Von Gott offenbart ?

= Das Reformkonzil Vaticanum II (1962-1965) hat in der „Dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung“ u.a. erklärt: „Das von Gott Geoffenbarte, das in der Heiligen Schrift enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauche des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden; denn auf Grund apostolischen Glaubens gelten unserer heiligen Mutter, der Kirche, die Bücher des Alten wie des Neuen Testaments in ihrer G a n z h e i t mit allen ihren Teilen als heilig und kanonisch, weil sie, unter der Einwirkung des heiligen Geistes geschrieben, Gott zum Urheber haben und als solche der Kirche übergeben sind.“

Das Alte Testament wimmelt von Aufrufen zu Mord und Totschlag gegen unschuldige Menschen. All das ist also heilig und kanonisch?

= Pius IX. galt als „liberaler“ Kardinal und wurde 1846 zum Papst gewählt. Nach der 1848er Revolution wandte er sich einem tiefen Konservatismus zu, verkündete 1854 das Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariä und auf dem Vatikanischen Konzil 1868/1870 das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes.

Nach katholischer Lehre sind die Dogmen geoffenbarte, absolute Wahrheit.

„Das Dogma, daß das bloße Vorgeben und Nachsagen unbegreiflicher Dinge eine Art und gar die einzige sei, Gott zu gefallen, muss mit aller Macht bestritten werden.“ (Hans Meister)

„Jesus betont nachdrücklich die Selbsterkenntnis und Selbstveränderung des Einzelnen. Er war allem Rituellen und Kultischen, allem Liturgischen und Sakramentalen, allem Institutionellen und Hierarchischen abhold. Ihm kam es auf die wirkliche, nicht die symbolische Verwandlung des Gläubigen an.“ (Fundstück)

Jesus überwindet die Schranken des Judentums in Richtung auf eine universale Religion. Er bricht mit dem Auserwähltheitsanspruch Israels, mit der dogmatischen Fixierung auf die Tora, namentlich den übersteigerten Sabbat-, Essens- und Reinheitsgeboten, die nicht zuletzt der Absonderung des Volkes Israel von den Völkern der Welt dienen. Jesus´ Gottesbild zeigte einen Gott der Wahrheit und der Liebe, der Gerechtigkeit, des Friedens und der Glückseligkeit für alle Menschen.

“ Gott fragt nicht nach dem, was wir glauben, sondern nach dem, was wir tun. Glauben und Tun sind für ihn eins.“

Emmanuel Levinas: „Die eigentliche Würde erlangt das menschliche Ich erst dann, wenn es Verantwortung für den anderen Menschen übernimmt.“

Johannes Chrysostomos: „Gott kann nicht durch Vorstellungen und Begriffe erfahren werden. Rufen wir ihn als den unaussprechbaren Gott an, der unbegreifbar, unsichtbar und unerkennbar ist.“

J. Krishnamurti: „Religion ist nicht Idee, sondern Ihr Verhalten im täglichen Leben. Ihre Gedanken, Ihre Sprache, Ihr Verhalten sind die eigentliche Essenz von Religion; ohne sie kann Religion nicht existieren. Sie können herumgehen und viele Worte abspulen, in verschiedene Zirkuszelte gehen, aber das ist keine Religion.“

Der Pfarrer und Theologe Jörg Zink schrieb: „Ich wünsche mir eine Theologie und Kirche, in der frei und offen über all das gesprochen werden kann, was uns allen notorisch unklar ist. Wir müssen von der Vorstellung loskommen, im Besitz einer absoluten, in geoffenbarten Schriften niedergelegten Wahrheit zu sein. Alle Religionen sind gleich weit entfernt von der Wahrheit, die wir nie besitzen, nur anzielen können. Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit gehört zu den zentralen Anliegen der Bibel. Andererseits aber grenzt der Eingottglaube aus, weil er die anderen Götter als „Götzen“ und ihre Verehrer als Heiden einstuft. Ob das dann in Feindschaft umschlägt, kommt auf die Spielart des Monotheismus an. Der altisraelische Eingottglaube tritt in der Bibel nur literarisch gewaltsam auf. Geschichtlich hat er jedoch bei den Juden – wenn man von den Makkabäerkrigen absieht – nicht zu wirklicher Gewaltausübung geführt. Die findet sich dann erst bei Christen und Muslimen. Das Judentum lebt von der Differenz, es kapselt sich ab und kümmert sich nicht um die anderen Völker.“

„Sowohl im Brahmanismus, wie auch im Buddhismus und Taoismus ist das letzte Ziel der Religion nicht der rechte Glaube, sondern das richtige Handeln. Auch die jüdische Religion hat den Hauptwert auf die rechte Art zu leben, die Halacha, gelegt.“

„Buddhisten sehen es als unverrückbares Seinsgesetz an, dass wir – auf kollektiver und individueller Ebene – die Resultate unserer individuell und kollektiv ausgeübten Handlungen erfahren, buddhistische Begriffe von Moral und Verantwortung basieren auf diesem Kausalsatz.“

„Wer Redlichkeit dazu nutzt, von ihm begangenes Unheil wettzumachen, erhellt die Welt wie ein unverhüllter Mond.“

„Nur zwei Dinge können meiner Meinung nach als wirklich göttliche Offenbarung in der Geschichte begriffen werden, die mehr als menschliche Projektion sind: Zum einen das göttliche Gebot „Du sollst nicht töten“ und zum anderen die Aufforderung Jesu zu Liebe und zu Vergebung. Die Liebe, wie von ihr die Bibel spricht und wie sie Jesus verkörpert und bezeugt, ist jenes „ganz andere“, ist die Weise der göttlichen Anwesenheit in der menschlichen Geschichte. Alles andere, womit wir Menschen die Geschichte füllen, ist menschlich, allzu menschlich und häufig unmenschlich. Das, was Gott in sie hineinträgt und wo man ihn suchen kann, ist die Liebe. Ich bin Christ, weil ich den Glauben an diese Liebe angenomen habe.“ (Thomas Halik in „Glaube und sein Bruder Zweifel“)

Korinther 13,2 und 3: „Wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich all meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir´s nicht nütze.“

 

Die Welt ist ein Dorf

= Die Einwohner der Insel Neubritannien im Indopazifik bezahlen mit Schnecken so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Mit ihrer traditionellen Währung können die Tolai Tabak, Schuhe, Gemüse oder Datenpakete für das Handy kaufen. Seit mehr als 3000 Jahren gilt die „harte Währung“, die aus dem Gehäuse der Meeresschnecke „Nassarius arcularia“ hergestellt wird. Die leeren Schneckengehäuse werden in der Sonne getrocknet, dann gelocht und auf Rattenfäden gezogen. Ein „param“, eine Schnur aus 300 aufgereihten Schneckenschalen, hat einen Wert von umgerechnet 1,60 Euro. Wer größere Beträge mit sich führen möchte, muss also schwer schleppen. Heuzutage ist es aber auch möglich, in Wechselstuben das Schnecken- gegen Papiergeld zu tauschen. Offizielles Zahlungsmittel der Insel ist der „kina“, die Währung Papua-Neuguineas. Ausgediente Schneckenschalen haben immer noch spirituellen Wert – als Glücksbringer, unter Häusern vergraben, sollen sie den Bewohnern Wohlstand bringen. (Kontinente)

= In den Tagen des Corona-Lockdowns treffe ich Jean-Marie Lassausse bei den Karmelitinnen in Mazille, Südburgund. Der Priester, der seit 2001 in Algerien lebt, wollte längst wieder in seiner Wahlheimat sein, doch die Pandemie erschwert die Einreise. Bis vor kurzem war er für die Klosteranlage von Tibhirine verantwortlich, jenes Klosters, das sich für den Dialog zwischen Muslimen und Christen einsetzte und das durch die Ermordung der Trappistenmönche 1996 bekannt wurde. Lassause erzählt von seinen Projekten zusammen mit Migranten aus subsaharischen Ländern, von den Jahren des Terrors in Algerien und von den anrührenden Erfahrungen mit seinen Glaubensgeschwistern des Islam. Der „Gärtner von Tibhirine“, so der Titel seines in Frankreich veröffentlichten Lebenszeugnisses, ist ein authentischer Gottsucher im Geist des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung. (Michael Meyer/Kontinente)

= Somaliland kennt kaum jemand, obwohl es in nur dreißig Jahren zu einem sicheren und friedlichen Staat auf dem afrikanischen Kontinent geworden ist – und das ohne Entwicklungshilfe. Seit 1991 ist Somaliland von Somalia getrennt. Trotz internationaler Milliardenhilfen versinkt Somalia im Terror, während in Somaliland Frauen studieren, Sport treiben und sich frei bewegen können.

