G e d i c h t e

= E. Fried: „Wie du solltest geküsst sein“ (für Elisabeth)

Wenn ich dich küsse ist es nicht nur dein Mund – nicht nur dein Nabel – nicht nur dein Schoß, den ich küsse. Ich küsse auch deine Fragen und deine Wünsche – ich küsse dein Nachdenken, deine Zweifel und deinen Mut – deine Liebe zu mir und deine Freiheit von mir, deinen Fuß, der hergekommen ist und der wieder fortgeht – ich küsse dich wie du bist und wie du sein wirst morgen und später und wenn meine Zeit vorbei ist.

= B. Brecht: „Fragen eines lesenden Arbeiters“

Wer baute das siebentorige Theben ? In den Büchern stehen die Namen von Königen. Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt ? Und das mehrmals zerstörte Babylon – wer baute es so viele Male auf ? In welchen Häusern des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute ? Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war, die Maurer ? Das große Rom ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie ? Über wen triumphierten die Cäsaren ? Hatte das vielbesungene Byzanz nur Paläste für seine Bewohner ? Selbst in dem sagenhaften Atlantis brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang, die Ersaufenden wohl nach ihren Sklaven.

Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein ? Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch mit ? Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte untergegangen war. Weinte sonst niemand ? Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer siegte außer ihm ?

Jede Seite ein Sieg. Wer kochte den Siegesschmaus ? Alle zehn Jahre ein großer Mann. Wer bezahlte die Spesen ?

So viele Berichte. So viele Fragen.

= R. Ausländer: N i e

Nie werde ich die Drossel erreichen – nie mit drei Lauten umzugehen wissen als wären sie alles.

= E. Borchers: Z e i t . Z e i t .

Ich muss endlich begreifen, daß ich Zeit habe. Zeit für den Vogel auf der Brüstung, der mit mir redet, im Auftrag. Zeit für den Lampenfuß, in dem sich das Erdenlicht spiegelt. Zeit für die Katze auf dem blauen Samt, im kleinsten Format an der Wand von Almut gemalt, als beide noch lebten. Auch für das Schaf mit den schwarzen Ohren, den schielenden Augen, dem schiefen Maul und dem durstigen Mund. Indianisch, ganz einfach, instruktiv. Vermissen werde ich`s im kommenden Jahrhundert. Ich habe noch nicht ein stillschweigendes Wort mit der getrockneten Rose gewechselt, woher und wohin denn. Und das Kalenderbuch in schwarzem Leder mit der goldenen Jahreszahl klafft elegant auseinander, um mich ein- und auszulassen.

Lernen Zeit zu haben. Lernen, daß es zu spät ist.

= H.M. Enzensberger: Eine Altersfrage

Die alte Dame mit dem Krückstock, was hat sie alles über sich ergehen lassen ! Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Brandbomben, Rentenformeln, „Unterwerfung unter die Zwangsvollstreckung“ (hört sich schlimmer an als es ist, hat der Notar gesagt, als er den Zwicker abnahm), und noch dazu die vielen Kindertaufen, Rohrbrüche und Beerdigungen.

Wie sie uns zuzwinkert aus ihren kornblumenblauen Augen ! Ihr entzückendes Lächeln, wo es nur herkommt ? Das weiß der Himmel.

= W. Biermann: Ermutigung (Peter Huchel gewidmet)

Du, lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit. Die all zu hart sind, brechen, die allzu spitz sind, stechen und brechen ab sogleich.

Du, lass dich nicht verbittern in dieser bittren Zeit. Die Herrschenden erzittern – sitzt du erst hinter Gittern – doch nicht vor deinem Leid.

Du, lass dich nicht erschrecken in dieser Schreckenszeit. Das wolln sie doch bezwecken, daß wir die Waffen strecken schon vor dem großen Streit.

Du, lass dich nicht verbrauchen, gebrauche deine Zeit. Du kannst nicht untertauchen, du brauchst uns und wir brauchen grad deine Heiterkeit.

Wir wolln es nicht verschweigen in dieser Schweigezeit. Das Grün bricht aus den Zweigen, wir wolln das allen zeigen. Dann wissen sie Bescheid.

