Noch sieben mal schlafen…..

dann geht es wieder los !! Wir Fußball-Fans haben ein hartes Leben. Schon in normalen Zeiten müssen wir in der Winter- und in der Sommerpause viele Wochen lang auf unseren geliebten Fußball verzichten. Das ist immer sehr hart, bringt uns an den Rand des Burn-Outs und in die Gefahr, mehr als ein paar Gläser Rotwein zu trinken, bevor wir vor dem Fernseher mit Rosamunde-Pilcher-Filmen einschlafen. (Sollte ich mal DFB-Präsident werden, werde ich die diversen Ligen zeitlich so planen, dass es nicht eine einzige Pause gibt – außer an Heilig-Abend.)

Erschwerend kommt hinzu, dass jetzt wieder all die Journalisten aus den Löchern kriechen, die den Fußball verachten und sich intellektuell profilieren wollen. An der Spitze dieser Bewegung steht die Süddeutsche Zeitung, die folgendes absondert:

  • „Es hat daher fast schon metaphorischen Charakter, dass Berlins bester Torwächter, Rafael Gikiewicz, nun sein Glück beim FC Augsburg versucht.“
  • „ES ist gut möglich, dass Ozan Kabak sich seit dem Weggang von Galatasaray Istanbul in einem Déja-vu gefangen fühlt.“
  • „Gjasula war mit seiner Spielweise eine Reminiszenz an vergangene Hochzeiten der Raubeine.“

Ein gewisser Herr Martenstein schreibt in der Frauenversteher-Zeitung ZEIT: „Der Kollege Sportredakteur hat sich auch vom Fußball abgewandt. Es gibt wenige Überraschungen, die Favoriten scheitern zu selten. Wer will das sehen?“ Wir wollen das sehen !! Wir sind ungefähr 25 Millionen in Deutschland und etwa zwei Milliarden auf der Welt !!

Die 11Freunde-Redaktion beschreibt das so: „Es gibt viele Dinge, die wir als Fußball-Fans tun, die bei flüchtiger Betrachtung grober Unfug sind. Auswärtsfahrten am Montagabend. Bei einem Freundschaftsspiel mit überschnappender Stimme die Anhänger des gastgebenden Kreisligisten beschimpfen. Fünf Monate mit einem roten Nummernschild herumfahren, bis endlich das Wunschkennzeichen mit dem Kürzel des eigenen Vereins verfügbar ist. Im Kölner Dom eine Kerze für den Lieblingsclub anzünden. Einen Zehner auf den Klassenerhalt des HSV setzen. An einem Dienstag heiraten, weil da garantiert kein Pflichtspiel der eigenen Mannschaft dazwischen kommt. Und eben einen Club am Leben halten, der vor Jahren sein letztes Spiel bestritten hat. Man kann eben nicht anders.“

Der DFB-Präsident Fritz Keller in der FAZ a.S.: „Wenn man über wahre Liebe redet, dann können wir sagen, dass sich wahre Liebe nicht im Erfolg zeigt, sondern dann, wenn es einem nicht so gut geht. Wir haben nach dem Abstieg so viele Dauerkarten verkauft wie noch nie. Die Menschen in Freiburg sind diesen Abstieg mitgegangen.“

Wahre Liebe könnte man auch mit „Solidarität“ übersetzen. Der Kern von Solidarität ist das Gegenteil von Egoismus: Wenn es meinem Freund schlecht geht, d a n n braucht er mich und genau so ist es mit meinem Fußball-Verein ! Wenn meine Mannschaft verliert, dann muss sie noch mehr angefeuert und nicht ausgepfiffen werden. Wenn mein Verein absteigt, dann bin ich gefragt ! (Ich werde nie ein Auswärtsspiel in Stuttgart vergessen, bei dem ein Fan-Mob von etwa 3000 Leuten Sprüche skandierte wie „Wenn Ihr absteigt schlagen wir euch tot.“)

Ohne Fußball wäre die Welt trauriger und asozialer: Brasilien ist besonders stark vom Corona-Virus betroffen. Das hat etwa 100.000 Fußball-Fans aus völlig unterschiedlichen und manchmal zerstrittenen Fan-Organisationen zusammengebracht. Wunderbar !! Mit vielen kleinen und großen Spenden wurden hunderttausende Hilfspakete geschnürt, die dann von den Fans an Bedürftige verteilt wurden.