Nur ein Vogelschiss

Bericht der Westfälischen Rundschau Dortmund – August 1996:

„Zur Zeit der Einstellung des deutschen Verfahrens gegen den SS-Hauptsturmführer Priebke im Jahr 1971 ist die verantwortliche Staatsanwaltschaft Dortmund von früheren Nationalsozialisten geleitet worden.

Bei der Einstellungsentscheidung Priebke sind wichtige italienische Akten unberücksichtigt geblieben, d.h. konkret: unübersetzt in der Ablage verschwunden; diese Unterlagen hätten einen Mordvorwurf gegen Priebke gerechtfertigt.“

Aus „Die Kleinbahn hält noch immer in Stutthoff Waldlager“ von H.J.Schneider in der F.R. vom 6.2.1993:

„Im KZ Stutthoff (einem „kleineren“ KZ) waren im Laufe seiner Existenz etwa 3000 SS-Leute tätig; von diesen wurden in der Bundesrepublik vier vor Gericht gestellt und zu drei bis zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Kommandant Hoppe erhielt neun Jahre wegen Beihilfe; das Gericht hielt ihm zugute: „…..ihm ist zu glauben, dass er es nicht habe begreifen können, dass diese Menschen, nur weil sie Juden waren, getötet werden sollten. ……er hat nicht die sittliche Kraft gefunden, sich dem ihm angesonnenen Unrecht zu entziehen.“

Im Jahr 1996 (!!!) schrieb der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs in einer Urteilsbegründung:

„Die vom Volksgerichtshof gefällten Todesurteile sind ungesühnt geblieben, keiner der am Volksgerichtshof tätigen Bundesrichter und Staatsanwälte wurde wegen Rechtsbeugung verurteilt, ebensowenig Richter der Sondergerichte und Kriegsgerichte. Die Nationalsozialistische Gewaltherrschaft hatte eine „Perversion der Rechtsordnung“ bewirkt, wie sie schlimmer kaum vorstellbar war, und die damalige Rechtsprechung ist angesichts exzessiver Verhängung von Todesstrafen nicht zu Unrecht als „Blutjustiz“ bezeichnet worden.“

 

Das Sündenregister der Medien in 2789 Kapiteln:

= „Denn heutzutage sind Nachrichten keine Nachrichten mehr, zumindest nicht jene, die die meiste Aufmerksamkeit erregen. Nachrichten sind ein Fall für Spezialisten geworden. Ein Mann, der an einem Schreibtisch in Washington oder New York sitzt, liest die Agenturtelegramme und ändert sie so ab, dass sie seinem persönlichen Denkmuster und seinem Namenszug entsprechen. Was uns oftmals als Nachrichten präsentiert wird, sind überhaupt keine Nachrichten, sondern die Meinung eines Halbdutzend Experten, was diese Nachrichten bedeuten.“ (Aus dem Buch „Russische Reise“)

= Im Pressekodex ist in den Ziffern 8 und 11 geregelt, dass zum Schutz der Persönlichkeit auf „Unangemessen sensationelle Darstellung“ verzichtet werden soll. Nach der schrecklichen Germanwings-Katastrophe haben Fernsehsender und Zeitungsreporter bewiesen, dass sie sich einen Dreck um diesen Kodex scheren. Familien der Piloten wurden extrem belästigt, Anwohnern wurde Geld für Interviews geboten, in Gedenksträußen wurden Handykameras versteckt. Im Pressekodex heißt es: „Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen“ – das hält den SPIEGEL nicht davon ab, in einer Titelgeschichte zwanzig Opfer namentlich zu nennen. Der Kriminalpsychologe Rudolf Egg erlog im ZDF die Falschinformation, dass der Co-Pilot einen Abschiedsbrief hinterlassen habe. Zahlreiche andere Experten durften in den Medien ihre abartigen Ferndiagnosen verkaufen.

