Kurz und interessant

= Gute Nachrichten:

  • Deutlich mehr Netto vom Brutto: Gut- und Normalverdiener profitieren 2021 von den Steuerentlastungen. Höheres Kindergeld und Soliabbau.
  • Das Minus bei den Steuereinnahmen ist geringer als erwartet. Im August ergab sich ein Minus von 2,3 Prozent zum Vorjahr und von Januar bis August 2020 beträgt das Minus 7,3 Prozent; erwartet war ein Minus von 9,9 Prozent.
  • Die deutschen Universitäten ziehen immer mehr Spitzenforscher aus aller Welt an; durch die Corona-Krise wird sich dieser Trend verstärken, zumal die USA Studenten und Forscher nach Hause schicken.
  • Zur Finanzkrise 2009 hatte Deutschland 3,4 Millionen Arbeitslose; im Jahr 2017 waren es 2,5 Millionen und jetzt zur Corona-Krise sind es „nur“ 2,8 Millionen – also viel weniger als befürchtet.
  • Im Erdgasstreit zwischen der Türkei und Griechenland ist Entspannung angesagt. Ankara hat ein Forschungsschiff abgezogen und eine Hotline mit Athen eingerichtet.
  • Beim Friedensprozess in Lybien gibt es Fortschritte. Der Waffenstillstand wird jetzt eingehalten. Konferenz unter Leitung der UN.
  • Die deutsche Industrie hat fast so viele Aufträge wie vor der Corona-Krise. Auch der Welthandel kommt besser voran als gedacht.

= Diser Schuss geht nach hinten los! Das von den Gutmenschen geplante Lieferkettengesetz soll deutsche Unternehmen verpflichten, soziale Standards in jenen Fabriken zu erzwingen, von denen sie Produkte beziehen. Beispiel Bekleidung aus Indien, die auch mit Kinderarbeit hergestellt wird. Ein indischer Bauer oder Arbeiter, der acht Kinder hat, aus seiner Arbeit aber nur zwei Kinder ernähren kann, steht dann vor einem großen Problem. Wenn keine Kinder mehr beschäftigt werden, muss der Produzent die Löhne und damit die Preise anheben; das kann dazu führen, dass er keine Aufträge mehr erhält und seine Fabrik schließt.

= Der AfD-Vorsitzende Gauland lässt die Öffentlichkeit wissen, dass die Äußerungen des ehemaligen Fraktionssprechers Lüth „in keiner Weise mit den Zielen und der Politik der AfD“ vereinbar sind. Wenn das so ist, muss Gauland auch Herrn Höcke aus der Partei schmeißen, denn der spricht darüber, dass wir „auch leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich fortschreitender Afrikanisierung zu widersetzen.“ Höcke spricht auch von „der wohltemperierten Grausamkeit, um die man nicht herumkommen wird, wenn das groß angelegte Remigrationsprojekt der AfD Wirklichkeit werden sollte.“

„Vergasen“ und „Erschießen“ (Lüth) sind die konkrete Umsetzung des von Höcke propagierten Vernichtungsprogramms für alle Menschen, die der AfD nicht in die völkisch-nationalistische Weltanschauung passen. Nach der „Umsetzung“ darf niemand sagen, er habe nichts gewusst.

= Die leitenden Angestellten des „Qualitäts“ – Fernsehsenders ZDF erhalten bis zu 20.000,- Euro Rente – finanziert von den Zwangsgebühren.

= Der Strombedarf der chemischen Industrie wird bei vollständiger Dekarbonisierung um mehr als 1000 Prozent wachsen.

= Rudolf Kirsten – Herbstgeschichte:

„Ach, nun bin ich zu gar nichts mehr nütze!“, klagte ein Blatt, als es im Herbst zur Erde fiel. Da kam ein Käferchen vorbei und schnappte sich das Blatt, um darunter seinen Winterschlaf zu halten. Und beim Einschlummern dachte es: „Ein schöneres Dach könnte ich mir nicht wünschen.“

 

Ohne Moos nix los !!

B a n k a u t o m a t. Eine deutsche Großbank hat einen „Drive In“ – Bankautomat in Betrieb genommen. Damit sind alle Kunden in der Lage, Bargeld abzuheben, ohne ihr Auto verlassen zu müssen.

