Das beste Aufputschmittel in schwierigen Zeiten: Fußball !

Das war auch in früheren Krisen nicht anders:

  • Dmitri Schostakowitsch, der ehemalige Intendant der St. Petersburger Philharmoniker und Anhänger von Zenit St. Petersburg: „Ohne Fußball hätte ich mein Leben zwischen politischem Zwang und intellektueller Anstrengung nicht ausgehalten.“
  • August 1955: Zehn Jahre nach dem 2. Weltkrieg und auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs reist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu einem Länderspiel nach Moskau. „Fußball als Eisbrecher“ – so beschrieben die Medien diese „Friedens-Mission“. Kurz nach der Nationalmannschaft flog Bundeskanzler Adenauer zu Verhandlungen nach Moskau.
  • Solidarität ist ein seelisches Grundnahrungsmittel!! Fußball lehrt und lebt Solidarität – auf dem Platz und bei den Millionen Anhängern: Frauen, Kinder, Familien, Schwarze, Weiße, Muslime, Christen, Gottlose und alle Nationen.
  • Ephraim Kishon: „Der Schreiber dieser Zeilen hat eine Reihe erfolgreicher Bücher, Filme und Theaterstücke verfasst, hat Preise und Auszeichnungen eingeheimst, hat einige Male geheiratet und ist im Besitz eines persönlichen Handschreibens von Golda Meir. Nichts von alledem hat ihm auch nur einen Bruchteil jener ekstatischen Beseligung vermittelt, die eintritt, wenn ein Ball im Tor des Gegners landet.“
  • Der Regisseur (und Torwart) Werner Herzog erinnert sich an ein Fußballspiel bei München Schwarzgelb Sendling: „Wir hatten damals einen überwältigenden Gegner, nämlich die Metzgerinnung; trotzdem hielten wir null zu null bis zur letzten Minute, in der die Metzger einen Elmeter bekamen. Nun hatten die in der Abwehr einen schussgewaltigen Mann, ein wahres Vieh. Ich sah ihn vor mir und dachte nur: um Gottes willen – bitte nicht !! In einem solchen Fall gibt`s nur eines: Als Torwart muss man blind in die Ecke gehen. Wie er das Feld herübergetrabt kam, dachte ich für einen Moment, er hat in die rechte Ecke geschaut. Da habe ich mich innerlich angeschrieen und mir gesagt: „Du gehst rechts, du gehst rechts, du gehst rechts!“ – und in dem Moment, in dem er schoss, schrie es in mir: „Nach rechts!“ Bizarrerweise bin ich aber nach links gesprungen, die Hand, den Arm herausgestreckt, sodass mich der Ball mit enormer Wucht unter der Faust traf, in den Boden und dann vierzig Meter in die Wolken stieß, danach irgendwo hinters Tor fiel und gehalten war. Wir hatten null zu null gehalten!“
  • Und zum Abschluss noch der geniale Fußballer George Best, der gefragt wurde, wo seine mit dem Fußball verdienten Millionen geblieben seien: „Die Hälfte ging für Sportwagen, schöne Frauen und Alkohol drauf – den Rest habe ich verspielt, verhurt und versoffen!“

 
 
 
 

Jahrestag (Ein Artikel von Albert Camus in der französischen Zeitung „Combat“ vom 7. Mai 1947)

Am 8. Mai 1945 unterzeichnete Deutschland die größte Kapitulation der Geschichte. General Jodl erklärte damals: „Ich glaube, dass der Akt der Kapitulation Deutschland und das deutsche Volk in die Hände der Sieger übergibt.“ Achtzehn Monate später wurde Jodl in Nürnberg aufgehängt. Aber man konnte nicht 70 Millionen Einwohner aufhängen. Deutschland ist immer noch in den Händen der Sieger – letztlich ist dieser Jahrestag kein Tag der Freude. Der Sieg kennt auch Lasten.

Weil Deutschland noch immer auf der Anklagebank sitzt, ist es, vor allem für einen Franzosen, schwer, etwas Sinnvolles zu diesem Thema zu sagen oder zu tun. Vor zwei Jahren sendete das Radio in Flensburg auf Anweisung von Karl Dönitz einen Aufruf, in dem die provisorischen Führer des geschlagenen Reichs ihre Hoffnung äußerten, dass die „Atmosphäre des Hasses, die Deutschland auf der ganzen Erde umgibt, Stück für Stück durch den Geist der Versöhnung zwischen den Nationen ersetzt werden kann, ohne den sich die Welt nicht wieder erheben kann.“ Diese Weitsicht kam fünf Jahre zu spät und die Hoffnung von Dönitz hat sich nur zur Hälfte erfüllt. Der Hass gegen Deutschland wurde durch eine kuriose Gefühlslage ersetzt, in der sich Misstrauen und ein vages Ressentiment mit einer überwunden geglaubten Gleichgültigkeit mischen. Was den Geist der Versöhnung betrifft…………..

Das dreiminütige Schweigen, das auf die Verkündung der deutschen Kapitulation folgte, wird sich also noch unendlich verlängern durch das Schweigen, in dem das besetzte Deutschland seine verstörte Existenz fortsetzt inmitten einer Welt, die ihm nur Geringschätzung zukommen lässt. Das hängt zweifellos damit zusammen, dass der Nazismus, wie alle räuberischen Regime, alles von der Welt erwarten konnte – nur nicht das Vergessen. Der Nazismus war es, der uns den Hass gelehrt hatte. Vielleicht hätte dieser Hass vergessen werden können, denn das Gedächtnis der Menschen verflüchtigt sich schnell, je weiter die Geschichte voranschreitet. Aber die bürokratisch-berechnende Dimension, die peinlich-genaue und gefühlslose Präzision, die für das Hitlerische Regime spezifisch war, sind in allen menschlichen Herzen spürbar geblieben. Die kalten Funktionäre des Hasses werden weniger schnell vergessen als die vom Hass Besessenen. Diese Warnung gilt für alle.