= Heinrich Böll an seine Enkel:

Wir kommen weit her liebes Kind und müssen weit gehen – keine Angst, alle sind bei dir, die vor dir waren, deine Mutter, dein Vater und alle, die vor ihnen waren. Weit weit zurück, alle sind bei dir – keine Angst, wir kommen weit her und müssen weit gehen, liebes Kind.

F r a u e n – Q u o t e

= Der Deutsche Journalistenverband organisiert eine Konferenz „Frau Macht Medien“. Im Bericht der S.Z. heißt es u.a.: „Journalistinnen seien sowohl mit Chefredakteuren konfrontiert, die sie kleinhalten wollen als auch mit Informanten, oft Männern älteren Baujahrs, die bei einer Recherche glaubten, das Interesse an ihnen sei mehr als nur professioneller Natur. Stärkstes Argument im Kampf für die Gleichberechtigung sei die schlechtere Bezahlung von Frauen. „Warum reichen ein Penis und Haare auf der Brust, um mehr Geld zu bekommen.“

= Alice Schwarzer schildert in ihrem Buch „Der kleine Unterschied“ die Biographien von 17 Frauen und ihren männlichen Unterdrückern. Den ersten Beischlaf kommentiert sie so: „Keine tut es aus Lust, alle tun es aus Angst.“ Schwarzer schreibt von der empfindungslosen Vagina und von den Wesen mit Penis, die so kaputt seien, dass sie diese fünf Minuten mechanischer Reibung für Sexualität halten.

= In den Naturwissenschaften liegt der Anteil der Frauen unter den Habilitierten bei 14 Prozent. Da muss die Quote her ! Oder sollte man fragen, wieviele Frauen Naturwissenschaften studieren ?

= Warum haben wir noch keine Quotenregelungen für Pianistinnen, Malerinnen, Dirigentinnen ? Wann kommt die erste Schach-Weltmeisterin?

= Das Feministinnen-Blatt ZEIT fragt: „Sind Frauen die besseren Anleger ? Warum die Finanzwelt weiblicher werden sollte.“

= S.Z. mit großer Schlagzeile: „Mütter am Rande des Nervenzusammenbruchs. Frauen mit Kindern sind öfter erschöpft und häufiger krank als noch vor einem Jahrzehnt. Denn sie wollen perfekt im Beruf sein, den Nachwuchs umsorgen und gleichzeitig die Hausarbeit erledigen. Protokoll einer Überforderung.“

= Frau Nichts-ist-gut-in-Aghanistan-Käßmann hat sich noch nicht geäußert zur systematischen Unterdrückung von Frauen im Islam. Warum ?

= „Das hilfsbedürftige Geschlecht. Aufklärungskampagnen, Quotenregelungen, Lohnpolizei – Frauen werden mit allen erdenklichen Mitteln gefördert. Die Programme kosten Millionen. Ein neues Papier belegt, wie hier ein Vorurteil von Staats wegen gegen jede Realität konstruiert wird.“ (Rico Bandle)

= Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks: „Die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn-Out ist erheblich gestiegen. Der Anteil der Mütter, die wegen psychischer Störungen eine Kur machten, ist von 49 Prozent in 2003 auf 86 Prozent gestiegen.“

= „Schweden will die Quotenregelungen an Universitäten wieder abschaffen – sie benachteiligt Frauen.“ (WELT)

= „Dabei sind es die Frauen, die über die Rollenmuster der Geschlechter entscheiden, denn bei ihnen liegt die Erziehung, die frühe Prägung. Es ist gegen meine Würde, dass wir Frauen uns zu Opfern stilisieren.“ (Esther Vilar)

= Aus Leserbriefen in der FAZ: „Mein Tipp: Unternehmen gründen. Dann sind Frauen gleich ganz oben. Warum gründen so wenig Frauen Unternehmen ?“ (Marco Vogt) „Wenn ich genug Geld hätte – ich würde mein eigenes Unternehmen gründen und die Alphamänner draußen stehen lassen.“ (Johanna Geisel) (Kommentar: Man kann auch ohne eigenes Geld Unternehmen gründen ! Warum tummeln sich in der Berliner Gründerszene fast nur junge Männer ???)