= Der Hohe Gerichtshof in London hat Trinity Mirror, den Verlag der Boulevardzeitungen „Daily Mirror“, Sunday Mirror“ und „Sunday People“ zu Entschädigungszahlungen von 1,25 Millionen Pfund für die Verletzung der Privatsphäre in acht Fällen durch das Abhören der Mailboxen von Prominenten verurteilt. Zu den Opfern gehört der Fußballspieler Paul Gascoigne, der mit 188250 Pfund entschädigt wird. Die Schauspielerin Sadie Frost erhält 260250 Pfund.

= Fast täglich können wir in den Medien lesen „Wie Recherchen zeigen“ oder „Wie Recherchen ergaben“ – auch in seriösen Verlagen. Kaum eine Sendung wird noch ausgestrahlt, ohne dass auf eigene Recherchen verwiesen wird. Neunzig Prozent aller Recherchen in Presse und TV sind keine Recherchen – sie sind billige Prahlerei. Etikettenschwindel ist die neue Branchenkultur.

= Umberto Eco schreibt ein Buch über die Medien und sagt: „Journalismus ist ein Schweinegeschäft und die Pressefreiheit ein Witz. Wahrheit bedeutet den Medienleuten nichts.“

= Es gehört zu den Usancen der italienischen Presse, von vermeintlich exclusiven Gesprächen zu berichten, die nie stattfanden. So machte der „Corriere“ im Herbst aus dem Papstinterview mit ein paar Dutzend mitreisenden Journalisten beim Anflug auf Washington ein Exclusivgespräch.

= Die ARD Tagesschau machte aus den reichsten 62 der Welt „Oligarchen, Ölscheichs oder Milliardenerben“. Ein Blick auf die angebliche Oligarchenliste bei Forbes zeigt, dass in dieser Rangliste der Superreichen ganz überwiegend US-Amerikaner sind, kein einziger Russe, kein Scheich und kaum reiche Erben.

= Wer Österreich regiert, bestimmen die Wähler erst in zweiter Linie. Den Kanzler macht die „Kronen Zeitung“. (FAZ)

= Lange nichts mehr von Herrn Jakob Augstein gehört. Eine seiner herausragenden Feststellungen hörte sich so an: „Angela Merkel – und hier kann man mal einen historischen Prozess an einer einzelnen Figur festmachen – hat Griechenland in eine Rezession gestürzt, die schlimmer ist als die berüchtigte Große Depression der USA. Manche Griechen vergleichen Merkel jetzt sogar mit Hitler.“ (In der damaligen Finanz- und Eurokrise haben Merkel und Schäuble u n d die Merheit der anderen EU-Länder die richtigen Entscheidungen getroffen: Hilfen der EU nur gegen Umsetzung der vereinbarten Reformen. So ist es umgesetzt worden und so hat sich Griechenland mit einer kompetenten neuen Regierung aus der schlimmen Krise befreit)

= Frage der S.Z. an Wolfgang Schäuble: „Sie haben beklagt, dass Kameraleute im Bundestag immer draufhielten, wenn Sie eine Rampe hinunterfuhren.“ Schäuble: „Ich habe gesagt, wenn ich dabei umfiele, würde ich das Bild nicht mehr los. Ich hasse es auch, wenn ich eine Rampe hochfahre und sie stehen da mit den Kameras. Da kann ich ganz unfreundlich werden. Ein bisschen Respekt könnte man ja gegenüber einem Menschen in meiner Situation haben. Ja, diesen Preis zahlt man als Politiker.“

= Bad News are good News – dieses Prinzip pflegt auch die Süddeutsche Zeitung; so lautete im Oktober 2014 eine völlig absurde Feststellung: „Das deutsche Wunder ist zu Ende. Namhafte Wissenschaftler sagen voraus, dass durch den rasanten Fortschritt in der Informationstechnologie beinahe alle Arbeitsplätze der Mittelschicht durch intelligentere Roboter oder neue digitalisierte Prozesse wegfallen.“

 

M. Kaleko: Was die Rose im Winter tut

Was tut wohl die Rose zur Winterzeit? Sie träumt einen hellroten Traum. Wenn der Schnee sie deckt um die Adventszeit, träumt sie vom Holunderbaum. Wenn Silberfrost in den Zweigen klirrt, träumt sie vom Bienengesumm, vom blauen Falter, und wie er flirrt…. Ein Traum, und der Winter ist um.

