Die Welt ist ein Dorf

= Kapstadt auf deutsch ! Fast überall auf der Welt haben sich in den letzten Jahrhunderten Deutsche niedergelassen und eine neue Heimat gefunden. Aus purer Not sind unsere Landsleute nach Rumänien, Ungarn, Russland und in andere Länder ausgewandert. (Bitte schauen Sie sich den einzigartigen Film „Die Neue Heimat“ an, der über die Lebensumstände von Menschen aus dem Hunsrück berichtet, die nach Amerika ausgewandert sind.)

Hunderttausende Deutsche mussten und konnten vor den Nazis fliehen – nach Südamerika, England, USA bis hin nach China. Als deutscher Tourist ist man immer wieder berührt, in der Fremde an seine Heimat erinnert zu werden, wie z.B. in Südafrika:

„Südafrika ist nach Namibia das deutscheste Land auf dem afrikanischen Kontinent. In den Straßen von Kapstadt gehört Deutsch zum Alltag; da ist es nicht verwunderlich, dass die „Mother-City“ mittlerweile ein kleines sogenanntes „Sauerkraut-Viertel“ hat; mit Events und Vereinen, mit Kindergärten und einer Deutschen Internationalen Schule und vielen deutschen Geschäften, z.B. die deutsche Bäckerei Dinkel mit Semmeln und Brot, leckerem Kuchen und Gebäck, mit Weißwurstfrühstück und anderen deutschen Spezialitäten; es gibt eine deutsche Buchhandlung und eine österreichische „Alpenstube“.

= Der von der Weltbank organisierte Schuldenerlass hat vielen afrikanischen Ländern sehr geholfen – so haben die meisten Länder eine Auslandsverschuldung von unter dreißig Prozent und damit die Möglichkeit in Infrastruktur, Straßen und Schulen zu investieren. Überdurchschnittliche Zuwachsraten erzielen Tansania, Uganda, Mosambique, Senegal, Elfenbeinküste, Ghana, Ruanda u.a.m. Weitere Länder haben einen „Power Pool“ zur gemeinsamen Energieversorgung errichtet. Länder ohne Rohstoffvorkommen müssen die landwirtschaftlichen Erträge verbessern, o h n e dafür mehr Flächen zu nutzen. Auch Mali ist eine Erfolgsgeschichte: Dort funktioniert „die Kühlkette bis in die Exportmärkte in Europa“.

= Saskia Bruysten, Jahrgang 1980, hat sich Großes vorgenommen: Die Kosmopolitin – kanadische Mutter, deutscher Vater, holländischer Großvater und italienische Oma – will den Kapitalismus nutzen, um die Welt zu verbessern – mit Hilfe der Konzerne. Dazu hat sie ihre eigene Firma gegründet, „Yunus Social Business“, Mitinhaber sind Nobelpreisträger Muhammad Yunus und ihre Studienfreundin Sophie Eisenmann. (Fundstück)

= Ruandas Präsident wird von Journalisten und NGOs gerne als Despot bezeichnet. Der Leistungsnachweis seiner Regierung kann sich aber sehen lassen; seit Jahren erzielt das arme Land ein Wirtschaftswachstum von über sechs Prozent – dafür stehen ein starker Dienstleistungssektor, Modernisierungen beim Transport, Energie und Landwirtschaft. Ruanda gehört zu den am wenigsten korrupten Ländern Afrikas und lockt damit ausländische Investoren an. Unter den jungen Menschen Ruandas herrscht ein „zupackender Optimismus“.

