Der Narr epilogiert

von Johann Wolfang von Goethe

Manch gutes Werk hab ich verricht,
Ihr nehmt das Lob, das kränkt mich nicht:
Ich denke, daß sich in der Welt
Alles bald wieder in’s Gleiche stellt.
Lobt man mich weil ich was Dummes gemacht,
Dann mir das Herz im Leibe lacht;
Schilt man mich weil ich was Gutes getan,
So nehm ichs ganz gemächlich an.
Schlägt mich ein Mächtiger daß es schmerzt,
So tu ich als hätt‘ er nur gescherzt;
Doch ist es einer von meines Gleichen,
Den weiß ich wacker durchzustreichen.
Hebt mich das Glück, so bin ich froh
Und sing in dulci Jubilo;
Senkt sich das Rad und quetscht mich nieder
So denk ich: nun es hebt sich wieder!
Grille nicht bei Sommersonnenschein
Daß es wieder werde Winter sein;
Und kommen die weißen Flockenscharen,
Da lieb ich mir das Schlittenfahren.
Ich mag mich stellen wie ich will,
Die Sonne hält mir doch nicht still,
Und immer gehts den alten Gang
Das liebe lange Leben lang.
Der Knecht so wie der Herr vom Haus
Ziehen sich täglich an und aus,
Sie mögen sich hoch oder niedrig messen:
Müssen wachen, schlafen, trinken und essen.
Drum trag ich über nichts ein Leid;
Machts wie der Narr so seid ihr gescheit!

 

Was macht den Fußball so faszinierend?

Über Wahrheiten, die nicht einmal auf dem Platz liegen

Viele Experten haben schon Antworten gesucht auf diese Frage. Und sehr unterschiedliche gefunden:  Fußball als archaischer Kampf, der Fußballer als Inkarnation des Homo ludens, der Ball und das All, Gott ist rund. Die meisten suchen die Antwort auf dem Platz, wo ja die Wahrheit hegen soll. Das führt aber zu nichts. Nicht weil die Wahrheit wo anders zu finden wäre, sondern weil es Wahrheit, verstanden als Übereinstimmung von Erkenntnis mit dem Erkennungsobjekt, im Fußball gar nicht gibt.

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Es wird besser

In Zürich startet eine WM der Cyborgs: Erstmals treten Behinderte mit computergesteuerten Prothesen und motorisierten Gehmaschinen gegeneinander an.“

(SPIEGEL)

 

Es wird besser

„Neun von zehn Babys mit Downsyndrom werden in Deutschland nicht geboren. Sie werden abgetrieben. Das nennt man Spätabbruch. Wieso darf man Babys mit Downsyndrombis kurz vor der Geburt noch abtreiben? Ich finde es politisch nicht gut. Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben.“

von Natalie Dedreux (achtzehnjährige Redakteurin mit Downsyndrom bei der Zeitschrift „Ohrenkuss“ und tätig in einem Caritas-Café; im Fernseh-Bürgergespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel)

 

Offenbarungseid

Ein äußerst wichtiger FAZ-Leserbrief:

„Der Bundesinnenminister hat es gewagt, Kriegs- und Killerspiele als schädlich zu bezeichnen.
 Grund genug für viele Zeitungen, sofort Medien- und Kommunikationsexperten zu befragen, die 
einer durch Amok und Gewalt aufgepeitschten Öffentlichkeit verkünden: Alles ist gut! Alles nur
 Spielkultur!

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Es wird besser

„Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe, denn so hat mein Kind die Möglichkeit, mit 740 Gramm auf die Welt zu kommen und zu leben.“ (Kathrin Montero Gonzales, Mutter von Leon)

 

Forderungen

Der neue Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsordnung Clemens Fuest fordert:

  1. Wir brauchen eine krisenfeste Architektur für die Eurozone mit harter Budgetrestriktion.
  2. Ich sehe die Gefahr, dass wir die Hartz-Reformen zurückdrehen, die eine Grundlage der guten Beschäftigungsentwicklung in Deutschland sind. Mit staatlich gesetztem Mindestlohn, Rente mit 63, stärkerer Arbeistmarktregulierung, Zurückdrehen von Zeitarbeit und Werkverträgen marschieren wir in die falsche Richtung.
  3. Die deutsche Energiepolitik ist falsch aufgestellt. Wir haben ein planwirtschaftliches, von Subventionen getriebenes System errichtet, das von einer starken Lobby verteidigt wird. Nicht Subventionen, sondern der Markt soll entscheiden, was effizienter ist: Solar oder Wind oder anderes.

