Russische Notizen

= In Estland wurde immer viel gekämpft. Die Wikinger waren hier, der Deutsche Orden, die Russen und die Schweden. Das meiste, das in der estnischen Erde steckt, stammt aus dem 2. Weltkrieg: Waffen, Munition, Kochgeschirr, Panzer, ganze Flugzeuge. Und viele tote Soldaten. Allein in Estland sind mindestens 35.000 deutsche Soldaten und mehr als 100.000 Rotarmisten ums Leben gekommen. Tausende liegen immer noch in den Sümpfen und Wäldern unter der Erde.

= Den Krieg kannte der Este zunächst aus den Erzählungen seiner Großväter. Der eine, deutschstämmig, war Sanitäter bei der Wehrmacht, der andere Unteroffizier in der Sowjetarmee. Eine ganz normale estnische Familiengeschichte, typisch für ein Land, das zwischen zwei totalitären Staaten zerrieben worden war.

= Der Massenmord an sowjetischen Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg ist kaum bekannt. Jetzt soll endlich eine würdige Gedenkstätte in Stukenbrock entstehen. In der Phase schneller deutscher Siege zu Beginn des Krieges nahm die Wehrmacht mehrere Millionen Soldaten der Roten Armee gefangen und brachte sie in Dutzende sogenannte Stammlager wie z.B. Stalag 326 – ein leeres Feld, mit ein paar Bäumen, etwa 1000 Meter lang und 400 Meter breit, umzäumt mit Stacheldraht, bewacht von Türmen an jeder Ecke. Auf dem offenen Terrain wurden die Gefangenen behandelt wie Tiere; um sich vor Kälte und Hitze zu schützen, gruben sie Höhlen im sandigen Boden, bauten Unterschlüpfe aus Laub und Ästen, ernährten sich von Baumrinde und Regenwürmern; Krankheiten wie Ruhr und Fleckfieber breiteten sich aus. Mehr als drei Millionen überlebten die Zustände dort nicht. Sowjetische Kriegsgefangene sind nach den Juden die zweitgrößte Opfergruppe der Nazis. (Lesen Sie Christian Streits Buch „Keine Kameraden“)

= Zur deutschen Kriegsplanung gehörte auch die systematische Vertreibung von 14 Millionen Weißrussen, Ukrainern und Russen in Richtung Osten. Eintrag im Kriegstagebuch der 6. Deutschen Armee: „Das Chaos in Russland wird umso größer werden, je mehr die Bevölkerung der sowjetrussischen Städte nach dem Innern Russlands flüchtet. Die Städte sind daher vor ihrer Einnahme durch Artellerie-Feuer zu zermürben und ihre Bevölkerung zur Flucht zu veranlassen.“ Die Vertreibung der Deutschen aus den östlichen Provinzen am Ende des Krieges hat die unmittelbare Vorgeschichte mit den Deutschen als Tätern.

= Polen und Russland haben eine höchst unterschiedliche Sicht auf die Vorgeschichte des 2. Weltkriegs. Der russische Präsident Putin nahm dazu in einem Offenen Brief an die Polen Stellung: „Begann man nicht schon lange vor dem 1. September 1939 damit, die Grenzen Europas zu zerstören? Und gab es keine Annexion Österreichs, keine zerfetzte Tschechoslowakei, als sich nicht nur Deutschland, sondern auch Ungarn und im Grunde auch Polen, an der territorialen Umverteilung Europas beteiligten? Genau an dem Tag, an dem das Münchener Abkommen unterzeichnet wurde, stellte Polen sein Ultimatum an die Tschechoslowakei und schickte seine Armee gleichzeitig mit den deutschen Truppen in die Gebiete von Teschen und Freystadt. Und kann man vor den Versuchen der westlichen Demokratien, sich hinter den Kulissen von Hitler „freizukaufen“ und seine Aggressionen „auf den Osten umzulenken“, die Augen verschließen? Die ganze Erfahrung aus der Zeit zwischen den Kriegen – vom Versailler Frieden bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs – zeugt davon, dass es nicht möglich ist, ein effektives System für kollektive Sicherheit zu erschaffen, ohne dass sich alle Länder des Kontinents daran beteiligen, Russland inbegriffen. Die Gründung der Anti-Hitler-Koalition – das ist der Wendepunkt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts.“