= „Wird der nächste Einstein aus Afrika kommen ? Afrika als Forschungsstandort zu etablieren und afrikanische Wissenschaftler untereinander und mit der Welt zu verbinden, das hat sich das „Next Einstein Forum“ zum Ziel gesetzt; diese gemeinsame Initiative von Aims, dem afrikanischen Institut für mathematische Studien in Dakar, und der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart will jungen Forschern des Kontinents die Chance geben, die globale Wissenschaftsbühne zu betreten. Auf Konferenzen wie zuletzt in Ruanda bringt NEF Wissenschaftler mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gsellschaft zusammen.“ (Kontinente)

= „Heiratsmigration: Die Insel Taiwan ist halb so groß wie Bayern, liegt vor dem chinesischen Festland und hat 23 Millionen Einwohner. Die Geburtenrate ist mit 1,1 Kindern pro Frau äußerst niedrig. 500.000 ausländische Bräute leben im Land – sie kommen aus China (60 Prozent), Vietnam, Indonesien u.a.m. Sie verlassen ihre Heimat, weil sie sich eine bessere Zukunft erhoffen. Die Brautvermittlung in Taiwan ist kommerzialisiert und ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jede zehnte Ehe ist mittlerweile eine Mischehe.“ (Kontinente)

= Indigene Völker wie die Tacanas sind durch ihre angepasste Lebens- und Wirtschaftsweise die besten Hüter natürlicher Diversität und tropischer Regenwälder. Die zunehmende Beschneidung ihrer Lebensräume auf klar begrenzte Territorien schrängt die bisherige Lebensweise ein und schafft Mängel. MISEREOR unterstützt indigene Gruppen bei der Anlage von Agroforstsystemen zur Verbesserung ihrer Ernährungssituation und fördert die Weiterverarbeitung und Vermarktung diverser Waldprodukte. Mit ökonomischen Perspektiven werden die Indigenen unabhängiger von externer Hilfe; durch Beratung, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit können die Rechte und Territorien dieser Menschen besser verteidigt werden.


 

Kurz u. interessant !

= Gute Entscheidung ! Die Vorstände der internationalen Organisationen sind überwiegend mit linken Ideologen besetzt. Jetzt wurde die äußerst kompetente Inderin und bisherige Professorin an der Harvard-Universität Gita Gopinath zur Chefökonomin des Internationalen Währungsfonds ernannt.

= „Der Mensch ist das Wesen, das im Geben und Teilen sein Potenzial wirklich ausschöpft.“ (Fundstück)

= Lexikon: A u f k l ä r u n g ist die Epoche, die durch den Glauben an die menschliche Vernunft und die Wissenschaften und den Respekt vor der Menschenwürde geprägt war. Dauert diese Epoche noch an ? Wenn nein: Lasst uns damit weiter machen !

= In Afghanistan sind von Terroristen zwei Mädchenschulen gesprengt worden. Die Botschaft der Islamisten ist klar: Mädchen haben zu Hause zu bleiben und ihren Brüdern, Vätern und Ehemännern zu dienen.

= „Gerade die Vereinigten Staaten sind in vielen Regionen und Milieus sehr religiös und antiwissenschaftlich geprägt. Viele Amerikaner nehmen die Schöpfungsgeschichte wörtlich und glauben, dass die Welt tatsächlich in sieben Tagen geschaffen wurde.“ (Axel Meyer)

= „Bei Blaumeisen und vielen anderen Singvögeln sind 25 Prozent der Jungtiere nicht die Kinder des Männchens, das sich das Weibchen ausgesucht hat, sondern wurden von einem „Nachbarn“ gezeugt.“ (Axel Meyer)

= „Nie war J.F. Kennedys Forderung an die jungen Amerikaner – „Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann, fragt, was ihr für euer Land tun könt.“ – unzeitgemässer als heute. Die permanente Anspruchshaltung der Bürger ist das Resultat einer tiefgreifenden Infantilisierung. Nehmen gilt als Menschenrecht, das Geben ist bloss für die Doofen.“ (Fundstück)

= „Baumeister für Obdachlose. An einem kalten Wintertag erlebte Sven Lüdecke, wie Obdachlose rüde aus dem Kölner Hauptbahnhof gescheucht wurden. Ein Dach über dem Kopf schien Lüdecke der beste Weg, um zu helfen. Er begann auf eigene Kosten aus Europaletten eine wetterfeste Wohnbox mit 3,2 Quadrametern zu zimmern; viele Obdachlose baten Lüdecke um Hilfe; der half zunächst allein und gründete dann mit Mitstreitern den Verein „little home“, der inzwischen 69 Wohnboxen in zehn Städten errichtet hat; 15.000 Menschen stehen auf der Warteliste.