Es gibt daher Dinge, die Menschen meines Alters nie werden vergessen können. Aber keiner unter uns, so glaube ich, würde es an diesem Jahrestag akzeptieren, weiter auf den Besiegten herumzutrampeln. Absolute Gerechtigkeit ist unmöglich, so wie auch der ewige Hass und die ewige Liebe unmöglich sind. Darum muss man zur Vernunft zurückkehren. Die Zeit der Apokalypse ist vorbei. Wir sind in eine Zeit der mittelmäßigen Organisation und der gütlichen Einigung eingetreten. Es ist weise und zeugt vom Bedürfnis nach Glück, wenn wir diese Epoche bevorzugen – auch wenn wir wissen, dass uns die Mittelmäigkeit wieder zur Apokalypse führen wird. Aber die gegenwärtige Atempause erlaubt das Nachdenken, und dieses Nachdenken wiederum muss uns anstatt zur Wiedererweckung des vor sich hindämmernden Hasses im Gegenteil dazu führen, Deutschland und die Dinge im Allgemeinen an den ihnen angemessenen Platz zu rücken.

Wie auch immer unsere inneren Emotionen und die Erinnerung an unsere Revolten aussehen mögen, so wissen wir doch sehr gut, dass der Frieden auf der Welt ein pazifiziertes Deutschland benötigt – und man pazifiziert kein Land, indem man es für immer von der internationalen Ordnung ausschließt. Wenn der Dialog mit Deutschland wieder möglich ist, dann erfordert die Vernunft selbst von uns, dass wir ihn wieder aufnehmen. Aber man muss auch mit derselben Deutlichkeit sagen, dass das deutsche Problem ein sekundäres Problem ist, auch wenn man es manchmal als das wichtigste betrachtet, um unsere Aufmerksamkeit von dem abzulenken, was so sehr ins Auge sticht. Und es sticht ins Auge, dass Deutschland – noch bevor sich das Problem seiner erneuten Gefährlichkeit stellt – ein Spielball zwischen Amerika und Russland ist. Und das einzig dringliche Problem unseres Jahrhunderts ist nunmehr das Einvernehmen oder eben die Feindschaft dieser beiden Mächte. Wenn dieses Einvernehmen erreicht werden kann, dann werden Deutschland und einige andere Länder darin eine vernünftige Zukunft finden. Im gegenteiligen Fall wird Deutschland in eine größere umfassende Niederlage stürzen. Das bedeutet gleichzeitig, dass Frankreich bei jeder Gelegenheit dem Bemühen um Vernunft gegenüber der Machtpolitik den Vorzug geben muss. Man muss heute wählen zwischen den Möglichkeiten, höchstwahrscheinlich wirkungslose Dinge oder mit Sicherheit kriminelle Dinge zu machen. Es scheint mir, dass die Wahl nicht schwer ist.

Dieses Bemühen ist aber auch ein Vertrauensbeweis an sich. Es ist der Beweis dafür, dass man entschlossen genug ist, sich – was immer auch kommen mag – weiter für die Gerechtigkeit und die Freiheit einzusetzen und zu kämpfen. Die Welt von heute ist keine der Hoffnung mehr. Vielleicht werden wir wieder in die Apokalypse zurückfallen. Aber die Kapitulation Deutschlands, dieser Sieg gegen jede Vernunft und gegen jede Hoffnung illustriert für lange Zeit jene Ohnmacht der Gewalt, von der Napoleon mit Melancholie sprach: „Auf die Dauer wird das Schwert immer durch den Geist besiegt.“ Auf die Dauer, ja….. Aber alles in allem ist es doch eine gute Lebensregel zu glauben, dass der freie Geist immer recht behalten wird und letztlich immer triumphieren wird, denn der Tag, an dem er nicht mehr recht behält, würde der Tag sein, an dem die gesamte Menschheit dem Irrtum erliegen und die menschliche Geschichte keinen Sinn mehr haben würde.

(Kommentar: Der wunderbare Albert Camus lebt im Paradies, raucht seine filterlosen Zigaretten, flirtet intensiv mit dem anderen Geschlecht und hat jetzt zum ersten Mal die Hoffnung, dass Frankreich und Deutschland (und Europa) sich von Amerika und Russland emanzipieren und die Apokalypse um tausend Jahre verschieben.)

 
 

Ein kleiner Exkurs in Sachen Wirtschaft:

Es ist August, eine kleine Stadt an der Reviera, Haupt-Saison, aber es regnet, also ist die Stadt leer. Alle haben Schulden und leben auf Kredit.

Zum Glück kommt zu einem Hotel ein reicher Russe. Er will ein Zimmer und legt 100 Dollar auf den Tisch; danach geht er sich das Zimmer anschauen. Der Hotelchef nimmt die Banknote in die Hand und läuft schnell, um seine Schulden bei dem Fleischlieferanten zu regulieren. Dieser nimmt die Banknote und läuft schnell, um seine Schulden bei dem Schweinezüchter zu regulieren. Dieser nimmt die Banknote und läuft schnell, um seine Schulden bei dem Futterlieferanten zu regulieren. Der nimmt mit großer Freude das Geld und gibt es der Hure, bei der er letztens war und bei er die Dienstleistungen auf Kredit genommen hat (Krise!). Die Hure nimmt das Geld und läuft fröhlich los, um ihre Schulden bei dem Hotelchef zu reglieren, bei dem sie Kredit hat…………

Und in derselben Sekunde kommt der Russe vom Zimmer zurück und sagt, dass das Zimmer ihm nicht gefalle. Er nimmt seine 100 Dollar in die Hand und verlässt die Stadt.