= Der Kontinent der Zukunft: Europa !! Jetzt will der Industriekommissar Breton modernste Chip-Fabriken in die EU holen.

= Kann der Traum wahr werden? Kann Kim Jong-uns Reformpolitik der Schlüssel zur Wiedervereinigung Koreas sein?

= Europäische Solidarität sieht anders aus! Die polnische „Gazeta Wyborcza“ fordert: „Das Projekt der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 muss verworfen werden.“

= Chinas BIP ist im 1. Quartal 2021 um 18,3 Prozent gestiegen; das resultiert aus niedrigen Vergleichswerten des Vorjahres und aus der nach wie vor dynamischen Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft. Der IWF prognostiziert für das Gesamtjahr 2021 für China ein Wachstum von 10,3 Prozent.

Der Siemens-Konzern nimmt im Jahr 2021 ein neues digitales Werk im Geschäftsbereich „Motion Control“ in Nanjing/China in Betrieb. Außerdem bestätigte der Siemens-Chef Roland Busch weitere Investitionen in Fertigung, Software und Infrastruktur in ganz China. U.a. unterstützt Siemens Chinas größten Glasbehälterhersteller bei der Digitalisierung von 15 Fabriken.

Am 31. März 2021 wurde Chinas sphärisches Fünfhundert-Meter-Apertur-Radioteleskop (FAST) offiziell für Wissenschaftler auf der ganzen Welt geöffnet. Astronauten können über die Webseite fast.bao.ac.cn Anträge auf Beobachtungen einreichen.

 

Wie machen wir unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat wetterfest?

Bei der nächsten Bundestagswahl wird die Corona-Krise weitestgehend überwunden sein und die Wirtschaft nimmt wieder volle Fahrt auf. Dennoch werden etwa 30 Millionen Bundesbürger nicht zur Wahl gehen oder radikale Parteien wählen. Jetzt hat sich der Bundestag mit einem Gesetzentwurf für eine „Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ ausgesprochen; dabei geht es auch darum, die zahlreichen bestehenden Erinnerungsstätten wie die Paulskirche, das Hambacher Schloss und den Friedhof der Märzgefallenen und das Haus der Weimarer Republik ins Bewusstsein zu rufen und bekannter zu machen. Vor allem aber will das neue Gesetz daran erinnern, dass Deutschland ein freiheitliches-demokratisches Land ist und dass das Bewusstsein verloren geht, wie hart erkämpft eine demokratische Verfasstheit ist und wie gefährdet sie stets bleibt. Die komplexen Probleme einer modernen Gesellschaft – in der Pandemie ist das wieder zu sehen – rufen immer wieder Kräfte mit einfachen Antworten und schnellen Lösungen auf den Plan. Verschwörungstheoretiker – Corona-Gegner – AfD-Politiker – Millionen Ignoranten.

Nur mit mehr politischer Bildung kann der Feindseligkeit gegenüber der Demokratie begegnet werden. Es geht um mehr politisches Wissen und das Bewusstsein, welcher Schatz die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist. Genau da setzt der Bund mit seiner Stiftung an: Es geht um „Impulse für eine aktive Beteiligung am demokratischen Miteinander:“

Theodor Adorno hat geschrieben: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“

Wenn es uns gelingt, die jüngeren Generationen mit mehr politischem Wissen zu füttern und sie zu motivieren, in den demokratischen Parteien mitzuarbeiten, dann wird unsere Demokratie wetterfest.

 

Roma und Sinti

Eine wesentliche Rolle bei der Verfestigung der Vorurteile gegenüber Roma und Sinti spielte die Verbreitung der so genannten Eugenik, einer Pseudowissenschaft, die davon ausging, dass das soziale Verhalten erblich bestimmt sei. Ausgehend von den USA verbreitete sich diese Theorie rasch in den wissenschaftlichen Kreisen Europas und führte schon bald zu so genannten „rassehygienischen Maßnahmen, wie etwa der zwangsweise oder heimlich durchgeführten Sterilisierung von tauben Menschen, weil man auch Taubheit für eine ererbte Behinderung hielt. Hatte man im 18. Jahrhundert noch versucht, die „Zigeuner“ durch verschiedene Maßnahmen wie Zwangsansiedlung, Verbot des Gebrauches ihrer Sprache sowie Wegnahme der Kinder und deren Erziehung durch Bauernfamilien zu „zivilisieren“, zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft zu „erziehen“, so setzte sich im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss der Eugenik mehr und mehr die Ansicht durch, dass solche Maßnahmen zum Scheitern verurteilt wären, da den „Zigeunern“ ihr angeblich „abartiges“ Verhalten eben angeboren sei. Die Experten der Rassenhygiene waren überzeugt, dass vor allem auch der Hang zur Kriminalität ererbt sei – und der so genannte „Wandertrieb“ galt als eines der sichersten Zeichen, um „geborene Verbrecher“ erkennen zu können. Besonders die Wissenschaftler an der Psychiatrischen Klinik Burghölzli in Zürich sollten in dieser Hinsicht für Europa richtungsweisend werden.

Den meisten Roma und Sinti, welche den nationalsozialistischn Völkermord überlebt hatten, wurde eine Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, wurden Restitution und Entschädigung über Jahrzehnte verwehrt. Viele deutsche Sinti und Roma erhielten nach 1945 die deutsche Staatsbürgerschaft, die ihnen von den Nazis entzogen worden war, nicht wieder zurück und wurden in den 1950er und 1960er Jahren ausgebürgert. Die Anerkennung als Verfolgungsopfer musste von jungen Aktivisten zu Beginn der 1980er Jahre mühsam erkämpft werden. Im Zuge dieses politischen Kampfes um Anerkennung, der in einem Hungerstreik in der KZ-Gedenkstätte Dachau kulminierte, kam ans Tageslicht, dass die ehemalige nationalsozialistische „Reichszentrale zur Erfassung des Zigeunerunwesens“ mitsamt ihrer Kartei in München nach 1946 unter der beschönigenden Bezeichnung „Landfahrerzentrale“ weitergeführt worden war. Viele der nationalsozialistischen Täter waren nach Kriegsende wieder in den Polizeiapparat übernommen worden und leiteten dort auch wieder die mit „Zigeunerangelegenheiten“ betrauten Abteilungen deutscher Landeskriminalämter.

Erst zu Beginn der achtziger Jahre erkannte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt offiziell den nationalsozialistischen Völkermord als solchen an, Bundeskanzler Helmut Kohl wiederholte diese Anerkenntnis. Und erst im Februar 2016 (!!!!) entschuldigte sich die Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Bettina Limperg, formell für die „unerträgliche“ Rechtsprechung ihres Gerichts.

Die Errichtung des Gedenkortes für die von den Nationalsozialisten und ihren Helfern ermordeten Sinti und Roma in Berlin, der im Oktober 2012 eingeweiht wurde, und die Rede des niederländischen Sinto Zoni Weisz im Deutschen Bundestag anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2011 markieren deutlich und öffentlich das Ende der staatlichen Diskriminierung.