Zum Steuerrecht fordert Fuest:

  1. Die Gewerbesteuer abschaffen und durch eine kommunale Besteuerung ersetzen, die auf Zuschlägen zur Körperschafts- und Einkommen-Steuer beruht.
  2. Die ärgerlichen multiplen Mehrwertsteuersätze vereinheitlichen, für die es keine Rechtfertigung gibt.
  3. Ich bin für eine Abschaffung der „Kalten Progression“. Ich plädiere für einen Steuertarif auf Rädern, der mit der Inflation geht.
 

Staatliche Schrumpfkur

Wir müssen Staatsbürokratie schrumpfen und unsere Staatsquote unter vierzig Prozent senken, damit wir Marktwirtschaft erhalten und unseren Lebensstandard stetig verbessern können. Etwas komplizierter aber präziser ausgedrückt:

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Marx & Marx irren

Karl Marx und Kardinal Marx haben den Kapitalismus nicht verstanden

Der katholische Sozialethiker Oswald von Nell-Breuning stellte im Jahre 1983 fest, zwischen der katholischen Soziallehre und Karl Marx bestehe wenigstens im Negativen Übereinstimmung: Beide ignorieren die Schlüsselfigur des Kapitalismus, nämlich den Unternehmer. Die katholische Soziallehre beschränkt sich auf den von Marx in den Mittelpunkt gestellten Gegensatz von Kapital und Arbeit und begegnet dem Unternehmer mit einem unverhohlenen Misstrauen.

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Karl Marx

Dem Philosophen Marx Respekt zu zollen, ist wohlfeil. Keiner von denen, die das tun, hat ihn persönlich kennengelernt. Vermutlich war er ein höflicher Mensch, ein Kind seiner Zeit eben.

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Einwurf

Vorbild sein – als Fußballtrainer

In Uganda werden Jugendliche zu Kinderfußballtrainern ausgebildet. Die „Young Coaches“ kommen unter anderem aus den vier SOS-Kinderdörfern des Landes. Sie werden dafür geschult, benachteiligten Kindern über den Sport soziale Kompetenzen zu vermitteln. Bei der Ausbildung der jugendlichen Fußballtrainer arbeiten die SOS-Kinderdörfer mit Experten von Werder Bremen und Bayer Leverkusen sowie lokalen Organisationen zusammen. Initiator des Programms ist die Schweizer Stiftung „Scort“.

Die „Young Coaches“ sollen lernen, ihren Schülern über den Sport Werte wie Fairplay und Solidarität sowie den Umgang mit Konflikten und Niederlagen zu vermitteln. Aktuell nehmen 31 Jugendliche teil. Die
deutschen Fußballlehrer waren vom Engagement der „Young Coaches“ beeindruckt. „Sie hatten bereits klare Vorstellungen davon, was einen verantwortungsvollen Trainer ausmacht“, sagte Peter Ouast von Bayer Leverkusen.

Lernen um zu Lehren: In Uganda bilden deutsche Fußball-Experten jugendliche Trainer aus, die dann ihrerseits mit den Kindern ihres Landes arbeiten.
 

Nazideutschland

Vor ein paar Tagen wollte ich das Grab einer nahen Verwandten aufsuchen; ich ging ziemlich achtlos an den anderen Gräbern vorbei, bis mein Blick auf den sogenannten Soldatenfriedhof fiel, den ich noch nie beachtet hatte.

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Indigene Völker in Brasilien

Nach dem Ende der Diktatur und der Verabschiedung der neuen Verfassung 1988 hat sich die Situation der Indigenen in Brasilien entscheidend verbessert; man verabschiedete sich von dem Postulat der Integration der Urvölker in die Gesellschaft, erkannte das Recht der Indigenen auf ihre ursprünglichen Lebensräume an, auf ihre kulturelle Identität sowie auf ihre traditionellen Organisationsformen.