= Vor dem Mauerbau: SED – Transparent auf dem Potsdamer Platz: „Achtung ! Du betrittst jetzt den Ostsektor ! Hier herrscht demokratisches Selbstbestimmungsrecht. Hier kannst du dich völlig frei für die Einheit Deutschlands einsetzen. Hier kannst du dich ungehindert zum Volksbegehren einzeichnen !“

= Wir müssen Kinder im Netz besser schützen !! Kinder und Jugendliche haben kaum ein Problem damit, Sperren zu umgehen. Sie sehen sich amerikanische Gewaltorgien und Pornos stundenlang an – manche jeden Tag ! Mit einer ähnlichen Technik wie die an den Zigarettenautomaten könnte das gelingen !

= Benedikt XVI. äußert sich zu den Missbrauchsskandalen und schiebt diesmal die Schuld der Generation der 68er zu, weil diese auch Missbrauch getrieben hätten.

= Wenn wir uns alle mit Bio ernähren wollten, brauchen wir 40 Prozent mehr landwirtschaftliche Fläche bei einer gleichzeitig wachsenden Weltbevölkerung und damit steigender Nachfrage nach Nahrungsmitteln; das würde nur mit der Rodung a l l e r Wälder funktionieren; was daraus entstehen würde, kann sich jeder denken !

= Big ! Bigger ! Great Britain ! Als das englische Parlament nach dem EU-Austritts-Referendum zusammentrat, wurde zunächst einmal die nationale Sicherheit erörtert und der Entschluss gefasst, für etwa 130 Milliarden Pfund neue Atom-U-Boote anzuschaffen. Das passt zum Wehretat, der mit 57 Milliarden Dollar 20 Milliarden Dollar über dem deutschen Wehretat liegt. Liebe Frau May, wie wäre es mit einem völlig neuen Namen für Ihr Land: A b s u r d i s t a n !

= „Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht darauf, den Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ (George Orwell)

= Vor 45 Jahren waren in Entebbe/Uganda jüdische Geiseln in der Hand linker deutscher Terroristen; eine israelische Spezialeinheit rettete die Gefangenen, mitten in Afrika. Auf der Todesliste dieser angeblichen Antifaschisten waren Juden, die Auschwitz überlebt haben.

= Antisemiten sind nicht nur in der AfD sondern auch in der Linkspartei stark vertreten. Wenn bei Veranstaltungen „Tod Israel“ gerufen wird, wird man mit Sicherheit auf linke Abgeordnete treffen; wenn der israelische Präsident am Tag der Befreiung von Auschwitz den Bundestag besucht, bleiben die Vertreter der Linkspartei demonstrativ sitzen.

= Über 4000 Kilometer fliegen Monarchfalter in ihr Winterquartier. Ein Mensch müsste für eine vergleichbare Strecke elf mal zu Fuss die Erde umrunden. Damit sie auf der Reise nicht verloren gehen, verfügen Monarchfalter über ein inneres Navigationssystem; sie orientieren sich an dem Stand der Sonne und am Magnetfeld der Erde.


 

Europa muss man lieben !

Diese Liebeserklärung ist ausnahmsweise nicht von mir, sondern von Jean-Claude Juncker, der nach der Europa-Wahl leider in Rente geht. Juncker hat einen Super-Job gemacht und die vielen Egomanen und Selbstdarsteller in Europas Regierungen immer wieder eingefangen und motiviert und er hat sich von destruktiven und ignoranten Medien nicht ans Bein pinkeln lassen. Juncker: In den vergangenen fünf Jahren sind 350 Vorschläge der EU-Kommission umgesetzt worden, darunter Verbesserungen im Alltag, wie das kostenfreie Roaming beim Mobilfunk im Ausland; vor allem ist die EU auf der sozialen Ebene vorangekommen: Europa steht für rund sieben Prozent der Weltbevölkerung und für 25 Prozent der Wirtschaftsleistung und leistet sich 50 Prozent der Sozialausgaben der Welt !!! In der Asylpolitik konnte bisher leider keine europäische Lösung gefunden werden, weil selbstherrliche Egoisten z.B. in Polen, Ungarn und Italien damit auf Stimmenfang gehen.