= Nach dem 1. Weltkrieg befreiten sich die Russen von der Feudalherrschaft und die Kommunisten übernahmen die Macht. Dieses über viele Jahrhunderte geschundene russische Volk musste seine Hoffnung auf ein besseres Leben ganz schnell begraben. Stalin und Konsorten errichteten ein Terrorregime, das bis in die 1970er Jahre herrschte und das Millionen Russen im Gulag oder in Gefängnissen ermordete. Beispiel: Zwischen 1935 und 1955 waren in den Straflagern der UdSSR schätzungsweise fünf Millionen Frauen inhaftiert. Darunter befanden sich junge Mädchen, Mütter und Hochbetagte aus allen sozialen Schichten und Nationalitäten der Sowjetunion sowie Europas. Die „Moskauer Hauptverwaltung Lager“ ließ die Frauen nach den gleichen Normen wie Männer teils schwere Zwangsarbeit leisten, versorgte sie mit den gleichen Hungerrationen und zerlumpter Bekleidung und sperrte sie in die gleichen engen, unhygienischen Unterkünfte. Das Überleben war ein täglicher Kampf, ein fortwährendes Ringen, um aus der Arbeit, der wenigen freien Zeit, aus der Erinnerung oder dem Gespräch mit Kameradinnen etwas Mut und Kraft zu schöpfen. Wie viele Frauen die Lager überlebten, ist nicht bekannt; wahrscheinlich kamen weit mehr als die Hälfte nicht mehr zurück. (Lesen Sie das Buch „Der Archipel Gulag“ von Alexander Solschnenizyn)

= Imre Nagy war von 1953 bis 1955 Ministerpräsident von Ungarn. Während der ungarischen Revolution 1956 kam er wieder in sein Amt und plante eine paramentarische Demokratie. Die Revolution scheiterte an den sowjetischen Panzern. Nagy wurde 1958 zum Tode verurteilt und hingerichtet. (s. folgendes Foto)

Ilona Tóth war Ärztin in einem Budapester Krankenhaus und Mitglied einer revolutionären Gruppe. Sie wurde mit 24 Jahren hingerichtet. (s.folgendes Foto ihres Grabsteins).


 
 

Mit rechts die Moralkeule schwingen und mit links die Leser hinters Licht führen !

Liebe Leser, wissen Sie, was das Wort „Publireportage“ bedeutet ? Publireportage ist dasselbe wie „advertorial“ und fällt ebenfalls in den Bereich der „Content-Werbung“. Das alles ist Werbung, die nicht als Werbung geoutet wird; das geht so: Der Werbekunde XY fabriziert sündhaft teure Handtaschen und beauftragt die Zeitung XY, diese Handtaschen mit einem journalistischen Beitrag zu glorifizieren und abzubilden und natürlich die Marke zu erwähnen.

Der Begriff „Publireportage“ stammt übrigens aus der eigentlich seriösen NZZ; und die beste deutsche Tageszeitung FAZ sucht per Stellenanzeige „Mitarbeiter Content Vermarktung“.

Offensichtlich stehen gedruckte Medien wegen sinkender Auflagen und wegfallender Werbung unter großem Druck; dafür muss man Verständnis haben und ich könnte diese Werbe-Tricks akzeptieren, wenn diese Medien nicht gleichzeitig die demokratischen Parteien und Politiker pauschal verurteilen oder diffamieren.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Zur Corona-Pandemie darf eine gewisse Eva Illouz im Feuilleton der S.Z. auf die Pauke hauen und schreiben: „Der Kapitalismus und seine Protagonisten haben uns einer globalen Katastrophe ausgesetzt.“ Und dann kommt der folgende ekelhafte Satz:

„Katastrophen eröffnen den politischen Eliten die Gelegenheit, Beute zu machen.“

 

Die Süddeutsche Zeitung und der feministische Wahnsinn!

