit aberwitzigen Horrormeldungen in Angst und Schrecken zu versetzen und Focus Money hat kein Problem damit, auf der Titelseite eine hohe Inflation anzukündigen („Gefahr: Essen plus 5,7% – Strom plus 11,9% – Wohnen plus 6,4% – Kindergarten plus 9,0% – Friseur plus 20,0% „) und acht Monate später ebenfalls auf der Titelseite zu schreiben: „R i s i k o D e f l a t i o n ! Internationaler Währungsfonds warnt ! „Ein Ungeheuer“ bedroht die Märkte. Fallende Preise ? Fallende Kurse ? Schwindendes Vermögen ? “ Wie wir wissen, ist weder eine Inflation noch eine Deflation eingetreten und man kann nur hoffen, dass die Leser dieses Qualitäts-Blattes den jeweiligen Anlageempfehlungen von Focus-Money nicht gefolgt sind. In den Jahren nach der Finanzkrise hat Focus-Money interessante Behauptungen aufgestellt:

  • „Uns droht eine Hyperinflation“
  • „Wie der Euro unser Vermögen vernichtet“
  • „Was Sie nicht wissen sollen: Ihr Geld auf der Bank ist in Gefahr“
  • „Verrat am Sparer ! Verrat am Steuerzahler ! Verrat an der Rente !“
  • „Über EZB-Chef Mario Draghi: „Kennen Sie diesen Mann ? Er manipuliert unser Geld, verjubelt unser Erspartes und bringt uns den nächsten Crash.“
  • „I n f l a t i o n – Sie ist wieder da !!“ (Dazu brennende Geldhaufen)
  • Ganzseitige Schlagzeile: „Die neue German Angst. Laut Experten ist wegen der Digitalisierung in zwanzig Jahren jeder Zweite ohne Arbeit – auch in Deutschland.“ (Kommentar: Das liefe auf etwa 25 Millionen Arbeistlose hinaus)
  • „Die US-Aktienmärkte steuern auf einen Kurseinbruch von 40 Prozent zu.“
  • „Die Wahrscheinlichkeit für eine Währungsreform liegt bei 100 Prozent.“

Focus Money gibt auch den Wutbürgern jede Menge Futter und treibt der AfD die Wähler zu – siehe folgende Titelseite:

 

Nur die halbe Wahrheit

Die Stadt Zagreb hat beschlossen, ein Mahnmal für die sechs Millionen europäischer Juden aufzustellen, die im Holocaust umgebracht wurden. Stadtpräsident Milan Bandic spricht von einem Verbrechen, dass „vom Dritten Reich und seinen Verbündeten verübt wurde.“ Das Mahnmal verweist auf ein Verbrechen und verdeckt zugleich den kroatischen Beitrag zu diesen Verbrechen. Der Ustascha-Staat war ein Vasall des Deutschen Reichs und hat aus eigenem Antrieb Judengesetze und Konzentrationslager geschaffen. 1942 erklärte Kroatiens Innenminister „die Judenfrage“ für gelöst. Der Historiker Slavko Goldstein beziffert die Zahl der ermordeten kroatischen Juden auf 30.000. Es war nicht „das kroatische Volk“, das die Juden und 25.000 Roma und 250.000 Serben umbrachte, aber es waren kroatische Institutionen und ihre Vertreter. Nicht wenige Kroaten verherrlichen immer noch das damalige Regime und leugnen diese Verbrechen. Durch das neue Mahnmal wird wahrscheinlich erreicht, dass sich die Kroaten auch den eigenen Verbrechen stellen und diese dokumentieren und dann ein zweites Mahnmal errichten müssen. Und dann werden die Kroaten wie die Deutschen erkennen, dass man die eigene Würde durch ein solches Bekenntnis nicht verliert, sondern zurück gewinnt (Gesine Schwan).