Niemand hat verdient, aber die ganze Stadt hat keine Schulden mehr und schaut optimistisch in die Zukunft !!

 

Primitiver Journalismus

Nein !! Mit dieser Überschrift ist nicht die BILD-Zeitung oder die WELT gemeint. Hier geht es um das „Handelsblatt“. Diese Zeitung stand mal für kompetente Berichterstattung und für konstruktive Kritik in den Bereichen Politik und Wirtschaft – heute ist sie nur noch ein Müllhaufen.

Dazu drei Beispiele:

  • Ein gewisser Wolfgang Münchau firmiert als „Direktor von eurointelligence.com“ und bringt unter der Schlagzeile „Ein Geist der Vergangenheit“ einen großen Artikel mit folgender Einleitung: „Europa braucht keinen CDU-Vorsitzenden, der einem Wirtschaftsmodell des 20. Jahrhunderts verhaftet ist. Doch der neue CDU-Chef Laschet ist genau das.“ (Armin Laschet hat in seinem langen politischen Leben – vor allem in seiner Zeit als Ministerpräsident – bewiesen, dass er zuverlässig, sachlich, kompetent und lernfähig ist. Er macht ohne große Show einen guten Job. Man kann ihn mit Merkel vergleichen.)
  • Eine gewisse Frau Donata Riedel firmiert als „Korrespondentin des Handelsblatts“ und schreibt einen ganzseitigen Leitartikel mit folgender Überschrift: „Fast alle Konjunkturforscher gehen in ihren Prognosen davon aus, dass es Lockdowns bis Ostern geben wird. Nur die Regierenden drücken sich bisher vor klaren Aussagen, wie es denn nun weiter gehen soll.“ Die Regierenden können sich nicht mehr nach den – sich häufig widersprechenden – Prognosen oder Analysen von Forschern und Wissenschaftlern richten; die Politiker haben in Sachen Corona auch falsche Entscheidungen getroffen, weil es an Wissen und Erfahrungen mit solchen Pandemien fehlte; deshalb haben die Politiker mit dem zweiten scharfen Lock-Down richtig gehandelt und sie haben hinzugefügt, dass weitere Lockerungen oder Verschärfungen von der Entwicklung der Pandemie abhängen und dass jede Woche neu analysiert und entschieden wird, was zu tun ist. Nur Journalisten und eine wenige Politiker-Selbstdarsteller wie Herr Lindner wissen nachher immer genau, was man vorher besser anders gemacht hätte.
  • Noch unter dem Niveau von Münchau und Riedel schreibt der Herr Korrespondent Martin Greive unter der Schlagzeile „Reformstau – Im Dämmerschlaf“: „Anstatt Konflikte zu lösen, hat die Politik ihre Probleme mit Geld zugeschüttet. Deutschland ist die wirtschaftspolitische Problemlösungskompetenz abhanden gekommen. ……….. auch diese Maßnahme ist Ausdruck wirtschaftspolitischer Erstarrung.“ Deutschland wird in Europa und weltweit für die auch in Krisen stabile und erfolgreiche Wirtschaft bewundert (und beneidet) – und damit soll die Politik nichts zu tun haben?

Dieser destruktive und verleumderische Journalismus spielt nur extremistischen Parteien und „Wir-sind-das-Volk-Vertretern“ in die Hände und er schadet unserem Land.

 
 

Kurz und interessant

= „Die Fähigkeit zu führen ist keine Teamaufgabe – das ist die Aufgabe einer einzelnen Person. In schwierigen Zeiten muss ein Manager in der Lage sein, klare Vorgaben zu machen. Im Alltagsgeschäft aber tut er gut daran, mit seinen Mitarbeitern zu reden und von ihnen zu lernen. Denn er hat es zunehmend mit hoch qualifizierten Mitarbeiten zu tun, die für die Zukunft des Unternehmens unentbehrlich sind. Der Manager muss wissen, wie er das Know-how seiner Leute am besten einsetzt.“ (Fundstück)

= Deutschland holt auf – liegt in Europa aber immer noch auf den hinteren Plätzen: 96 Prozent der Rumänen verfügen über Wohneigentum; dahinter folgen Spanien mit 76 Prozent, Italien mit 72 Prozent, Niederlande mit 69 Prozent, Großbritannien mit 65 Prozent, Frankreich mit 65 Prozent und dann kommt Deutschland mit 51 Prozent; in der Schweiz sind es nur 43 Prozent. Verschiedene historische und politische Gründe haben zu dieser Entwicklung geführt. Deutschland holt zwar auf – muss aber noch mehr tun, damit Familien mit nicht sehr hohen Einkommen früh eine Wohnung kaufen und dann langfristig abbezahlen können.

= In dem von Amerikanern mehrheitlich aufgekauften Springer-Konzern wird die Hetze gegen China unermüdlich fortgesetzt – so in der WELT a.S. vom 31. Januar auf drei ganzen Seiten (Russland ist auch dabei).

= Mehr als jeder fünfte Deutsche – also fast 17 Millionen Menschen – hat einen Migrationshintergrund; bei Kindern unter sechs Jahren beträgt die Quote sogar über 30 Prozent.