Wir Männer hatten uns ja daran gewöhnt, dass Frauen in der Welt der S.Z. die besseren Menschen sind und aus purer Gewohnheit haben wir das Abo der S.Z. nicht gekündigt. Jetzt aber kommt es knüppeldick:

  • In einem sogenannten „Essay“ bringt die S.Z. unter der Riesenschlagzeile: „Wer das Land am Laufen hält“ folgendes: „Die Corona-Krise zeigt: Wenn es hart auf hart kommt, stützen vor allem Frauen Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre systemrelevante Arbeit wird aber häufig schlecht oder gar nicht entlohnt.“
  • Vor ein paar Tagen hieß es in einem anderen „Essay“: „Frauen sind nicht selbst schuld daran, dass sie im Durchschnitt 21 Prozent weniger Gehalt bekommen als Männer. Dringend nötig sind G e s e t z e , die systematische Ungerechtigkeiten ausgleichen und v e r b i e t e n ! Coole Idee ! Es soll also verboten werden, was es gar nicht gibt ! In Deutschland verdienen etwa zehn Millionen Frauen, die entweder beim Staat und seinen diversen Unterorganisationen oder in der Privatwirtschaft mit tariflich geregelten Arbeitsverhältnissen tätig sind, g e n a u so v i e l wie ihre männlichen Kollegen ! (In der gleichen Position mit der gleichen Anzahl von Berufsjahren) Es ist darüber hinaus ein Alter Hut, dass Frauen f r e i w i l l i g Berufe wählen, die schlechter bezahlt sind: Also Friseuse statt Handwerkerin. Und der dritte Grund ist, dass viele Frauen freiwillig und mit Freude Mütter und nicht berufstätig sind, einige Jahre zu Hause bleiben, um dann wieder zu arbeiten – meistens in Teilzeit.
  • „Unternehmen mit mehr Geschlechtervielfalt schneiden an der Börse besser ab, zeigt ein Report.“
  • „Viele Frauen wollen sich Arbeitsumfelder nicht antun, bei denen es so sehr auf Ellenbogen ankommt. Und die, die wollen, werden auf ihrem Weg dorthin diskriminiert.“

Im Sex-Gewerbe sind die Frauen offensichtlich nicht benachteiligt; das lässt die folgende Riesenschlagzeile der S.Z. vermuten: „Jede Frau hat das Recht, mit Sex Geld zu verdienen. Salomé Balthus verkauft ihren Körper aus Überzeugung. Sie sei, so sagt sie von sich selbst, Marxistin und Feministin – und im Bett nicht besser als andere .“

 

Kluge Worte

= Geh eine Meile, um einen Freund zu sehen, zwei Meilen, um einen Kranken zu besuchen, drei Meilen, um Frieden zwischen Menschen zu stiften. (Arabisches Sprichwort)

= Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit. (Joseph Joubert)

= Wer an das Gute im Menschen glaubt, bewirkt das Gute im Menschen. (Jean Paul)

= Man sollte nur von Pessimisten Geld borgen, denn sie erwarten ohnehin nicht, dass sie es zurückbekommen. (Georg Thomalla)

= Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. (Ludwig Feuerbach)

= Wir werden als Entwurf zu einem Menschen geboren, und dann müssen wir daran arbeiten, daraus bis zum letzten Seufzer etwas möglichst Gelungenes zu machen. Wenn man sich nur gemütlich oder gleichgültig zurücklehnt, schwänzt man sein Leben. Man kann durchaus klüger, mitfühlender und dankbarer werden und verändert dann sein Bewusstsein und seine Gedanken und Taten und letztlich seine ganze Wirklichkeit. (André Heller)