Diese Populisten (auch in Deutschland) sind Nationalisten und wollen die Vorteile der EU geniessen, aber so wenig wie möglich dazu beitragen. Wir Europäer werden auch in Zukunft mit Krisen zu kämpfen haben: Begegnen wir diesen Krisen, indem wir gemeinsame Lösungen finden oder indem wir uns trennen ? Es geht nur zusammen !!! Ohne Hilfsbereitschaft, ohne Verständnis für die Not meines Nachbarlandes würde es eine frostige und letzten Endes nicht funktionierende EU.

Wir Deutsche mit den Erfahrungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dürfen besonders glücklich sein über die friedenspolitische Erfolgsgeschichte Europas in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Das muss auch noch in die Köpfe und Herzen vieler Europäer !!

„Europa ist eine Lehre aus der Geschichte u n d eine Ansage an die Zukunft; wem das nicht genügt, der hat ein Problem mit seiner politischen und historischen Bildung. Die Globalisierung wird alle Grenzen aufheben, kein Nationalstaat wird eine Lösung allein stemmen und die nationale Sicherheit sicherstellen. Die Nationalstaaten werden nicht liefern.“ (Robert Menasse)

Europa wird noch viele interne Krisen überstehen und ignorante und aggressive Heckenschützen wie die Italiener Salvini und die Maio ausschwitzen müssen; diese beiden Herren sind ihrem Kollegen Macron in den Rücken gefallen und haben sich öffentlich mit den gewalttätigen französischen Gelbwesten solidarisiert. Beide Politiker hetzen gegen andere EU-Länder (so auch gegen Deutschland), aber beide wissen auch, dass sich Italien ohne den Euro und die EU der nordafikanischen Union anschließen muss.

 

Für Ihr Sparschwein !

Ich hoffe nicht, dass Sie liebe Leser, zu jenen Millionen Deutschen gehören, die ihre Ersparnisse noch in Deutscher Markt bevorraten oder ihr Euro-Bargeld unter dem Sofa verstecken. Die absolut notwendige – und wie inzwischen bewiesen ist – erfolgreiche Null-Zins-Politik der EZB hat ja angeblich den Sparer um Zinserträge gebracht. Viele Experten und Volkswirte haben in dieses Horn geblasen. Nichts als Schwachsinn !!

Bleiben Sie cool und legen Sie Ihre Ersparnisse in seriösen Aktien an, die über vier Prozent Rendite abwerfen; z.B.:

= WKN 840400 Allianz Dividendenrendite 4,3 Prozent

= WKN BASF11 BASF “ 4,4 Prozent

= WKN ENAG99 EON “ 4,4 Prozent

= WKN 843002 Münchner Rück “ 4,3 Prozent

Wenn Europa und die Weltwirtschaft sich in den nächsten Jahren auch nur moderat entwickeln, dann haben Sie bei den o.g. Aktien zusätzlich die Chance auf steigende Kurse; eine Reduzierung der o.g. Dividenden ist äußerst unwahrscheinlich; EON hat viel Nachholbedarf und dürfte nach meiner Schätzung bis Ende 2020 im Kurs um mindestens 20 Prozent zulegen; das kommt bei der Dividende obendrauf !

Immer wieder weise ich darauf hin, dass Sie k e i n e Fonds kaufen sollten – vor allem wegen der hohen Gebühren. Falls Sie genug Geld haben und in die sogenannten Emerging-Markets (Entwicklungsländer) und in die asiatischen Länder investieren wollen, kaufen Sie ETF – aber nur solche, deren Gesamtgebühren nicht über 0,20 Prozent hinausgehen; z.B.:

WKN A111X9 Blackrock Emerging Markets (China/Korea/Taiwan/Indien/Südafrika/Brasilien/Thailand/Mexiko/Russland) Genaueres erfahren Sie, wenn Sie die WKN im Internet eingeben.

