Priesterweihe für Frauen ?

Der Katholik und Unternehmer Ulrich Hemel antwortet auf die Frage der FAZ a.S., ob er die Frauenordination befürworte:

„Natürlich. In der anglikanischen Kirche, einer Kirche, die in vielen Punkten katholisch argumentiert, gibt es Priesterinnen und auch Bischöfinnen. Es gibt nach meiner Auffassung keine überzeugenden Argumente mehr, Frauen den Zugang zu kirchlichen Ämtern zu verweigern. Die deutsche Kirche hat auch gegenüber Rom jedes Recht, diese Frage ernsthaft zu stellen.“

FAZ a.S.: „Aber mit dem Neuen Testament kann man da nicht argumentieren.“

„Oh doch. Denken Sie an die Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin am Brunnen. Sie stellt Jesus eine kritische Frage. Er nimmt ihren Impuls auf. Oder daran, daß der auferstandene Jesus zunächst einmal den Frauen erschienen ist. Die Frauenordination ist in diesem Rahmen sehr gut darstellbar.“

„Ein bisschen verhält es sich in der Kirche wie in Unternehmen: Wenn eine Organisation erstarrt, dann muss man sie an ihre Ursprünge erinnern. Die Kirche hat einst als Bewegung begonnen. Und sie muss wieder in Bewegung geraten. In dieser Hinsicht sehe ich keine Divergenz mit Papst Franziskus. Wir haben alle Chancen, dass uns das hier in Deutschland gelingt.“

 

Eine kluge Frau !

Elke Heidenreich sagte in einem Zeitungsinterview, daß sie keine Feministin sei und daß sie auch nicht weiß, was man darunter versteht; auf die Frage „Warum nicht?“ antwortet sie:

„Weil ich Menschen liebe, egal, was und wie sie sind, schwarz, weiß, Mann, Frau oder irgendwas dazwischen. Erst mal zählt der Mensch. Und ein gewisser Respekt. Und dann sehen wir weiter, wie weit die Sympathie füreinander reicht. Verteufelt wird nicht. Und das Wort feministisch schließt aus. Ich finde eine totale Gleichberechtigung für alle Menschen derart selbstverständlich, daß mich jede Grüppchenbildung immer wieder irritiert. Darum bin ich auch weniger ein Freund der Quote als mehr der Qualifikation.“

 

Besser spät als nie !

Die Bundesanwaltschaft hat ihre Nazigeschichte aufarbeiten lassen. Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu:

„Im März 1960 landet eine Strafanzeige auf dem Tisch des Generalbundesanwalts in Karlsruhe. Es geht um einen seiner engsten Vertrauten. Der Vorwurf: Der Mann habe in der NS-Zeit an verbrecherischen Todesurteilen mitgewirkt. Als Richter am Sondergericht in Prag habe er 1944 einen Tschechen hinrichten lassen, bloß weil der einen ausländischen Radiosender gehört habe. Dabei war dies nicht einmal nach den drakonischen NS-Gesetzen vorgeschrieben.

Derselbe Jurist arbeitete 1960 als einer der ranghöchsten Terror-Ankläger der jungen Bundesrepublik, er heißt Ludwig Berner. Bizarr sei das, kritisiert eine Gruppe ehemaliger tschechischer Widerstandskämpfer, die die Anzeige erstattet hat. „Wie können Verbrecher im wahrsten Sinne des Wortes, die …. ihre Hände mit dem Blute unzähliger unschuldiger Männer und Frauen besuldeten, noch heute im Namen des Staates anklagen oder richten?“ Aber Generalbundesanwalt Max Güde muss nicht lange überlegen. Er legt die Akte beiseite. Er ist ja selbst NSDAP-Mitglied gewesen.

Der in den 1960er Jahren für Rechtsterrorismus zuständige Karlsruher Bundesanwalt Walter Wagner war Mitglied im Verein zur Wiedereinführung der Todesstrafe. In Hessen führten Neonazis schon damals Todeslisten ihrer politischen Gegner für einen“Tag X“, eine solche Gruppe nannte sich „Technischer Dienst“. Sie saß in Haft. Aber dann übernahm die Bundesanwaltschaft den Fall, und die Verdächtigen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.“

 

G e d i c h t e

Robert Gernhardt: Paarreime in absteigender Linie

Von den Gästen:

Was einer ist, was einer war, beim Scheiden wird es offenbar.