= Aber was ist, um die allerschwierigste Frage zu stellen, mit dem Tod? Ich habe über diesen bitteren Gesellen in vielen Jahrzehnten viel Bedenkenswertes gelesen, der griechische Philosoph Epikur hat mit einer Formel alles auf den Punkt gebracht. „Der Tod geht uns nichts an. Denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“

= Ganz gleich, wie viele heilige Worte du liest, ganz gleich, wie viele du sprichst – was für einen Wert haben sie für dich, wenn du nicht nach ihnen handelst? (Dhammapada)

= Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück. (Goethe)

= Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit für deine Sorgen und in dieser Zeit mache ein Schläfchen. (Laotse)

= Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden. (Amerikanisches Pilgergebet)

 

Amerikanische Notizen

= Das kompromisslose Vorgehen der Polizei konzentriert sich auf Vergehen, an denen Schwarze besonders häufig beteiligt sind: Drogenbesitz und Drogenhandel. Und selbst bei ein und demselben Delikt sind die Strafen für Afroamerikaner deutlich höher. Bei Crack, das vor allem von ärmeren Schichten konsumiert wird, liegt die Mengengrenze, von der an Haftstrafen verhängt werden, achtzehn mal niedriger als bei dem teureren und wohlhabenden Schichten vorbehaltenen Kokainpulver.

= Albert Woodfox überfiel im Alter von 18 Jahren eine Bar und wurde zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt; nach der Urteilsverkündung riss er sich von seinen Bewachern los, wurde wieder aufgegriffen und kam in ein Hochsicherheitsgefängnis; dort waren Bandenkriege, Drogen, Totschlag und Vergewaltigung an der Tagesordnung. Im Jahr 2015 ordnete ein Gericht seine Freilassung an. Woodfox hatte 43 Jahre in Einzelhaft verbracht.

= Ken Frazier von Merck & Co. ist einer der wenigen afroamerikanischen Vorstandschefs. Vor ein paar Jahren motivierte ihn eine Freundin, sich eines Schwarzen anzunehmen, der seit über zehn Jahren im Gefängnis von Alabama auf seine Hinrichtung wartete; er soll einen Mitarbeiter eines Supermarktes ermordet haben. Dabei hätten Beweise existiert, dass das Opfer unbeabsichtigt von Polizeikugeln getroffen worden sei, was die Polizei zu vertuschen versuchte. Frazier schaffte es, das ursprüngliche Urteil zu revidieren und einen neuen Prozess herbeizuführen – der Mann wurde für unschuldig befunden.

= Mohamedou Ould Slahi war 14 Jahre Häftling in Guantanamo – ohne jede Anklage. Unter Folter hat er viel verraten – vor allem Fake News. Jetzt sucht er in seiner Heimat Mauretanien ein normales Leben.

= Nach einem Mord wurden vier angebliche Täter hinter Gitter in den Todestrakt gebracht. Elf Jahre später brachte ein DNA-Test den Freispruch – fünf Tage bevor die Hinrichtung angesetzt war.

= Hunderttausende (!) Amerikaner sitzen jede Nacht nur deshalb im Gefängnis, weil sie keine Kaution stellen können. Nur mit einem Schuldgeständnis kommen sie frei.

= Chicago im Jahr 2016: 762 Morde – 3550 Schießereien – 4331 Opfer. Am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag gab es in der von Bandenkriminalität gequälten Stadt 27 Schießereien – zwölf mit tötlichem Ausgang; meistens ging es um Konflikte rivalisierender Banden.

= Colson Whitehead erzählt in seinem grandiosen Roman „Underground Railroad“, warum die Geschichte der Sklaverei nicht abgeschlossen ist und bis heute den amerikanischen Alltag prägt.