 

Journalisten gegen Politiker

Egal was Politiker machen – es ist immer falsch. Seitdem bei den klassischen Medien wegen des Internets die Umsätze und Gewinne schrumpfen, zählt nur noch der Effekt, die Zuspitzung, die Polarisierung und die Diffamierung. Es ist Aufgabe der Politiker, für die beste Lösung eines Problems zu streiten. Was steht in der Zeitung ? „CDU und SPD streiten schon wieder wegen……..“ Bei fast allen wichtigen Entscheidungen der Politik muss das Für und Wieder gründlich abgewogen und diskutiert werden. Was steht in der Zeitung ? „Schon wieder ein fauler Kompromiss.“ Haben Sie, liebe Leser, in den letzten zehn Jahren schon ein einziges Mal einen positiven und kompetenten Kommentar zu einem wichtigen Gesetz oder einer schwierigen politischen Entscheidung gelesen ? Nein ! Ich muss mir im Zwangsfernsehen und in den Zeitungen zum hundertsen Mal das Elend um die Gorch Fock anhören. Die Welt wird besser – aber auch viel komplizierter. Ein friedliches Zusammenleben ist nur mit Kompromissen möglich. Linke und Rechte wollen nur radikale Entscheidungen – nur so haben sie die Chance auf eine Machtübernahme.

Wir Menschen müssen miteinander reden; wir können uns widersprechen und auch streiten – aber wir müssen „die Vernunft teilen. Das ist die Essenz des Politischen.“ Wenn wir das nicht tun, wird aus Vernunft Skeptizismus und daraus wird Zynismus und dann kommt der Fatalismus, der jedes politische Leben lahmlegt.

Ein aktuelles Beispiel für einseitig destruktive Berichterstattung ist seit vielen Jahren Italien. Seit die auch mir suspekten Cinque Stelle mit dem Agitator Salvini die Macht übernommen haben, laufen deutsche Journalisten zur Hochform auf. Die Schulden explodieren weiter, das Volk wird mit einer inakzeptablen Grundversorgung ausgestattet, der Austritt aus der EU ist unvermeidlich und hunderte Milliarden Schulden der Italiener bleiben bei den Deutschen hängen. Irgendwelche Fortschritte ? Fehlanzeige ! Darf ich dezent darauf hinweisen, dass sich Italien in den vergangenen Jahren weit weniger neu verschuldet hat als Frankreich und Spanien und dass gleichzeitig italienische Privathaushalte vermögender sind als deutsche, französische oder spanische Haushalte ! Und dass wegen dieses Italien-Bashings die Zinsen für zehnjährige italienische Staatsanleihen achtmal so hoch sind wie französische Staatsanleihen. Italien hat seit der Einführung des Euro unter allen Euro-Ländern den höchsten Primärüberschuss erwirtschaftet und leidet unter den Schulden, die vor der Euro-Einführung gemacht wurden. Noch ein Beispiel: Italienische Unternehmen haben sich mit einem Rückgang ihrer Verschuldung von 80 auf 70 Prozent vom Bruttosozialprodukt konsequent entschuldet, während französische Unternehmen ihre Verschuldung von 110 auf 140 Prozent des Bruttosozialprodukts hochgefahren haben. Von all dem lese oder höre ich nichts in deutschen Medien.

 

Bioprodukte sind schlecht für den Klimaschutz

Das behauptet der Chef des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta Eric Fyrwald in einem Gespräch mit der FAZ; einige interessante Zitate:

= Glyphosat ist ein vielgenutztes und wichtiges Instrument. Wir brauchen solche Mittel, um den Befall mit Unkraut, Krankheiten und Insekten effektiv zu reduzieren. Ansonsten können wir die Welt nicht ausreichend ernähren. Zugleich müssen wir den Ausstoss von Treibhausgasen senken, der zu einem bedeutenden Teil von der landwirtschaftlichen Erzeugungskette verursacht wird. Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Zukunft dieser Erde.