Ruft er „Auf Nimmerwiedersehn“, dann laß ihn frohen Herzens gehn.

Sagt er: „Lebt wohl, so leid mir´s tut“, dann seid mal lieber auf der Hut.

Tut er nur „Tschau, bis dann“ brommen, dann will das Arschloch wiederkommen.

Vom Leben:

Dein Leben ist dir nur geliehn – du sollst nicht daraus Vorteil ziehn.

Du sollst es ganz dem Andren weihn – und der kannst nicht du selber sein.

Der Andre, das bin ich mein Lieber – nu komm schon mit den Kohlen rüber.

Marie Luise Kaschnitz: Nicht mutig

Die Mutigen wissen, daß sie nicht auferstehen, daß kein Fleisch um sie wächst am jüngsten Morgen, daß sie nichts mehr erinnern, niemandem wiederbegegnen, daß nichts ihrer wartet. Keine Seligkeit, keine Folter.

Ich bin nicht mutig.

Kipling-Limerick:

Da war mal ´ne Dame aus Riga, die macht´ einen Ritt auf ´nem Tiga.

Von dem Ritt zurück, grinst der Tiger vor Glück – und die Dame stak drin in dem Tiga.

 
 
 
 
 
 

Thich Nhat Hanh:

„Achtsam leben jeden Tag – Ein Begleiter für alle Wochen des Jahres.“

„Wenn wir den Frieden mit uns selbst herstellen, haben wir eine Chance, Frieden mit anderen herzustellen“

„Anstatt dich zu sorgen, lächle dir zu, lächle dem Leben zu.“

 
 
 

Der Wahnsinn nimmt kein Ende !!

Elfjährige soll nicht abtreiben (FAZ): Ein Dreivierteljahr musste eine elf Jahre alte Bolivianerin Grauenhaftes ertragen – so lange lebte sie beim 61 Jahre alten Vater ihres Stiefvaters. Erst als ihre Tante von dem Missbrauch, dem sie ausgesetzt war, erfuhr, entkam das Mädchen ihrem Peiniger. Da war sie schon im sechsten Monat schwanger. Der Fall spaltet Bolivien: Soll das Mädchen abtreiben? Sie entschied sich zunächst dafür, auch ihre Mutter war einverstanden. Dann meldeten sich katholische Kirchenvertreter bei der Familie und versuchten, Mutter und Tochter umzustimmen. Aktivistinnen demonstrierten in Santa Cruz dagegen, vor dem Krankenhaus, in dem das Mädchen untersucht wurde. Die Familie der Elfjährigen, sagt ein Kirchenvertreter, habe inzwischen eingewilligt, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Innenminister Eduardo del Castillo kritisiert die Rolle der Kirche: „Wenn ein elfjähriges Mädchen gezwungen wird, ein Kind zur Welt zu bringen, das Ergebnis einer Vergewaltigung ist, werden alle seine Rechte verletzt.“

 

Allerseelen

Stell´ auf den Tisch die duftenden Reseden, die letzten roten Astern trag` herbei und laß uns wieder von der Liebe reden, wie einst im Mai.

Gieb mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke, und wenn man´s sieht, mir ist es einerlei; gieb mir nur einen deiner süßen Blicke, wie einst im Mai.

Es blüht und funkelt heut´ auf jedem Grabe, ein Tag im Jahre ist den Toten frei; komm´ an mein Herz, daß ich dich wieder habe, wie einst im Mai.

 
 

Interessante Fakten zum Thema Klimaschutz:

  • Anteil an den globalen CO2-Emissionen: China 30,7 Prozent (pro Kopf 7,1 Tonnen) – USA 13,8 Prozent (pro Kopf 13,0 Tonnen) – EU 7,9 Prozent (pro Kopf 6,5 Tonnen).
  • Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung: Brasilien 83,4 Prozent (davon 64,0 Prozent Wasserkraft) – EU 34,6 Prozent (davon 12,8 Prozent Wasserkraft) – China 28,1 Prozent (davon 17,0 Prozent Wasserkraft).
  • Die größten Kohleverbraucher: China 54,3 Prozent vom globalen Verbrauch – Indien 11,6 Prozent vom globalen Verbrauch – USA 6,1 Prozent vom globalen Verbrauch – EU 3,9 Prozent vom globalen Verbrauch (Deutschland 1,2 Prozent).