 

Fußball – Fetischist

= Fußball wird immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor ! Eine unabhängige Studie berichtet: Die Zahl der Vollarbeitsplätze stieg innerhalb von fünf Jahren um 40.000 Stellen auf 110.000. Der Staat profitiert n a c h Abzug der Kosten für Stadionneubauten, Polizeieinsätze etc. mit 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben p.a. ! Das hält die Süddeutsche Zeitung nicht davon ab, den Sozialismus auch im Fußball einzufordern: „Weil immer dieselben gewinnen, sollte über Gehaltsobergrenzen oder ein Drafting-System nachgedacht werden.“ (Was ist ein Drafting-System ?) Das mit den Fußball-Gehältern stinkt den Herrschaften von der S.Z. schon lange. Was ist mit Gemälden, die für 86 Millionern verkauft werden ? Muss eine Obergrenze her ? Und wie ist es mit Schauspielern und Sängern, die Millionen verdienen ? Un d wieviel Gewinn macht die Süddeutsche Zeitung?

= Der Sportchef der BILD a.S. verfügt über enormen Fußball-Verstand. Nach einem 4 : 0 von Dortmund gegen den F.C. Augsburg schrieb er: „Das ist noch kein Beweis, dass sich der BVB von der aufziehenden Krise befreit hat. Dazu ist Augsburg einfach zu schwach. Nur ein Zweitligist, der sich zufällig in die Bundesliga verirrt hat – und auch bald wieder draußen ist.“ In welcher Liga spielt der FCA seit sechs Jahren ?

= Ich bin froh, dass Marcel Reiff in Rente gegangen ist – dieser Herr hat nur sich selbst geliebt und nicht den Fußball.

= In den letzten Jahren sind wegen des Internets die Auflagen der großen Zeitungen stark geschrumpft; ein Sparprogramm folgt dem nächsten; so liest man z.B. in der WELT fast nur noch oberflächliche Spielberichte, die von den Agenturen (sid o. dpa o.ä.) übernommen werden. Das kann man sich sparen ! Gute Fußball-Artikel liest man nur noch im Kicker, in der FAZ und in den Regionalzeitungen. Einige teilweise lustige Negativ-Beispiele:

  • Die Frauenversteher-Zeitung ZEIT: „Das Vokabular im Fußball ist männlich, gar militaristisch, man „schießt“ und „bombt“, entwickelt „Angriffsstrategien“. Es wird „gestürmt“, „geballert“ und „gefeuert“.
  • Großes und wanhrscheinlich kostenloses Interview der WELT mit einem Germanistik-Professor (!!) Zeyringer, der als „sporthistorischer Experte“ vorgestellt wird und der folgendes absondert: „Betrachten wir die politischen und ökonomischen „Leaks“ mit Fußball-Leaks, dann finden wir sowohl in Politik und Wirtschaft als auch im Fußball die gleichen Mechanismen der Korruption, Steuerschwindeleien und Lobbyismus. Aber das sind wohl soziologische Konstanten von engen abgehobenen Gruppen Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass der Fußball als gesellschaftliches Ventil benutzt wird und das Stadion vom Politischen ablenken soll. Bereits Benito Mussolini hat davon profitiert, ebenso seinerzeit der brasilianische Diktator Getulio Vargas.“ (Kommentar: Der Professor kann das Wort Mussolini unfallfrei buchstabieren. Der Rest ist Müll)
  • „Verlogene Fußballwelt: Während in Funktionärskreisen die Korruption regiert, müssen Spieler moralische Vorbilder sein. Die Nationalspieler sind glatt diszipliniert wie nie – das zeigt den riesigen Widerspruch zwischen dem verkommenen System Fußball und seinem ethischen Anspruch an die Profis.“ (Süddeutsche Zeitung) (Kommentar: Auf die Verlogenheit der S.Z. komme ich ausführlich zurück – besonders in Sachen Doping)
  • SPIEGEL: „Das System Fußball frisst sich von innen auf.“ (Kommentar: Der SPIEGEL versucht mit ganzen Heerscharen von investigativen Reportern, dem internationalen Fußball Korruption und Gesetzesverstöße nachzu weisen – Stichwort Football-Leaks.)
  • Seit vielen Jahren versucht die S.Z. den Niedergang des Fußballs herbeizuschreiben. Beispiel Oktober 2015: „Der Sport ist ein verrottetes Geschäft. Und die Leute fangen an, sich von ihm abzuwenden.“ Seitdem sind die Zuschauerzahlen in den Stadien und vor den Fernsehern um Millionen g e s t i e g e n !!
  • Riesenschlagzeile SPIEGEL: „Comeback der Zockerbande. Nach einer Verhaftungswelle versinkt der europäische Fußball im Wettsumpf. Eine Clique von Betrügern soll rund 200 Spiele verschoben haben. Auch mehrere Profis und ein Schiedsrichter aus Deutschland werden verdächtigt.“ Heute wissen wir, dass an den maßlos gepushten Verdächtigungen so gut wie nichts dran war; der geschätzte FAZ-Journalist Christian Eichler schreibt dazu: „Der Name des einst angesehenen Bundesligaschiedsrichters Jürgen Jansen war Anfang 2005 im Hoyzer-Skandal aufgetaucht. Er geriet in Verdacht – in g r o s s e n Schlagzeilen. Er wurde rehabilitiert – im Kleingedruckten. Sein Ruf wird wohl nie wieder derselbe sein. Denn in vielen Medien und damit in der Wahrnehmung vieler Mediennutzer kommt nur die laute Beschuldigung vor – nicht die leise Zurücknahme oder Widerlegung von Beschuldigungen.“ (Kommentar: Nur noch widerlich !!!)
  • Fußball-Journalisten sind wahnsinnig gebildet und loben sich auch gerne selbst, wie z.B. Philip Selldorf von der S.Z.: „Neben vielen weiteren brillanten Berichten, Analysen und Kommentaren konnte man in dieser Zeitung lesen: ……………………….“ Oder ein Sky-Reporter bei einem Spiel Köln gegen Bremen drei Minuten nach Beginn: „Ich kann noch kein System erkennen.“ Und nach dem 1 : 0 : „Damit ist die Taktik von Werder obsolet.“ Oder die S.Z. nach einem Sieg vom FCA gegen die Bayern: „Guardiola hat die Niederlage den Gesetzen der Stochastik in die Schuhe geschoben.“ Oder ein Herr Kümmel in der ZEIT: „Fußballhelden sind vor allem Träumer. Macht formiert sich in konzentrischen Kreisen.“ Kümmel macht ein paar Nationalspieler lächerlich und endet mit einem Verweis auf den „Prinzen von Homburg“ von Kleist. Dieser Herr Kümmel ist extrem gebildet, was allerdings Dummheit und Arroganz nicht ausschließt. Oder nochmal die S.Z.: „Metronom, Motor, Epizentrum: Toni Kroos` Einstand in Madrid war beachtlich.“ Und nochmal die S.Z.: „Es war also wieder ein klischeekompatibel-harmonischer Nachmittag.“ Will sagen: Wir Journalisten von der S.Z. haben alle studiert ! Und zum Schluss für heute: Anlässlich der Frauen-WM in Frankreich schreibt die S.Z.: „Dass sie (Giulia Gwinn) ikonongrafische Szenen wie das Golden Goal von Nia Künzer nicht zu hoch hängt ……..“
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Welt ist ein Dorf

= Guatemala ist eines jener Länder, aus denen viele Menschen flüchten oder es zumindest versuchen. Auch hier haben die Menschen keine wirtschaftliche Perspektive; korrupte Eliten und kriminelle Banden beherrschen das Land. Die Überbevölkerung ist gravierend: So sind bei der Landbevölkerung, größtenteils Indigene, zehn oder mehr Kinder nomal. Es gibt keine Aufklärung und natürlich keine staatlich geförderte Empfängnis-Verhütung. Es gibt eine katholische Organisation, die sich um werdende Mütter kümmert, die aber zum Thema Verhütung nichts sagt und wahrscheinlich nichts sagen darf. Ein Skandal !!!

