Fußball ist sozial !

28 Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen haben ein Wochenende in der Sportschule Wedau in Duisburg genutzt, um in Gesprächsrunden über ihre Alltagsorgen zu diskutieren, gemeinsam Fußball zu spielen und sich beim Tai Chi Chuan zu entspannen. Darüber hinaus blieb auch genügend Zeit, um neue soziale Kontakte zu knüpfen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger und die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. Seit dem Jahr 2012 organisieren die beiden Stiftungen alljährlich ein Fußball-Erlebniswochenende für schädelhirnverletzte Menschen.

Ein Brief des Strafgefangenen Heinz Oerlemans vom März 1971 motivierte Sepp Herberger dazu, auch Veranstaltungen in Justizvollzugsanstalten mit prominenten Fußballern zu organisieren. Nach Herbergers Tod wurden diese Treffen mit Größen des Fußballs bis heute fortgesetzt.

 
 
 
 

Fortschrittlich in Afrika !

Ruandas Präsident Kagame wird seit Jahren von den Nicht-Regierungs-Organisationen als autoritärer Herrscher verleumdet. Kagame seinerseits hat die traditionelle internationale Entwicklungshilfe als uneffektiv und schädlich bezeichnet, weil ausschließlich die Schaffung von Arbeitsplätzen mit der Gründung von z.B. Zementwerken, Fruchtsaftfabriken oder Generika-Produzenten die Lebensbedingungen langfristig verbessern kann. Ruanda ist ein Land ohne nennenswerte Bodenschätze – trotzdem hat es sich in den Jahren nach dem Völkermord zu einem der erfolgreichsten Länder Afrikas mit modernster Technologie entwickelt.

 
 
 

Kurz und interessant

= Italien ist wie die ganze Welt ohne Vorwarnung und unvorbereitet von der Corona-Epidemie getroffen worden. Dennoch ist es völlig inakzeptabel, dass Menschen, die wegen Corona einsam sterben mussten, verbrannt und verscharrt wurden.

= Wenn ich König von Deutschland wäre, würde ich ein Ministerium für Einsamkeit gründen. Jeder dritte Deutsche fühlt sich laut Umfragen einsam, jeder zehnte weiß nicht, an wen er sich mit diesem Problem wenden kann.

= Kleingärten müssen als schützenswertes Kulturgut betrachtet und aus den Bebauungsplänen herausgenommen werden. Auch Kinder können hier ihre Hände gebrauchen und Pflanzen und Bäume wachsen sehen. Senioren finden bis an ihr Lebensende eine zweites Zuhause.

= 1947 hinterließen die britischen Besatzer Indiens ein Land mit hunderten Sprachen und dutzenden Glaubensrichtungen – zusammengebunden durch eine Verfassung, in der Indien als säkulare Republik bestimmt wird. Der erste Ministerpräsident, Jahawarlal Nehru, schrieb damals: „Wir haben eine muslimische Minderheit, die so groß ist, dass sie, selbst wenn sie das wollte, nirgendwo anders hingehen kann. Sie muss in Indien leben. Wir müssen ihr Sicherheit und die Bürgerrechte eines demokratischen Staates geben.“ Heute ist selbst an indischen Universitäten der Hindu-Nationalismus auf dem Vormarsch; studentische Schlägertrupps verbreiten Mythen und säen Hass.

= Der Vostands-Vorsitzende von Fortuna Düsseldorf, Thomas Röttgermann, fordert eine Begrenzung der Spielergehälter. Tolle Idee ! Nachdem die Vorstände und Manager und Trainer von Fortuna Düsseldorf über Jahrzehnte versagt und ihren Club an den Rand der Pleite getrieben haben, muss jetzt ein völlig unrealisierbarer Vorschlag davon ablenken. Die Großstadt Düsseldorf hatte mit dem neuen Stadion die gleichen Möglichkeiten wie Bayern München oder Dortmund. Die Macher haben versagt.