= Jedes Jahr nehmen hunderttausende Amerikaner am „Marsch für das Leben“ (also gegen Abtreibung) teil. Mister Trump dazu: „Unter meiner Regierung werden wir immer das allererste Recht in der Unabhängigkeitserklärung verteidigen, und das ist das Recht auf Leben.“ Der katholische Bischof Anthony Taylor weigerte sich, an dem Marsch teilzunehmen, weil die Todesstrafe in Amerika weiter bejaht wird.

= In den USA gibt es 5627 Krankenhäuser und 64.747 lizenzierte Waffenhändler.

 
 

W i t z e

= Zwei Feministinnen sitzen am Frühstückstisch. Die eine bittet: „Reich mir doch bitte mal die Salzstreuerin !“

= „Ich habe es satt, mit einem Geizhals verheiratet zu sein. Hier hast du meinen Ring zurück !“ – „Und wo ist das Etui ?“

= Eine Frau kommt nach ihrem Tod in den Himmel und bittet Petrus, ihren verstorbenen Mann treffen zu können. Petrus verspricht nachzusehen, in welcher Abteilung der Verblichene zu finden sein könnte. Doch im Computer findet er keinen Eintrag. Auch bei den Heiligen ist er nicht zu finden. „Sagen Sie, gute Frau, wie lange waren Sie denn verheiratet ?“ – „Über 50 Jahre“, antwortet sie stolz. – „Das ist natürlich etwas anderes, dann finden wir ihn bei den Märtyrern.“

= „Als ich dich heiratete, muss ich ein Idiot gewesen sein !“ – „Stimmt. Aber damals war ich so verliebt, dass ich es leider nicht gemerkt habe. !“

= „Deine Pilzsupe schmeckt aber besonders köstlich, woher hast du denn bloß das Rezept ?“ – „Aus einem Kriminalroman !“

= Ein Opa geht mit seinem Enkel in der freien Natur spazieren und sagt: „Nun sieh dir doch bloß diese schöne Natur an, die grünen Bäume und die saftigen Wiesen.“ Opa knickt einen Grashalm ab und kaut auf ihm herum. – Fragt der Enkel: „Opa, bekommen wir jetzt ein neues Auto?“ – „Wie kommst du denn jetzt auf die Idee?“ – „Na, weil Papa gesagt hat, wenn der Opa ins Gras beisst, bekommen wir ein neues Auto.“

 

Fußball – Fetischist (w)

= Die Corona – Krise und die Unterbrechung der Bundesliga bringt viele Clubs in finanzielle Nöte. Das ist wieder d i e Gelegenheit für einige Neidhammel und für linke Träumer wie Ewald Lienen eine Begrenzung der Fußball-Gehälter und Ablösesummen zu fordern. Wenn wir also – wie Lienen es fordert – drei Millionen Euro als Gehaltsobergrenze festlegen und die anderen Länder wie England usw. nicht mitmachen, dann müssen wir uns natürlich von allen internationalen Fußball-Wettbewerben verabschieden, weil alle deutschen Top-Talente schon in jungen Jahren ins Ausland abwandern und weil internationale Stars nicht mehr zu uns kommen. Langfristig würde das sogar dahin führen, dass der Fußball für sechsjährige Talente und deren Eltern nicht mehr die einzige Lösung ist und daß irgendwann genau so viele Leute zum Volleyball wie zum Fußball gehen. In den untersten sechs deutschen Ligen ist das doch heute schon der Fall.

Im kapitalistischen Wirtschaftsmodell regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Das ist im Fußball so und auch in der Kunst und in der Musik. Ich persönlich finde es völlig absurd, wenn eine Schnulzensängerin viele Millionen verdient und wenn ein Maler aus den USA ein rotes Viereck malt und dafür 80 Millionen Dollar kassiert. Aber die Schnulzensängerin hat möglicherweise ein paar hundert Millionen Hörer entzückt und der Maler gibt dem Käufer seines Gemäldes das Gefühl, einzigartig zu sein.