= Der russische Präsident Putin hat auf dem Weltwirtschaftsforum zu mehr internationaler Zusammenarbeit aufgerufen, um die großen Herausforderungen wie Pandemien, Klimawandel oder die weltweiten sozialen Ungleichheiten zu meistern. Russland wolle sich der internationalen Kooperation öffnen.

Wie werden die USA darauf reagieren?

= Der Literat, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker George Steiner ist einer der wenigen Universalgelehrten. 2003 erhielt er den Börne-Preis. In seinem sehr lesenswerten Essay „Warum denken traurig macht“ plädiert er dafür, sich bei Bedrohungen nicht in Selbstzensur zu üben.

= „Es kostet Mut, innezuhalten und das Argument der anderen Seite gelten zu lassen. Nicht gewinnen zu wollen, sondern die Wahrheit zu suchen. Das ist ein bewegender Augenblick:“ (Fundstück)

Dazu passt die Parabel „Theorie und Praxis“:

Ein Tausendfüßler ging zu einer alten, weisen Eule und klagte über Gicht. Jedes einzelne seiner vielen Beine tat ihm weh. Was lässt sich dagegen tun? Nachdem die Eule gründlich darüber nachgedacht hatte, gab sie dem Tausendfüssler den Rat, ein Eichhörnchen zu werden – mit nur vier Beinen wären neunhundertsechsundneunzig Promille seiner Schmerzen beseitigt. Sagte der Tausendfüßler: „Eine glänzende Idee! Jetzt sag mir noch, wie ich ein Eichhörnchen werden kann.“

„Plag mich nicht damit“, erwiderte die Eule. „Ich zeige nur den Ausweg.“

= Nobelpreisträger Buchanan: „Alle wissenschaftliche Erkenntnis ist immer nur vorläufig. Physiker mögen glauben, dass sie irgendwann einmal alles werden erklären können. Ich halte derlei für ausgemachten Unsinn. Wenn man die Evolution anerkennt, dann weiß man auch, dass man von seinem Hund nicht erwarten kann, dass er aufsteht und anfängt, deutsch zu sprechen. Denn der Hund ist dafür genetisch nicht programmiert. Wir sind menschliche Tiere, und auch wir sind begrenzt in unseren genetisch angelegten Fähigkeiten. Per Definition gibt es Bereiche, in die wir nie werden vordringen können. Wenn man weiß, dass es diese Grenzen gibt, kann man zwar versuchen, sie immer weiter hinauszuschieben – aber mehr auch nicht.“

= Selbst Skeptiker haben inzwischen akzeptiert, dass die Energiewende kommen muss. Dafür braucht es Trassenkorridore, die teilweise 1000 Meter breit sind und dagegen wiederum wehren sich viele (auch grüne) Menschen: „Trassen ja, aber nicht vor meiner Haustür!“

= In dem Sammelband „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ kündigen die Herausgeber (Anette Kahane u.a.) einen Paradigmenwechsel in der DDR-Geschichtsschreibung an: Weg vom marxistisch-kommunistischen Projekt hin zum Opfer und Erbe des NS-Regimes. Der Historiker Hubertus Knabe kritisierte diese Umdetung scharf; seine Rezension des Sammelbandes wurde jedoch ausgerechnet um jene Schlusspassage gekürzt, in der die Verstrickung von Frau Kahane und Kollegen in die DDR-Geschichte – wie z.B. die langjährige Stasi-Mitarbeit Kahanes – dargelegt wird.

= Der britische Brexit-Antreiber und Minister Jacob Rees-Mogg: „Entscheidend ist, dass wir unseren Fisch zurückhaben. Es sind britische Fische und damit bessere und glücklichere Fische.“

 
 
 

Psychopathen, Lügner, Schwätzer, Menschen mit antisozialen Charaktereigenschaften usw.

Eine sogenannte Wirtschaftswissenschaftlerin charakterisiert in der Süddeutschen Zeitung leitende Mitarbeiter in der Privatwirtschaft:

„Wer denkt, dass der eigene Chef ein Arschloch ist, muss nicht recht haben. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür. In einer großen Studie hat die Wirtschaftswissenschaftlerin Joanne Lindley vom King`s College in London untersucht, welche Auswirkungen charakterliche Defekte auf die berufliche Entwicklung haben. Ihr unschönes Fazit: Menschen mir antisozialen Charaktereigenschaften sind in Führungspositionen überdurchschnittlich stark vertreten.

In der Sozialpsychologie spricht man von der „Dunklen Triade“, wenn es um die höllische Dreifaltigkeit von Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie geht. Dass Psychopathen beruflich sehr erfolgreich sein können, ist längst bekannt: Sie lügen ruchlos, zeigen wenig Fähigkeit zur Empathie und sind besonders gut darin, andere Menschen zu manipulieren. Macchiavellisten beherrschen meistens eine Kunst, die neudeutsch als Networking bezeichnet wird. Alles Fähigkeiten also, die im Geschäftsleben durchaus Erfolg versprechen.

Die Frage, der Lindley nun aber nachgehen wollte, lautete: Wem nutzt dieser Erfolg? Lindley untersuchte, inwiefern antisoziales Verhalten der Leistungsfähigkeit einer Firma, einer Industrie oder eine ganzen Wirtschaft dienen oder schaden könnte. Ihr Fazit: Menschen mit antisozialen Persönlichkeitsstörungen sind in Führungpositionen nicht nur überrepräsentiert, sie verdienen im Durchschnitt auch mehr Geld und erhalten höhere Prämien – was im Endeffekt nicht sehr effizient für die Wirtschaftsleistung sei. Denn mit der tatsächlichen Leistung der Psychopathen hat ihre Position und Bezahlung nichts oder sehr wenig zu tun. Um erfolgreich Dienstleistungen oder Produkte zu entwickeln, so führte es eine vorangegangene Studie aus, auf der Lindleys Untersuchungen basieren, braucht es charakterliche Faktoren wie Flexibilität, emotionale Stabilität und Offenheit ebenso wie Kreativität und den Willen zur hierarchiefreien Zusammenarbeit. Wohingegen Narzissten sich typischerweise für überlegen halten, aufbrausend oder gar jähzornig sind, und Psychopathen dazu neigen, unaufrichtig zu sein – alles Faktoren, die effektives Zusammenarbeiten erschweren.