= Am letzten Samstag-Abend boten uns die 12 Sender des deutschen Zwangsgebührenfernsehens (ARD und Konsorten) zwanzig Thriller, Krimis und Kriegsfilme an.

= Eine gute Idee: Wer Steueroasen nutzt, bekommt in Frankreich und Dänemark keine Staatshilfe.

= Schriftsteller Frank Schätzing: „Fußball ist eine tragende Säule der Zivilgesellschaft.“

= Meeres-Schildkröten in Sri Lanka kehren nach z w a n z i g Jahren an den Ort zurück, an dem sie geschlüpft sind und legen dort ihre Eier.

= Manche Prognostiker behaupten immer wieder, Dorf A werde durch einen Vulkanausbruch zerstört werden. Und dann fühlen sie sich bestätigt, wenn Dorf B von einem Waldbrand ausgelöscht wird, der gar nichts mit dem Waldbrand zu tun hatte. (FAZ)

 

Ein wichtiger Faktor für Sparer !

Trotz Epidemien, Klimawandel und Armut leben immer mehr Menschen auf der Welt und sie werden immer älter. Nach seriösen Schätzungen wird die Weltbevölkerung bis 2030 um mehr als eine Milliarde Menschen wachsen – der Großteil davon betrifft die Schwellenländer. Und laut UN-Bevölkerungsbericht werden 2050 in 55 Ländern 30 Prozent der Einwohner 60 Jahre und älter sein – vor allem in den etablierten Industriestaaten.

Das Bevölkerungswachstum und die alternde Bevölkerung befeuern den Megatrend Demografie. Die Volkswirtschaften der Schwellenländer werden in unterschiedlichem Tempo immens wachsen.

Vor allem die Gesundheitsbranche, aber auch Bereiche wie Robotik, Mobilität, Infrastruktur und Künstliche Intelligenz werden profitieren. Aktien, die in diesen Bereichen führend sind, können für Anleger ein lohnendes Investment sein. Kompetente Fachleute empfehlen:

  • Versicherungen wie Allianz, Axa, Züricher werden führend sein im Management von Lebensversicherungen.
  • Pharma-Unternehmen wie Edwards, Elly Lilly, F.M.C., Medtronic, Novartis, Pfizer und Thermo-Fischer konzentrieren sich mit ihrer Forschung und Entwicklung auch auf die alternden Bevölkerungen.
  • Der Konsum wird deutlich wachsen; davon profitieren weltweit tätige Großunternehmen wie Amazon, Unilever, Nestlè, Reckit-Benckiser, Diageo, Loreal, Danone u. Beiersdorf.

Man kann auch mit einem gezielt zusammengesetzten Sparplan diese Megatrends abfangen. Bitte keine Fonds !

 

G e d i c h t e

= Heinrich Heine: Du bist wie eine Blume

Du bist wie eine Blume, so hold und schön und rein; ich schau dich an, und Wehmut schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände aufs Haupt dir legen sollt, betend, daß Gott dich erhalte so rein und schön und hold.

= Eduard Mörike: Er ists

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.

Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bists! Dich hab ich vernommen!

= Unbekannter Dichter: Es waren zwei Königskinder

Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb, sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief.

„Ach Liebster, kannst du nicht schwimmen, so schwimme doch her zu mir, drei Kerzen will ich dir anzünden, und die sollen leuchten dir.“

Das hört eine falsche Nonne, die tat als wenn sie schlief, sie tät`die Kerzen auslöschen, der Jüngling ertrank so tief.

Ein Fischer wohl fischte lange, bis er den Toten fand: „Sie da, du liebliche Jungfrau, hast hier deinen Königssohn.“

Sie nahm ihn in die Arme und küßtihm den bleichen Mund, es mußt ihr das Herze brechen, sank in den Tod zur Stund`.

= Erich Fried: Wie du solltest geküsst sein

Wenn ich dich küsse, ist es nicht nur dein Mund, nicht nur dein Nabel, nicht nur dein Schoß, den ich küsse. Ich küsse auch deine Fragen und deine Wünsche, ich küsse dein Nachdenken, deine Zweifel und deinen Mut.