Und was tut die Rose zur Osterzeit? Sie räkelt sich, bis zum April. Am Morgen, da weckt sie die Sonne im Blau, und am Abend besucht sie der Frühlingstau, und ein Engel behütet sie still. – der weiß ganz genau, was Gott will! Und dann über Nacht, wie ein Wölkchen, ein Hauch, erblüht sie zu Pfingsten am Rosenstrauch.

 
 

Die Welt ist ein Dorf

In Turkmenistan regierte von 1992 bis 2006 der frühere Vorsitzende der kommunistischen Partei Saparmyrat Nyyazow mit der Unterstützung des Militärs und der Geheimdienste. Nyyazow pflegte einen ausgeprägten Personenkult. Sein Nachfolger heißt Gurbanguly Berdimuhamedow und setzt die Tradition fort; er hat angeordnet, dass nur noch weiße Autos zugelassen werden, weil weiß seine Lieblingsfarbe ist.

 
 

Wirtschaftswunder Ruanda

Nach dem schrecklichen Völkermord zwischen Hutu und Tutsi hat sich das Land wirtschaftlich und technologisch rasant entwickelt.

Kleine digitale Start-ups wie das Awesomity-Lab helfen dabei.

In den Dörfern geht die ländliche Bevölkerung Ruandas über Wifi-Hotspots online.

Der VW-Konzern ließ eine App fürs Carsharing in Ruanda entwickeln.

Jungprogrammierer wurden fit gemacht in interkultureller Kommunikation, Selbstorganisation an einem Fernarbeitsplatz, Videokonferenzen und anderen Fertigkeiten, die man braucht, wenn der Auftraggeber auf einem anderen Kontinent sitzt. Als im März 2020 wegen Corona die komplette Ausgangssperre kam, konnten die Trainees unter Beweis stellen, was sie gelernt hatten. (frings)

 
 
 
 
 
 

Fußball – Fetischist

In diesen deprimierenden Corona-Zeiten ist der Fußball meine Rettung! Endlich sind die zwei Wochen Pause wegen der Länderspiele vorbei und man darf hoffen, dass Herr Löw in den verdienten Ruhestand geht und dass Ralf Rangnick das Ruder übernimmt.

Natürlich würde ich die Spiele noch mehr geniessen, wenn Zuschauer im Stadion wären. Aber die leeren Stadien haben auch einen Vorteil: Ich kann den Ton abschalten und muss mir dieses dämliche Geschwätz der Kommentatoren nicht anhören. Ob bei Sky oder im Staatsfernsehen: Keiner dieser Typen liebt den Fußball. Alle wollen nur sich selbst inszenieren und reden ohne Punkt und Komma. Sobald wieder Zuschauer reindürfen, werde ich den Fernsehtechniker fragen, ob er die Kommentare ausschalten kann, damit ich nur die Zuschauer höre.

Mich interessiert nicht, ob Bayern München wieder Meister wird. Mich interessieren die anderen 55 Clubs der ersten drei Ligen. Der 1. FC Köln hat mal wieder den falschen Manager und den falschen Trainer eingestellt; dieser Verein braucht eine völlige Erneuerung an Haupt und Gliedern mit Wolfgang Niedecken als Präsident und Andreas Rettig als Manager! Und das eigentlich seit 30 Jahren anhaltende Chaos auf Schalke geht voran und macht mich traurig. Wenn Internas an die Öffentlichkeit kommen, dann haben in erster Linie Manager und Trainer versagt; Schalke nagt auch finanziell am Hungertuch, seit ein gewisser Herr Heidel viele Millionen für falsche Transfers rausgeschmissen hat. Schalke hat 160.000 Mitglieder und ist der sechsgrößte Verein der Welt. Aber ohne eine völlige Reorganisation einschließlich der Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft und einschließlich einer komplett neuen Führung wird die Zukunft düster. Dortmund stand vor Jahrzehnten mit einem alten Stadion und wenig Geld in der Kasse mit dem Rücken zur Wand und hat sich danach – vor allem durch die Arbeit von Reinhard Rauball – nach oben gerackert.