Die Studie hat zudem ergeben, dass Menschen mit auffälligen Defiziten in Firmen eher in der Administration oder der Prozessplanung arbeiten – und eher selten ein Handwerk gut beherrschen. Warum auch? Meistens sind sie von der eigenen Großartigkeit überzeugt und viel damit beschäftigt, sich und ihre Leistungen im besten Licht darzustellen. Was zum Eindruck führen könnte, der Chef sei nicht nur ein Arschloch, sondern auch noch ein Schwätzer.

Die „Kings College“ – Studie weist auch darauf hin, dass solche Menschen viele Überstunden machen und sich häufig stark engagieren – allerdings vorwiegend, wenn sie noch normale Angestellte sind und sich profilieren möchten. Ein Persönlichkeitsdefekt kann also durchaus produktiv wirken, es kommt halt darauf an, in welcher Position er ausgelebt wird. Je höher ein Narzisst steigt, desto teurer und nutzloser wird er. Man könnte es auf eine Regel herunterbrechen: Je stärker jemand Chef sein will, umso weniger sollte man ihn lassen.“ (David Pfeiffer)

Kommentar: Selten so gelacht !!!! Aber was will man erwarten, wenn eine „Wissenschaftlerin“, die noch nie eine Firma von innen gesehen hat, ihre kindlich-naiven Vorstellungen vom Wirtschaftsleben beschreibt und wenn die antikapitalistische Süddeutsche Zeitung zur Verfügung steht.

 

Anna Achmatowa

„Ja, sie war schön. Dunkel und blass, voller Anmut und Mut. Mit vierzehn liebte sie einen Studenten, der sich nicht für sie interessiert, und wird von einem siebzehnjährigen Schulkameraden vergöttert, den sie schließlich, als sie zwanzig ist, doch heiratet. Flitterwochen in Paris, aber schon längst ist klar: Eine bürgerliche Ehe wird das nicht. Der Bräutigam schreibt Gedichte und macht sich bald auf zu einer seiner exotischen Reisen nach Afrika. Sie bleibt an der Seine und lernt den noch völlig unbekannten Amadeo Modigliani kennen, der sie malt und malt und malt. Er schenkt ihr einen Stoß von Zeichnungen; eine davon wird sie in all ihren wechselnden Wohnungen, Zimmern bis an ihr Lebensende retten, wie eine Ikone. Die anderen sind nach und nach verschollen (erst 1992 tauchten bei einem Freund Modiglianis noch weitere zehn Zeichnungen aus jenen Tagen auf). Schon als Mädchen hat sie geschrieben. Und nun zitiert sie Verse von Verlaine, Baudelaire, Mallarmè, als atme sie Poesie. Ihr Gatte, der zunächst skeptisch ist, sieht, wie sie sich entwickelt, und führt sie ein in das literarische Leben von St. Petersburg. Sie ist dreiundzwanzig, als sie einen Sohn zur Welt bringt, sich von ihrem Mann trennt und im Selbstverlag ihren ersten Gedichtband veröffentlicht.

„Mir war kalt, und ich glaubte zu sinken,/ aber leicht war mein Schritt und gewandt./ Und ich streifte den Handschuh der Linken/ verwirtt auf die rechte Hand.“

Sie wird Dichterin des genauen Gefühls und der sprechenden Geste. Ihr Ton ist alltagsnah, musikalisch und kann sofort verstanden werden. Der zweite Lyrikband ist ein großer Erfolg, spätestens mit dem dritten (sie ist keine dreißig) ist ihre Stimme eine Institution. Dann ändert die Oktoberrevolution alles. Ihre Gedichte werden zwanzig Jahre lang nicht gedruckt, ihre Bücher vernichtet. Als auswendig gelerntes Schmugglergut leben sie weiter. Als 1940 wieder ein Band von ihr erscheint, kommt es in den Buchhandlungen zu Prügeleien.

Vermutlich um sie einzuschüchtern, lässt man ihren einzigen Sohn immer wieder verhaften; insgesamt verbringt er fünfzehn Jahre seines jungen Lebens in Gefängnissen und Lagern, und sie steht Tage, Wochen – „siebzehn Monate“ schreibt sie – immer wieder in Warteschlangen, um Nachricht von ihm zu erhalten. Sollte ihr einmal ein Denkmal errichtet werden, hat sie sich in einem ihrer Gedichte gewünscht, dann sollte es nicht in einem Park stehen, sondern in dem Gefängnishof, in dem sie gewartet hat. Es solle den schwarzen LKW sehen, der die Häftlinge abholt. Auch das Denkmal soll Zeuge des Leids der Angehörigen werden. Als junge Frau schrieb sie:

„Wofür ich sang, wovon ich träumte,/ Es hat mir nur das Herz zerrissen.“

Mit 56 Jahren hat sie noch einmal die Liebe zu einem um zwanzig Jahre jüngeren Philosophen und Historiker gelebt und aufgeschrieben.“

 

Russische Reise

Ein literarisches Zeitdokument von John Steinbeck mit Aufnahmen von Robert Cappa (und vielen Paralellen zur heutigen Zeit !!).