Ich behaupte – nein ich weiß, daß der Fußball mehr Menschen glücklich macht, als alle Schnulzensänger und Künstler aller Zeiten. Und ich weiß, daß der Antikapitalismus überall da, wo er praktiziert wurde oder wird, nur Elend über die Menschen bringt. Bis ein besseres und gerechteres Modell gefunden wird, müssen wir aus dem Kapitalismus das Beste herausholen – auch im Fußball !

= Fußball spielt selbst in den ärmsten Ländern der Welt eine wichtige politische Rolle, weil sich immer mehr Mädchen und Frauen über Fußball emanzipieren – so auch in Gambia, einem der ärmsten Länder Welt. Dort arbeitet die deutsche Trainerin Monika Staab, die Mädchen fördert und ausbildet und damit viel für die Gleichberechtigung tut. Zu Staabs Schülerinnen gehören auch Adama und ihre Zwillingsschwester Awa, die beide in einem SOS-Kinderdorf aufwuchsen und jetzt im Nationalteam spielen. (Monika Staab hat diesen Job übrigens schon in 80 Ländern praktiziert !)

 

Kurz und interessant

= Der Pastor spricht zu den Gläubigen: „Liebe Beter und liebe Beterinnen..“

= Fundstück: „Es ist einfach ungeheuerlich, daß eine reiche Gesellschaft nicht jedem Neugeborenen dieselben Chancen einräumt.“

= Der SPIEGEL ist auf der verzweifelten Suche nach Kapitalismus- und Merkel-Kritikern mal wieder fündig geworden: Eine Niete namens Kevin Kühnert darf sich outen.

= Anfang März 2020 sollte vom Erzbistum Köln ein umfangreicher Bericht über den Missbrauch von Klerikern (es geht um mehrere tausend Täter und zehntausende Opfer) vorgestellt werden. Die Namen von Verantwortlichen sollten benannt und strafrechtlich relevante und nicht verjährte Fälle sollten an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden. Generalvikar Markus Hofmann zur Absage: „Wir haben nicht alle für eine Veröffentlichung relevanten rechtlichen Fragen klären können.“

= Ein muslimischer Geistlicher der Al-Azhar-Moschee in Kairo wurde von seiner Tätigkeit freigestellt, nachdem gegen ihn eine Untersuchung wegen religiöser Hetze eingeleitet wurde. Er habe in sozialen Medien einen koptischen Christen angegriffen, der es durch eine Spende für einen Krankenhausbau in die Schlagzeilen gebracht hatte. Der Geistliche hatte geschrieben: „Irdische Arbeit, die nicht auf dem Glauben an Gott und seinen Propheten beruht, hat kein Gewicht am Jüngsten Tag.“ (C.i.G.)

= Trotz aller Krisen: 21 Millionen Rentner dürfen sich auf spürbare Steigerungen ihrer Renten freuen: In Westdeutschland steigen sie um 3,45 und in Ostdeutschland um 4,2 Prozent.

= Konstruktive Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten: Arbeitgeber und Gewerkschaften haben in der Corona- und Wirtschaftskrise neben Hilfen für die Kurzarbeiter keine Tarifsteigerungen vereinbart.

= Deutschland soll mehr Geld in Afrika investieren, wünscht die Bundesregierung. Projekte wie die G20-Initiative „Compact with Afrika“ sollen Arbeitsplätze schaffen und Armut lindern. Das sind „Investitionen in die Zukunft“ – auch in die Zukunft Deutschlands !

= „Fußball kann die Welt besser machen !“ (Fundstück)

= Die über 100.000 Mitarbeiter der Volkswagen AG erhielten für das Jahr 2019 einen um 200 Euro erhöhten Jahresbonus von 4.950,– Euro.

= „Ein Mann braucht eine Frau, die arbeiten kann; eine Frau, die kochen kann; eine Frau die gut aussieht und sexy ist. Der Knackpunkt ist, dass die drei nichts voneinander erfahren dürfen.“ (M.S.)