Für unsere männlichen Kunden:

  1. Fahren Sie an den Bankomat heran. 2. Öffnen Sie Ihre Fensterscheibe. 3. Führen Sie Ihre Karte ein und geben ie Ihre PIN-Nummer ein. 4. Geben Sie den gewünschten Betrag ein und entnehmen Sie das Geld. 5. Entnehmen Sie Ihre Karte. 6. Schließen Sie Ihr Fenster und fahren Sie weiter.

Für unsere weiblichen Kunden:

  1. Fahren Sie an den Bankomat heran. 2. Starten Sie den abgewürgten Motor. 3. Fahren Sie rückwärts, bis der Bankomat wieder in Höhe Ihres Seitenfensters ist. 4. Öffnen Sie die Fensterscheibe. 5. Öffnen Sie die richtige Fensterscheibe. 6. Leeren Sie Ihre Handtasche auf den Beifahrersitz und suchen Sie Ihre Karte. 7. Falls Sie Ihren Eyeliner entdecken, checken Sie Ihr Make-Up jetzt nicht. 8. Versuchen Sie, Ihre Karte in den Bankautomaten einzuführen. 9. Öffnen Sie die Autotür, um den Bankomaten besser erreichen zu können. 10. Führen Sie die Karte in den vorgesehenen Schlitz ein. 11. Entnehmen Sie die Karte und führen Sie sie in richtiger Richtung nochmals ein. 12. Nehmen Sie Ihre Handtasche und suchen Sie Ihren Terminplaner. Der PIN steht auf der ersten Innenseite unter dem Vermerk „PIN (geheim!!!!!)“ 13. Geben Sie die PIN ein. 14. Geben Sie den gewünschten Betrag ein. 15. Überprüfen Sie währenddessen Ihr Make-Up im Rückspiegel. 16. Entnehmen Sie Ihr Bargeld. 17. Öffnen Sie die Fahrertür und heben Sie das heruntergefallene Geld auf. 18. Ignorieren Sie die hupenden Autos hinter Ihnen. 19. Starten Sie den Motor. 20. Starten Sie den abgewürgten Motor erneut. 21. Fahren Sie rückwärts zum Bankomaten und entnehmen Sie Ihre Karte. 22. Stecken Sie Ihre Karte in die dafür vorgesehene Hülle. 23. Betätigen Sie nicht den Anlasser bei bereits laufendem Motor. 24. Fahren Sie los. 25. Lösen Sie nach zwei bis drei Kilometern die Handbremse.
 

Ethischer Realismus statt universalistischer Moralismus !

Dieser Artikel von Heinz Theisen (Professor der Katholischen Hochschule Köln) erschien vor ein paar Jahren in der FAZ und hat an seiner Aktuallität nichts eingebüßt:

Die Interventionen und Demokratisierungsbemühungen des Westens haben in der islamischen Welt von Afghanistan über den Irak bis Lybien niederschmetternde Ergebnisse hervorgebracht. In den palästinensischen Autonomiegebieten führten die vom Westen erzwungenen freien Wahlen zur Merhrheit der islamischen Hamas, zu Bürgerkrieg und Spaltung der Autonomiegebiete. Im Irak wurden die Konfessionskämpfe zwischen Schiiten und Sunniten freigesetzt, die sich heute im gesamten Mittleren Osten zu einer erbitterten Konfrontation zwischen den jeweiligen Vormächten Iran und Saudi-Arabien zuspitzen.

Fremde Kulturen sind uns deshalb fremd, weil wir sie nicht verstehen. Solange der Westen diese wesenhafte Fremdheit nicht akzeptiert, schadet er seiner Position in der neuen multipolaren Weltordnung, die weder den ideellen noch den strukturellen Universalismus des Westens zu akzeptieren bereit ist. So versteht Russland die geplante Aufnahme Georgiens und der Ukraine in die Nato als Eingriff in die eigene Interessensphäre. Wer Russland oder auch China keine Machtspähre zubilligt, erhebt damit Anspruch auf eine universelle, westliche Einflussspähre.

Für eine Realpolitik der Kulturen ist sowohl die Abkehr vom politischen Universalismus des Westens als auch vom religiösen Universalismus des Islam erforderlich. Statt um Einmischung geht es um Distanz, statt um Interkulturalismus um eine Beschränkung auf Handel und auf technologischen Wandel.