(Aus dem Buch „…….weil ich selber so überrascht war, dass ich so wenig wusste.“ Herbert Utz Verlag)

Fortsetzung folgt

 

Besondere Menschen: Albert Camus

Camus war ein Humanist, der z.B. nach dem Zweiten Weltkrieg die Siegermächte aufforderte, den Deutschen eine Chance zu geben und der sich damit vor allem in Frankreich viele Feinde machte. Camus war ein herausragender Schriftsteller, dessen Texte bei vielen Lesern seelische Schwindelanfälle auslösten. Camus war ein politischer Journalist, der die linksradikalen Intellektuellen (Sartre und Co.) heftig attackierte und der von diesen Herrschaften gehasst wurde; der Hass steigerte sich noch, als Camus den Literaturnobelpreis erhielt. Für Camus war auch der Journalismus eine Frage der Moral: „Ein freier Journalist veröffentlicht nichts, was den Hass schüren oder die Verzweiflung fördern könnte. Wahrheit und Freiheit sind anspruchsvolle Geliebte, die nur wenige Liebhaber haben.“

Camus erkannte die Entmenschlichung der linken wie der rechten Politik. Gerechtigkeit ohne Freiheit bedeutet Diktatur. Freiheit ohne Gerechtigkeit führt zum Faustrecht des Stärkeren. Camus wollte die Freiheit u n d die Gerechtigkeit. Am Tag nach den Nürnberger Prozessen forderte er die weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Dazu schreibt Camus in „Fragen der Zeit/Betrachtungen zur Todesstrafe“: „…. es kann schwerlich behauptet werden, sie (die Todesstrafe) sei dazu angetan, ihrer eigentlichen Aufgabe getreu mehr Frieden und Ordnung in das Gemeinwesen zu bringen. Es wird im Gegenteil deutlich, daß sie genau so empörend ist wie das Verbrechen und daß dieser weitere Mord die der Gesellschaft zugefügte Beleidigung nicht nur nicht wiedergutmacht, sondern durch eine neue Schmach verschärft. Wie wahr diese Feststellung ist, geht aus dem Umstand hervor, daß niemand offen von dieser Zeremonie zu sprechen wagt.“

Im Spätsommer 1945 hatte Camus als einziger prominenter französischer Intellektueller die Bedeutung und Bedrohung der Atombombe erkannt. In der im Widerstand gegründeten Zeitung „Combat“ reagierte er nach Hiroshima voller Entsetzen auf den „größten Vernichtungsrausch der Menschheit seit Jahrhunderten“.

Und Camus sagte als leidenschaftlicher Fußball-Spieler und Torwart der algerischen Nationalmannschaft: „Alles was ich weiß über Moral und Gerechtigkeit verdanke ich dem Fußball.“ Auf die Frage einer Journalistin „Haben Sie im Gymnasium Theater gespielt“ antwortete er: „Nein, ich habe Fußball gespielt.“

Am glücklichsten war Camus auf der Bühne und auf dem Fußballplatz; es war der Sport der kleinen Leute, billig und prestigelos, aber ein wenig ebnete er doch die Klassenunterschiede ein und die Kluft zwischen den Völkern. In der Schule zu spielen, hatte seine Großmutter verboten, weil sich die Schuhe abnutzten – er spielte trotzdem; das zubetonierte Viereck, wo Camus so glücklich war, liegt an der Straße; der Torwart spielte barfuß; die Jungs kicken wie die Teufel; Fußball war ein Kleine-Leute-Sport.

In „Der erste Mensch“ schreibt Camus: „Mit den Fußballbegeisterten rannte er auf den zementierten Hof, der auf allen vier Seiten von Arkaden mit dicken Säulen umschlossen war (unter denen die Streber und die Braven plaudernd auf und ab gingen)…. und wenn er mit dem Ball am Fuß voranstürmte, um nacheinader einem Baum und einem Gegner auszuweichen, fühlte er sich wie der König des Hofs und des Lebens.“

Camus stand immer auf der Seite der Armen und Entrechteten; für ihn waren Werte wie Treue, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, Ehre und Würde wichtig. Camus´ Vater war Landarbeiter und seine geliebte Mutter Putzfrau.

Annabella Hirsch: „Eines Tages, als der Regen von Algier endlich aufhört und er die Absperrungen um die Ruinenstätte von Tipasa einfach übergeht, findet er das Licht und die Luft und das Rauschen des Meeres von früher wieder und hat das Gefühl, sein lange stillgestandenes Herz beginne neu zu schlagen. Er findet die frühere Schönheit wieder, als würde sie sich hier jeden Tag neu erfinden. Und dann sagt er den Satz, der klingt wie das Ende einer Suche, die fast sein ganzes Leben dauerte:

„In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, daß in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“

 

Richtig sparen !

Bevor wir einige Empfehlungen geben, machen wir nochmals darauf aufmerksam, die Finanzzeitschrift „Focus Money“ nicht einmal mit der Pinzette anzufassen. Auf dem Titelblatt der neuesten Ausgabe stehen folgende Schlagzeilen:

  • Die höchsten Gewinne mit der großen Kursziel-Analyse
  • Die genialsten Gewinne mit den neuen Timing-Strategien
  • Die sichersten Gewinne mit Aktien und ETFs, die seit 10 Jahren immer steigen.

Kommentar überflüssig.

Von seriösen Analysten wird für den Aufbau eines Vermögens ein Anlage-Mix empfohlen; so rät Volker Looman von der FAZ dazu, je 25 Prozent in Anleihen und Immobilien und 50 Prozent in Aktien zu investieren und dabei sehr günstige ETF mit einer Gesamtkostenquote von 0,07 bis 1,05 % auszuwählen.

Anleihen werden dann problematisch, wenn die EZB und andere Großinstitute die Zinsen erhöhen, weil die Inflation sich verfestigt und sogar ansteigt. Dann steigen die Zinsen und die Anleihekurse fallen.

Internationale Immobilien-Fonds sind zur Zeit interessant, weil mit einer starken Konjunktur- und Bevölkerungsentwicklung massiv in Wohn- und Gewerbeimmobilien investiert wird. Zwei Entwicklungen gibt es zu bedenken: 1. Alle Experten kündigen an, dass der weltweite Anstieg der Bevölkerung noch 20 oder 30 Jahre anhalten und dann in die Gegenrichtung steuern wird. Ist der Weltmarkt dann gesättigt? 2. Die Corona-Krise zeigt uns, dass zumindest in Klein- und Mittelstädten tausende oder zehntausende Gewerbeimmobilien für Einzelhandel u.a. nicht mehr benötigt werden; schon jetzt sind Immobilienbesitzer dabei, diese Flächen in Wohnungen umzuwandeln. Außerdem wird die Digitalisierung und Automatisierung dazu führen, dass auf deutlich weniger Fläche die gleichen Produktionskapazitäten erreichbar sind.

Volker Looman empfiehlt für den Aktienbereich vier günstige ETF; zwei davon empfehlen wir auch:

  • Isin IE00B5BMR087 S+P 500 – Gesamtkostenquote 0,07 Prozent
  • Isin LU0908500753 Eurostoxx 600 – Gesamtkostenquote 0,07 Prozent

Die Weltwirtschaft ist im Umbruch und die Technologieunternehmen jagen von einem Rekord zu nächsten. Niemand kann voraussagen, welche Tec-Unternehmen in 20 Jahren an der Spitze stehen. Aber es gibt Branchen, die in 20 Jahren mit absoluter Sicherheit gebraucht werden:

  • Die Gesundheits-Sparte sorgt schon seit Jahren mit hohen Investitionen und innovativen Forschungsmethoden für immer bessere Medikamente und Operationsroboter usw. usw. Diese Entwicklung wird anhalten. So haben die großen Firmen Novartis (WKN 904278) und Sanofi (WKN 920657) und Roche (WKN 855167) und Merck (WKN 659990) viel Erfahrung und sind groß genug, um viel Geld in die Forschung investieren zu können.
  • Gegessen wird immer! Auch noch in 20 Jahren! Vielleicht gibt es dann die geliebte Bratwurst nicht mehr, weil sie mit Grünzeug-Wurst ersetzt wird. Auch dieses kleine Beispiel zeigt, dass man auf große Firmen setzen muss, die mit ihren Marken schon jetzt in fast allen Ländern vertreten sind und die neue Marken entwickeln und bewerben können. Bei Unilever (WKN AOJNE2) und Nestlé (WKN AOQ4DC) kann man fast nichts falsch machen und beide schütten auch noch ansehnliche Dividenden aus.
 

Die Welt ist ein Dorf

= Eine gute Nachricht: Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron hielten vor ein paar Tagen eine Videokonferenz mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ab, um über Klimaschutz und Biodiversität zu beraten. China ist entschlossen, die kurzfristigen Zielmarken zur Einsparung von CO2 zu verschärfen und will im Jahr 2060 Co2-neutral sein.

= Noch eine gute Nachricht: China hat den amerikanischen Klima-Sonderbeauftragten John Kerry zu Verhandlungen mit seinem chinesischen Kollegen Xie Zhenhua eingeladen. Kerry und Zhenhua kennen und schätzen sich; sie waren schon 2014 dabei, als eine Übereinkunft zwischen Amerika und China den Weg für das Pariser Klimaschutzabkommen ebnete.

