Der „stern“ im freien Fall !

Natürlich meinte der „stern“ in seiner Ausgabe vom November 2017 nicht sich selbst – das wäre wegen der deutlich sinkenden Auflage ja mal die Wahrheit gewesen. Nein ! Die andauernde Verleumdung unserer Politiker bindet immer noch ein paar tausend Leser und könnte auch die AfD-Wähler motivieren. Wie die anderen sogenannten Qualitätsmedien SPIEGEL, ZEIT, ARD etc. hat der „stern“ sich über zwanzig Jahre an Angela Merkel abgearbeitet und dabei die Fakten verbogen; einige Beispiele:

  • Schon im Jahr 2000 schrieb die Süddeutsche Zeitung zur Wahl Merkels als CDU-Vorsitzende: „Ich fürchte, wir werden einer Verbrennung entgegensehen.“
  • Der „stern“ 2001: „Ausgemerkelt. So rasant wie Merkel ist selten ein Politiker abgestürzt. Sie kann es nicht, sie lernt es auch nicht mehr.“
  • Am 1. September 2011 klamaukte der „stern“ mit dem Artikel „Merkelfinsternis. Es wird einsam um die Kanzlerin. Nach drei Jahren Dauerkrise ist Angela Merkels unterkühlter Politikstil an sein Ende gekommen.“
  • Als der Bundestag Ende September 2011 über einen Euro-Rettungsschirm abstimmte, urteilte der SPIEGEL: „Es liegt an ihr. Sie kann es nicht. Sie kann nicht erklären, nicht überzeugen, nicht führen. Damit hat sie die Kanzlerschaft verwirkt.
  • Im November 2015 wieder der „stern“: „Die Autorität der Kanzlerin zerfällt. Die Migrationswelle fegt die Kanzlerschaft Merkels hinweg.“
  • Sogar die New York Times schloss sich dem Motto von Pegida und AfD an und schrieb: „Merkel muss gehen. Kanzlerin der Einsamkeit.“
  • Dann gewann Merkel die nächste Bundestagswahl und schon ging es wieder los und der Focus fragte: „Scheitert Merkel an Jamaika ?“ und der hochintelligente Soziologe (!!!) Wolfgang Streeck durfte in der FAZ vom 16. November 2017 feststellen: „Die Ära Merkel geht zu Ende und das ist auch gut so.“ Und die Bild-Zeitung: „Nur drei Unionsabgeordnete stehen hinter Merkel.“ Und die ZEIT im Juni 2018: „Ja, die Amtszeit von Angela Merkel geht in diesen Wochen zu Ende.“ Da fehlt nur noch ein gewisser Malte Piper von der ARD: „Merkel traut in Europa keiner mehr über den Weg.“

Deutschland ist ein politisch und wirtschaftlich stabiles Land – sogar in Zeiten der Corona-Krise. Wir werden in der ganzen Welt beneidet – auch wegen unserer soliden und seriösen Politik und wegen Angela Merkel. Einige wenige Leserbriefe in der FAZ teilen meine Meinung:

„Ich blicke mit klammheimlicher Vorfreude auf die Zeit nach Merkel, wenn die teils hasserfüllten „Merkel muss weg“-Schreihälse verstummen müssen und sich nicht wenige Deutsche nach ihrer ruhigen Hand zurücksehnen werden; dann bekommt sie die Wertschätzung, die ihrer würdig ist – vor allem wegen ihres im besten Sinne pragmatischen und unprätentiösen und skandalfreien Regierungsstils.“

„Die Kanzlerin hat ihren Kredit verbraucht ? Was für eine Fehleinschätzung. Genau das Gegenteil ist richtig. Denn Merkels Scheck ist gedeckt: wirtschaftlich, politisch, moralisch. Unsere Kanzlerin ist eine feste Größe, um die wir in der ganen Welt beneidet werden.“

Und zum Schluss Susan Vahabzadeh: „An ihr (Merkel) wird jeder gemessen werden, der ihr nachfolgt. Und das wird gar nicht so einfach sein. Dass sie immer über allem stand, auf keine Beleidigung reagierte und ihrerseits nie jemanden auf unziemliche Weise angegriffen hat, das hat einfach Klasse. Donald Trump poltert ständig herum, und selbst Macron hat schon Wähler angeblafft. Angela Merkel aber hat es geschafft, 19 Jahre an einem Stück niemals aus der Rolle zu fallen. Auch das ist eine Kunst.“

Mir machen die gegen die Politiker gerichteten hasserfüllten Kommentare im Internet und die Erfolge der AfD und die geringe Wahlbeteiligung Sorgen. Die demokratischen Parteien verlieren immer mehr Mitglieder. Millionen unserer lieben Mitbürger sind zu faul, sich fundiertes politisches Wissen anzueignen und viele lassen sich von gewissen Medien oder radikalen Parteien dazu motivieren, diese Demokratie zu verachten. Hans-Dieter Vontobel spricht mir aus dem Herzen und dem Verstand:

„Demokratie ist die Staatsform, die auf Mitbestimmung durch die Bürger setzt und darum hohe Legitimität geniesst. Mehrheitsentscheide sind per se freilich weder böse noch gut, weder richtig noch falsch. Die Vermutung einer moralischen oder vernünftigen Legitimation ist nur unter idealen Voraussetzungen denkbar: die Freiheitsrechte des einzelnen werden in hohem Maße respektiert; der einzelne seinerseits versteht sich als Verantwortungsträger fürs Ganze (für das Gemeinwesen aber auch für den Nächsten); Anstand, Respekt und Augenmaß bestimmen die politische Auseinandersetzung. Wo dieses Fundament erodiert, wandelt sich auch die Demokratie von einem Mittel zur Beschränkung der Macht zu einem bloßen Herrschaftsinstrument der einen über die anderen.“