Deine Liebe zu mir und deine Freiheit von mir, deinen Fuß, der hergekommen ist und der wieder fortgeht, ich küsse dich, wie du bist und wie du sein wirst, morgen und später und wenn meine Zeit vorbei ist.


 

Nur ein Vogelschiss

= Kein Friedhof ist wie der andere. Es gibt Orte, da geben Menschen ihren Toten durch ihre Fürsorge eine Art von zweitem Leben. Ein anderes Mal sind die Gräber ein Spiegel unserer zerrissenen Welt. Wie antike Katakomben oder moderne Mahnmale, an denen wir eine Zeitlinie durchschreiten und den Schmerz der aus dem Leben Gerissenen spüren.

Für den Friedhof in Villeneuve dÀscq, einem nordfranzösischen Dorf vor den Toren von Lille, trifft das in aller Härte zu. Dort, wo der Boden durch das Blut hunderttausender Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg getränkt ist, verübte die SS-Division „Hitlerjugend“ in der Nacht vom 1. auf den 2. April 1944 eines der grausamsten Kriegsverbrechen auf französischem Boden. Nach der Explosion an Bahngleisen durch die Rèsistance, den französischen Widerstand, die niemanden verletzte, aber zwei Waggons entgleisen ließ, ließ SS-Obersturmführer Walter Hauck in der Nacht alle Männer des Dorfs zusammentreiben. 86 Menschen, die Jüngsten erst fünfzehn Jahre alt, wurden erschossen durch eine der brutalsten SS-Einheiten. Nachträgliche Untersuchungen erwiesen, dass keines der Opfer etwas mit dem Anschlag zu tun hatte. Unschuldige Zivilisten wurden bestialisch niedergemäht. „Verflucht sei das Kriegsvolk“, heißt es in dem Gedicht von Louis Aragon über das Massaker von Ascq. (C.i.G.)

= Marianna Adam, Häftlingspflegerin auf dem Krätzeblock Birkenau: „In diesem Zwischenarbeitslager bleiben wir etwa fünf bis sechs Wochen, dann wurde dieses Lager geräumt und wir wurden in Waggons verfrachtet, 130 bis 140 Personen in einem Waggon. Wir blieben drei Tage lang ohne Essen und Trinken und auch ohne Luft. Unser Zug wurde immer wieder verschoben. Einige wurden im Waggon wahnsinnig, andere starben, aber auch die Toten sind stehen geblieben, weil kein Platz war.“

 

Wer ist Herr über Leben und Sterben ?

Zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts für ein Recht auf Selbsttötung und deren geschäftsmäßige Unterstützung hat „Christ in der Gegenwart“ einige interessante Leserbriefe veröffentlicht:

  • Jochen Selbach: „Kranke, pflegebedürftige Menschen dürfen nicht motiviert werden, Suizidhilfe zu beanspruchen, und erst recht nicht, sie als Grundrecht geltend zu machen. Schon die sprachliche Verwirrung des Begriffs „Sterbehilfe“ verrät seinen atheistischen Ursprung. Gott braucht unsere Hilfe nicht.“
  • Klaus J. Wendler: „Es geht um Menschen in größter Not. Deshalb der Wunsch zur Beendigung ihres Leidens. Missionarischer Eifer ist hier nicht nur unangemessen, er richtet sich gegen die gebotene Menschlichkeit. Ja, hier wird ein absoluter Grenzbereich berührt. Und gerade deshalb braucht es das Gottesvertrauen Jesu an der Seite der Leidenden.“
  • Peter Dresen: „Bemerkenswert ist, dass die Kirche nur die Selbsttötung strikt verbietet, die Tötung fremden Lebens, etwa im Krieg oder als Strafe, wird dagegen zumeist akzeptiert.“
  • Christina Niedermeier: „Ich kann nicht glauben, dass es gegen die göttliche Ordnung ist, unheilbar erkrankten Menschen den Leidensweg abzukürzen. Ich habe jahrelang einen schwer behinderten und depressiven Mann begleitet. Er wäre so gern diesen Weg gegangen, stattdessen musste er so viel ertragen. Er war gläubig, aber das hat ihm nicht viel geholfen. Für mich kann ich nur sagen, dass ich in einem solchen Fall diese Hilfe annehmen würde.“
  • Beate Friedrichs-Leuckel: „Meine Erfahrung in der Sterbebegleitung meines Vaters hat mir gezeigt, dass Gott allein Herr über Leben und Sterben ist. Als am Morgen des Sterbetags das Atmen schwerer wurde und die Morphine keine Wirkung mehr zeigten, wurde mir mitgeteilt, dass man einen Palliativmediziner hinzuziehen wolle. Als ich das Zimmer verlassen hatte, hauchte mein Vater sein Leben aus in einem Frieden und einer Liebe, wie sie nicht von dieser Welt sein konnten. Der Palliativmediziner wurde wieder abbestellt. Gott hatte das letzte Wort.“
 

Braucht auch das Handelsblatt dieses Primitiv-Niveau, um zu überleben ?

Das Corona-Virus ist plötzlich und unerwartet über uns hereingebrochen. Unsere Politiker mussten innerhalb weniger Wochen gravierende Entscheidungen treffen, um unsere Wirtschaft und damit auch unsere Demokratie vor einem Zusammenbruch zu bewahren. Es kann durchaus sein, dass die Rettungspolitik auch zu Fehlentwicklungen und Betrügereien führt. Aber die Politiker haben genau das n i c h t getan, was ihnen immer vorgeworfen wird: Zu langes diskutieren und abwägen, um dann faule Kompromisse zu schließen. Auch dann hätte das Handelsblatt auf die Pauke gehauen. Dieser Journalismus ist einfach widerlich !!

 
 

Neid und Arroganz !

Mitten in der globalen Corona- und Wirtschaftskrise gibt es wichtigere Probleme als den Stillstand im Fußball. Die Bekämpfung des Virus steht über allem ! Danach kommt der Kampf für Arbeitsplätze und betroffene Unternehmen ! Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir bis zum Jahresende den Umschwung geschafft haben werden.

Es versteht sich von selbst, dass Fußballspiele mit oder ohne Zuschauer ausgesetzt werden mussten. Die Gründe sind bekannt. Aber jetzt verlangen wir, dass im Rahmen der weiteren Lockerungsmaßnahmen wieder Fußball gespielt werden darf. Es gibt keine Gründe, Bundesligaspiele ohne Zuschauer weiterhin zu verbieten, zumal DFB und DFL glasklare Zusagen gemacht haben, wie die gesundheitlichen Risiken für Spieler, Schiedsrichter und Mitarbeiter (insgesamt maximal 300 Personen) in den Stadien sichergestellt werden.

Fußball ist schon im normalen Leben für Millionen Deutsche unersetzlich ! Neben der Familie und dem Lieben Gott gibt uns der Fußball die Freude und die mentale Nahrung, die jeder Mensch braucht.

Lasst uns doch wenigstens die neunzig Minuten am Fernseher ! Das motiviert uns dann auch, die anderen durch die Krise verursachten Probleme zu bewältigen.

Ich habe nullkommanull Verständnis für diese Ultragruppen, die sich mal wieder in Szene setzen wollen und gegen die sogenannten Geisterspiele Stellung bezogen haben. Ist es euch egal, wenn euer Verein pleite geht ? Ist es euch egal, dass 99 Prozent der deutschen Fußball-Fans Geisterspiele besser finden als gar keine Spiele ? Na klar ist euch das egal ! Hauptsache ihr könnt eure Eitelkeit streicheln und steht mal wieder in der Presse !