= Deutschland wird in der ganzen Welt geschätzt. Das hat viele Gründe. Ein Grund ist die Tatsache, dass wir mit unserer Entwicklungshilfe zum zweiten Mal die Zielmarke der Vereinten Nationen übertroffen und im vergangenen Jahr 0,73 Prozent unserer Wirtschaftsleistung – das sind 23,9 Milliarden Euro – zur Verfügung gestellt haben. Der OECD-Durchschnitt beträgt 0,48 Prozent.

= Die Europäische Union tut gut daran, mit allen Staaten unseres Kontinents gute wirtschaftliche und politische Beziehungen zu pflegen. Das dient dem Frieden und es dient unserem Wohlstand. Aserbaidschan hat keinen guten Ruf, obwohl das laizistische Land Mitglied im Europarat ist und den militanten Islamismus bekämpft. Noch wird Aserbaidschan autoritär regiert – aber die Fortschritte in Richtung Rechtsstaat und Demokratie und technologischer Entwicklung sind nicht zu übersehen. Nach dem Motto „Fördern und Fordern“ wird die EU diesem Land sukzessive näher kommen.

= Wo Glaube keine Privatsache ist: Viele Christen und Muslime in der ägyptischen Provinz Minya fordern, dass die Religionszugehörigkeit nicht mehr im Ausweis erfasst wird. Wenn der Glaube nicht mehr im persönlichen Dokument vermerkt sei, verhindere das Feindschaft und fördere das friedliche Zusammenleben der Religionen. Ziel müsse sein, religiösen Hass und Diskriminierung einzudämmen. Es kommt immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen radikaler Muslime auf koptische Christen. Dabei stammen die Kopten aus der Urbevölkerung Ägyptens und machen heute etwa zehn Prozent der Einwohner aus. Offiziell sind Muslime, Christen und Juden anerkannte Gläubige. In Artikel 2 der Verfassung heißt es allerdings, dass der Islam Staatsreligion ist. Die Scharia gilt als „Hauptquelle der Gesetzgebung.“

Der Abgeordnete Nasr El-Din forderte die Religionszugehörigkeit aus dem Ausweis zu streichen, damit es in Ägypten ein allgemeines Bürgerrecht geben kann. In einem zivilen Staat dürften Glaube oder Nicht-Glaube für die Staatsbürgerschaft keine Rolle spielen.

= „Auch wenn Moskau dies nie zugeben wird: Langfristig wird Russland ein Interesse haben, sich in einer verschärfenden globalen Konkurrenzsituation auf Europa als Partner zu besinnen. Bis dahin braucht unsere Politik dreierlei:

Erstens langen Atem und einen weiten Blick, denn Veränderungen wird es nicht morgen geben. Zweitens muss jedem russischem Regelverstoß entschieden entgegengetreten werden – in transatlantischer Geschlossenheit. Wenn der Kreml auf eine vage Art nicht ausschließen mag, wieder gegen die Ukraine anzugreifen, muss es hierfür ein Preisschild geben. Optionen liegen auf dem Tisch. Unverändert profitiert Russland davon, dass im Westen gerne russische Staatsanleihen gekauft werden. Ohne das globale Netz von SWIFT können russische Geldhäuser ihre internationalen Geschäfte nicht abwickeln.

Drittes Element unserer Russland-Politik muss unbedingt die Bereitschaft sein, im Dialog zu bleiben. Angesichts der Entwicklung der zurückliegenden Jahre und der aktuellen Eskalation scheint eine solche Forderung manchen naiv. Doch die Tür zuschlagen beeindruckt am meisten die Tür. Russland wird wieder ein Interesse an größerer Nähe zu uns haben. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

Russland ist uns näher, als die Machthaber im Kreml uns aus vordergründigen Erwägungen gerne glauben lassen.“ (Rüdiger von Fritsch – Von 2014 bis 2019 deutscher Botschafter in Moskau)

 

Kurz und interessant

= B. Obama beschreibt in seinem lesenswerten Buch Angela Merkel: „Nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war, stieg sie in die Politik ein und arbeitete sich in den Reihen der CDU mit einer Mischung aus organisatorischem Geschick, strategischem Scharfsinn und unerschütterlicher Geduld planmäßig nach oben. Merkels Augen konnten abwechselnd den Ausdruck von Frustration, Belustigung und Andeutungen von Besorgnis annehmen. Andererseits spiegelte ihre stoische Art ihr nüchtern-analytisches Bewusstsein wider. Gefühlsausbrüchen oder übertriebener Rhetorik stand sie misstrauisch gegenüber, und ihr Team gab später zu, dass sie mich zunächst skeptisch betrachtet habe. Ich nahm ihr das nicht übel, denn ich dachte bei mir, bei einer deutschen Regierungschefin war eine Abneigung gegen mögliche Demagogie vermutlich eine gesunde Einstellung.

= „Bisher gab sich der neue amerikanische Präsident in der Außenpolitik gerne als pazifistischer Idealist. Er ließ die Waffenlieferungen an Saudiarabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) überprüfen, forderte endlich eine Friedenslösung im Jemen, suchte den Dialog mit dem Iran und entschied sich für einen schnellen Abzug aus Afghanistan. Jetzt hat seine Regierung grünes Licht für Waffenverkäufe von über 23 Milliarden Dollar an die VAE gegeben. Das Geschäft besteht u.a. aus der Lieferung von 50 Tarnkappen-Kampfjets und 18 Reaper-Kampfdrohnen.“ (NZZ)

Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums macht aus dem Waffengeschäft eine Friedensmission und erklärt: „Wir werden gegenüber der VAE weiter bekräftigen, dass amerikanische Rüstungsgüter in einer Weise verwendet werden müssen, die die Menschenrechte und das Völkerrecht respektiert.“ Amen.

= Der ukrainische Präsident Selenskyi verlangt „wegen der gewaltigen Aggression Russlands“ den Beitritt seines Landes in die EU und die Nato. Wie wäre es, wenn der Herr Präsident endlich damit beginnt, in seinem Land ein Mindestmaß an Rechtsstaatlichkeit zu erzwingen und die seit Jahren zugesagte Bekämpfung der Korruption auf den Weg zu bringen und die Oligarchen zu entmachten – so wie es sein Kollege Putin in Russland vorgemacht hat.

Beitritt zur EU und Nato? Sollte Herr Selenskyi vergessen haben, dass die Sowjetunion und Präsident Gorbatschow ihr Einverständnis mit der deutschen Wiedervereinigung und dem Rückzug aus den osteuropäischen Ländern nur unter der Bedingung erklärt haben, dass die Nato niemals an die russische Grenze heranrückt?

= Schon vor Jahren hatte die internationale Hilfsorganisation Oxfam mit aus Spendengeldern finanzierten Sexskandalen auf sich aufmerksam gemacht und damit natürlich auch seriösen Hilfsorganisationen schwer geschadet. Jetzt mussten schon wieder zwei Oxfam-Mitarbeiter wegen „sexuellem Fehlverhalten und Ausbeutung“ im Kongo entlassen werden.

= Symon Petljura (1879-1926) ist ein ukrainischer Nationalheld, ähnlich dem Kosaken-Führer Bohdan Chmelnytzki (1595-1657), der als Polen- und Judenschlächter in die Annalen einging, und Stepan Bandera (1909-1959), der ein Kollaboratuer der Nazis war und an Judenmorden nicht unbeteiligt blieb. Bei allen dreien werden in den aktuellen ukrainischen Darstellungen und Gedenkfeiern die Greueltaten geflissentlich ausgespart. In Polen und dem Gebiet der heutigen westlichen Ukraine lebten fast vier Millionen Juden. Unter Petljuras Herrschaft wurden vorwiegend von seinen Kosakenmilizen bei Progromen, den schlimmsten seit Chmelnytzki, bis zu 150.000 Juden bestialisch ermordet. Petljura wurde im Pariser Exil von Scholom Schwartzbard, einem jüdischen Dichter und Anarchisten erschossen, als Vergeltung für die Ermordung von 15 Mitgliedern seiner Familie; Scholom wurde vom Pariser Gericht freigesprochen.

= Verfassungs- und Kirchenrechtler haben dafür plädiert, mit einem neuen Gesetz die finanziellen Staatsleistungen an die Kirchen einzustellen.

= Eine kluge Feststellung: Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist die unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Sozialpolitik.