Über fast jeden Verein der oberen drei Ligen könnte man ganze Romane erzählen! Was sage ich da ! Selbst in der 4. Liga spielen ehemals erfolgeiche Erstligisten – z.B. Aachen und Essen – und es ist ein Jammer, wenn man sich die Historie von Kaiserslautern, 1860 München, Hamburg, Nürnberg und Hannover anschaut.

Andererseits hat der Erfolg von Dorfclubs wie Heidenheim auch den Charme und die Gewissheit, dass Spannung und Abwechslung erhalten bleiben.

Liebe Leser, was halten Sie von Trainern, die nach jeder Niederlage der Presse erklären, was ihre Mannschaft alles falsch gemacht hat? Das bedeutet mit anderen Worten, dass es dem Trainer nicht gelungen ist, seinen Spielern zu vermitteln, wie sie Fußball spielen sollen; es ist also unbewusste Selbstkritik. Gute Trainer machen aus mittelmäßigen Spielern eine erfolgreiche Mannschaft und deshalb gehört mindestens 50 Prozent des Erfolgs oder Mißerfolgs dem Trainer!

Der Fußball-Journalismus ist in den Qualitätsmedien wie SPIEGEL, ZEIT und Süddeutsche Zeitung von Häme, Neid und Arroganz geprägt. Auch in der FAZ ist das teilweise so; aber Roland Zorn und Christian Eichler bilden eine große Ausnahme; ich zitiere Christian Eichler, der in der FAZ über ein Spiel Dortmund gegen Bayern schreibt:

„Dann kam der Anpfiff, und was danach geschah, war das vielleicht Sehenswerteste, was die Bundesliga in diesem Jahr geboten hat. Fußball in Zeiten der Pandemie – auf einem neuen Level, definiert von den beiden besten deutschen Mannschaften……. So wurde es ein wunderbares Offensivspektakel voller Tempo, Spielkunst und Spannung. Diese BVB-Mannschaft, die vielleicht talentierteste, die es je gab, reift schneller als gedacht. Sie verlangt den Bayern, den vielleicht besten, die es je gab, nun wieder alles ab. Schöne Aussichten für den deutschen Fußball nach der Pandemie.“

Zum Schluss haben wir wieder einen echten Professor, der das Institut für Fankultur gegründet hat und der als leibhaftiger Sportwissenschaftler der Universität Würzburg folgendes im Fernsehen absondern darf: „Der Fußball verliert seine Fans. Entemotionalisierung findet schon seit Monaten statt……..“ Der Mann darf schreiben, was er will; mich stört aber massiv, dass die Typen aus Steuergeldern bezahlt werden.

 
 

Kurz und interessant

= Dreispaltiger Artikel mit Foto in deutscher Tageszeitung: „William und Kate trauern um ihren Hund.“

= Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist besorgt über die zunehmenden Gewalttaten von Linksextremen und spricht von „Enthemmung und einer sich zuspitzenden Dynamik.“

= Ein Mega-Gelehrter – bezahlt aus Steuergeldern: Marc Wittmann ist „Zeitforscher“ und lehrt und forscht als „Psychologe und Humanbiologe am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg zu psychologischen und neuronalen Mechanismen der Zeitwahrnehmung und hat Sachbücher zur Psychologie des Zeitempfindens geschrieben“.

= Zweimal BASF-Chef Martin Brudermüller:

„Wir diskutieren gerade ganz extrem im Green Deal nur die ökologische Schiene. Die können wir aber nur fahren, wenn wir ökonomisch erfolgreich sind und zugleich die soziale Dimension managen“.

„Wir brauchen in der Wirtschaft Zugang zu allen Märkten. Sowohl zu denen in Nordamerika, als auch denen in Asien und ganz besonders natürlich in China.“

= „Die Pandemie ist ein Komplott der globalen Eliten, die eine Welt ohne Gott schaffen wollen, eine Welt des Satans, in der wir alle zu Zombies werden.“ Livio Fanzaga – Direktor von Radio Maria, dem mit 1,7 Millionen Zuhörern einflussreichsten katholischen Sender Italiens.