Und genau so wenig Verständnis habe ich für diese sogenannten Fußball-Journalisten, die wie ein gewisser Michael Horeni von der FAZ a.S. die Krise dazu nutzen, ihre Arroganz und ihre Eitelkeit zu füttern. Horeni schreibt z.B.: „Es gibt gute Gründe, vom Fußball die Einsicht einzufordern, dass ihm der Platz auf dem Sonnendeck der Gesellschaft nicht weiter wie selbstverständlich zusteht, während das Virus seine Opfer fordert …… . Für das von der Politik zugestandene Comeback sollte die milliardenschwere Kickerbranche dankbar sein und sich nicht wie ein Parvenu aufspielen, der sich alles erlauben kann, nur, weil er es kann.“ (Was ist ein Parvenu ?)

Wir Fußballer haben uns über mehr als hundert Jahre alles Schritt für Schritt mit viel Einsatz erarbeitet. Anders als Opernhäuser und Museen zahlt die „miliardenschwere Kickerbranche“ jedes Jahr allein in Deutschland hunderte Millionen an Steuern und jeden Cent von diesen „Milliarden“ haben wir uns selbst verdient. Aber viel wichtiger ist die Tatsache, dass hunderttausende Amateure und Kinder Fußball spielen und daß Millionen Rentner, Frauen, Ausländer, Männer und und und in die Stadien kommen oder vor dem Fernseher sitzen und sich freuen oder abreagieren und die meisten von ihnen „ihrem“ Verein lebenslang die Treue halten (und diese Treue oft auch noch vererben).

Es gibt keine Institution, keinen Sport, keine Religion und keine Kultur-Branche, die ihren Anhängern im Laufe ihres Lebens so viel Freude und Trost und Spannung bringt wie der Fußball, der damit weltweit hohe gesellschaftspolitische Bedeutung hat.

 

Kluge Worte

= Wenn der Dialog fruchtbar sein soll, müssen wir zutiefst unsere eigene Kultur leben und zugleich zu anderen hinsehen und ihnen intensiv zuhören. Wir können die Schönheit und den Wert unserer eigenen Kultur u n d der Kultur der anderen schätzen und würdigen. (Fundstück)

= Mit Fanatikern zu diskutieren heißt, mit einer gegnerischen Mannschaft Tauziehen spielen, die ihr Seilende um einen dicken Baum geschlungen hat. (Hans Kaspar)

= Beim Wohnen ist der geeignete Platz wesentlich, beim Denken die Tiefe, beim Umgang mit anderen die Güte, beim Reden die Ehrlichkeit, beim Regieren die Gerechtigkeit, beim Arbeiten das Können, beim Handeln der richtige Zeitpunkt. (Lao-Tse)

= Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

= Seltsamer Zufall, dass alle Menschen, deren Schädel man geöffnet hat, ein Gehirn hatten. (Ludwig Wittgenstein)

= Erst in der Liebe zu jenen, die meinen Zwecken nicht dienen können, beginnt die Liebe sich zu entfalten. In der Nächstenliebe liegt das Erlebnis der Vereinigung mit allen Menschen, der menschlichen Solidarität und der menschlichen Einheit. (Erich Fromm)

= Breits im Alter von zwei Tagen können Neugeborene den Duft ihrer Mutter von fremden Frauen unterscheiden. Ist das Baby unruhig, dann kann es helfen ein von der Mutter getragenes T-Shirt in die Wiege zu legen; seine Signalwirkung „Mama ist bei dir“ beruhigt und lässt den kleinen Schnüffler selig einschlafen.

= Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. (Arthur Schopenhauer)

= Der Gott, den Jesus zu verkünden kam, war alles andere als neutral. Er ergriff die Partei der Unterdrückten, der Armen, der Ausgebeuteten, nicht weil sie heiliger oder moralisch besser waren als ihre Unterdrücker. Nein, er stand einzig und allein auf ihrer Seite, weil sie unterdrückt waren. (Desmond Tutu)

= Es werden so viele schöne Worte über Freiheit geredet, aber nichts in der Welt macht so unfrei wie Armut. (M.A. Nexo)

= Demokratie ist gewiss ein preisenswertes Gut, Rechtsstaat ist aber wie das tägliche Brot, wie Wasser zum Trinken und wie Luft zum Atmen, und das Beste an der Demokratie gerade dieses, dass nur sie geeignet ist, den Rechtsstaat zu sichern. (Gustav Radbruch)

= Der Glaube geht nicht durch den Verstand, so wenig wie die Liebe. (Hermann Hesse)

 

China – Bashing

Die Zeitung „Lianhe Zaobao“ aus Singapur schreibt einen ausgewogenen Kommentar zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China: „Das künftige Verhalten Pekings gegenüber Hongkong und Taiwan wird Auswirkungen auf die gesamte Region haben. Das gilt auch für die globale Seidenstraßenstrategie. China braucht einen längeren Gewöhnungsprozess, um in seiner neuen Rolle als Weltmacht aufgehen zu können. Das kann gelingen, wenn es die Reform- und Öffnungspolitik fortsetzt, auf Hegemonialstreben und militärische Mittel verzichtet und stattdessen die Welt mit seinem moralischen Wertesystem überzeugt.“

Wertesystem ? In China ? Die sperren doch alle Minderheiten in Umerziehungslager, knüppeln die sogenannte Demokratiebewegung in Hongkong nieder, unterdrücken auf brutalste Weise die Menschen in Tibet, bedrohen Taiwan und die Nachbarstaaten am südchinesischen Meer mit Atomwaffen und betrügen die Welt mit falschen Fakten in Sachen Corona-Virus. Außerdem kaufen sie deutsche Firmen auf, um unsere Technologie zu stehlen und langfristig unsere weltweit erfolgreiche Industrie als Konkurrenten auszuschalten. Usw. usw……………….

Ein Beispiel für die absurde Inkompetenz deutscher Medien: Die Süddeutsche Zeitung schrieb im Jahr 2014: „China. Hoffnungsloser Fall. Die Blase am Immobilienmarkt ist zu groß geworden, sie muss irgendwann platzen. Die Preise fallen. Die Märkte kollabieren. Pekings Wachstum ist in den vergangenen Jahren komplett aus dem Gleichgewicht geraten. Die Verschuldung ist auf 200 Prozent der Wirtschaftsleistung gestiegen. Der Export ist gesättigt, die Welt benötigt nicht noch mehr T-Shirts aus China.“ Nichts, nada, niente von diesen lächerlichen Behauptungen ist eingetreten. T-Shirts aus China ? Hat die S.Z. schon mal was von chinesischen High-Tec-Produkten gehört ?

Und was ist mit Tibet ? Der Dalai Lama und seine Klosterbrüder haben die Kinder des Landes fünf Stunden am Tag religiöse Formeln runterrattern lassen. Wirtschaftliche Entwicklung Fehlanzeige ! Dafür aber frühe Sterblichkeit ! 1949 gab es in Tibet keine einzige echte Straße. Die Chinesen haben die feudale Leibeigenschaft beseitigt und damit Millionen Leibeigene und Sklaven von der brutalen Ausbeutung befreit. Die historischen und kulturellen Begebenheiten lockten letztes Jahr in Tibet fast 30 Millionen Touristen an.

Ein paar positive Nachrichten über China gibt es auch:

  • Die größten Teile der Gesellschaft haben vom bestehenden System so stark profitiert, dass sie dankbar sind. In rein wirtschaftlichen Belangen ist die Lage transparenter und rechtsstaatlicher geworden (Prof.Sabrina Habich-Sobiegalla/Freie Uni Berlin)
  • Die Einheit, den Zusammenhalt und die Unversehrtheit der chinesischen Zivilisation – des Zivilisationsstaats – zu bewahren, wird als die höchste politische Priorität und als die sakrosankte Aufgabe des chinesischen Staates verstanden. Anders als im Westen, wo der Staat mit verschiedenen Abstufungen des Misstrauens, ja sogar der Feindseligkeit betrachtet und in der Konsequenz als Außenseiter angesehen wird, sieht man den Staat in China als Vertrauten, als Teil der Familie, ja sogar als das Familienoberhaupt an; es ist interessant, dass der chinesische Ausdruck für Nationalstaat „Nationalfamilie“ ist. (Fundstück)
  • „Seit den neunziger Jahren ist Chinas Bruttosozialprodukt um das Neunfache gestiegen. Die Chinesen haben Interesse an unserer Denkweise und Kultur, auch wenn sie sie nicht unbedingt übernehmen wollen. Dagegen sehen viele meiner Altersgenossen in China nur einen luftverschmutzten, Technologien klauenden Überwachungsstaat.“ (Lea Deuber S.Z.)
  • „Vor 35 Jahren gab es in China weder Richter noch Anwälte, wenige Gesetze und keine unabhängige Gerichtsbarkeit. Westlichen Maßstäben entspricht auch heute nicht, was sich auf dem Gebiet der Rechtsetzung und der Rechtsprechung entwickelt hat- und es wird westlichen Maßstäben auch nie entsprechen. Eine zweite Revolution ist die Rechtsentwicklung in China dennoch.“ (Peter Schulz)
  • Der Wissenschaftler Prof. Paul Robert hat in der Schweizer Online-Zeitung „Die Mittelländische“ Klartext geredet in Sachen Corona und China-Bashing. Robert bezeichnet die Reaktionen des Westens auf die aus China kommenden Informationen als „hochnäsig“ und kritisiert die anfängliche Schadenfreude. Als China den Westen bei der Corona-Bekämpfung unterstützt, wird mit bösartigen Diffamierungen reagiert. China hat vier Milliarden Masken produziert und 38 Millionen Schutzanzüge und 2,4 Millionen Infrarot-Temperatur-Messgeräte und auch noch 16.000 Beatmungsgeräte anderen Staaten zur Verfügung gestellt. (Der Artikel von Prof. Robert über Corona etc. ist äußerst lesenswert !)
 

Der „stern“ im freien Fall !

Natürlich meinte der „stern“ in seiner Ausgabe vom November 2017 nicht sich selbst – das wäre wegen der deutlich sinkenden Auflage ja mal die Wahrheit gewesen. Nein ! Die andauernde Verleumdung unserer Politiker bindet immer noch ein paar tausend Leser und könnte auch die AfD-Wähler motivieren. Wie die anderen sogenannten Qualitätsmedien SPIEGEL, ZEIT, ARD etc. hat der „stern“ sich über zwanzig Jahre an Angela Merkel abgearbeitet und dabei die Fakten verbogen; einige Beispiele:

  • Schon im Jahr 2000 schrieb die Süddeutsche Zeitung zur Wahl Merkels als CDU-Vorsitzende: „Ich fürchte, wir werden einer Verbrennung entgegensehen.“
  • Der „stern“ 2001: „Ausgemerkelt. So rasant wie Merkel ist selten ein Politiker abgestürzt. Sie kann es nicht, sie lernt es auch nicht mehr.“
  • Am 1. September 2011 klamaukte der „stern“ mit dem Artikel „Merkelfinsternis. Es wird einsam um die Kanzlerin. Nach drei Jahren Dauerkrise ist Angela Merkels unterkühlter Politikstil an sein Ende gekommen.“
  • Als der Bundestag Ende September 2011 über einen Euro-Rettungsschirm abstimmte, urteilte der SPIEGEL: „Es liegt an ihr. Sie kann es nicht. Sie kann nicht erklären, nicht überzeugen, nicht führen. Damit hat sie die Kanzlerschaft verwirkt.
  • Im November 2015 wieder der „stern“: „Die Autorität der Kanzlerin zerfällt. Die Migrationswelle fegt die Kanzlerschaft Merkels hinweg.“
  • Sogar die New York Times schloss sich dem Motto von Pegida und AfD an und schrieb: „Merkel muss gehen. Kanzlerin der Einsamkeit.“
  • Dann gewann Merkel die nächste Bundestagswahl und schon ging es wieder los und der Focus fragte: „Scheitert Merkel an Jamaika ?“ und der hochintelligente Soziologe (!!!) Wolfgang Streeck durfte in der FAZ vom 16. November 2017 feststellen: „Die Ära Merkel geht zu Ende und das ist auch gut so.“ Und die Bild-Zeitung: „Nur drei Unionsabgeordnete stehen hinter Merkel.“ Und die ZEIT im Juni 2018: „Ja, die Amtszeit von Angela Merkel geht in diesen Wochen zu Ende.“ Da fehlt nur noch ein gewisser Malte Piper von der ARD: „Merkel traut in Europa keiner mehr über den Weg.“

