Der Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda gehören zu den reichsten Menschen der Welt; ihr Vermögen soll sich auf über 100 Milliarden Dollar belaufen. Nach ihrem Rückzug aus der Firma haben sie entschieden, den überwiegenden Teil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In Amerika reichen sie viel Geld an andere Stiftungen weiter – z.B. an Warren Buffet, der 90 Prozent seines Vermögens diversen Stiftungen zur Verfügung stellt. Für US-Bibliotheken spendet das Ehepaar 40.000 Computer oder sie finanzieren Studien zur Schmerztherapie von Krebspatienten; 700 Millionen Dollar gehen an den Unites Negro College Fund für schwarze Studenten; 200 Millionen gehen an eine Impfstoffinitiative gegen Malaria, 600 Millionen für ein Kinderimpfstoffprogramm gegen Diphterie, Keuchhusten, Masern und Gelbfieber; die Gates-Stiftung leistet Katastrophenhilfe nach Erdbeben und Hurrikanen und unterstützt eine Universität für arme Frauen in Asien u.v.a.m.
Das Ehepaar Gates reist unablässig in die betroffenen Länder und kümmert sich persönlich um ein Höchstmass an Effektivität ihrer Hilfsmaßnahmen. In gewisser Weise entsteht eine Konkurrenz-Situation zu den zahlreichen Hilfsorganisationen, die sich ebenfalls bestens bemühen, die aber wegen stringenter Vorgaben ihrer Satzungen oder ihrer Heimatländer erheblichen bürokratischen Aufwand betreiben müssen und die einen großen Teil ihrer finanziellen Mittel für sich selbst (Löhne, Mieten, Fahrtkosten) ausgeben. Das Ehepaar Gates arbeitet natürlich ehrenamtlich und setzt 100 Prozent der festgelegten Mittel für das jeweilige Projekt ein.
Schon vor einiger Zeit hat die antikapitalistische Süddeutsche Zeitung über Gates` Wohlfahrtsimperium berichtet, das „wie manche höhnen, ein Ablass-Kapitalismus ist, der im besten Fall n i c h t s und im schlimmsten Fall S c h l e c h t e s bewirke. Manche Ideen, die Gates schön griffig als große Herausforderungen formuliert hat, können die Lage der Armen sogar verschlimmern: Impfstoffe gegen Durchfallerkrankungen könnten den Druck senken, Wasserpumpen zu bauen; sein Plädoyer für eine neue Nutzpflanze, deren Anbau allein die Massen ernähren würde, sei, wie bei jeder Monokultur, eine Anleitung zur Katstrophe. So bleibt der heikelste Punkt der uralte Konflikt von Kapital und Moral. Ausgerechnet die Gates-Foundation besitzt Aktien an Pharma-Firmen wie Merck oder Pfizer, Firmen also, die die Entwicklung billiger Generika immer bekämpft haben. Zur Lockerung des Patentrechts werden Sie von Gates kein Wort hören. Die Wohltätigkeit von Gates basiert auf einem Vermögen, dass dieser auf Knochen der Ärmsten erworben hat und sie ist Teil eines Spiels, in dem die humanitäre Maske nur die ökonomische Ausbeutung verbirgt.“
Soweit die Süddeutsche Zeitung. Das hätte Josef Stalin nicht wirkungsvoller ausgedrückt. Ich habe selten eine solch widerliche Hetze gelesen. Nun musste ich vor ein paar Tagen in „Christ in der Gegenwart“ folgendes lesen: „Wer aber huldigt den Gottesdienstbesuchern, die wie die arme Witwe im Evangelium einen erheblichen Teil ihres existenziell Notwendigen „in den Opferstock werfen“ ? Für sie wird nicht PR gemacht wie für die Großen des Business, die wie der Microsoft-Gründer als Big-Humanist auftreten und sich mit ihren Stiftungen im Glanz der Unterhaltungskonzerne wie der sozialen Netzwerke sonnen, was sie Bedeutendes für die Menschheit leisten. Es sind die Kleinen, die die Welt retten oder zumindest ein bißchen zu retten versuchen. Und es sind die Großen, die sie oft genug ins Verderben stürzen.“
Manchmal kann ich gar nicht so viel essen, wie ich k…….. möchte.