Zwei berühmte amerikanische Reporter reisen 1947 einige Wochen durch das Rätsel Sowjetunion. Sie wollen die Befindlichkeiten und das Leben des russischen Volkes dokumentieren, misstrauen sie doch der antikommunistischen Propaganda ihrer Regierung. Den beiden war aufgefallen, „dass es einige Dinge in Russland gibt, über die niemand schrieb, und dass es gerade diese Dinge waren, die uns am meisten interessierten. Was tragen die Leute dort? Was tischen sie zum Abendessen auf? Feiern sie Feste? Wie lieben sie und wie sterben sie?“

Einige Auszüge aus dem Buch: Die Russen sprachen ängstlich vom Krieg, sie haben so viel Krieg erlebt. Sie fragten: „Werden uns die Vereinigten Staaten angreifen? Werden wir in diesem Leben unser Land nochmals verteidigen müssen?“ Wir sagten: „Nein, wir glauben nicht, dass die Vereinigten Staaten angreifen werden. Wir wissen es nicht, niemand teilt uns diese Dinge mit, aber wir glauben nicht, dass unser Volk irgend jemanden angreifen möchte.“ Und wir fragten sie, wie sie auf den Gedanken kämen, dass wir Russland angreifen könnten.

Tja, sagten sie, das hätten sie aus unseren Zeitungen. Bestimmte amerikanische Zeitungen redeten dauernd davon, Russland anzugreifen. Und einige von ihnen redeten von etwas, das sie Präventivkrieg nennen würden. Und, sagten sie, soweit es sie betreffe, sei ein Präventivkrieg einfach ein Krieg wie jeder andere auch. Wir sagten ihnen, dass wir nicht glaubten, dass diese Zeitungen und diese Kolumnisten, die vom Krieg sprächen, wahre Repräsentanten des amerikanischen Volkes seien. Wir glaubten nicht, dass das amerikanische Volk gegen irgendwen in den Krieg ziehen wolle.

„Warum kontrolliert Ihre Regierung dann nicht diese Zeitungen und diese Männer, die dem Krieg das Wort reden?“ Und wir mussten zum wiederholten Mal erklären, dass wir nicht an die Kontrolle der Presse glaubten, dass wir der Meinung seien, die Wahrheit siege immer und dass die Kontrolle schlichweg das Böse in den Untergrund treibt. In unserem Land zögen wir es vor, dass sich diese Leute um Kopf und Kragen redeten und sich um Kopf und Kragen schrieben, statt sie zu unterdrücken und ihr Gift im Geheimen verströmen zu lassen.

Die Informationen, die sie über Amerika haben, sind oftmals falsch, denn auch sie haben ihre Sensationsjournalisten. Sie haben ihre Korrespondenten, die schreiben ohne viel Ahnung zu haben, und sie haben ihre hitzköpfigen Schreibmaschinensoldaten.

Ein Bauer fragte: „Was würde die amerikanische Regierung tun, wenn die sowjetische Regierung Geld an Mexiko verliehe und das Land militärisch unterstütze, mit dem erklärten Ziel, die Verbreitung der Demokratie zu verhindern?“ Und wir dachten eine Weile nach und wir sagten: „Tja, wir vermuten, wir würden euch den Krieg erklären.“ Der Bauer sagte: „Aber ihr habt der Türkei, die an uns angrenzt, Geld geliehen, mit dem Ziel, die Verbreitung unseres politischen Systems zu verhindern. Und wir haben euch nicht den Krieg erklärt.“

Immer mehr Menschen kamen in den Klub, und es war ziemlich voll. Gegen zehn Uhr kam es zu einer Schägerei zwischen einigen jungen Männern, bei der gejagt, geprügelt und gerannt wurde. Aber es ging nicht um ein Mädchen, es ging um Fußball, eine sehr ernste Angelegenheit für die Ukrainer. Den Kiewern liegt ihre Fuballmannschaft so sehr am Herzen, wie den Brooklynern ihr Baseball. Der Kampf wütete einen Augenblick lang über die Aussichtspalttform und dann legte er sich, und jedermann ging zu seinem Tisch, genehmigte sich einen Drink, und das Problem war gelöst.

Kommentar: An der von Steinbeck und Cappa geschilderten Situation hat sich bis heute wenig geändert. Wir erfahren in unseren Medien n i c h t s über das normale bürgerliche Leben in Russland. Wir hören nur von Herrn Navalny und dem angeblichen Palast von Putin und von Korruption und von der Besetzung der Ukraine usw. usw.

Seit der Präsidentschaft von Putin sind in fast allen Lebensbereichen enorme Fortschritte erzielt worden. Der Lebensstandard hat sich für die große Mehrheit deutlich verbessert. Das Gesundheitswesen steht (u.a. mit vielen neuen Kliniken) allen Russen zur Verfügung. Armut und Wohnungsnot sind geringer und die Chancengerechtigkeit ist größer als in den USA. Die Korruption ist noch nicht ausgemerzt – aber stark zurückgegangen. Russland ist ein schönes Land. Millionen Touristen fahren dort hin. Nichts davon erfahren wir in den Medien.

 

Hans Sahl: Charterflug in die Vergangenheit

Als sie zurückkamen aus dem Exil, drückte man ihnen eine Rose in die Hand. Die Motoren schwiegen. Versöhnung fand statt auf dem Flughafen Tegel. Die Nachgeborenen begrüßten die Überlebenden. Schuldlose entschuldigten sich für die Schuld ihrer Väter.