Auch Afrika erlebt ein nahezu ungebremstes Bevölkerungswachstum. Seit 1950 hat sich die Bevölkerung verfünffacht und bis 2050 erwartet die UN nochmal eine Verdoppelung von 1,3 Milliarden auf dann 2,5 Milliarden und einen weiteren Anstieg auf vier Milliarden Menschen bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Geburtenraten sind seit den achtziger Jahren auf etwa 4,4 Kinder gesunken – das ist aber immer noch doppelt so viel wie im Rest der Welt. Je niedriger das Entwicklungsniveau und je ärmer die Bevölkerung, desto höher die Kinderzahl. Auch in Afrika kommt von den diversen Religionen kein Wort zur Empfängnisverhütung; dazu habe ich von der UN auch noch nichts gehört. Warum wird aus den internationalen Entwicklungshilfetöpfen nicht ein Teil in die Antibabypille investiert ? Die entwickelten Länder fürchten ansteigende Flüchtlingsströme wie der Teufel das Weihwasser – hier könnten sie sich sinnvoll einbringen.

= Müssen eigentlich Länder wie Guatemala oder Nigeria demokratisch regiert werden, um Korruption, Kriminalität und Armut zu beseitigen oder ist die Demokratie ein Hinderniss ? Die erfolgreichsten „Führer“ des 20. Jahrhunderts waren keine Ideologen oder Populisten sondern Pragmatiker. Lee Kwan Yew übernahm eine im Sumpf von Korruption und Armut steckende Gesellschaft, griff die Korruption nicht nur mit demokratischen Mitteln frontal an und machte aus Singapur das bisher erfolgreichste Land des 21. Jahrhundert. Auch der von Medien und internationalen Menschheitsrettern geschmähte Paul Kagame baute auf den Trümmern des Genozids eine funktionierende und hoffnungsvolle Gesellschaft in Ruanda.

= Ich hoffe, dass inzwischen auch die dümmsten Menschheitsbeglücker und Freihandels- und Globalisierungsgegner begriffen haben, dass die Globalisierung und der Freihandel hunderte Millionen Menschen in den Entwicklungsländern aus der Armut geholt haben. Es ist ein gutes Zeichen, dass ich lange nichts mehr von „Attac“ und Herrn Prantl gehört habe.

= Die westlichen Industrieländer haben im letzten Jahr etwa 140 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe ausgegeben. Die größten Geber waren die USA, Deutschland, Großbritannien, Japan und Frankreich.

= Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. hat bestimmt, dass fünf Prozent der Arbeitsplätze in den kirchlichen Einrichtungen Ägyptens für Menschen mit Behinderung bereitgestellt werden. Ein Grund war die Tatsache, dass die Situation für Menschen mit Behinderung in Ägypten besonders schwierig ist.

= „Frühe Menschenart lebte auch in Tibet. Erstmals hat man ein Fossil des Denisova-Menschen ausserhalb Sibiriens nachgewiesen. Offenbar ertrugen diese Menschen selbst extreme Höhen.“ (NZZ)

= „Im traditionell eher katholischen Slowenien ist der Reformationstag ein nationaler Feiertag, weil die Slowenen davon ausgehen, dass ohne die Bibelübersetzung ins Slowenische, die auf Anregung der Protestanten geschah, ihre Volkssprache und damit ihre nationale Identität wohl nie überlebt hätten. Die Slowenen feiern also mit dem Reformationstag einen Tag, der Europa zu dem gemacht hat, was seinen besonderen Reiz ausmacht: die kulturell-sprachliche Vielfalt in der weltanschalichen Gemeinsamkeit.“ (Rolf Wedekind)

= Fast 300.000 Medizin-Touristen aus 176 Ländern liessen sich in einem Jahr in Deutschland behandeln und steigerten den Umsatz in unserem Gesundheitssystem um mehr als 1,3 Milliarden Euro.

 

Wie würden Sie entscheiden?

