Helmut Schmidt: „Wir Europäer können im globalisierten Weltgefüge nur gemeinsam bestehen, nur gemeinsam werden wir unsere Werte von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit behaupten. Die europäische Integration ist im ureigenen deutschen Interesse, sie ist im Interesse aller europäischen Völker. Deshalb müssen wir für Europa kämpfen. Mit Herz, Verstand und mit dem notwendigen R e s p e k t voreinander.“
Richard v. Weizsäcker: „Wir müssen lernen, europäisch zu denken und zu handeln. Europa ist vollkommen u n v e r m e i d l i c h . Wir werden in Zukunft noch weniger ohne Europa auskommen, als wir das in der Vergangenheit getan haben.“
Antonio Tajani: „Europa ist eine Erfolgsgeschichte: Es ist ein Traum von Fortschritt, Wohlstand, Freiheit und Frieden, der Wirklichkeit geworden ist. Ich glaube nicht, dass wir Europäer das Träumen verlernt haben. Wir müssen in den Menschen wieder die Begeisterung für Europa entfachen und das Gefühl wecken, Teil dieses großen Projektes zu sein. Es gibt kein besseres Erbe, das wir den künftigen Generationen hinterlassen können.“
Imre Kértesz: „Eine Zivilisation, die ihre Werte nicht deutlich erklärt oder ihre erklärten Werte im Stich lässt, geht den Weg des Verfalls, der Altersschwäche. Dann werden bald andere diese Werte verkünden und in den Mündern dieser anderen werden sie nicht mehr Werte sein, sondern Vorwände zu uneingeschränkter Macht und uneingeschränkter Zerstörung. Wir sind uns selbst überlassen, weder himmlische noch irdische Wegweiser leiten uns; wir müssen uns unsere Werte selbst schaffen, Tag für Tag, durch jenes ausdauernde, obzwar unsichtbare Werken, das solche Werte schließlich ans Tageslicht bringt und zu einer neuen europäischen Kultur zu weihen vermag. Denke ich an das künftige Europa, stelle ich mir ein starkes, selbstsicheres Europa vor, eines, das immer zu verhandeln bereit, doch nie opportunistisch ist.“
„Die beste Begründung für die Existenz der Europäischen Union besteht neben der Sicherung des Friedens in Europa darin, das sie als Versicherungsmechanismus für Mitglieder fungiert, die sich mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert sehen, ob als Folge der Finanzkrise oder der Flüchtlingskrise.“ (Fundstück)
Lars Meinhardt: „Zu Europa hat kleinmütige Krittelei Einzug in unser Denken gehalten. Prüfen Sie sich selbst: Wann haben Sie das letzte Mal etwas Positives über die Europäische Union gesagt? Stattdessen mokieren wir uns über EU-Vorgaben zum Krümmungsradius der Grüngurke. Und wenn wir die Europäische Union meinen, dann reden wir abschätzig von „Brüssel“. Wenn es um die EU geht, dann sind wir alle Hypochonder. Wir sehen und reden nur über die Krankheiten im System und angeblich überbordende Bürokratie. Menschengemachte Institutionen sind niemals perfekt. Man lebt mit ihren Unvollkommenheiten. Und dort, wo es besonders stört, versucht der verständige Bürger, mit den ihm gegebenen Mitteln abzuhelfen (Meinungskundgabe, Demonstrationen, passives Wahlrecht). Niemand, der recht bei Trost ist, wird das „Kind mit dem Bade ausschütten“. Es ist Europas einziges Kind. Ein weiteres wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Behüten wir es gut !“
Timothy Garton Ash: „Europa ist dazu verdammt, immerfort zu w e r d e n und niemals zu s e i n . Aber das muss nicht unbedingt ein Fluch, es kann auch ein Segen sein. Wenn man etwas älter ist, sieht man, dass die Jahre des Werdens oft die schönsten Jahre des Lebens sind.“
Bono: „Ich liebe diese Unterschiede: unsere Dialekte, unsere Traditionen, unsere Besonderheiten, sich überlagernde Identitäten, irisch und europäisch zu sein, deutsch und europäisch – nicht Entweder-Oder. „Europa ist die große Idee des 21. Jahrhunderts.“ (Simone Veil). Diese Idee von Europa verdient, dass Lieder darüber geschrieben und leuchtend blaue Flaggen dafür geschwenkt werden. Um in diesen schwierigen Zeiten zu bestehen, muss Europa von einem Gedanken zu einem Gefühl werden.“
Propst Paul Jakobi: „Immer werden die Europäischen Staaten in den wirtschaftlichen, bildungspolitischen, ökologischen und ethischen Fragen um die richtige Blance mit Brüssel ringen müssen. Aber über allem steht die Sorge um den Frieden, der das Fundament für das menschliche Zusammenleben ist. Die Bewahrung des Friedens ist die leitende Idee für die Einheit Europas.“
Carl Bildt: „Die meisten Grenzen Europas wurden mit Blut gezogen, im Laufe von Jahrhunderten brutaler Konflikte, ethnischer Säuberungen und Bevölkerungsbewegungen. Es ist entscheidend für unsere Zukunft, dass wir in der EU zusammenhalten, um diese Herausforderungen zu meistern. Der Zusammenhalt unserer Union ist der Schlüssel zu Frieden und Stabilität in Europa.“
In den nächsten Wochen werden von Europas Regierungen wichtige Weichen für die gemeinsame Zukunft gestellt. Wenn Europa noch stärker wird und noch mehr zusammenrückt, dann wird das der Weltmacht Nr. Eins nicht gefallen.
Präsident Trump droht offen mit dem Ende der Nato; er will es nicht mit einer Union von 28 Staaten zu tun haben, einer anderen Wirtschaftssupermacht. Mister Trump will unsere Union zerschlagen, um dann die einzelnen Länder als Dienstbotenstaaten zu behandeln und die Macht der USA auf Europa auszudehnen. Also müssen die Kräfte des Multilateralismus, die internationale Ordnung, die Nato, die Europäische Union, die Vereinten Nationen oder die G7 geschwächt oder zerstört werden. Deshalb wollte Mister Trump den Brexit und schlug Macron einen „Frexit“ vor. Ganz nach dem Motto: Teile und herrsche !
Für uns Europäer stellt sich j e t z t die Frage nach unserer Unabhängigkeit und nach unserem Selbstbestimmungsrecht !!
Lasst uns die „Vereinigten Staaten von Europa“ realisieren und mit allen Ländern der Welt – auch mit den USA – friedlich und konstruktiv zusammenleben.