Als die Rose verwelkt war, flogen sie zurück in das Exil ihrer zweiten, dritten oder vierten Heimat. Man sprach wieder englisch. Getränke verwandelten sich wieder in drinks. Als sie sich der Küste von Long Island näherten, sahen sie die Schwäne auf der Havel an sich vorbeiziehen, und sie weinten.

 

Europäische Union: Die beste Erfindung seit es Menschen gibt!

Artikel 3 des EU-Vertrags: „Europa ist ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts.“

Priorität hat eine demokratisch legitimierte Politik.

„Europa ist ein facettenreicher, farbenprächtiger Flickenteppich, der nirgends auf der Erde seinesgleichen findet.“ (T.G. Ash)

„Europa ist ein langes Patiencespiel, ein Geduldsspiel; aber es ist es wert.“ (Jacques le Goff)

Welche historischen Erfahrungen sind entscheidend für unsere Identität als Europäer? Der dreißgjährige Krieg (1618 – 1648) war ein gesamteuropäisches Ereignis, aus dem sich durch den Westfälischen Frieden auch erstmals eine Europäische Ordnung ergeben hat. In den Nachrichtenblättern von damals gewann der Begriff von Europa immer mehr an Gewicht. Der Erste und Zweite Weltkrieg haben ein Gefühl dafür gegeben, was Europa ist. Erst dadurch, dass Europa sich selbst bekriegt hat – dann dadurch, dass man überlegt hat, wie man in Zukunft einen solchen verheerenden Krieg auf dem Kontinent verhindern kann.

Außerdem war für die Identität der Europäer die Entstehung einer westlich-europäischen Kirche durch die Spaltung der Kirche im 11. Jahrhundert in einen orthodoxen und einen katholischen Zweig wichtig. Das Christentum war eigentlich nicht sehr europäich, es hatte seine Wurzeln im Nahen Osten. Erst mit der Spaltung entstand eine westlich-europäische Kirche mit Hauptsitz in Rom statt in Byzanz. Das Christentum war lange ein identitätsstiftendes Merkmal der Europäer – ebenso wie das Judentum und der Islam.

Viele bezweifeln, dass der Islam zu Europa gehört. Christopher Clark: „Selbstverständlich gehört der Islam zu Europa! Ein Großteil des heutigen Spaniens war zwischen dem 7. und 14. Jahrhundert nordafrikanisch-arabisch geprägt. In al-Andalus, wie der muslimisch beherrschte Teil der iberischen Halbinsel genannt wurde, lebten und arbeiteten Christen, Juden und Muslime zusammen. So wurde die Region zum wichtigsten Zentrum seiner Zeit für Philosophie, Naturwissenschaften, Übersetzungen und Künste. Es ist eine unwiderlegbare historische Tatsache, dass der Islam Teil der europäischen Geschichte ist. Leider hat das vielen nicht gepasst: Insbesondere zwischen 1815 und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der Islam massenmörderisch aus dem Südwesten Europas herausgetrieben. Bis in die heutige Zeit hat nur Bosnien überlebt, als kleine Insel des Islam in Europa. Man sieht es in der wunderschönen Hauptstadt Sarajevo mit ihren hunderten Moscheen und Minaretten, dass der Islam bis heute zu Europa gehört.“

Zur Situation Europas im 21. Jahrhundert verzücken uns immer wieder ganze Kompanien von Journalisten, Ökonomen, Volkswirten, Soziologen, Historikern, Schauspielern, Pfarrern, Redakteuren und andere Spezialisten mit ihren überwiegend inkompetenten und Panik schürenden Analysen und Kommentaren:

Die Journalistin Cebrian, die Psychoanalytikerin Kristeva, der Philosoph Levy und der Schriftsteller Eco im Jahr 2013 im SPIEGEL:

„Europa steckt nicht nur in der Krise – Europa liegt im Sterben!“

Europa ist lebendiger denn je !! Wir können stolz darauf sein, wie wir die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise gemeistert haben. In langen und zähen Verhandlungen haben die EU-Finanzminster es geschafft, die kurz vor dem Exitus stehenden Südländer vor der Pleite und dem Exitus zu bewahren und den Euro zur stabilsten Währung der Welt zu machen. (Deutsche, griechische und italienische Medien haben damals die Bundesregierung übel verleumdet und Angela Merkel mit Hitler verglichen. Und der grüne EU-Abgeordnete Bütikofer hat die erfolgreiche Arbeit von Wolfgang Schäuble so kommentiert: „Der herzlose, herrische und hässliche Deutsche hat wieder ein Gesicht, und das ist das von Schäuble.“) Auch die Europäische Zentralbank, die mit dem Niedrigzins die Rettung unterstützt hat, ist von Ökonomen, die alle eine Hyperinflation angekündigt hatten, an die Wand genagelt worden. Die hoch verschuldeten Südländer Europas – aber auch Deutschland und die Nordländer – haben auf diese Weise insgesamt hunderte Milliarden Euro an Zinsaufwand eingespart. Heute ist der Euro die stabilste Währung der Welt. Das Ende des Euro hätte das Ende der EU bedeutet und Herr Gauland oder Frau Wagenknecht würden jetzt im Kanzleramt sitzen

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Zur aktuellen Lage

= Mit seiner damaligen Äußerung „Der Islam gehört zu Deutschland“ hat der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff hitzige Diskussionen angestossen und möglicherweise auch zur Gründung der AfD beigetragen, die den Islam als Bedrohung für unsere Kultur und unsere Demokratie definiert.