= Nach der Studie eines Umweltinstituts leben alte Menschen nachhaltiger. Jüngere nehmen weniger Rücksicht aufs Klima.

= Sie haben keinen Garten für Kräuter und Gemüse ? Es geht auch ohne ! Einfach die Pflanzen mit Nährlösung und LED großziehen. Die entsprechenden Geräte für zu Hause gibt es schon !

= Die chinesische Landschaftsmalerei wird weit über China hinaus geschätzt und bewundert.

= Der pakistanische Regierungschef Khan im SPIEGEL: „Ich bewundere, wie Chinas Führung innerhalb der kurzen Zeitspanne von 40 Jahren 700 Millionen Menschen aus der Armut befreit hat. Dies ist das Modell, dem ich in Pakistan nacheifern möchte. Auch ohne Wahlen verstehen sie, die besten Leute in ihrem Land heranzuziehen. Das System beruht auf Leistung. Ich habe mir das angesehen, wie die kommunistische Partei alle Talente durchsiebt und die Besten an die Spitze bringt. Außerdem hat China in den vergangenen sieben Jahren 450 Beamte auf Ministerebene wegen Korruptionsvorwürfen ins Gefängnis gebracht.“

= Zwei Meinungen über Martin Luther:

  • Thomas Mann (1945): „Er ist schimpffroh, zanksüchtig, ein mächtiger Hasser, zum Blutvergießen von ganzem Herzen bereit.“
  • Johann Wolfgang von Goethe (1836): „Wir wissen gar nicht was wir Luthern und der Reformation im allgemeinen alles zu danken haben.“

 

Deutschland ist erfolgreich! Bleibt das so ?

Wir können immer noch vom deutschen Wirtschaftswunder sprechen! Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das völlig zerstörte, geteilte und am Boden liegende Land in einem lang anhaltenden Wirtschaftswunder wieder auf die Beine gekommen und hat eine niemals für möglich gehaltene Entwicklung genommen. Dann haben wir uns einen dicken Bauch angefressen und sind zu bequem geworden. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf über fünf Millionen, die Arbeitszeiten wurden gekürzt, die Urlaubszeiten verlängert, die Löhne stiegen und einige Unternehmen beendeten ihre Produktion in Deutschland und siedelten sich in anderen Ländern an.

Der nächste Wendepunkt kam mit der Wiedervereinigung und der politischen und wirtschaftlichen Freiheit für die Staaten Osteuropas. Ganz Europa kam in Bewegung und mit Gerhard Schröders Einführung von „Hartz4“ wurde die Soziale Marktwirtschaft wieder auf gesunde Füsse gestellt. Das zweite Wirtschaftswunder nahm seinen Lauf.

Dann drohte die gesamte Weltwirtschaft mit der von den USA ausgehenden Finanzkrise zu kapitulieren. Auch aus dieser Krise hat sich die deutsche Wirtschaft mit Unterstützung der Politik überraschend schnell herausgearbeitet. Das deutsche Bruttosozialprodukt und die Zahl der Arbeitsplätze erreichte neue Höchstwerte. Immer weniger Menschen waren arbeitslos. Im Gegenteil: Wir konnten Hunderttausenden aus Polen und anderen europäischen Ländern einen Job anbieten. Mit den stark steigenden Steuereinnahmen und Milliarden-Einsparungen durch den Niedrig-Zins konnte Deutschland seinen Haushalt wieder sanieren und damit auch Rücklagen bilden für die nächste große Krise.

In dieser „Corona-Krise“ stecken wir mittendrin. Zahlreichen Unternehmen geht es schlecht. Arbeitsplätze gehen verloren und Konkurse häufen sich. Der Staat ist wieder zur Stelle und hilft betroffenen Bürgern und Firmen. Dennoch gibt es viele Gründe für die Hoffnung, dass wir auch diese Krise im nächsten Jahr überwinden werden und die z.Zt. erfolgreicheren Asiaten wieder einholen können.

Aber es gibt auch Gründe für die Befürchtung, dass wir den Anschluss verpassen, weil „Deutschland bei den Arbeitskosten nicht mehr wettbewerbsfähig mit vielen Ländern innerhalb und außerhalb Europas ist“ – so der Chef des Autozulieferers Elring-Klinger.