= Überfällig: Das hessische Finanzgericht hat entschieden, dass der globalisierungskritische Verein Attac wegen seiner politischen Aussagen (z.B. Forderung einer 30-Stundenwoche) keine steuerbegünstigten Spenden entgegennehmen darf.

= Bertolt Brecht: Den Haien entrann ich – Die Tiger erlegte ich – Aufgefressen wurde ich von den Wanzen.

= Die Schüler haben es verdient, einen Menschen vor sich zu haben, der sie bei ihrer Entwicklung wohlwollend unterstützt, sie wertschätzt und sie ermutigt, ihren Weg zu gehen. (Fundstück)

 

C h a n c e n

Auf der ganzen Welt sind wegen Corona und aus anderen Gründen (Ölpreis) fast alle Aktien um zwanzig bis fünfzig Prozent gefallen. Alle Branchen sind davon betroffen. Offensichtlich geht die Angst um und die führt immer zu absurden Bewegungen. Ich bin davon überzeugt – und das zeigen auch die radikalen Unterstützungsmaßnahmen der Regierungen – dass bis spätestens Ende 2021 bei sehr vielen Aktien die alten Höchtkurse wieder erreicht oder sogar übertroffen werden.

Möglicherweise wird die internationale Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr deutlich zurückgehen (zehn Prozent ?). Wenn Mister Trump nicht wieder ausrastet und neue Handelskriege anzettelt, dann haben Asien und Europa sehr gute Chancen ! Folgende Aktien können bis Ende 2021 um 50 bis 150 Prozent steigen:

  • Zu empfehlen sind Banken; die haben schon vor Corona riesige Kursverluste erlitten, obwohl der Gesetzgeber sie gezwungen hat, ihre Eigenkapitalbasis deutlich zu verstärken. Extrem billig sind: ING (A2ANV3) + Bco. Santander (873403) + Societè Generale (873403) + Sberbank (A1JB8N). Bei allen hohe Dividendenrenditen !
  • Aus politischen Gründen ist der Ölpreis abgestürzt; das hat dazu geführt, dass die bis vor kurzem noch von aller Welt gepriesenen Top-Unternehmen um über 50 Prozent gefallen sind. M.E. völlig absurd, weil Versorger wie B.P. und Total und Royal Dutch schon lange in alternative Energien investieren, um sich vom Öl unabhängiger zu machen. Zu empfehlen sind: Royal Dutch (AOERS6) + BP (861873) + Rosneft (A0J3N5) + Total (850727) + Lukoil (A1420E). Bei allen hohe Dividendenrenditen !
  • Im High-Tec-Bereich empfehle ich United Internet (508903) + Xiaomi (A2JNY1) + Huya (A2JL12) + Baidu (A0F5DE) + S+T (A0X9EJ) + Alibaba (A117ME) + J.D.Com (A112ST)
  • Die Industrieunternehmen leiden schon seit Jahren; auch hier sind die Abstürze teilweise völlig überzogen. Solide und gut finanzierte Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell sind: BASF (BASF11) + Voest Alpine (937503) + Hella (A13SX2) + Covestro (606214) + Hd. Zement (604700) + Jungheinrich (621993) + Renault (893113) + Bertrandt (523280) + Samsung (881823) + Krones (633500) + Traton (TRATON) + VW (766403) + Reliance (884241) + Daimler (710000).
  • Die schon mehrfach empfohlenen großen Versicherungen sind ebenfalls preiswert und zahlen hohe Dividendenrenditen: Allianz, Münchner Rück, Zürcher, Axa, Talanx, Hannover Rück.

Liebe Leser ! Ich bin eine Genie ! Aber auch Genies können irren !

 

Corona: Wichtige Hinweise !

= Die Schleimhäute müssen immer feucht sein ! Deshalb für die Durchblutung der Schleimhäute immer viel trinken !

= In den Räumen fangen sich Bakterien, weil die Luft zu trocken ist. Draußen ist die Luftfeuchtigkeit meistens besser.