Der universalistische Moralismus des Wesens muss durch einen ethischen Realismus ersetzt werden. Dieser umfasst Verhaltensregeln wie Vorsicht, Demut gegenüber Unabänderlichkeiten, Studium der Kulturen, Verantwortung gegenüber den Folgen und Akzeptanz der Werteordnungen fremder Kulturen. Der Westen kann sich nur behaupten, wenn er nach innen unterscheiden lernt, was zu tolerieren ist, und nach außen, was zu ändern und was nicht zu ändern ist. Er muss unterscheiden, was verallgemeinerbar ist und was partikular beleiben soll.

 

Nadeschda Mandelstam: Das Jahrhundert der Wölfe

Dieses Buch muss man gelesen haben !! Es ist eines der erschütternsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Nadeschda Mandelstam erzählt ihr Leben und das ihres Mannes, der zu den größten Dichtern Russlands gehört und der in Stalins Gulag verschwand.

Auch dieses Buch sollte – wie z.B. Primo Levis „Ist das ein Mensch“ – zur Pflichtlektüre für alle Schüler gehören und damit die politische Bildung voranbringen.

Wer solche Bücher gelesen hat, wird unserer parlamentarischen Demokratie großen Respekt entgegenbringen und sie schützen wie das eigene Kind.

„Demokratie ist die Staatsform, die auf Mitbestimmung durch die Bürger setzt und darum hohe Legitimität geniesst. Mehrheitsentscheide sind per se freilich weder böse noch gut, weder richtig noch falsch. Die Vermutung einer moralischen oder vernünftigen Legitimation ist nur unter idealen Voraussetzungen denkbar: die Freiheitsrechte des einzelnen werden in hohem Maße respektiert; der einzelne seinerseits versteht sich als Verantwortungsträger fürs Ganze (für das Gemeinwesen – aber auch für den Nächsten); Anstand, Respekt und Augenmass bestimmen die politische Auseinandersetzung: Wo dieses Fundament erodiert, wandelt sich auch die Demokratie von einem Mittel zur Beschränkung der Macht zu einem blossen Herrschaftsinstrument der einen üner die anderen.“ (Hans-Dieter Vontobel)

 
 
 
 
 
 

Kluge Worte

= „Wollen wir Probleme lösen, brauchen wir einen Bewusstseinswandel in uns, nämlich die Verlagerung der Aufmerksamkeit vom Kopf zum Herzen.“ (Deepak Chopra)

= „An meine Frau: Frau, lass uns leben, wie wir gelebt, und beibehalten die Namen, die wir uns gaben in der ersten Nacht! Kein Tag soll werden, der uns ändern mag: Dir bin ich Jüngling, du mein Mädchen. Wär ich noch älter gar als Nestor, du noch betagter als Sybille, das hohe Alter ignorieren wir, der Wert der Jahre zählt, nicht ihre Zahl.“ Ausonius ca. 350 n.Chr.

= „Wenn man zwei oder drei Menschen hat, aber was sage ich denn, wenn man nur einen einzigen Menschen hat, dem gegenüber man schwach, armselig und zerknirscht sein darf und der einem dafür nicht weh tut, dann ist man reich.“ (Fundstück)

= „Was will ich? fragt der Verstand. Worauf kommt es an? fragt die Urteilskraft. Was kommt heraus? fragt die Vernunft. (Immanuel Kant)

= „Der Charakter sitzt nicht im Verstande, sondern im Herzen.“ (Friedrich Heinrich Jacobi)

= „Sich selbst zu lieben, ist der Anfang einer lebenslangen Leidenschaft.“ (Oscar Wilde)

= „Tadeln ist leicht: deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben ist schwer: darum tun es so wenige.“ (Ludwig Feuerbach)

= „Wer wirklich Autorität hat, wird sich nicht scheuen, Fehler zuzugeben.“ (Bertrand Russell)

= „Gibt es jemand, der so weise ist, dass er aus den Erfahrungen anderer lernt?“ (Voltaire)

= „Wenn ein Arzt hinter dem Sarg eines Patienten geht, folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.“ (Voltaire)

 

„Jesus kann kein Jude gewesen sein“ – Wie sich die evangelische Kirche im „Dritten Reich“ den Nationalsozialisten angedient hat. (Aus der NZZ)

Bei den Nazis sollten neuheidnische Rituale an die Stelle des Christentums treten. Hitler wollte die Kirchen „abfaulen lassen wie ein brandiges Glied“. Die evangelische Kirche reagierte mit Entschlossenheit: Am 6. Mai 1939 wurde im thüringischen Eisenach das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchlische Leben“ gegründet. Das Institut wurde getragen von elf deutschen evangelischen Landeskirchen, die sich zur Finanzierung des Instituts zusammentaten – ohne Zwang durch den NS-Staat.