Man kann das gut am Beispiel Südkorea zeigen: Ein bitterarmes Land ohne Bodenschätze hat sich im Lauf der Jahrzehnte zu einem hochmodernen Technologie- und Industriestandort und Konkurrenten Deutschlands entwickelt. In Korea liegt die Jahresarbeitszeit inclusive Ferien und Feiertage fünfzig (!!!) Prozent über der deutschen und die Löhne liegen etwa fünfzig Prozent unter jenen der deutschen Kollegen. Wie kann Deutschland wettbewerbsfähig bleiben? Natürlich kann man hier die Löhne nicht kürzen. Aber wie wäre es mit einer Verlängerung der Arbeistzeiten um vier Stunden pro Woche? Wie wäre es mit einer Steuersenkung für die Unternehmen? Auch das trägt zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei!

Südkorea hat die Corona-Rezession schon überwunden und wächst wieder seit dem 3. Quartal 2020.

Deutschland und Europa müssen mit allen Regionen der Welt Freihandelsabkommen abschließen! Also mit Südamerika (Mercosur) und mit den 30 Ländern von Australien über Japan bis China, die kürzlich das größte Freihandelsabkommen der Welt abgeschlossen haben und mit Russland und irgendwann mit dem Nahen Osten und den nordafrikanischen Ländern. Auch mit den USA brauchen wir ein solches verbindliches und langfristiges Abkommen zu fairen Bedingungen! (Es ist völlig inakzeptabel, dass die USA wegen Nordstream2 mit Sanktionen drohen, damit sie ihr eigenes Öl und Gas besser an den Mann bringen).

Deutschlands Wirtschaft ist stark! Warum sonst würde der chinesische Hersteller Svolt eine Batteriezellfabrik mit 2000 Arbeitsplätzen im Saarland errichten und dort Milliarden investieren? Wir sollten im Interesse aller Bürger (und unserer Kinder) dafür sorgen, dass sie stark bleibt!

 

Historie

= Eine Woche nach der sogenannten Kristallnacht im November 1938 schickten 36 prominente amerikanische Schriftsteller ein zorniges Telegramm an Präsident Franklin D. Roosevelt:

„36 amerikanische Schriftsteller richten folgenden Appell an Sie. Wir dürfen nicht länger schweigen. Wir glauben, dass auch das amerikanische Volk und die amerikanische Regierung kein Recht mehr haben, noch länger zu schweigen, während die deutsche Regierung jeden ihrer schockierenden Triumphe auf internationaler Bühne damit feiert, dass sie die unmenschliche Unterdrückung der Menschen verschärft, deren einziges Verbrechen darin besteht, der Gnade dieser Regierung ausgeliefert zu sein.

Vor 35 Jahren erhob sich ein entsetztes Amerika, um gegen die Progrome von Kischinew im zaristischen Russland zu protestieren. Gott helfe uns, wenn wir gegenüber menschlichem Leid so gleichgültig geworden sind, dass wir jetzt nicht aufstehen, um gegen die Progrome in Nazideutschland zu protestieren. Wir glauben nicht, dass wir so gleichgültig geworden sind und wir dürfen nicht zulassen, dass die Welt das von uns denkt. Wir halten es für zutiefst unmoralisch, dass das amerikanische Volk weiter Wirtschaftsbeziehungen zu einer Regierung unterhält, die ihre ökonomischen Probleme erklärtermaßen durch Massenmord lösen will.

Wir fordern Sie auf, alle Handelsbeziehungen zu Nazideutschland abzubrechen und ein Embargo für alle Waren aus Nazideutschland zu verhängen.“

= Alexander Jakowlew war der engste Berater von Michail Gorbatschow und wurde „Kopf der Perestrojka“ und „Mister Glasnost“ genannt. Nach dem Ende der Sowjetunion leitete er die Kommission zur Rehabilitierung von Opfern politischer Verfolgungen: Diese Kommission hat viereinhalb Millionen fälschlich Verurteilte rehabilitiert.