Professor Paul Welfens: „Wir brauchen einen globalen CO2-Zertifikatehandel. Ein solches System würde die Innovationsdynamik steigern, Realeinkommen erhöhen und mehr Arbeitsplätze schaffen. Es dürfte zielführend sein, den Ausbau eines Zertifikatehandels zunächst als G20-Projekt zu starten – zumal auf die G20-Staaten fast 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen entfallen. Nicht auszuschließen ist, dass sich große Stiftungen mit Unternehmen verbinden, um eine globale Offenlegung klimaschutzbezogener Patente zu finanzieren.“ (Alle Informationen aus dem Handelsblatt)

 

Bill Gates: Ein kluger Kopf

Bill Gates äußert sich im Handelsblatt zum Klimawandel:

  • Deutschland ist führend in allen möglichen Ingenieursfeldern. Große Teile der Geschichte der Autoindustrie wurden hier geschrieben. Wir müssen diese Expertise nutzen. Ein Bereich, der bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten hat, sind industrielle Produktionsprozesse. Hier kommt grüner Wasserstoff ins Spiel. Ich freue mich darüber, dass großzügige Finanzhilfen vorbereitet werden – sowohl hier in Deutschland als auch für Schwellenländer, die in grünen Wasserstoff investieren wollen. Grüner Wasserstoff hilft, die Emissionen der Industrie zu senken. Wir können ihn nutzen, um Stahl, Dünger und andere Dinge zu produzieren.
  • Generell sollten Regierungen die Forschung unterstützen. Weil die Autoindustrie so wichtig ist, die beste Batterie, das beste Elektroauto fördern.
  • Subventionen wie für das Werk von Tesla in der Nähe von Berlin sind eine schwierige Sache. Das ist eine Art Nullsummenspiel, wie wir es manchmal in den USA kennen. Das ist nur eine Krücke, um Dinge in Bewegung zu setzen, und funktioniert nicht langfristig.

 

Der Kampf der klassischen Medien gegen Facebook. Zwei Beispiele aus den letzten Tagen: Die FAZ titelt: „Wie Facebook tarnt und täuscht“ und schreibt:

„Die geleakten Papiere des Netzkonzerns, die das Wall Street Journal ausbreitet, zeigen, was Facebook wirklich macht. Gegen Hass geht es nicht mit Menschen, sondern mit künstlicher Intelligenz vor. Und es macht Beiträge unsichtbar. Darauf muss der Gesetzgeber reagieren.“

Und die Schlagzeile des SPIEGEL lautet: „Flucht ins Paralleluniversum. Facebook wird zu Meta und will seine Macht weiter ausbauen: Die Politik sollte den Vorstoß nicht leichtfertig abtun, sondern den Konzern mit strengen Regeln einhegen.“

Kommentar: Facebook hat etwa zwei Milliarden Nutzer weltweit. Die verkaufte Auflage von FAZ und SPIEGEL zusammen dürfte deutlich unter einer Million liegen.

 

Kluger Kopf

Wolf Biermann bringt es auf den Punkt: „Die Überheblichkeit, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln. Aber nach meinen Erfahrungen mit dem Kommunismus muss ich noch weiter gehen als Popper. Wer versucht, den Himmel auf Erden zu verwirklichen, macht die Erde zwangsläufig zur Hölle. Ich bin Antikommunist, weil Kommunismus bedeutet: doppelte Ausbeutung und millionenfacher Mord an unschuldigen Menschen. Die Welt retten, das ist uns Menschen nicht möglich. Wir können – und wir müssen ! – die Welt verbessern.“

Zu Merkels Entscheidungen in der Flüchtlingsfrage sagt Biermann: „Merkel war in der Flüchtlingsfage in einer prekären Situation. Sie stand vor der Wahl: Mache ich diesen Fehler oder den anderen? Lasse ich die Flüchtlinge rein, oder mache ich die Grenzen dicht? Beides würde, das war klar, Probleme bringen. Sie entschied sich da, nach meiner Meinung, richtig. Sie hat sich als eine tatkräftige Humanistin bewährt, sich wie eine echte Christin verhalten und ist trotz der innereuropäischen Turbulenzen eine stoische Europäerin geblieben. Sie zeigt der Welt das freundliche Gesicht menschlicher Vernunft. Aber trotzdem muss die Politik dafür sorgen, dass wir nie wieder in die Situation kommen, zwischen diesen beiden Fehlern wählen zu müssen.“