= Die sympatische Maria Höfl-Riesch wird von der Zeitschrift „EURO“ interviewt, macht Werbung für die Automarke Audi und lässt sich mit ihrem Audi fotographieren. Diese Aktion wird natürlich von der Zeitschrift völlig abgebrüht nicht als Werbung überschrieben. Ist das Betrug am Leser?
In der gleichen Zeitschrift wird eine sogenannte Story über einen „der führenden Uhrenexperten in Deutschland“ veröffentlicht. Dieser Experte und die dazu passende Uhr werden mit Fotos gewürdigt. Auch hier wird das Wort „Werbung“ oder „Anzeige“ nicht erwähnt. Wie hoch ist das Honorar für „Euro“?
= Für die folgende Werbung ist das Wort „abgebrüht“ eine krasse Untertreibung. Der Burda-Berlag schaltet in der FAZ eine ganzseitige Anzeige mit der Schlagzeile „Exzellenz in Media“ und folgendem Text: „Die hohe journalistische Qualität von Hubert Burda Media verlangt auch hohe Qualität in der Vermarktung. Als Deutschlands bester Printvermarkter garantiert BCN seinen Werbekunden exzellente Performance seiner vermarkteten Medien und deren Plattformen.“
In der Burda-Zeitschrift FOCUSMONEY hört sich die Exzellenz so an:
- Laut Experten ist wegen der Digitalisierung in 20 Jahren jeder Zweite ohne Arbeit – auch in Deutschland.
- Schlagzeilen: „Italien darf Euro-Schulden in Lira zurückzahlen“ und „Uns steht der schlimmste C r a s h unseres Lebens bevor“ und „Risiko Deflation“ und „Uns droht eine Hyperinflation“ + „Wie der Euro unser Vermögen vernichtet“ + „Wann platzt der Euro?“ + „Alle werden ärmer werden“ + „Warum es in den 2020er Jahren zum großen Crash kommt“ + „Die Wahrscheinlichkeit für eine Währungsreform liegt bei 100 Prozent“ und dann kommt der Clou des Jahrhunderts. FOCUSMONEY schreibt auf der Titelseite: „Die 12 Märchen der Medien. Medien brauchen eine Katastrophenwelt. Sie manipulieren ihre Leser. Schlampige Recherche? Vorsatz? Kalkül? Alles gelogen? Die Wahrheit über Politik – Wirtschaft – Finanzen – Gesellschaft“ (Von FOCUSMONEY hätte selbst Goebbels noch lernen können!)
= Die britische Boulevard-Zeitung Daily Mirror hat sich für das Abhören privater Handys Prominenter entschuldigt.
= „Gerüchte werden auf den neuesten Stand gebracht, gelegentlich schmiedet man eine Intrige.“ Wolf von Lojewski über Journalistennetzwerke in der ARD.
= „Independent“-Kolumnist Johann Hari muss Fälschungen zugeben.
= „Es ist alles nur geklaut, es ist alles gar nicht meines.“ Eine „Hürriyet“- Kolumnistin schreibt fremde Texte ab. (FAZ)
= „Viele polnische Medien und Publizisten berichten so einseitig und verzerrend über Deutschland, als müsten sie ständig für die Ehre der Nation kämpfen.“ (Süddeutsche Zeitung)
= „Angela Merkel – Heimliche Treffen mit einem anderen Mann“ titelt „Die Aktuelle“. Was war passiert? Merkel hatte sich mit ihrem Mann und dem Dirigenten Simon Rattle und dessen Frau zum Abendessen getroffen.
= „Bei Anruf Rufmord. Das rumänische Fernsehen ist zu einer Dreckschleuder verkommen.“ (FAZ a.S.)
= Der Bundesrichter Thomas Fischer war Gast der Talk-Show „Maischberger“ und sagt, dass es solchen „Formaten weder um Auseinandersetzung mit ernsthaften Argumenten noch um Information des Bürgers geht, sondern allein darum, auf jede nur erdenkliche Weise Quote zu generieren; man lädt Leute in die Talk-Show in der Hoffnung ein, dass sie sich gegenseitig missverstehen, anschreien und beleidigen. Die Moderatoren haben vom Thema der Sendung so viel Ahnung wie das Huhn vom Langstreckenflug.“ (FAZ)
= Die Redaktion der WELT verfügt auch über Hellseher. So schrieb ein gewisser Olaf Gersemann, dass Deutschland in f ü n f z i g Jahren dreimal so hoch verschuldet sein wird wie Griechenland heute.
= Der Deutsche Presserat hat den „Rheinneckarblog“ für die Erfindung eines Terroranschlags mit 136 Toten gerügt.
= Typische SPIEGEL-Schlagzeile: „Deutsche Unternehmen von BMW bis zur Bahn arbeiten an digitalen Mobilitätsangeboten. Sicher ist: Das private Auto verliert dramatisch an Bedeutung.“ Sicher ist, dass diese Behauptung des SPIEGEL n i c h t sicher ist.
= Das Schimpfwortarsenal der Süddeutschen Zeitung: Neoliberal, Konzern, Top-Manager, Banker, alte weiße Männer, Männer.
Zum Schluss für heute noch zwei leider verstorbene Zeugen:
- Helmut Schmidt: „Ich verachte nicht Journalisten als Gattung, aber einzelne schon, ja. Insbesondere solche, die in unfairer Weise um des Aufsehens willen Zitate verbiegen, aus dem Zusammenhang ziehen und ihnen eine andere Bedeutung geben, als sie gemeint waren. Solche Journalisten missfallen mir zutiefst.“
- Karl Kraus über die „Wiener Neue Freie Presse“: „Ich weiß, wo der Geist krepiert und wo sein Aas, die Phrase, den Hyänen am besten mundet.“