= Trinken spült Viren aus dem Rachenraum in den Magen/Darm-Trakt; dort werden sie ausgeschieden.

= Bewegung aktiviert die Zellen und das ist gut für die Gesundheit.

= Immunzellen gibt es im ganzen Körper, im Knochenmark, in der Milz und vor allem in der Lunge. Immunzellen müssen mobilisiert werden.

= Neben Wasser trinken könnte auch Ingwertee mit Kurkuma hilfreich sein.

 

Mal kurz über den Himalaja

Jungfernkraniche sind charakteristische Vögel an Steppenseen. ZUm Brüten scharen sie nur eine flache Mulde in den Boden. Die beiden Eier werden vier Wochen lang behütet, die Aufzucht der Jungen nimmt zwei weitere Monate in Anspruch. Nach der Brutzeit überqueren sie meist den Himalaja, um in Indien zu überwintern.

 

„Verehrte Bürgerin von Paris“ – eine verfolgte Christin.

Paris hatte bereits 2015 die pakistanische Christin Asia Bibi, die wegen angeblicher Beleidigung des Religionsgründers Mohammed acht Jahre in einer Todeszelle saß und letztes Jahr ins Exil nach Kanada ausreisen konnte, zu ihrer Ehrenbürgerin ernannt. Der Stadtrat zeigte sich so mit ihr und allen verfolgten Christen in islamischen Nationen solidarisch. Neulich nahm sie diese Auszeichnung persönlich entgegen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo begrüßte Bibi mit großer Herzenswärme: „Verehrte Schwester, verehrte Bürgerin von Paris ! Ihr Mut, Ihre Gelassenheit, Ihre innere Kraft hat uns verblüfft. Sie sind eine personifizierte Lektion des Lebens für uns alle.“

Im Vorfeld war bekannt geworden, dass Asia Bibi in Frankreich womöglich um Asyl für sich und ihre Familie bitten würde. Die Bürgermeisterin begrüßte, dass die Grande Nation Asia Bibi Asyl gewährt. Staatspräsident Emmanuel Macron traf sie im Elyséepalast, um ihr Asyl nach französischem Recht anzubieten. Allerdings bat Bibi um Bedenkzeit: „Ich fühle mich sehr geehrt, aber im Moment muss ich an meine Kinder und an meine Gesundheit denken.“

Weil sie ihr Buch „Enfin libre“ (Endlich frei) dem französichen Publikum vorstellte, hielt sich Asia Bibi mehrere Tage in Frankreich auf. Gemeinsam mit der Journalistin Anne-Isabelle Tollet, die als Korrespondentin in Pakistan seit 2008 über deren Schicksal berichtet und sie mehrfach im Gefängnis besucht hatte, wolle sie mit dem Buch ein Zeichen setzen „gegen religiösen Fanatismus“. Das Buch schildert die Zeiten im Gefängnis und die damit verbundene Einsamkeit und Not, aber auch Asia Bibis Glauben.

Die Katholikin war 2010 von einem pakistanischen Gericht nach Vorwürfen muslimischer Nachbarn zum Tod wegen angeblicher Blasphemie verurteilt worden. Es folgte eine jahrelange internationale Kampagne für eine Begnadigung. Die Päpste Benedikt XVI. sowie Franziskus I. setzten sich öffentlich für sie ein. Zwei hochrangige pakistanische Politiker sowie ein Richter wurden von radikalen Muslimen ermordet, weil sie sich für die Freilassung stark machten.

Ende 2018 hob das Oberste Gericht in Pakistan das Todesurteil auf. Nach acht Monaten an einem unbekannten Ort im Heimatland konnte sie nach Kanada ausreisen. Aber auch dort muss sie anhaltende Morddrohungen radikaler Muslime fürchten und lebt unter anderer Identität wiederum an einem unbekannen Ort. (Aus „Christ in der Gegenwart“ C.i.G.)