= Roboter sollen Herz-OPs überflüssig machen: Ein US-Start-up hat einen Roboter-Katheter entwickelt, mit dem Kardiologen am schlagenden Herzen behandeln können.

= Der nicht sehr erfolgreiche Verleger Wolfram Weimer macht gerne mit Medienpreisen auf sich aufmerksam. Jetzt hat er dem Kanzler Sebastian Kurz den „Freiheitspreis der Medien“ zuerkannt.

= Neuer Weltrekord: Die US-Filmserie „Killer-Couples/Möderische Paare“ schafft auf schlimmstem Primitiv-Niveau in Sekunden ein Maximum an brutalen Morden oder an Brechreiz-Sex.

 

Kluge Worte

= Es ist ein Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf die einfache Art zu sagen. (Emerson)

= Bildung ist die Fähigkeit, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. (Lagarde)

= Wir trauen fast niemand gesunden Menschenverstand zu als dem, der unserer Meinung ist. (La Rochefoucauld)

= Hundert Menschen schärfen ihren Säbel, Tausende ihr Messer, aber Zehntausende lassen ihren Verstand ungeschärft, weil sie ihn nicht üben. (Pestalozzi)

= Der Geist des Mannes ist sonnenlichter Tag. Der Geist des Weibes gleicht mondheller Nacht, und der trübste Tag ist heller als die hellste Nacht. Aber der Tag verdunkelt die Sterne und macht das Leben irdisch, und die Nacht ruft alle Welten hervor und macht das Leben himmlisch. Der Tag bringt Glut und Dürre und Hass. Die Nacht aber bringt Milde, Tau und Liebe. (Börne)

= Masse und Kollektiv können ohne Wahrheit leben. Sie sind ihrer weder bedürftig noch fähig. (Ortega y Gasset)

= Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da. (Sophokles)

= Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll. (Seneca)

= Cogito, ergo sum. Ich denke, also bin ich. (Descartes)

= Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem andern nicht schadet. (Claudius)

= Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend auf´s Gemüt. (Busch)

 

Vorsicht! Diese Crash-Propheten können Sie bitterarm machen !!!

  • Jim Rogers kündigte gegen Ende 2011 eine um hundert Prozent schlimmere Krise als 2008 an. Nach Rogers Prognose stiegen die Aktienkurse bis zum Jahr 2015 um etwa 150 Prozent.
  • Im ersten Quartal 2014 äußerste sich der allseits präsente Marc Faber: „Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in den nächsten Monaten einen Crash in der Form von 1987 sehen werden.“ Danach stiegen die Kurse bis April 2015 um ca. 50 Prozent.
  • Im Mai 2017, als der Aktienindex etwa bei 12.600 stand, kündigte Jim Rogers „den schlimmsten Crash zu unseren Lebzeiten an.“ Danach schwankte der Index wegen der Corona-Krise stark – steht aber heute über 15.000.
  • Und der Autor Marc Friedrich, der mit seinem Buch „Der Crash ist die Lösung“ viel Geld gemacht hat und dem hoffentlich nicht zu viele Leute gefolgt sind, dieser Herr schwadroniert zum Tiefpunkt der Aktien-Corona-Krise im März 2020: „Jetzt sieht es ganz danach aus, als ob dieses Coronavirus das ganze Kartenhaus zum Zusammenbruch führt.“ Ein paar Tage nach dieser Feststellung begannen die Kurse vehement zu steigen – bis heute um etwa 70 Prozent.
  • Und der allseits bekannte „Fachmann“ Dirk Müller durfte im Mai 2020 bei einem Indexstand von etwa 12.400 in der BILD-Zeitung verkünden: „Wir könnten ein sehr schwaches zweites Halbjahr sehen. Ich wäre momentan sehr vorsichtig.“ In den elf Monaten seit Müllers Aussage stieg der Index auf 15.300.

Aus: Der Aktionär

 

Deutsche Sprache – Schwere Sprache

Zum Thema „generisches Maskulinum“ und zu den niedlichen Gendersternchen hat Peter Voss in der FAZ ein Gedicht veröffentlicht:

„Der Elch hat sich im See versenkt, die Elchin hat ihn tief gekränkt. Sie hat verlangt, dass er nicht mehr der Name ihrer Gattung wär.

Nur noch mit Sternchen sei´s erlaubt, das hat dem Elch den Nerv geraubt. Er tauchte ab, für kurze Zeit, war noch zum Letzten nicht bereit.

So schwamm er hinterrücks an Land, wo er ´ne andere Elchin fand. Sie liebten sich alsbald im Wald, das Sternchen ließ sie beide kalt.

Die ganze Gendertümelei ging ihnen am Geweih vorbei. Die erste Elchin blieb allein mit dem Gefühl, im Recht zu sein.“

 

Das Sündenregister der Medien in 2758 Kapiteln

= Dieses Sündenregister ist schon ein paar hundert Jahre alt: Der Dramatiker und Lyriker Christian Friedrich Hebbel (1813 – 1863) beschrieb das so: „Wenn man die sämtlichen Journalisten, wie sie da sind, ins Zuchthaus sperrte, würde man gewiss nicht so viele Unschuldige hineinsperren, als jetzt schon im Zuchthaus sitzen.“

= Der Standardwitz über den Unterschied zwischen Journalismus und PR ist uralt: Der PR-Berater einer Grossbank und der Journalist haben mit dem Chef der Bank zum Lunch abgemacht. Da fällt vor dem Restaurant ein Rottweiler über ein kleines Kind her. Furchtlos stürzt sich der Bänker auf den Hund und tötet das wilde Tier mit blossen Händen. Der PR-Berater rennt in sein Büro und formuliert das Communiqué: „Banker riskiert sein Leben, um ein Kind zu retten.“ Der Journalist rennt ebenso in sein Büro und formuliert die Schlagzeile: „Bankenboss erwürgt Haustier!“

= Deutschlands unseriöseste Zeitschrift „Focus Money“ lässt sich weiterhin von Fakten nicht beirren und versucht, mit abartigen Panikmeldungen ihre wenigen Leser bei der Stange zu halten. Im Jahr 2017 lauteten einige Schlagzeilen so:

  • Wie der Euro unser Vermögen vernichtet
  • Bald geht unser Geld kaputt
  • Was Sie nicht wissen sollen. Ihr Geld auf der Bank ist in Gefahr.
  • Verrat am Sparer! Verrat am Steuerzahler! Verrat an der Rente!
  • Die Verschwörung ist in vollem Gang: Ihr Geld steht vor dem Kollaps!
  • Italien darf Euro-Schulden in Lira zurückzahlen
  • Der Euro muss platzen (Insider packen aus: Die Wahrheit hinter den Kulissen der EU-Bürokratie)

Wie wir heute wissen, ist nichts – aber auch gar nichts – davon eingetreten.

Besonders lustig sind die vom sogenannten Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Hans-Werner Sinn produzierten Schlagzeilen in Focus-Money. Keine einzige seiner Panik-Behauptungen wurde Realität. Das hält ihn nicht davon ab, auf der Titelseite (April 2021) mit der Schlagzeile aufzutrumpfen: „Wann platzt die Schuldenbombe?“

= News-Group-Journalisten sollen Tausende abgehört haben (S.Z.)

= Der Autor Jürgen Todenhöfer hat vor Gericht einen Rechtsstreit gegen den SPIEGEL „zu 100 Prozent“ gewonnen. Der SPIEGEL muss den Text „Der Märchenonkel“ aus der Online-Ausgabe löschen. Todenhöfer hatte auf Unterlassung gegen 14 (!!) Passagen des Textes geklagt.

= Die Krake Murdoch: Der Medienunternehmer kann sich in Großbritannien fast alles leisten – sogar kriminelle Journalisten.

= Merkel ist eine Hassfigur für viele griechische Medien.