„Terror“ heißt das Theaterstück von Ferdinand von Schirach: Ein Terrorist kapert eine Passagiermaschine und zwingt die Piloten, Kurs auf ein vollbesetztes Fußballstadion zu nehmen. G e g e n den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe das Flugzeug in letzter Minute ab, alle Passagiere sterben.

Der Pilot muss sich vor Gericht für sein Handeln verantworten.

Ist er schuldig oder nicht schuldig ?

Das Bundesverfassungsgericht hat in dieser Frage wie folgt entschieden: „Unter dem geltenden Artikel 1 des Grundgesetzes (Die Würde des Menschen ist unantastbar) ist eine gesetzliche Ermächtigung schlechterdings unvorstellbar, unschuldige Menschen, die sich in einer für sie hoffnungslosen Lage befinden, vorsätzlich zu töten,“

 

Eine Buchempfehlung

Titel: Deutschland überall – Eine Suche auf fünf Kontinenten (rowohlt) „Exotisch und urdeutsch: Manuel Möglichs große Reise zu den fernsten Deutschen. Ob das Oktoberfest in Brasilien, der namibische Karneval oder das über hundert Jahre alte Telefonnetz auf Samoa – Deutsche und Deutsches findet man auf allen Kontinenten, in allen Klimazonen. Bei seiner Suche entdeckt Manual Möglich fast verwischte Spuren, überraschende Hinterlassenschaften und frische Sehnsüchte, er trifft junge Auswanderer und die Nachkommen von Kolonialisten. Was bedeutet jenen Menschen, die die heutige Bundesrepublik kaum kennen, das deutsche Erbe, die Kultur oder das Phantom der deutschen Tugenden ? Sind sie am Ende die deutscheren Deutschen ? Eine abenteuerliche Reise, die viel darüber erzählt, wer wir sind und was die Welt über uns denkt.“

Ein Auszug: „Welche Rolle spielt das Deutsche, spielt eine deutsche Zeitung noch in Namibia ?“ „Deutschsprachige sind eine exclusive Gruppe im Land. 2011 gab es eine letzte Volkszählung, und da kam raus, dass rund 15.000 Menschen in Namibia deutsche Muttersprachler sind. Das ist weniger als ein Prozent der Bevölkerung. Es gibt natürlich noch viele andere Namibier, die Deutsch können, es gelernt haben. An privaten und staatlichen Schulen wird die Sprache angeboten, bei Kindern und Jugendlichen ist sie sehr beliebt. Wir sind keine deutsche Zeitung in Namibia, wir sind eine namibische Zeitung in deutscher Sprache. Deutschland ist für uns daher nur ein Land im Rest der Welt. Aber es gibt eine Ausnahme. Unsere Leser haben ein überdurchschnittlich großes Interesse am deutschen Sport, vor allem am Fußball. Da sind die deutschsprachigen Namibier den Deutschen ähnlich. Deutschland ist meine Heimat, Namibia mein Zuhause.“

 

Zur aktuellen Lage

= Ein Mann, dem niemand vertrauen kann: „Die Tory-Fraktion im Unterhaus hat die Tür zur Beförderung von Boris Johnson an die Downing-Street weit geöffnet. Alle wissen, dass Johnson charakterlich untauglich ist für das Amt des Premierministers. Doch die Verzweiflung der Partei war größer als die Verantwortung für das Land. Sollte Johnson in die Downing Street einziehen, wird ein Abenteuer für das Vereinigte Königreich beginnen.“ (NZZ)

= Die Klimaretter-und Autoindustrie-Vernichter von der Süddeutschen Zeitung: „Alle wollen das Klima retten und kämpfen für fahrradfreundliche Städte ? Von wegen. In Deutschland werden das Auto und seine Besitzer auf groteske Weise bevorzugt. Es ist erwiesen, wie schädlich Autos sind. Warum also nicht bei der Autowerbung in Zukunft, ähnlich wie bei Zigaretten, die enorme Schädlichkeit dieses Konsumartikels in jedem Spot mit dazu erklären: Das Auto ist durch Reifenabrieb Hauptverursacher des Mikroplastiks in den Meeren. Ein Auto dieser Marke erzeugt folgende Menge Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid.“

= „Nicht in meinem Hinterhof. Alle fordern, dass mehr gebaut werden muss. Aber sobald eine Stadt ein Neubaugebiet plant, gibt es Protest.“ (FAZ) Bei Windrädern und Überlandleitungen ist es genau so.