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„Kunststoff ist in vielen Fällen die ökologischste Alternative“ – Martin Brudermüller ist Chef der BASF und sitzt im Wirtschaftsbeirat der Grünen und sagt in einem FAZ-Gespräch:

„Plastik gehört als Abfall nicht in die Umwelt, deshalb hat dieses Thema völlig zu Recht eine globale Aufmerksamkeit. Zugleich sehen Sie daran, was in emotionalen Debatten passieren kann. Kunststoff ist nämlich in vielen Fällen die ökologischste und CO2-freundlichere Alternative. Wenn wir alle Kunststoffe durch Alternativen ersetzen, würde die CO2-Emissione dramatisch steigen. Das übersehen viele in der von Symbolen geprägten Debatte. 90 Prozent der Plastikvermüllung in den Meeren stammt aus zehn Flüssen: acht davon in Asien, zwei in Afrika. Da muss die Politik ansetzen.“

„Besser wäre es, der Industrie zu sagen: Du kannst so viel Energie verbrauchen, wie du willst, wenn du aber die falsche verbrauchst, dann musst du zahlen.“

„Auch in Sachen Klimaschutz ist der Handelskrieg zwischen Amerika und China so schlecht. Wir brauchen eine regelbasierte Welt, sonst macht jeder was er will und am Ende verlieren alle.“

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„Infiziert mit Alarmismus: Die Menschen in Mitteleuropa leben heute in der „besten aller möglichen Zeiten“. Davon ist der Philosoph Sloterdijk überzeugt. Trotzdem halten viele die Welt für schlechter, als sie ist – auch wegen unausgeglichener Berichterstattung. Ganze Medienzweige leben davon, immer neue Bedrohungsszenarien und Schreckensmeldungen zu verbreiten – z.B. die Bedrohung durch Migration und einen Anstieg des Antisemitismus. „Ich glaube an diese ganzen Bedrohungen nicht“, erklärte er. Zu oft würden potenzielle Risiken als reale Gefahren ausgegeben. Katastrophenmeldungen können sich in S e k u n d e n über soziale Medien verbreiten und große Gruppen erreichen. Immerhin sei das Gehirn „der infizierbarste Körperteil“. (CiG)

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Heinz Theisen (Professor für Politik an der Katholischen Hochschule NRW) in der NZZ: „Die EU muss sich wandeln, um zu überleben“. „Mit einer Verzögerung von zwei Jahrzehnten haben die esoterischen Theoriemethoden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in Medien und Parlament Einzug gehalten. Für neue relevante Themen bleibt wenig Aufmerksamkeit. So erregt sich die diskutierende Klasse lieber über geschlechterneutrale Sprache und über die Toilettenordnung für 72 Geschlechter als über die akuten Bedrohungen des europäischen Wertekanons“. „An einer Ausdifferenzierung der Euro-Mitgliedschaft wird kein Weg vorbeiführen. Der freie Zugang von EU-Bürgern zum Sozialsystem des Aufnahmelandes müsste selbst innerhalb der Gemeinschaft differenziert werden. In Österreich etwa wird das Kindergeld für zurückbleibenden Nachwuchs bei Zuwanderern an die Verhältnisse im Herkunftsland angepasst.“ „Die Türen des europäischen Hauses sollten mal offen, mal angelehnt und mal verriegelt sein. Macron fordert eine gemeinsame Grenzpolizei, eine europäische Asylbehörde und strenge Grenzkontrollen unter Aufsicht eines Europäischen Rats für innere Sicherheit. Wer dem Schengen-Raum angehört, muss sowohl einem strikten Grenzregime als auch einer gemeinsamen Asylpolitik mit einheitlichen Regeln zustimmen.“

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Claudia Roth: A b g e b r ü h t !!

Frau Roth schlägt im Kicker eine Doppelspitze (ein Mann und eine Frau) für den DFB vor und schliesst nicht aus, auch selbst zur Verfügung zu stehen. Jetzt kann ich nicht mehr anders !! Ich muss meine „Claudia-Roth-Geschichte“ erzählen. Der Kampf für ein neues Augsburger Fußballstadion war lang, zäh und von Frustrationen und Enttäuschungen geprägt. Manchmal stand ich kurz davor, einen Waffenschein zu beantragen oder aufzugeben. Besonders dicke Bretter mussten wir im Rathaus bohren, weil wir die Zustimmung der Ratsfraktionen brauchten. Also bat ich um einen Gesprächstermin, um die wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Vorteile von Bundesligafußball für Augsburg und die Region zu erläutern und um die Finanzierbarkeit der Arena zu verdeutlichen. Es brauchte natürlich eine gewisse Zeit, bis ich von den Fraktionen empfangen wurde; der FCA spielte schließlich noch nicht in der Bundesliga. Aber schließlich klappte es und ich konnte bei den Fraktionen vorsprechen. Nur bei den Grünen nicht !!! Ich bekam in den drei Jahren der Vorbereitungsphase keinen Gesprächstermin. Am Anfang war die Antwort: „Wir sind gegen den Bau eines neuen Stadions.“ Dann wurden die Stadionpläne bei den Augsburgern immer populärer. Immer noch kein Termin. Jetzt kamen von den Grünen die üblichen Einwände wie: „An dem geplanten Gelände liegen Altertümer unter der Erde und das muss erst der Denkmalschutz prüfen.“ Oder: „Das Stadiongebäude wird zu hoch und wird den Windeinfall von den Alpen in Richtung Stadt stören.“ Dann war der geplante Standort aus verkehrstechnischen Gründen ungeeignet. Usw. usw. Empfangen wurde ich immer noch nicht. Ich habe das alles als widerlich empfunden.