= Unkraut, Krankheiten und Insekten schaden den Nutzpflanzen und mindern die Qualität und Menge der Ernte; wenn man das nicht verhindert, sinkt der Ernteertrag pro Hektar deutlich; eine natürliche Art, gegen Unkraut vorzugehen, ist den Boden zu pflügen. Dabei wird jedoch der dort gebundene Kohlenstoff freigesetzt: Treibhausgase dringen also in die Atmosphäre. Zudem brauchen die Zugmaschinen fossile Brennstoffe. Und: Die Erträge sind gut ein Drittel geringer als beim Einsatz moderner Unkrautvernichtungsmittel. Also braucht man entsprechend m e h r Flächen, um die gleiche Menge Pflanzen anzubauen. Das bedeutet: Noch mehr Wälder werden gerodet.

= Kupfer ist ein natürliches, aber giftiges Schwermetall. Es wird schon seit langem eingesetzt, im Ökolandbau wie in der konventionellen Landwirtschaft. Das Metall kontaminiert den Boden. Benutzt man hingegen ein modernes Pflanzenschutzmittel, kommt man mit weit weniger aus, teils bis zu einem Zehntel der Menge.

= In China leben mit 1,4 Milliarden Menschen 21 Prozent der Weltbevölkerung; gleichzeitig hat China aber nur sieben Prozent der weltweit nutzbaren Ackerflächen und muss daher diese Flächen effizienter und umweltfreundlicher beackern.

= Wir müssen einen klugen Mittelweg finden zwischen Umweltschutz und Ernährungsthemen, wir müssen einander zuhören und dürfen trotz der emotionalen Debatten die Fakten nicht außer Acht lassen. Es gilt, mit so manchem Irrglauben aufzuräumen.

= Eine Person, die 40 Prozent mehr für Essen bezahlt, fühlt sich gut dabei, weil sie glaubt, damit der Welt zu helfen. Die bittere Wahrheit lautet: Bei der Produktion von Öko-Lebensmitteln wird wegen des größeren Flächenverbrauchs deutlich mehr CO2 freigesetzt, als im herkömmlichen Ackerbau. Das Schwermetall Kupfer ist hochgradig gefährlich für den Menschen und kann Krankheiten verursachen.

 

Fußball – Fetischist: Einwurf

= Borussia Dortmund beteiligt sich mit einer Million Euro an einer Spenden-Aktion, mit der die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ausgebaut werden soll; dort befinden sich hunderttausende Dokumente, Fotografien und dokumentierte Zeugenaussagen aus der Zeit der Verfolgung im Dritten Reich. Hans-Joachim Watzke: „Wir dulden keine rassistischen und antisemitischen Tendenzen.“

= Kann mir das bitte jemand erklären ? Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Diego Costa von Atletico Madrid „sich an den Schiedsrichter gewendet hat, um sich verbal, also im m e t a p h o r i s c h e n Sinne, über die Frau Mutter des Referees zu entleeren.“ (Gebildet müsste man sein)

= Der von seinem Limonaden-Geldgeber in Leipzig eingesetzte Geschäftsführer Mintzlaff hat von sich eine große Meinung, aber von Fußball null Ahnung. Und beim Sieg seines Clubs in Augsburg beweist er auch noch seine Arroganz, als er nach Spielende schimpfend in Augsburgs Coaching-Zone stürmt. Stefan Reuter dazu: „Das ist unterste Schublade !“

= „Gemeinsam für Inklusion“ – so lautet eine Aktion von Werder Bremen; bei einem Bundesligaheimspiel halfen Menschen mit Behinderung in der Stadion-Gastronomie, im VIP-Bereich und bei der Rasenpflege; ein 17-jähriger mit geistiger Behinderung moderierte gemeinsam mit dem Stadionsprecher im Stadion-TV.

= Am Anfang ist der Schiedsrichterlehrgang für die Insassen der JVA Frankenthal eine nette Ablenkung vom Gefängnisalltag. Doch der erfolgreiche Abschluss ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück in die Gesellschaft. Wenn dann mit Christian Dingert einer der besten Schiedsrichter Deutschlands zur bestandenen Prüfung gratuliert, hilft das der Zuversicht, den Neuanfang nach der Haftentlassung meistern zu können.