Das Institut hatte das Ziel, alles, was irgendwie jüdisch war, zu beseitigen, um die Kirchen und das Christentum dem Nationalsozialismus anzugleichen. Aus dem Neuen Testament wurden jüdische Begriffe entfernt, das Alte Testament fiel so gut wie ganz weg. Jesus sollte nicht als Jude erscheinen, sondern als scharfer Gegner des Judentums.

Dass Luther judenfeindlich gewesen war, wurde im 19. Jahrhundert wieder entdeckt, und es war den deutschen Christen der 1930er Jahre hochwillkommen. In seiner Spätschrift „Von den Juden und ihren Lügen“ (1543) hatte Luther in grobianischer Brutalität die Vertreibung der Juden gefordert und die Zerstörung ihrer Häuser, ihrer Schulen und Sysnagogen empfohlen. Damit erschien er als eine Art Vorläufer Hitlers. Der Theologe Walter Grundmann sah in der „Entjudung der Volksgemeinschaft“ ein „Vermächtnis“ Luthers erfüllt. Für Grundmann ergab sich „mit Notwendigkeit, dass Jesus aller Wahrscheinlichkeit nach aufgrund seiner seelischen Artung kein Jude gewesen sein kann und es auch blutmäßig nicht war.“ Grundmann schuf eine „entjudete Bibel“, die Jesus zum überzeugten Kämpfer gegen das Judentum machte.

Die Arbeit des Entjudungsinstituts war ein Beitrag des Protestantismus zur Vernichtung der europäischen Juden.

Nach 1945 rechtfertigten die evangelischen Akteure ihr Entjudungsinstitut als Verteidigung des Christentums gegenüber dem Nationalsozialismus.

Walter Grundmann prägte in den Jahren der DDR als Leiter des Eisenacher Predigerseminars Generationen von Pfarrern und er war einer der meistgelesenen Neutestamentler der DDR; er betonte weiterhin einen tiefen Gegensatz zwischen Judentum und Christentum; seine Kommentare wurden auch in der Bundesrepublik zur Ausbildung evangelischer Pfarrer verwendet.

Nach dem Fall der Mauer wurde bekannt, dass Grundmann 15 Jahre lang für die Stasi der DDR tätig war.

Die Ausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche Entjudungsinstitut 1939 – 1945“ ist bis Ende Dezember 2020 im Lutherhaus Eisenach zu sehen.

 

Wissenschaftlicher Schrott

In der Psycho-Branche wird mit Gutachten – z.B. vor Gerichten – und mit der Behandlung von Patienten viel Geld gemacht. Manchmal tummeln sich diese „Wissenschaftler“ auch in der Wirtschaft oder sogar im Fußball. Man könnte über die Arbeitsergebnisse dieser Psychos hinwegsehen, wenn nicht viele Menschen darunter leiden müssten. Einige Beispiele:

  • Ein Psychiatrie-Professor und Direktor einer psychiatrischen Uniklinik erklärt einen Kunsthändler in einem Gerichtsverfahren für verrückt – ohne Untersuchung!! Der Professor: „Ich sehe, dass Sie geisteskrank sind“.
  • Der Psychiater und Gerichtsgutachter Mario Etzensberger kritisiert die Therapiegläubigkeit in Gesellschaft und Strafjustiz und steht manchen Seelenärzten skeptisch gegenüber: „Es gibt Psychiater, die die von ihnen verwendeten Ausdrücke selbst kaum erklären können.“
  • Bevor Armin Schreiner die siebenjährige Natalie Astner ermordete, war er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und schon nach drei Jahren vorzeitig entlassen worden, weil Gutachter analysiert hatten, dass er keine Gefahr mehr darstelle.
  • Waltraud Storck musste Jahre in geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie verbringen und hohe Dosen Psychopharmaka nehmen – alles aufgrund falscher Diagnosen von Psychiatern.
  • Psychiater Christian Dogs: „Die Deutschen sind weniger krank, als die Therapeuten es ihnen einreden wollen. Das ist ihr Geschäftsmodell. Sie leben hervorrgaend davon, andere krank zu reden. Jeder, der sich schlecht fühlt, ist heute krank. Wer traurig ist, hat eine Depression. Wer schüchtern ist, hat eine soziale Phobie. Wer Angst hat, bekommt eine generalisierte Angststörung attestiert. Für jedes Gefühl haben wir einen passenden Titel.“
  • 43 Jahre verbrachte ein Straftäter im Gefängnis, weil Gutachter ihn für gefährlich hielten. Dann stellte sich heraus, dass sie nur voneinander abgeschrieben haben.
  • Unter amerikanischen Psychiatern kursiert der Witz, die Wahrscheinlichkeit, manisch-depressiv zu erkranken, steige mit der Wohnortnähe zu Boston, weil dort die Koryphäe für bipolare Störungen bei Kindern sitzt. Die entsprechenden Diagnosen haben sich innerhalb von fünf Jahren vervierzigfacht.
  • Ein junger Mann ersticht seine Oma und überfährt zwei Polizisten. Vor Gericht kommt danach heraus: Er ist ein Psychopath. Eine Fehldiagnose im Vorfeld hat die Tragödie erst möglich gemacht.
  • Süddeutsche Zeitung: „Rechts und links in der Sackgasse. Ist eine Vorliebe für Fachwerk und Satteldach ein Hinweis auf faschistoide Tendenzen? Über eine verstörend hysterische Architekturdebatte.“
  • Und was jetzt kommt, ist nicht erfunden! Eine Paar-Therapeutin sagt zu ihrer Patientin: „Wenn Ihr Mann in den Puff geht, betonen Sie Ihre weibliche Seite!“
 

Die Welt ist (auch) ein böses Dorf !

Bis 1947 galt in den USA das ungeschriebene Gesetz, dass es Spielern afroamerikanischer Herkunft verboten war, für Mannschaften der Major Leagues zu spielen. Jackie Robinson war damals einer der erfolgreichsten Baseballspieler und wurde u.a. in die Baseball Hall of Fame aufgenommen. Nach seiner Karriere ging er in die Politik und widmete sich dem Kampf gegen die Rassentrennung. 1958 schrieb er einen Brief an Präsident Eisenhower, der die Afroamerikaner beim Kampf um ihre Bürgerrechte zu Geduld aufgefordert hatte:

„Mein lieber Mr. President, gestern beim Gipfeltreffen der Negerführer saß ich im Publikum, als Sie erklärten, wir müssten Geduld haben. Als ich hörte, was Sie sagten, wäre ich am liebsten aufgestanden und hätte gerufen: „O nein! Nicht schon wieder.

Ich darf Sie mit allem Respekt daran erinnern, Sir, dass wir das geduldigste aller Völker waren. Als Sie sagten, wir sollten un selbst respektieren, fragte ich mich, wie wir uns selbst respektieren und gleichzeitig weiter geduldig die Behandlung ertragen können, die man uns durch die Jahre zukommen ließ.

Siebzehn Millionen Neger können Ihrer Aufforderung nicht folgen und warten, bis sich der Menschen Herzen erweicht. Wir wollen hier und heute die Rechte genießen, von denen wir meinen, dass sie uns als Amerikaner zustehen. Und dies werden wir nicht erreichen, wenn wir die Ziele nicht aggressiv verfolgen, die alle anderen Amerikaner vor 150 Jahren erreicht haben.

Als oberstem politischen Führer unserer Nation unterstelle ich Ihnen bei allem Respekt, dass Sie unbeabsichtigt den Freiheitsdrang der Neger ersticken, indem Sie unablässig Geduld einfordern und dadurch Rassentrennungsbefürwortern wie Gouverneur Faubus Hoffnung machen, die uns selbst derjenigen Freiheiten berauben wollen, in deren Genuss wir bereits kommen. Ihre eigenen Erfahrungen mit Gouverneur Faubus sind Beweis genug, dass unsere Geduld und nicht die allmähliche Integration das Ziel ist, dass die Rassentrennungsbefürworter anstreben.

Aus meiner Sicht würde eine unmissverständliche Erklärung, gefolgt von entsprechenden Taten wie im vergangenen Herbst, als Sie bereits demonstriert haben, dass Sie es falls nötig mit Gouverneur Faubus aufnehmen können, deutlich machen, dass Amerika – in naher Zukunft – entschlossen ist, den Negern die Freiheiten zu gewähren, auf die sie laut Verfassung Anrecht haben.