= Sabine Christiansen im SZ-Magazin: „Wissen Sie, wenn mich ein Chefredaktuer einer großen Illustrierten nach der Bekanntgabe meiner Beziehung zu Norbert Medus anruft und mir droht, da hört der Spaß auf. Er sagte, wenn ich nicht bereit sei, über mein Privatleben Auskunft zu erteilen und Fotos zuzulassen, solle ich mich auch nicht wundern, wenn künftig über meine Sendung nur noch negativ berichtet würde.“

 

Nur ein Vogelschiss

Das Heimweh des Walerjan Wrobel

Walerjans Geschichte liegt weit zurück. Im Frühjahr 1941 – er ist gerade 16 Jahre alt geworden – kommt Walerjan zum „Arbeitseinsatz“ nach Deutschland: einer von mehr als zwei Millionen polnischen Zivilarbeitern im „Großdeutschen Reich“. Als „landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter“ wird er vom Arbeitsamt Bremen auf einen Bauernhof vermittelt. Er soll dort arbeiten – für den „Endsieg“. Aber er will zurück. Nach Hause. Walerjan kann kein deutsch. Das Essen ist zu wenig, die Kleidung zu dünn, die Arbeit zu schwer. Walerjan hat Heimweh. Eines nachts läuft er weg. Er will die 900 Kilometer zu seinem Dorf in Polen zu Fuß laufen. Am nächsten Morgen von einer Polizeistreife angehalten, wird er auf den Hof zurückgebracht und verwarnt: Auf „Arbeitsvertragsbruch“ steht „Arbeitserziehungslager“. Walerjan versteht nichts: „Ich Pole! Ich nach Hause!“

Drei Tage später hat er einen neuen Plan. Er wird auf dem Hof Feuer legen. In der Scheune. „Dann sehen die: das ist ein schlechter Arbeiter! Weg mit dem! Zurück nach Polen!“ Er nimmt eine Schachtel Streichhölzer vom Küchenbord, geht in die Scheune und zündet etwas Stroh an. Das Feuer wird sofort entdeckt. Walerjan hilft beim Löschen. Nur das Stroh ist verbrannt. Sonst ist nichts passiert. Aber die Bäuerin packt ihn am Hals und schüttelt ihn. Ein anderer Pole, der auch auf dem Hof arbeitet, schreit ihn an. „Dafür wirst du erschossen!“

Gestapozelle, Vernehmung, Überstellung nach Neuengamme, Konzentrationslager bei Hamburg. Neun Monate Arbeitsqual: Schaufel-Schiebkarren-Kommando. Schlamm, Regen, Dreck, Hunger. Sie müssen einen Stichkanal bauen. Walerjan fällt ins Wasser. Piotrowski, der neben ihm arbeitet, rettet ihn vor dem Ertrinken. Er wird sein Freund. Hoffnung auf Heimkehr. Heimweh.

Der Prozess: Landgericht Bremen. Gerichtsgebäude Domsheide. Strafkammersaal. 8. Juli 1942, 11.45 Uhr: Öffentliche Sitzung des Sondergerichts Bremen. § 3 der Volksschädlingsverordnung. Ziffern II, III, XIV der Polenstrafrechtsverordnung: „…..mußte den Angeklagten trotz seiner Jugend und trotzdem er geistig in seiner Entwicklung zurückgeblieben ist, als Polen zwangsläufig die Todesstrafe treffen, da eine andere Strafe nicht zugelassen ist.“

Warten auf Gnade. Untersuchungshaftanstalt Hamburg. Holstenglacis. Protokoll: „….auch im weiteren Verlauf der Nacht blieb er gleichmäßig ruhig. Nur als er zu seinem letzten Gang fertig gemacht wurde, wurde er etwas aufgeregt. Als Pfarrer Behnen ihm jedoch zuredete: „Ich gehe ja mit!“, wurde er wieder ruhiger, sodaß er den Weg zur Richtstätte ziemlich festen Schrittes zurücklegen konnte….“

 

Das AfD-Programm: Raus aus dem Euro – Raus aus der EU – Rein in die Massenarbeitslosigkeit – Rein in die Parlamentsmehrheit – Rein in die Notstandsverordnungen und „vorübergehende“ Außerkraftsetzung des Grundgesetzes. Dann raus aus der NATO – Rein in die vehemente Aufrüstung incl. Atomwaffen – Dann holen wir uns die „deutschen“ Ostgebiete incl. Schlesien zurück und schicken alle Nicht-Germanen (mit oder ohne deutschen Pass) in ihre frühere Heimat oder auf eine Gefängnisinsel.

 

Die Welt ist ein Dorf

= „Die Bundesrepublik ist kein Einwanderungsland“ – diese Formulierung stand im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP im Jahr 1982. Das war eine Absichtserklärung und keine historische Tatsache, denn ein Deutschland ohne Einwanderung hatte es in den vergangenen 400 Jahren selten gegeben.

Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde die Bevölkerung um fast ein Drittel reduziert. Vom Nordosten (Pommern und Mecklenburg) bis nach Südwesten (Württemberg und Schwaben) wurden nach dem Krieg Siedlungswanderer aus kriegsverschonten Gebieten angeworben.

Zugleich begannen deutsche Fürsten, eine „merkantilistisch operierende Migrationspolitik“ zu betreiben, mit der man möglichst viele erwerbstätige und steuerzahlende Untertanen motivieren wollte, einzuwandern. Zunächst wurden Zuwanderer sogar mit Steuerfreiheit und anderen Privilegien gelockt; auch die Religion spielte jetzt eine wichtige Rolle. Die protestantischen Länder wie Brandenburg-Preußen warben über eine halbe Million Hugenotten aus Frankreich an.

Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an drehte sich der Spieß um: Bis ins frühe 19. Jahrhundert zog es ca. 740.000 Deutschsprachige nach Ost- und Südosteuropa, insbesondere in die Gebiete entlang der Donau und nördlich des Schwarzen Meeres.

Heute haben in Deutschland knapp 20 Prozent der Bevölkerung einen „Migrationshintergrund“ – das sind ca. 15 Millionen Menschen, die in allen Branchen tätig sind und ohne die vom Bauunternehmer bis zum VW-Konzern relevante Produktionskapazitäten verloren gingen.

= Kolumbien: Ulrike Purrer leitet das Jugendzentrum „Centro Afro“ in Tumaco. Sie lebt in einem Holzhäuschen und teilt den Alltag der Menschen, die unter Gewalt und Perspektivlosigkeit leiden. Tumaco ist der Landkreis Kolumbiens mit der höchsten Mordrate, ist Hotspot von Drogenproduktion, Armut und Arbeitslosigkeit. Seit dem Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla hat die Gewalt dort zugenommen. Neue bewaffnete Gruppen und Drogenkartelle füllten das entstandene Machtvakuum. Das Jugendzentrum, das von Comboni-Missionaren gegründet wurde und basisdemokratisch geführt wird, ist dagegen ein Ort des Friedens und der Sicherheit. „Unsere Überzeugungen sind klar: Nein zu den Waffen, zur Gewalt, zu Drogen. Ja zur Partizipation aller, zu Frieden, zu Gerechtigekit“, sagt Purrer. Was man öffentlich nicht zu sagen wage, wird in Musicals, Theaterstücken, Hip-Hop-Liedern und Zirkusshows ausgedrückt -Kunst als mutiger Widerstand.

Die Friedensaktionen des Zentrums finden nicht gegen die bewaffneten Aktuere statt, sondern „Indirekt im Alltag mit ihnen“, betont Purrer. Wenn das Team des „Centro Afro“ etwa einen Friedhof aus Holzkreuzen aufbaut, der an die Menschen erinnert, die ihr Leben durch Gewalt verloren haben, wird das von den bewaffneten Gruppen geduldet. Die Kämpfer sind keine Fremden, sondern Verwandte der Jugendlichen, die das Zentrum besuchen.

Der Einsatz für den Frieden in Tumaco ist eine sensible Arbeit, die Zeit und Geduld erfordert. Weil sich das Zentrum mit seiner befreienden Theologie für die Verbesserung der Lebensumstände vor Ort einsetzt und akzeptiert ist, gelingt manchmal, woran internationale Organisationen von außen scheitern: eine behutsame Annäherung an die Kämpfer. Von offizieller Kirchenseite wünscht Purrer sich mehr Einsatz für den Frieden:

„Das friedensstiftende Potenzial der Religionen wird zu wenig genutzt.“ (Kontinente)

= Das Westjordanland gehört weder inoffiziell noch nach Internationalem Recht zu Israel. Dennoch bauen israelische Siedler mit Duldung ihrer Regierung dort ihre Häuser und beanspruchen Land für ihre Felder.