Dann kam die Stadioneinweihung mit einem Eröffnungsspiel und Musik und einigen Ansprachen. Ich musste runter auf den Rasen, um auch ein paar Sätze von mir zu geben und traf auf Dutzende Reporter und Fernsehkameras. Jetzt kommt der Clou ! Ich stand noch keine zwei Minuten da unten, da stürmte Frau Roth, die ich bis dahin noch nicht kennengelernt hatte, auf mich zu, stiess mir ihre Korsage in die Rippen und lachte mich wie verliebt an Und dann lachte sie minutenlang in die Kameras. Ich habe mich schnell aus dem Staub gemacht.

 
 
 
 

Zur aktuellen Lage

= Über Jahrzehnte haben miteinander konkurrierende Gewerkschaften und Sozialisten unser Nachbarland Frankreich ausgeblutet und an den Rand des Bankrotts gebracht. Nachdem die Gelbwesten ihre Macht demonstriert haben und nachdem die Faschisten die Europawahl gewonnen haben, stellt sich die Frage: Ist Frankreich unregierbar ? Nein ! Emmanuel Macron hat zwar ein paar kleine Konzessionen machen müssen, aber sogar der Internationale Währungsfonds (IMF) hat Frankreichs „Schlüsselreformen“ in den Bereichen Arbeitsmarkt und Steuern gelobt. Mit der Lockerung des Arbeitsrechts können kleine und mittelgroße Firmen individuelle Vereinbarungen auf betrieblichem Niveau treffen; es gibt mehr Flexibilität bei den Arbeistzeiten und dem Kündigungsschutz; die hochverschuldete Staatsbahn SNCF wird reformiert; bis zum Jahr 2022 wird die Körperschaftssteuer von 33 auf 25 Prozent gesenkt; die Vermögenssteuer wird durch eine Abgabe auf den Immobilienbesitz ersetzt. Macron hat nach den Gelbwestenprotesten eine Senkung der Einkommensteuer für untere und mittlere Einkommen angekündigt; die Beiträge an die Sozialversicherung für Privatpersonen soll um 1,4 Prozentpunkte gesenkt werden. Das Wirtschaftswachstum Frankreichs dürfte in diesem und im nächsten (von einem niedrigeren Niveau ausgehend) mit 1,3 Prozent besser ausfallen als in Deutschland. Dennoch wird Frankreichs wirtschaftliche Entwicklung weiterhin von der hohen Steuer- und Abgabenquote, den hohen Schulden, der schwachen Wettbewerbsfähigkeit und der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt gebremst. Viel Arbeit für Macron und seine Regierung.

= Deutschlands Grüne gehen lieber einen anderen Weg als Macron und schlagen eine Kindergeldreform vor, die den Steuerzahler zusätzlich zehn Milliarden Euro kosten würde. Das würde eine Aufstockung – je nach Einkommenshöhe – von bis zu 223 Euro pro Kind auf dann bis zu 503 Euro bedeuten. Der Clou bei diesem Vorschlag ist, das dieses Geld in voller Höhe auch an im EU-Ausland lebende Kinder gezahlt werden soll, wenn ihre Eltern in Deutschland leben. Das würde bei zwei Kindern eintausend Euro bedeuten oder in Kaufkraft umgerechnet in Rumänien oder Bulgarien über dreitausend Euro für zwei Kinder.