Hochachtungsvoll Jackie Robinson

 
 

Notizen zu Europa

= Die Zeitung „de Volkskrant“ aus Amsterdam schreibt: „Sie will ein grüneres und sozialeres Europa und mehr geopolitische Einigkeit. Die Rede zur Lage der Union, die die EU-Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen hielt, war eine der besten Brüsseler Thronreden, seit die EU 2010 mit dieser Tradition begann. Von der Leyens Bericht hatte eine deutliche Botschaft: Europa, nutze die Chance, die sich in der Corona-Krise ergibt, bevor es zu spät ist.“

Zum gleichen Thema schreibt „Sme“ (Bratislava): „Die Rede von der Leyens hat all jene erfreut, die sagen, die Pandemie hat uns empfindsamer für Verletzlichkeiten gemacht und uns damit besser auf die Lösung der Klimakrise vorbereitet. Erfreut sind auch jene, die eine Bestätigung dafür erhoffen, dass die EU eine Wertegemeinschaft auch nach außen darstellt. Dass wir also nicht nur zuschauen sollen, wenn Lukaschenka Wahlen fälscht, in Russland die Opposition krepiert und in China die Uiguren eingesperrt werden.“

(In deutschen Medien hat man solch positiv/konstruktive Kommentare vergeblich gesucht)

= „Le Figaro (Paris): „Das Europa, mit dem der chinesische Präsident verhandelt, ist sich nicht nur der expansionistischen Absichten des kommunistischen Giganten bewusst. Europa beginnt auch, das Ausmaß seiner eigenen Kraft zu erkennen. Der Zugang zu seinem Binnenmarkt rechtfertigt die Forderung nach Gegenseitigkeit. Man sieht auf einmal, dass der alte Kontinent seine Bedingungen stellt: fairer Wettbewerb, Respekt des internationalen Rechts, Stopp der Technikspionage und der Desinformtion. Die 27 Staaten sind einmal im Ganzen einig !!!“

= Olivér Várhelyi, der aus Ungarn kommende Erweiterungskommissar der EU über die Beitrittsperspektive für die Balkanstaaten: „Länder, die der EU beitreten wollen, benötigen stabile Institutionen, müssen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten gewährleisten. Der Beitrittsprozess basiert auf strengen aber fairen Bedingungen, Grundlagen wie die Rechtsstaatlichkeit stehen im Zentrum. Wir helfen den Kandidaten, die Bedingungen einschließlich der demokratischen Kriterien zu erfüllen. Gleichzeitig helfen wir ihnen bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Zum Beispiel wollen wir alle Hauptstädte des westlichen Balkans mit Autobahnen und Eisenbahntrassen verbinden.“

= Albaniens Ministerpräsident Edi Rama: „Ohne Europa gibt es keine Träume auf dem Balkan.“ Albanien ist offiziell EU-Beitrittskandidat.

= Björn Ulvaeus in der S.Z.: „Warum hat Europa ein so geringes Selbstwertgefühl? Wenn es sich wegen seiner gewalttätigen Kapitel der Vergangenheit schlecht fühlt, was ja richtig ist, könnte es etwas wieder gutmachen, indem es das Zepter ergreift, das derzeit nutzlos am Boden liegt, und zum neuen Anführer der liberalen Demokratien werden. Während es der imaginären Gemeinschaft Nordamerikas gelang, Patriotismus und Stolz auf ihre Einzigartigkeit zu wecken, kam Europa dem nicht einmal nahe. Dabei ist doch der Reichtum seiner Geschichte und Kultur beispiellos.

Ich habe gerade Robert Harris´wunderbare Trilogie über den römischen Staatsmann und Redner Cicero gelesen und fühlte mich ihm so verbunden. Ein europäischer Landsmann. Auf dieselbe Art fühle ich mich mit Beethoven, Voltaire, Hume, Piaf, McCartney, da Vinci, Lagerlöf, Curie, Einstein, Kafka und vielen, vielen anderen verbunden.

Stellen Sie sich vor, man könnte kreative Menschen aller Art in Europa dazu bringen, ein europäisches „Wir“ zu gestalten. Nicht als Gegensatz zu den „Anderen“, kein arrogantes oder chauvinistisches „Wir“, sondern eines, das offen und vor allem inspirierend sein könnte in diesen dunklen Zeiten.“

= „Die EU ist wie der Kölner Dom: Er muss von jeder Generation weiter gebaut werden.“ (Alexander Graf Lambsdorff)