Die Gegenposition zu Wulffs Feststellung wurde nicht nur von der AfD vertreten: „Nur die Anerkennung und Aneignung der d e u t s c h e n Leitkultur ermöglichen ein gedeihliches Zuammenleben.“ Flüchtlinge und Zugewanderte sollen sich also die deutsche Leitkultur aneignen !! Wie wäre es, wenn zunächst einmal die deutschen Ureinwohner sich die deutsche Leitkultur aneignen ?! Was ist deutsche Leitkultur? War diese Leitkultur für die Mehrheit der Deutschen (oder der Europäer) jemals relevant oder existent? Das sogenannte Bildungsbürgertum macht vielleicht ein oder zwei Prozent der Deutschen aus; die anderen 98 Prozent interessieren sich weder für Bach noch für Goethe noch für Martin Lutther noch für Dürer noch für Kant noch für irgend ein Museum noch für deutsche Geschichte usw.

Der Franzose Andrè Glucksmann sagte: „Dostojewski hat in seinen „Dämonen“ die wahnsinnige Freude am Zerstören um des Zerstörens willen beschrieben. Sie hat das 20. Jahrhundert verwüstet und schwappt nun ins 21. Jahrhundert hinüber. Der Humanismus besteht darin, das Böse zu erkennen und sich ihm zu stellen. Der Humanismus ist nicht die Verherrlichung einer überlegenen westlichen Moral, sondern eine Form des Rationalismus, die für das Überleben unseres Planeten unerlässlich ist.“

Wenn wir uns in Europa auf diesen Humanismus und auf die „Unantastbare Würde des Menschen“ (Grundgesetz) festlegen und wenn sich alle Religionen und Parteien und Menschen diesen Prinzipien und Gesetzen unterwerfen, dann sind Äußerungen wie die von Herrn Wulff gegenstandslos und überflüssig.

= In Israel machen die Ultraorthodoxen inzwischen zwölf Prozent der Bevölkerung aus und sind ein wichtiger Machtfaktor – auch für Regierungschef Netanjahu. Wie andere Radikale in den USA und in Europa verweigern sich diese Ultras weitestgehend den israelischen Corona-Bestimmungen und wenden dabei Gewalt an: Sie verprügeln Busfahrer und zünden Busse und Stromleitungen an; Polizisten, die eine Hochzeitsfeier auflösen wollen, werden mit Steinwürfen vertrieben usw. Inzwischen sind etwa v i e r z i g Prozent der mit Corona infizierten Bevölkerung Ultraorthoxe. Der in vielen Bereichen hochmoderne und erfolgreiche Staat Israel gewährt den Ultraorthodoxen seit Jahren eine weitgehende Autonomie – ein Staat im Staate also.

= Ganze Heerscharen von Journalisten und Ärzten und Wissenschaftlern und Möchtegern-Politikern kritisieren die Corona-Entscheidungen der Bundes- und Landesregierungen seit dem ersten Tag der Epedimie. Jeden Tag kommt von rechts oder links oder von primitiv bis gebildet bodenlose Kritik. Die von einem US-Investor finanzierte Bild-Zeitung betreibt eine verleumderische Hetzjagd gegen Corona-Entscheidungen der Regierung. Nur von der Afd hört man wenig, weil für diese Herrschaften Corona gar nicht existiert und Querdenker und linke und rechte Radikale haben inzwischen den Schwanz eingezogen.

Unsere Politiker haben auch falsche Entscheidungen getroffen, weil es an Erfahrungen mit solchen Pandemien mangelte; man darf sicher sein, dass die Politik und die Wissenschaft aus ihren Fehlern lernen.

Eine Liste der Corona-Hilfen:

  • Kinderkrankengeld darf auch für die Kinderbetreuung genutzt werden.
  • Die Neustarthilfe für Soloselbständige wurde nochmal nachgebessert.
  • Steuererleichterungen wurden bis Ende 2021 verlängert; z.B. Corona-Bonus, der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende oder die angehobene Hinzuverdienstgrenze für Rentner.
  • Familien mit geringen Einkommen können einen Kinderzuschlag von bis zu 205 Euro pro Kind erhalten; diese Familien sind zudem von Kitagebühren befreit.
  • Wenn Eltern wegen der Pflege eines kranken Kindes unter zwölf Jahren nicht arbeiten können, erhalten sie ein Kinderkrankengeld von 90 Prozent des Nettoverdienstes von der Krankenkasse. Die Bezugsdauer für das Kinderkrankengeld wurde verdoppelt. Auch Eltern, die privat krankenversichert sind, können unter bestimmten Bedingungen Kinderkrankengeld erhalten.
  • Eine Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz erhalten Arbeitnehmer als Lohnfortzahlung für sechs Wochen von ihrem Arbeitgeber.
  • Alleinerziehende erhalten von ihrer gesetzlichen Krankenkasse für 40 statt der bisherigen 20 Tage Kinderkrankengeld; bei mehreren Kindern erhöht sich der Anspruch auf bis zu 90 Tage. Hinzu kommt eine Entschädigung für den Verdienstausfall für bis zu 20 Wochen.
  • Der Steuerfreibetrag für alleinerziehende Mütter und Väter wurde auf 4008 Euro angehoben.

= Vor vier Jahren hat die Bundesregierung das sogenannte Baukindergeld beschlossen, damit vor allem junge Familien mit Kindern einen leichteren Weg zu einem Eigenheim finden. Vom Start des Programms im September 2018 bis Ende 2020 wurden bereits 309.948 (!!!!) Zusagen für den staatlichen Eigenheim-Zuschuss erteilt. Pro Kind gibt es 12.000 Euro Zuschuss. Insgesamt stehen 9,9 Milliarden Euro für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie zur Verfügung.

Immer wieder kann man feststellen, dass unsere Regierung einen Super-Job macht! D a n k e !!!