= Viele Künstler und Schriftsteller haben leidenschaftlich Fußball gespielt. So der russische Autor Vladimir Nabokov, der sich als Torwart so beschreibt: „Erhaben, einsam, unbeteiligt, so schreitet der Held des Fußballtors durch die Straßen, verfolgt von hingerisenen kleinen Jungs. Sein Pullover, seine Schirmmütze, seine Knieschoner, die Handschuhe, die aus der Gesäßtasche seiner kurzen Hose ragen, heben ihn von der übrigen Mannschaft ab. Er ist der einsame Adler, der Geheimnissvolle, der letzte Verteidiger.“

= „Die Moral der Fans von Union Berlin ist sagenhaft; je schlechter die Mannschaft spielt, umso lauter singen die Fans. Aus der Alten Försterei, dem Union-Stadion, weht der Gesang in die Umgebung: „Und ist der Sieg auch noch so fern – gib niemals auf und glaub an dich – dann kann der Sieg nur dir gehör`n !“

= Der Umsatz an den Aktienmärkten während einer Fifa-WM sinkt um bis zu 55 Prozent, wenn die eigene Mannschaft spielt. Fällt ein Tor, bricht der Umsatz noch mehr ein.

= Es gibt Fußball-Ereignisse, die ich bis zu meinem letzten Atemzug nicht vergessen werde: Nach dem furchtbaren Attentat von Paris spielte die französische Nationalmannschaft im Wembley-Stadion gegen England. 70.000 Zuschauer fassten sich bei den Händen und sangen die französische Nationalhymne; viele trugen Trikots und T-Shirts mit der Aufschrift: „Je suis Paris.“

= „Vier Kumpel wollten zu einer EM, um ein Spiel anzuschauen. Aber der eine darf nicht, seine Frau hat`s ihm verboten. Als die drei im Hotel ankommen, ist der Vierte schon da, sitzt an der Bar beim Bier. „Was ist passiert ?“ fragen die drei. „Nicht viel, ich sass zu Hause auf dem Sofa, da kommt meine Frau sexy angezogen, im Nègligè, knallt ein paar Handschellen hin und sagt: „Fessle mich. Und mach, was du willst !“ (Fundstück)

= „TooooooooooR Ribèry. Mit der Hacke. W A S . F Ü R . E I N . T O R . Schöner als Sex. Aber: Abseits ! Also eher: Sex mit der Hand; mit der eingegipsten Hand. Auf einer dreckigen Autobahntoilette. Unter Aufsicht von schwerbehaarten, bulettenfettparfürmierten LKW-Fahrern.“ (11 Freunde)

= Über Elton John: „Er gehört zu den Genies der Popgeschichte, ist ein Pionier der Schwulenbewegung und so fußballbegeistert, dass er sich einen eigenen Verein gekauft hat.“

= „Ich halte Fußball für ein wesentliches Element der Völkerverbindung. Selbst wenn zwischen zwei Ländern Streit oder Krieg herrscht, ruhen die Waffen bei einem Spiel. Dadurch bekommt Fußball eine soziale Verpflichtung. Rasend macht mich darum die dreiste Bemerkung des Schriftstellers Martin Walser, der sagte: „Sinnloser als Fußball ist nur Nachdenken über Fußball.“ (Franz Beckenbauer)

= Ein Spieler über seinen Trainer Trapattoni: „Als wir einmal ein Heimspiel verloren hatten, versuchte er uns im Training klarzumachen, dass es nicht reicht, den Leuten zu erzählen, es täte uns leid. Wir müssten rausgehen und Eier zeigen. Doch ihm fiel das deutsche Wort für „coglioni“ nicht ein, und einer der Südamrikaner sagte ihm, es hieße „Muschi“. Also sagte er: „Genau, wir müssen da rausgehen und den Fans zeigen, dass wir eine Muschi haben.“ Wir haben versucht, nicht zu lachen, weil wir gerade verloren hatten und die Lage ziemlich ernst war. Doch irgendwann konnten wir uns nicht mehr bremsen und er hat zum Glück mitgelacht, als ihm klar wurde, was er da gerade gesagt hatte.“


 

Kurz und interessant

= Das Bundesland NRW intensiviert die kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Russland. Drei neue Kooperationsvereinbarungen wurden in Moskau unterzeichnet: Sie betreffen die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und die Helikon Oper Moskau, die Ruhr-Universität Bochum und die Higher School of Economics sowie die Technische Universität Dortmund und die Nationale Forschungsuniversität für nukleare Technologie.