= Auf die Ermordung von Walter Lübcke reagierten die Medien mit Schuldzuweisungen, die zu erwarten waren: „Wie kann der Staat dafür sorgen, dass Gift und Galle, Hass und Hetze keine digitale Spiel- und Vernichtungswiese mehr haben ?“ (Heribert Prantl S.Z.) Oder der unvermeidliche Markus Feldenkirchen im SPIEGEL: „Politik und Sicherheitsbehörden haben die Gefahr des Rechtsextremismus verharmlost.“ Könnte jemand auf die Idee kommen, dass die notorisch destruktive und verleumderische Medien-Berichterstattung über Politik der Hauptgrund für diesen Hass ist ?

= WELT a.S. – Titelseite Schlagzeile: „Das fällt DAX – Chefs zu Menschenrechten in China ein: N i c h t s . Werte interessieren viele Top-Manager nur dann, wenn sie keine Kosten verursachen können.“ Kommentar: Die Globalisierung und der Welthandel verbessern das Lebens-Niveau von Milliarden Menschen auf der Welt – auch das der Chinesen. (Auf das Thema Menschenrechte in China komme ich ausführlich zurück)

= „Ware Mensch. In Deutschland werden Vietnamesinnen in Nagelstudios ausgebeutet, Rumäninnen zum Sex verkauft, Bulgaren auf dem Bau verheizt. Warum bekommt die Politik den Menschenhandel nicht in den Griff ?“ (WELT) Könnte es sein, dass die Vietnamesinnen, Rumäninnen und Bulgaren froh sind, dass die Politik sich nicht einmischt ?

= Die Kaufkraft der Arbeitnehmer hat nach Abzug der Inflation auch im 1. Quartal 2019 zugenommen.

= Deutschlands Ausgaben für Soziales steigen weiter an: Die Quote beträgt aktuell 50,4 Prozent und soll auf 52,7 Prozent im Jahr 2023 steigen.

= „Indem die USA die Chinesen zu stärkerer Autonomie zwingen, züchten sie neue Wettbewerber für amerikanische Firmen heran.“ (Werner Plumpe)

= Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre: Die Süddeutsche Zeitung plädiert für eine Quote für kleine Geschäfte in der Innenstadt von München, weil die Filialen der großen Ketten überhand nehmen. Jetzt kommt der Knüller: „Wenn in der Innenstadt neu gebaut wird, sollte man die Investoren zu einem Anteil von 30 Prozent für inhabergeführte Geschäfte verpflichten und das zu günstigeren Mieten als am freien Markt.“ (Lenin und Mao hätten an dieser Zeitung ihre Freude gehabt) Und dieser Wahnsinn geht weiter: Große Schlagzeile in der WELT: „SPD, Grüne und Linke wollen weniger SUV auf den Straßen. Neuzulassungen von schweren Autos sollen gedrosselt werden. Festlegung von Flottengrenzwerten auf EU-Ebene wird diskutiert.“

= Gute Vorschläge von Michael Voigtländer (IW):

  • Wir müssen uns sozialpolitisch auf die konzentrieren, die von der guten Lohnentwicklung abgekoppelt sind. Hier ist das Wohngeld ein wichtiger Baustein, der weiter gestärkt werden muss. Bei Sozialwohnungen muss sichergestellt werden, dass sie den tatsächlich Hilfsbedürftigen zugutekommen.
  • Es muss mehr gebaut werden. Andere europäische Metropolen, wie z.B. Wien mit der Seestadt Aspern, machen es vor, wie neue große Stadtviertel entstehen können.
  • Die Infrastruktur und hier besonders schnelle Bahnverbindungen müssen verbessert werden. Der Breitbandausbau muss vorangetrieben und in der Fläche müssen bessere Bildungsangebote entwickelt werden.