= Wieder amerikanische „Medienhilfe“ für Osteuropa. Die Radiostation Free Europe (RFE) wurde 1949 als Waffe im Propagandakrieg gegen die Sowjetunion gegründet. Das Hauptquartier stand damals in München und wurde 1995 nach Prag verlegt. Nachdem die Zielländer reduziert wurden, stehen jetzt wieder Ungarn, Bulgarien und Rumänien im Visier der amerikanischen Medienförderung. (NZZ)

= Der Scharfmacher verführt Amerikas Konservative. Tucker Carlson erreicht im Fernsehsender Fox News täglich ein Milllionenpublikum und schürt die Impfskepsis der Republikaner. (NZZ)

 

Der Macho u. die Lady u. das Sofa

Das Verhalten von Herrn Erdogan beim Besuch der EU-Chefs in der Türkei hat wieder mal gezeigt, dass dieser Mann immer noch nicht kapiert, dass sein Land nur dann eine gute Zukunft hat, wenn es wie die europäischen Länder eine glasklare Trennung von Kirche und Staat herbeiführt und wenn die völlige Gleichstellung von Männern und Frauen Normalität ist.

Ursula von der Leyen hat den Verstand am richtigen Fleck, hat cool auf den Macho reagiert und versucht, zur Sache zu kommen und die zahlreichen Probleme zwischen der Türkei und der EU zu besprechen.

Außenpolitik heißt vor allem: „Miteinander reden“ und nicht „Aufeinander schießen“. Die Türkei braucht die EU aus wirtschaftlichen Gründen und will immer noch Mitglied der EU werden. Auch über die Nato-Mitgliedschaft der Türkei gibt es eine verbindende – wenn auch komplizierte – Beziehung.

Europa ist natürlich an einer loyalen Türkei interessiert: Hinter der Türkei liegen Länder wie Syrien, Libanon, Irak, Iran, Saudi-Arabien u.a.m.

Auch wenn die EU-Mitgliedschaft der Türkei noch in weiter Ferne liegt: Mit oder ohne Herrn Erdogan müssen wir versuchen, alle kleinen und großen Probleme zu besprechen und zu lösen und wir dürfen uns von der Arroganz dieses Herrn Erdogan nicht von diesem Ziel abbringen lassen.

 

Besinnt euch ! Jetzt !

„Je weniger ein Mensch unter Todesangst leidet, desto besser ist er in der Lage, im Jetzt und Hier zu leben, die Gegenwart zu gestalten, den Augenblick zu geniessen. Er ist weniger zerrissen zwischen Nostalgie und Zukunftsangst, er ist mit Herz und Verstand in diesem Moment seines Lebens.

Sehnsucht: Nicht abgelenkt und betäubt leben, nicht flüchtig und getrieben, sondern im Bewusstsein des einmaligen Augenblicks; die fortwährende Bewusstmachung des eigenen Todes steht diesem Lebensgefühl nicht im Wege, im Gegenteil, es befördert es. Der Philosoph Peter Bieri hat es poetisch, aber treffend beschrieben: „Sich darauf besinnen, was man eigentlich möchte. Das Bewusstsein der begrenzten ablaufenden Zeit als Kraftquelle, um sich eigenen Gewohnheiten und Erwartungen, vor allem aber den Erwartungen und Drohungen der anderen, entgegenzustemmen. Als etwas also, das die Zukunft öffnet und nicht verschließt…… Endlich dazu übergehen, langgehegte Wünsche zu verwirklichen. Den Irrtum angreifen, dass dafür später immer noch Zeit sein wird. Der Gedanke an den Tod als Instrument im Kampf gegen Bequemlichkeit, Selbsttäuschung und Angst.“ (Fundstück)

 

Was ist Kunst ?

= Frage an Gerhard Richter: „Sind Bilder Modelle einer besseren Welt – schön, vollendet, unangreifbar?“

Richter: „Bilder – z.B. jene von Velázquez oder Vermeer – können ein Trost sein, wenn sie genügend Geheimnis besitzen und ähnlich rätselhaft sind wie das Leben selbst. Allein die Annäherung an diesen Zustand löst Glücksgefühle aus.“

= Andrea Bocelli: „Kunst ist etwas Mysteriöses. Sie ist ein Geschenk, dem man mit Worten nicht beikommt. Kritiken sind nicht viel mehr als Folklore.“

= Impressionismus: Stiller Eindruck – Expressionismus: Starker Ausdruck

= Picasso: „Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt andere, die dank ihrer Kunst einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln.“

= Leon Battista Alberti: „Harmonie gibt sich dadurch zu erkennen, dass man weder etwas wegnehmen noch etwas hinzufügen kann.“

= Updike: „Die Wahrheit der Kunst liegt im Leid, das sie birgt. Ja, es ist wahr: Wer nicht gelitten hat, hat nichts zu sagen.“

= Rilke: „Kunstwerke sind von einer unendlichen Einsamkeit und mit nichts so wenig erreichbar als mit Kritik. Nur Liebe kann sie erfassen und halten und kann gerecht sein gegen sie.“

= Picasso: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“

= Kai Pohl: „Gedichte sollten den Verwirrten, Verzweifelten und Verängstigten Nahrung geben und nicht die Germanisten füttern.“

= „Kunst ist eine emotionale Angelegenheit oder es ist keine Kunst. Ohne Emotionalität keine Kunst. Ich muss durch das Bild bezwungen werden. Wenn Sie sich in eine Frau verlieben, dann wird das niemals anhand irgendwelcher Kriterien erklärbar sein.“ (Fundstück)

= Albert Ostermaier: „Die Lyrik Brechts ist erlebbar als etwas, das zeitgenössisch ist, nahe an unserem Puls, als etwas, das mit unseren Sehnsüchten, unseren Ängsten, unserer Wut zu tun hat.“

 

Gebildet müsste man sein!

= Was eben noch einfach nur Stochastik war, das ist jetzt auf einmal große Politik. (Süddeutsche Zeitung)

= Die am ehesten psychologisch-realistische Erzählung der Sammlung „Die Klassenbeste“, enthält auch ein wahrhaft finnougrisches Bekenntnis ……. (Kerstin Holm in der FAZ)

= Der drastische Diss der Mehrheitsgesellschaft ist hier eine politische Performance. (S.Z.)

= Ist das größenwahnsinnige Land Art oder technische Megalomanie?

= ……..wie erst neulich wieder bei einem digitalen Frankfurter Workshop über „Kritische Theorie(n)“ krass fallibilistisch deutlich wurde. (FAZ)

= Ein Mann wie ein Baum, Meghan wie Noahs apokryphe Frau Haikal in seinem Schoß? (FAZ)

= Eine hedonistisch-melancholische Zustandsbeschreibung. (S.Z.)

= Romantische Liebe besteht aus Seligkeit, Lernen und Scheitern. Gefährlich wird ihr eine technik-beflügelte puritanische und tayloristische Moderne. (Die WELT)

= Der Sport ist stets der Appendix wirtschaftlicher oder politischer Interessen eines Landes. (S.Z.)

= In Laurent Binets Roman „Eroberung“ kolonisieren die Inka Europa. Eine Umkehrung der Weltgeschichte und des exotisierenden Blicks. Ist das ein Beitrag zur Selbstrelativierung oder eine besonders verdrehter Ethnozentrismus? (S.Z.)

 

Gedichte von M. Kaleko

= Was wird am Ende von mir übrig bleiben? – Drei schmale Bände und ein einzig Kind. Der Rest, es lohnt sich kaum, es aufzuschreiben. Was ich zu sagen hab, sag ich dem Wind.

Es ist und bleibt das gleiche allerorten – man sagt am Ende nichts in vielen Worten. Zum Reden hat sogar der Feige Mut; doch Schweigen klingt in jeder Farbe gut.

= Im Schaufenster das Krokodil hat Tränen viel verloren. Umsonst: Es war am fernen Nil zur Brieftasche geboren.

= Der Schwan, wenn er sein Ende ahnt, das heißt: wenn ihm sein Sterben schwant, zieht sich zurück, putzt das Gefieder und singt das schönste seiner Lieder. – So möcht auch ich, ist es soweit, mal eingehn in die Ewigkeit.

= Ich frage mich in meinen stillen Stunden, was war das Leben, Liebster, eh du kamst und mir den Schatten von der Seele nahmst. Was suchte ich, bevor ich dich gefunden?

= Ich denke oft an Kladow im April…. Noch hält der Frühling sich im Wald verborgen, die Ufer warten kahl und winterstill, und nur die ersten Knospen rufen „morgen!“

In diesem Haus mit seinen blanken Scheiben, den Fliederbüschen und dem Silbermond, dem See, darauf die kleinen Boote treiben – hier hab ich achtzehn Frühlinge gewohnt.