= Totalitäre Einschränkung der Freiheit von Links ? In Frankfurt a.M. versuchen Studenten eine Podiumsdiskussion über das Kopftuch zu verhindern und fordern die Entlassung der Professorin, die diese Diskussion organisiert hat. Eine parteilose Bibliotheksleiterin soll von der Universität entlassen werden, weil sie auf der Liste der Afd für die Kommunalwahl kandidiert. Die eigene Moral stellen diese Aktivisten über das Grundgesetz, auch wenn die bürgerliche Existenz des anderen vernichtet wird. Einige Kunsthochschulen wie z.B. Berlin oder Wien wollen die Freiheit der Kunst abschaffen, weil die „sogenannte Freiheit der Kunst zum Freibrief für eine Einschränkung der Freiheit von Frauen in der Kunst“ geworden sei. Es gibt auch hunderte mit Steuermitteln finanzierte Nichtregierungsorganisationen (NGO), die zu Gewalt und Hass aufrufen und sich natürlich auf der Seite der Guten fühlen.

= Krankenversicherte können aufatmen: Trotz höherer Ausgaben bleiben die Beiträge stabil.

= Indien und China haben circa 30-mal so viele Einwohner wie Deutschland, produzieren 80 Prozent ihres Stroms durch Kohlekraftwerke und zeigen keine Anstalten, daran etwas zu ändern. Weltweit sind etwa 1400 neue Kohlekraftwerke im Bau oder Planung und die werden die übliche Zeit von 50 Jahren oder mehr am Netz hängen.

= Obwohl am Kohlekompromiss beteiligt, solidarisiert sich der BUND mit den Aktivisten, die wieder zivilen Ungehorsam planen.

= „Lasst sie spielen ! Der Fußball der Frauen hat einen spürbaren Qualitätssprung hinter sich. Es wäre deshalb an der Zeit, dass es ein Ende hat mit den immer aufs Neue wiederholten Vorurteilen. Die Frauen sollten im Jahr 2019 endlich frei von Vergleichen mit den Männern ihrem Sport nachgehen dürfen. Lasst sie einfach spielen und ihre besonderen Qualitäten wie eine ausgeprägtere Spielfreude und Fairness sowie den Verzicht auf Theatralik, Rudelbildung oder Spucken zeigen. (FAZ)

 

Medien – Stadl

= Die Süddeutsche Zeitung erhält beim Nannen-Preis in Hamburg drei Auszeichnungen. In Deutschland gibt es über 500 Medienpreise, die sich diese Herrschaften gegenseitig umhängen. Einer dieser Preisenden und Gepreisten ist der Verleger Wolfram Weimer, in dessen Zeitschrift Cicero gerne gegen die Politiker gestänkert wird. Im seriösen „Wirtschafts-Kurier“ darf Weimer die EZB beschimpfen, weil sie „eine der größten Enteignungen der Geschichte organisiert“ und er darf (peinliche) Werbung für Jens Weidmann als EZB-Präsident machen: „……wahre Größe erwächst aus Substanz, Herkunft und Haltung“ und er darf sich selber feiern, indem er Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche unfallfrei zitiert.

= Widerlich: Für RTL ist es vor allem wichtig, säuberlich zwischen Tätern und Opfern zu unterscheiden. Menschen, die anderer Leute Häuser verwüsten und keine Miete zahlen, sind Täter. Und das bleiben sie auch, wenn sie das Opfer von RTL-Reportern werden, die ohne Erlaubnis mit Kameras in ihre Wohnungen eindringen, sie eindeutig identifizierbar machen und ihnen in jeder Hinsicht zusetzen – selbst dann, wenn diese Leute möglicherweise geistig behindert sind und hinter der scheinbar professionellen skrupellosen Mietprellerei ein Familiendrama zu stehen scheint. (Stefan Niggemeier)

= In den Politik-Talk-Shows geht es nie um Problemlösungen, sondern nur um Quoten; auch das stärkt die Politikverdrossenheit und fördert das Aufkommen antidemokratischer Parteien. (Fundstück)

= Krebsgeschwür Murdoch: So bezeichnete der ehemalige australische Premier Kevin Rudd den Chef des Medienkonzerns, zu dem u.a. Fox News („Große Nähe zum weißen Haus“) und „The Sun“ gehört, die mit fremdenfeindlichen Schlagzeilen Stimmung für den Brexit gemacht hat. Murdochs Boulevard-Klassiker, mit denen die Wahlen in Brasilien, Ungarn, USA und Australien gewonnen wurden, sind: Ausländer sind kriminell, der Moslem bedroht die westliche Kultur, die eigene identität ist gefährdet, der Klimawandel eine Erfindung masochistischer Wirtschaftsfeinde etc. etc.