 

Christliche Hetze

Der Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda gehören zu den reichsten Menschen der Welt; ihr Vermögen soll sich auf über 100 Milliarden Dollar belaufen. Nach ihrem Rückzug aus der Firma haben sie entschieden, den überwiegenden Teil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In Amerika reichen sie viel Geld an andere Stiftungen weiter – z.B. an Warren Buffet, der 90 Prozent seines Vermögens diversen Stiftungen zur Verfügung stellt. Für US-Bibliotheken spendet das Ehepaar 40.000 Computer oder sie finanzieren Studien zur Schmerztherapie von Krebspatienten; 700 Millionen Dollar gehen an den Unites Negro College Fund für schwarze Studenten; 200 Millionen gehen an eine Impfstoffinitiative gegen Malaria, 600 Millionen für ein Kinderimpfstoffprogramm gegen Diphterie, Keuchhusten, Masern und Gelbfieber; die Gates-Stiftung leistet Katastrophenhilfe nach Erdbeben und Hurrikanen und unterstützt eine Universität für arme Frauen in Asien u.v.a.m.

Das Ehepaar Gates reist unablässig in die betroffenen Länder und kümmert sich persönlich um ein Höchstmass an Effektivität ihrer Hilfsmaßnahmen. In gewisser Weise entsteht eine Konkurrenz-Situation zu den zahlreichen Hilfsorganisationen, die sich ebenfalls bestens bemühen, die aber wegen stringenter Vorgaben ihrer Satzungen oder ihrer Heimatländer erheblichen bürokratischen Aufwand betreiben müssen und die einen großen Teil ihrer finanziellen Mittel für sich selbst (Löhne, Mieten, Fahrtkosten) ausgeben. Das Ehepaar Gates arbeitet natürlich ehrenamtlich und setzt 100 Prozent der festgelegten Mittel für das jeweilige Projekt ein.

Schon vor einiger Zeit hat die antikapitalistische Süddeutsche Zeitung über Gates` Wohlfahrtsimperium berichtet, das „wie manche höhnen, ein Ablass-Kapitalismus ist, der im besten Fall n i c h t s und im schlimmsten Fall S c h l e c h t e s bewirke. Manche Ideen, die Gates schön griffig als große Herausforderungen formuliert hat, können die Lage der Armen sogar verschlimmern: Impfstoffe gegen Durchfallerkrankungen könnten den Druck senken, Wasserpumpen zu bauen; sein Plädoyer für eine neue Nutzpflanze, deren Anbau allein die Massen ernähren würde, sei, wie bei jeder Monokultur, eine Anleitung zur Katstrophe. So bleibt der heikelste Punkt der uralte Konflikt von Kapital und Moral. Ausgerechnet die Gates-Foundation besitzt Aktien an Pharma-Firmen wie Merck oder Pfizer, Firmen also, die die Entwicklung billiger Generika immer bekämpft haben. Zur Lockerung des Patentrechts werden Sie von Gates kein Wort hören. Die Wohltätigkeit von Gates basiert auf einem Vermögen, dass dieser auf Knochen der Ärmsten erworben hat und sie ist Teil eines Spiels, in dem die humanitäre Maske nur die ökonomische Ausbeutung verbirgt.“

Soweit die Süddeutsche Zeitung. Das hätte Josef Stalin nicht wirkungsvoller ausgedrückt. Ich habe selten eine solch widerliche Hetze gelesen. Nun musste ich vor ein paar Tagen in „Christ in der Gegenwart“ folgendes lesen: „Wer aber huldigt den Gottesdienstbesuchern, die wie die arme Witwe im Evangelium einen erheblichen Teil ihres existenziell Notwendigen „in den Opferstock werfen“ ? Für sie wird nicht PR gemacht wie für die Großen des Business, die wie der Microsoft-Gründer als Big-Humanist auftreten und sich mit ihren Stiftungen im Glanz der Unterhaltungskonzerne wie der sozialen Netzwerke sonnen, was sie Bedeutendes für die Menschheit leisten. Es sind die Kleinen, die die Welt retten oder zumindest ein bißchen zu retten versuchen. Und es sind die Großen, die sie oft genug ins Verderben stürzen.“

Manchmal kann ich gar nicht so viel essen, wie ich k…….. möchte.