Deutschland ist ein politisch und wirtschaftlich stabiles Land – sogar in Zeiten der Corona-Krise. Wir werden in der ganzen Welt beneidet – auch wegen unserer soliden und seriösen Politik und wegen Angela Merkel. Einige wenige Leserbriefe in der FAZ teilen meine Meinung:

„Ich blicke mit klammheimlicher Vorfreude auf die Zeit nach Merkel, wenn die teils hasserfüllten „Merkel muss weg“-Schreihälse verstummen müssen und sich nicht wenige Deutsche nach ihrer ruhigen Hand zurücksehnen werden; dann bekommt sie die Wertschätzung, die ihrer würdig ist – vor allem wegen ihres im besten Sinne pragmatischen und unprätentiösen und skandalfreien Regierungsstils.“

„Die Kanzlerin hat ihren Kredit verbraucht ? Was für eine Fehleinschätzung. Genau das Gegenteil ist richtig. Denn Merkels Scheck ist gedeckt: wirtschaftlich, politisch, moralisch. Unsere Kanzlerin ist eine feste Größe, um die wir in der ganen Welt beneidet werden.“

Und zum Schluss Susan Vahabzadeh: „An ihr (Merkel) wird jeder gemessen werden, der ihr nachfolgt. Und das wird gar nicht so einfach sein. Dass sie immer über allem stand, auf keine Beleidigung reagierte und ihrerseits nie jemanden auf unziemliche Weise angegriffen hat, das hat einfach Klasse. Donald Trump poltert ständig herum, und selbst Macron hat schon Wähler angeblafft. Angela Merkel aber hat es geschafft, 19 Jahre an einem Stück niemals aus der Rolle zu fallen. Auch das ist eine Kunst.“

Mir machen die gegen die Politiker gerichteten hasserfüllten Kommentare im Internet und die Erfolge der AfD und die geringe Wahlbeteiligung Sorgen. Die demokratischen Parteien verlieren immer mehr Mitglieder. Millionen unserer lieben Mitbürger sind zu faul, sich fundiertes politisches Wissen anzueignen und viele lassen sich von gewissen Medien oder radikalen Parteien dazu motivieren, diese Demokratie zu verachten. Hans-Dieter Vontobel spricht mir aus dem Herzen und dem Verstand:

„Demokratie ist die Staatsform, die auf Mitbestimmung durch die Bürger setzt und darum hohe Legitimität geniesst. Mehrheitsentscheide sind per se freilich weder böse noch gut, weder richtig noch falsch. Die Vermutung einer moralischen oder vernünftigen Legitimation ist nur unter idealen Voraussetzungen denkbar: die Freiheitsrechte des einzelnen werden in hohem Maße respektiert; der einzelne seinerseits versteht sich als Verantwortungsträger fürs Ganze (für das Gemeinwesen aber auch für den Nächsten); Anstand, Respekt und Augenmaß bestimmen die politische Auseinandersetzung. Wo dieses Fundament erodiert, wandelt sich auch die Demokratie von einem Mittel zur Beschränkung der Macht zu einem bloßen Herrschaftsinstrument der einen über die anderen.“