Auf die Frage „Wie viele Menschen sind durch Stalins Terror ums Leben gekommen?“ antwortete Jakowlew:

„Das ist unmöglich zu beantworten. Wir finden immer noch Massengräber und wissen nicht, wer da liegt. Kürzlich hatte ich den Fall eines Parteisekretärs in der Ukraine. Der hat persönlich 3000 Leute erschossen. Das Politbüro hat 1937/38 Quoten zur Erschießung für Hunderttausende festgelegt. Während der Kollektivierung wurden fünf Millionen Bauernfamilien hinter den Ural deportiert – wie viele von ihnen sind umgekommen? Dann gibt es die Deportationen der Kaukasus-Völker. Wir wissen, dass während der Deportation etwa 40 Prozent umgekommen sind, vor allem Kinder. Genaue Zahlen kennen wir nicht. Ich glaube, dass es 20 bis 25 Millionen Opfer Stalins gibt.

Stalin hat nichts Neues ausgedacht, was Lenin nicht schon gemacht hatte. Lenin hat Kinder als Geiseln genommen, er hat Konzentrationslager gegründet, das Terrorsystem geschaffen. Lenin ist der Ideologe und Taktiker des internationalen Terrorismus. Stalin ist sein eifriger Schüler, er hat den Terror dann allerdings in viel größerem Ausmaß realisiert.“

= Gerd Lüdemann gehört international zu den produktivsten und kreativsten Forschern auf dem Gebiet des Neuen Testaments. Sein Buch zeugt davon. Es geht um nicht weniger als die Vertrauenswürdigkeit des Neuen Testaments, der Basis des christlichen Glaubens. Nur sieben der 27 Schriften des Neuen Testaments sind echt, drei vielleicht. Bei den übrigen handelt es sich um späte, anonyme Schriften von kirchlichen Leitungspersonen, die um den Bestand ihrer jungen Institution fürchteten, wenn sie nciht bestimmte Dinge „zurechtrückten“. Da sie selbst nicht genügend Autorität besaßen, veröffentlichten sie ihre religionspolitischen Korrekturen im Namen bekannter Apostel.

Die größte Fälschung ist der so genannte zweite Brief an die Thessaloniker, angeblich von Paulus verfasst. Der echte Paulus glaubte fest daran, dass noch zu seinen Lebzeiten das Reich Gottes anbrechen und Jesus Christus wiederkommen werde. Das war für viele ein wichtiger Grund, sich zum Christentum zu bekehren.

In dieser Lage griffen die Kirchenpolitiker zur Feder und interpretierten die Aussagen des Paulus um. Sie veränderten dessen Bild von der unmittelbar bevorstehenden Erlösung, indem sie seine Naherwartung auf Christi Wiederkunft zu einer zeitlich unbestimmten Erwartung in eine fernere Zukunft verschoben.

Die Verheißung der Erlösung stand unmittelbar bevor; man musste sich nur rechtzeitig zum richtigen Glauben bekennen. Doch Paulus starb, ohne dass irgendetwas passierte. Die vormals dynamische Glaubensbewegung verlor an Schwung.

 

Sieg gegen die Pocken

Die Welt ist seit 1980 pockenfrei. Die Viren werden nur noch in einigen Labors unter Verschluss gehalten.

Luther sah die eitrigen Pocken-Pusteln als die sechste der biblischen Plagen an. Im Deutschland des 18. Jahrhunderts brachte das Virus einen großen Teil der Bevölkerung um.

Die Varilation, eine Immunisierung durch das Schnupfen von zerriebenem Pockenschorf, wurde nachweislich im 11. Jahrhundert in Asien durchgeführt. In Europa blieb es hauptsächlich beim Beten um den göttlichen Beistand. Die Pocken wüteten im 18. Jahrhundert schlimmer als die Pest. Im Jahr 1796 entdeckte der Engländer Edward Jenner, dass man nach einer Infektion mit Kuhpocken gegen die echten Pocken geschützt war. Nach und nach zwangen die europäischen Länder ihre Bürger, sich auf diese Weise zu schützen. Weltweit rottete die Weltgesundheitsorganisation das Virus erst aus, nachdem ein Impfstoff gefunden wurde, der den tropischen Temperaturen standhielt.