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Kurz & bündig

„Ein Gefängniss aus Stoff. Die Burka gehört nicht nach Europa. Sie stellt eine Kampfansage an die Werte der Aufklärung dar, und sie degradiert Frauen zu Objekten männlicher Verfügungsgewalt.“

(NZZ)

 

Der deutsche Fußball-Bund und das liebe Geld

In den letzten dreißig Jahren ist der DFB mit Einnahmengeradezu überschwemmt worden:

  • Die Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften brachte Millionensummen ebenso wie die daraus resultierenden Werbeeinnahmen.
  • Die Werbeverträge mit Adidas und anderen bringen jedes Jahr eine zweistellige Millionensumme.
  • Der Verkauf von Fernsehrechten (Länderspiele) dürfte sich in diesem Zeitraum auf eine dreistellige Millionensumme addieren.
  • Seit Gründung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) müssen die Clubs der ersten und zweiten Liga ebenfalls jedes Jahr zweistellige Millionenbeträge an den DFB überweisen.
    (Präziser kann ich die Zahlen nicht wiedergeben, weil sie nicht veröffentlicht werden).

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Kurz & bündig

„Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“

(Albert Einstein)

 

Null Toleranz für Impfgegner

Eltern müssen sich beim Kinderarzt über ausreichenden Impfschutz ihres Kindes informieren. Hierüber erhalten sie einen schriftlichen Nachweis, den sie bei der Kita vorzeigen müssen. Verweigen sich Eltern dieser Beratung, droht ihnen ein Bußgeld von bis zu 2500 Euro.

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Kurz & bündig

„Philosophen, dazu zähle ich auch religiöse Denker, sind am mächtigsten, wenn sie sich außerhalb des Systems befinden. Denn das ist die Voraussetzung, um neue Ideen zu kreieren. Denker wie Sokrates oder Jesus Christus, wie Konfuzius, Spinoza oder Walter Benjamin blieben ihr Leben lang Außenseiter, aber ihre Ideen waren wirkmächtig.“

Nicolas Berggruen (Unternehmer, im „Philosophie Magazin“)

 

Experten-Stadl

Die Erde schrumpft

Chinas Aufschwung schwächelt, Brasilien versinkt in der Rezession, der internationale Handel, an dem jeder vierte Job in Deutschland hängt, wächst nur noch schleppend: War’s das mit der Globalisierung?

(SPIEGEL)

Liebe Leser, bitte legen Sie sich die Behauptungen des SPIEGEL auf Wiedervorlage.

 

Geizige Schotten

„Stellt euch hintereinander, damit ich euch mit einer Kugel erschießen kann“ – so spricht der Schotte, wenn er seine Frau mit ihrem Liebhaber ertappt.

 

Experten-Stadl

Der VW-Konzern hat mit dem Abgas-Skandal einen massiven Rückschlag erlitten und wird viel Geld für Strafen und Reparaturen etc. verlieren; die Aktionäre bluten mit drastisch sinkenden Aktienkursen und sinkenden Dividenden; hoffentlich wird kein fester Mitarbeiter deshalb entlassen.

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Einwurf

Eine starke Gemeinschaft

Die Einzigartigen
Ein FCA-Fanclub – gegründet von den Mitarbeitern der Augsburger Ulrichs Werkstätten.
 

Wir müssen auf die Deutschen achten!

Passend zur andauernden Flüchtlingsdebatte und der Rettung der „Kultur des Abendlandes“ habe ich einen Text gefunden, den der Abgeordnete Gary Davis aus Frankfort, Kentucky im Jahr 1849 geschrieben hat:

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Experten-Stadl

Bettina Weiguny (FAZ) hat das Gejammere satt:

Stress, Erschöpfung, Burn-Out: Die psychischen Krankheiten seien heutzutage so schlimm wie noch nie, heißt es. Auch ein Schuldiger ist längst gefunden – der ach so böse Kapitalismus. Selten wurde so viel Quatsch geredet. Seelische Leiden gab es immer schon. Doch die Welt ist heute viel schöner als früher.

(Das Gejammere kommt von den Experten)