= In der ganzen Diskussion um die Organspende ist viel zu selten von den Menschen die Rede, die auf ein Spenderorgan angewiesen sind. Das Recht auf individuelle Selbstbestimmung soll niemand genommen werden, auch nicht durch die von Minister Spahn vorgeschlagene Widerspruchslösung. Unsere Gesellschaft sollte ihr Ego überwinden und sich an das Wort „Nächstenliebe“ erinnern.

= Berlin 1946 – Die Stadtbahnhöfe sind verwahrlost – Die Kabarett-Autorin Erika Brüning dichtet ein S-Bahnlied:

Immer sind se voll, die Züge, nur wer frech is, der kommt rin, und wer einjeengt dann drin sitzt, pennt meist von dem Mief jleich in.

Alle Fenster sind vernagelt, durch die Ritzen pfeift der Wind und in irgendeener Ecke weent vor Hunger `n kleenet Kind.

= Bertolt Brecht: Den Haien entrann ich – Die Tiger erlegte ich –

Aufgefressen wurde ich von den Wanzen.

= Ein Raser hat österreichischen Polizisten bei Kitzbühel seine überhöhte Geschwindigkeit damit erklärt, dass er gerade sein Auto gewaschen habe und es durch den Fahrtwind trocknen wolle.

= „Unwissenheit ist die Mutter des Misstrauens, der Feindseligkeit und der Abscheu. Unwissenheit ist auch die Mutter der Angst.“ (Thich Nhat Hanh)

= Von wegen Spatzenhirn: Lange hielt man sie bloß für diebisch und gemein. Dabei gehören Rabenvögel zur Intelligenzija des Tierreichs. (FAZ)

= Wer einmal Tolstoj gelesen hat, der vergisst diese Bilder, die im Kopf entstehen, nie.

= Toleranz steht auf dem Paravent, hinter dem sich Bequemlichkeit, Faulheit und Feigheit verstecken. Toleranz ist die preiswerte Alternative zum aufrechten Gang, der zwar gepredigt aber nicht praktiziert wird. Wer heute die Werte der Aufklärung verteidigen will, der muss (manchmal) intolerant sein, der muss Grenzen ziehen und darauf bestehen, dass sie nicht überschritten werden. (Fundstück)

= Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) arbeitet unseriös; sie ist weder eine wissenschaftliche Institution noch eine Behörde und schon gar kein von vielen Menschen getragener Verein: Der Club hat weniger Mitglieder als ein Kleingärtnerverein, finanziert sich im wesentlichen durch zweifelhafte Abmahnungen und lässt sich vom Steuerzahler aushalten.

= Aufstieg durch Mathe. Nirgendwo sind Fachkräfte so rar wie in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen IT-Berufen. Dabei sind die Karriere-Chancen glänzend !

= Wünschenswert ist eine alltägliche Lebensweise, in der jede Art von Konflikt ein Ende gefunden hat. (Fundstück)

= Den 330 anerkannten dualen Ausbildungsberufen stehen 8300 Bachelor-Studiengänge gegenüber. Der Wirtschaftstandort Deutschland braucht einen ausgewogenen Mix praktisch und wissenschaftlich Ausgebildeter und das mit einer Durchlässigkeit beruflicher und akademischer Bildungsgänge in beide Richtungen. Dazu muss dann für alle die Bereitschaft für lebenslanges Lernen kommen.

= 5,8 Millionen km lang sind die Nervenbahnen eines Gehirns, damit ließe sich die Erde 145 Mal umwickeln. Sie verbinden etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die wiederum durch 100 Billionen Synapsen miteinander verbunden sind. Über sie werden alle Signale übertragen. (SPIEGEL)