 
 

Ermächtigungsgesetz

Die AfD hat im Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz heftig kritisiert und mit dem im März 1933 verabschiedeten Ermächtigungsgesetz des Reichstags verglichen.

Die neue Reichsregierung unter Adolf Hitler schaffte es mit diesem Gesetz, den Reichstag auszuschalten und eine Diktatur zu errichten: Jetzt hatte die Regierung das Recht, o h n e Mitwirkung des Parlaments und des Reichspräsidenten Gesetze zu beschließen; die Regierung konnte sogar die Reichsverfassung ändern. Faktisch wurden damit die Grundrechte außer Kraft gesetzt und die Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft nahm ihren Lauf.

Nur die SPD-Fraktion stimmte gegen das Ermächtigungsgesetz und wurde noch im Sitzungssaal von SA-Männern bedroht. Der SPD-Vorsitzende Otto Wels und 24 weitere SPD-Abgeordnete bezahlten ihr Nein während der NS-Regierungszeit mit dem Leben.

Das Ermächtigungsgesetz wurde mit 444 Stimmen von NSDAP, DNVP, Zentrum, Bayerische Volkspartei (BVP) und der liberalen Deutschen Staatspartei angenommen.

 

Lachen ist gesund

= Der kleine Sohn schaut sich den neuen Pelzmantel seiner Mutter an und meint: „Muss das arme Vieh dafür gelitten haben…..!“ – Darauf die Mutter bitterböse: „Wie sprichst du eigentlich über deinen Vater?!“

= Am Frühstückstisch will der kleine Sohn wissen: „Mama, Mama, warum hat unser Vater eine Glatze?“ – „Weil der so klug ist.“ – „Und warum hast du so viele Haare?“ – „Hör auf zu reden und iss weiter.“

= Warum freut sich die Blondine, wenn sie ein Puzzle nach sechs Monaten fertig hat? – Weil auf der Packung „2 bis 4 Jahre“ steht.

= Warum können Blondinen keine Brezeln essen? – Weil sie den Knoten nicht aufbekommen.

= Ein Mann sitzt in einem rappelvollen Flugzeug. Nur der Platz neben ihm ist noch frei. Da kommt durch den Gang eine bildhübsche Frau und setzt sich neben ihn. Der Mann denkt „Jetzt oder Nie“ und spricht sie an. „Entschuldigung, warum fliegen Sie nach Berlin?“ Darauf antwortet die hübsche Unbekannte: „Ich bin Sexualwissenschaftlerin und fliege zum Sex-Kongress! Ich werde dort einen Vortrag halten und mit einigen Vorurteilen aufräumen. Viele Leute glauben z.B., die Schweden seien besonders prächtig ausgestattet, dabei sind es eher die amerikanischen Ureinwohner, bei denen dies der Fall ist. Und viele glauben, Franzosen seien die besten Liebhaber. Dabei bereiten die Griechen ihren Frauen den meisten Spaß im Bett …… Aber wie unhöflich von mir – ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Sabine – und Sie?“ – Der Mann streckt die Hand aus: „Winnetou Papadopoulos!“

= Samstag Abend nach der Ziehung der Lottozahlen springt Else plötzlich auf, jubelt und ruft: „Liebling, pack deine Sachen, ich habe gewonnen!“ Darauf der Mann: „Super! Geht´s in den Süden oder in die Berge?“ – Else: „Ist mir egal. Hauptsache du verschwindest so schnell wie möglich.“

= Die Jungvermählten sitzen nach der Hochzeitsnacht beim Frühstück, als die junge Ehefrau plötzlich anfängt zu weinen. – „Aber Schatzilein“, versucht ihr Mann, sie zu beruhigen, „warum weinst du denn? Hat dir unsere erste gemeinsame Nacht nicht gefallen?“ – Da schluchzt sie: „Das schon. Aber was, wenn ich jetzt vier Kinder auf einmal kriege!“

= Der Ostfriese, der nicht bis drei zählen kann, wird von drei Leuten besucht. „Na ihr zwei, habt ihr einen mitgebracht!“