= Selten so gelacht: In der Auseinandersetzung darüber, was das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Internet machen darf, sagte ein ARD-Funktionär: „A l l e s !! Denn wir vermitteln, was Fakt und was Sache ist und sind deshalb das wichtigste, wenn nicht das einzige Mittel gegen Fake News und ihre fatalen Wirkungen.“

= Nur ein kleiner Trost: Italienische Medien sind noch schlimmer ! Der Herausgeber der Tageszeitung „Il Giornale“ oder der Direktor des staatlichen Nachrichtenprogramms „Telegiornale !“ wissen, was ihre Landsleute lesen wollen und schreiben ein Buch mit dem Titel „Das vierte Reich – Wie Deutschland Europa unterworfen hat.“ Dort heißt es z.B.: „Deutschland verbirgt seine imperialen Interessen hinter einer seelenlosen Technokratie.“

= Nach Demonstrationen in Deutschland, Russland oder China/Hong/Kong nennen die Qualitätsmedien, die sogenannten Aktivisten, die Veranstalter und die Polizei Teilnehmerzahlen, die bis zu mehreren hundert Prozent von einander abweichen.

= Das Landgericht Frankfurt hat die Bild-Zeitung zu einer Entschädigungszahlung von 110.000 Euro an einen Mitarbeiter der Stadtverwaltung verurteilt, weil sie den Mann als „schlimmsten Vorgesetzten Deutschlands“ bezeichnet hat. Bild hatte als einzige Quelle das Tagebuch einer Ex-Angestellten genutzt, die Vorwürfe aber nicht geprüft.

= Der „National Enquirer“ versuchte, Jeff Bezos zu erpressen. Der hatte genug Geld, um sich mit der Hilfe von Ermittlern zu wehren und das Boulevard-Blatt zu verklagen.

= Wie die österreichische Stefanie Sargnagel Opfer einer Hetzkampagne wurde: Die alles beherrschende Kronen-Zeitung provozierte mit einem Bericht über Sargnagel ihre Leser zu Vergewaltigungs- und Mordphantasien; Beispiel: „Frustrierte Emanzen. Die gehören in eine Grube geschmissen mit lauter Vergewaltigern.“ Nachdem Sargnagel protestierte, legte die Kronenzeitung nach, veröffentlichte die Adresse von Sargnagel und schrieb dazu, sie sei „W i l l i g“.


 

G e d i c h t e (J.W.v. Goethe)

Ein gleiches: Über allen Gipfeln ist Ruh`, In allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch; die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur ! Balde ruhest du auch.

Das Göttliche: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut ! Denn das allein unterscheidt ihn von allen Wesen, die wir kennen. Heil den unbekannten höheren Wesen, die wir ahnen ! Ihnen gleiche der Mensch; sein Beispiel lehr`uns jene glauben.

Harfenspieler: Wer nie sein Brot mit Tränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte ! Ihr führt ins Leben uns hinein, ihr lasst den Armen schuldig werden, dann überlasst ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

Peter Hacks: Rote Sommer

Derweil der große Haufen sich, in überengen Behältern drangvoll duldend wie auf Viehtransporten, aus Deutschlands nördlich milden Breiten und Längen hinquält zu seinen grauenhaften Urlaubsorten,

Begeben Preußens dünkelhafte Kommunisten, gewohnt in völliger Absonderung zu glänzen, in Linnen leichtgewandet, duftende Batisten, nach ihren Dörfern sich und Sommerresidenzen.

Und sie verharren vor Parterren mit Verbenen und nippen edlen Wein in schattigen Remisen. Manchmal, nicht allzu oft, empfängt wohl dieser jenen, beziehungsweise jener bewillkommnet diesen.

Dann nehmen sie den Tee aus köstlichen Geschirren, plaudernd vom Klassenkampf, während ein Pfau, ein bunter, gekröhnter Mohrenvogel, mit metallnem Flirren durch Heckenwege schreitet und zum See hinunter.