Von meinem Herzen bleibt ein gutes Stück auf diesem kleinen Erdenfleck zurück. – Und eine Stimme in mir sagt: Ich will die Stunde, wie sie ist, in mir bewahren. Und sieh: da lebt sie noch, nach so vielen Jahren!

= Man lernt sich irgendwo ganz flüchtig kennen und gibt sich irgendwann ein Rendezvous. Ein Irgendwas, – `s nicht genau zu nennen – verführt dazu, sich gar nicht mehr zu trennen. Beim zweiten Himbeereis sagt man sich „du“.

Man hat sich lieb und ahnt im Grau der Tage das Leuchten froher Abendstunden schon. Man teilt die Alltagssorgen und die Plage, man teilt die Freuden der Gehaltszulage, …… Das übrige besorgt das Telefon.

 

Zur aktuellen Lage

Das Manager-Magazin liegt beim Wettkampf um Deutschlands inkompetenteste Wirtschaftszeitschrift immer weit vorne. Vor einigen Jahren hatte der Chef des deutschen Linde-Konzerns – Wolfgang Reitzle – die geniale Idee, den amerikanischen Wettbewerber Praxair zu übernehmen. Das Manager-Magazin schrieb damals, diese Fusion würde vor allem einem nutzen: Reitzle selbst.

Inzwischen ist Linde der weltgrößte Industriegase-Hersteller und hat im vergangenen Jahr trotz Corona gute Ergebnisse erwirtschaftet. Für die nächsten Jahre ist weiteres kräftiges Wachstum angekündigt.

= Wolfgang Reitzle (Linde) ist überzeugt, dass „Deutschland riesiges wirtschaftliches Potenzial hat“, wenn es zu einem parteiübergreifenden Konsens käme. Reitzle schlägt vor:

  • Mehr Wirtschaftskompetenz in der Bevölkerung – u.a. mit der Einführung des Pflichtfachs „Wirtschaft“ an den Schulen.
  • Abbau der Staatsbürokratie und weitgehende Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung.
  • Staatsquote unter 50 Prozent senken.
  • Ein verbindlicher Zehnjahresplan für Investitionen in eine zukunftsfähige Infrastruktur.
  • Die amerikanischen Internetgiganten sind kaum noch einzuholen; deshalb müssen wir beim „Internet of Things“ die Führung übernehmen.
  • Wenn die Wirtschaft schnell wieder in Schwung kommen soll, müssen die Unternehmen steuerlich entlastet werden.
  • Mit dem Potenzial der Bundeswehr Kompetenzzentren für die Entwicklung von Cyber- und Drohnentechnologie aufbauen.
  • Eine neue ideologiefreie Energie- und Mobilitätspolitik.

= In Italien findet ein fruchtbarer politischer Wandel statt. Nach dem genialen Schachzug, Mario Draghi als Ministerpräsidenten zu installieren, hat jetzt die Sozialdemokratische Partei nach jahrelangen Streitereien den früheren Vorsitzenden Enrico Letta wieder zum Vorsitzenden gewählt. Letta sagt: „Wenn der Wind des Wandels braust, dann ziehen manche Mauern hoch. Andere blicken nach vorn und errichten Windmühlen.“ Letta will seine Partei aussöhnen und neu erfinden und überfällige Reformen angehen: Die aberwitzige Bürokratie – das dahinsiechende Justizwesen – das innovationsfeindliche Steuersystem – die systematische Benachteiligung von Frauen in der Beschäftigungsstruktur u.v.a.m. Als Hauptgegner hat Letta die rechtsnationale Lega benannt.

= Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ist überzeugt, dass der Westen seine führende Position durch Dummheit und Unfähigkeit verspielt und dass China und Russland ihre Chancen mehren. Schröder glaubt nicht mehr an den Zusammenhalt der transatlantischen Wertegemeinschaft und fordert von Europa, sich von der amerikanische Vormundschaft zu emanzipieren und mit einer echten europäischen Armee selbst für seine Verteidigung zu sorgen – einschließlich klarer Abmachungen mit Russland. Man darf vermuten, dass Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel Schröders Meinung teilen, aber aus taktischen Gründen noch nicht darüber sprechen wollen.

= Noch vor fünf Jahren haben Ökonomen und Politiker behauptet, dass China bis zum Jahr 2050 braucht, um die USA als Wirtschaftsmacht Nummer Eins zu überholen. Jetzt wurde diese Prognose revidiert und auf das Jahr 2025 vorverlegt.

= Die unbedingt notwendige Verlängerung eines kurzen strengen Lockdowns hat auch ein parteipolitisches Motiv: Nur wenn bis Ende Juni 60 Prozent der Deutschen geimpft sind, kann das gesamte öffentliche Leben wieder auf Vor-Corona-Kurs schalten. Nur dann wird die Wirtschaft komplett Gas geben und die Deutschen können in alle Welt fliegen und ihre Urlaube nachholen und die CDU/CSU hat noch Zeit, sich mit neuen Gesichtern für den Wahlkampf zu profilieren. Laschet macht in Düsseldorf einen guten Job; er ist kompetent und zuverlässig – aber er ist wie Merkel kein Hollywood-Star. Söder hat außerhalb Bayerns weniger Zustimmung. Wer keine grünen Kanzler/in will, muss hoffen, dass die Schwarzen noch etwas aus dem Hut zaubern.

= Der Wahnsinn nimmt zu: In einer Liegenschaft der Freien Universität Berlin wurden verscharrte sterbliche Überreste von Naziopfern gefunden; jetzt soll ein Forschungsprojekt dieses düstere Kapitel aufarbeiten. Auf der Homepage dieses „Projekts Ihnestraße 22“ ist zu lesen: „In der Ihnestr 22 forschten Wissenschaftler_innen schließlich auch an den Körpern von Personen, die in nationalsozialistischen Vernichtungslagern und Heilanstalten ermordet wurden. Insbesondere Sinti_zze und Rom_nja, J_üdinnen, schwarze Personen und Menschen mit Behinderung fielen den Arbeiten des KWI-A zum Opfer.“ Ja! Dort steht tatsächlich J_üdinnen. Wozu soll diese geschlechtergerechte Sprache dienen? Gerechtigkeit?

Es darf nie zur Normalität werden, dass Menschen, nachdem sie als Opfer des grauenvollsten Verbrechens der Geschichte geschändet worden sind, ohne ihr Wissen und Wollen abermals zum Teil einer Ideologie gemacht werden. Die in der Ihnestrasse 22 verscharrten Opfer mörderischer Rassisten haben eine würdige Bestattung und ein angemessenes Gedenken verdient. Wer diese Opfer aber instrumentalisiert, um sich selbst als Zelebrator*in der Gerechtigkeit zu präsentieren, schändet sie ein weiteres Mal. (Julien Reitzenstein NZZ)

 

Die Welt ist ein Dorf

= Die Europäische Union diskutiert endlich über eine gemeinsame Verteidigungsplanung. Während Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer verkündete, dass die „Illusionen einer strategischen politischen Autonomie enden müssen“ und Europa unter dem nuklearen Schutzschirm Amerikas zu bleiben hat, hielt der französiche Präsident Macron dagegen: „Amerika wird Europa als Verbündeten nur dann ernst nehmen, wenn wir in unserer eigenen Verteidigung souverän sind. Wir müssen unsere strategische Autonomie und unsere Fähigkeit, mit Partnern zusammenzuarbeiten, verbessern.“

Für die Machtpolitik und die militärischen Operationen der USA ist Europa seit Jahrzehnten nur Erfüllungsgehilfe. Als Beispiel dient der Irak-Krieg, in den die europäischen Nato-Mitglieder mit erlogenen Gründen hineingepresst werden sollten und der den gesamten Mittleren Osten bis heute destabilisiert hat. Der Mittlere Osten grenzt an die EU und ist weit weg von Amerika. (Bundeskanzler Schröder hat damals die deutsche Beteiligung am Irak-Krieg verweigert).

Hoffentlich setzt sich Macron durch !!!

= Demographische Wende: Nachdem die Zahl der arbeitsfähigen Menschen in Europa, Nord- und Südamerika, Japan und China seit 1980 um mehr als 60 Prozent gestiegen ist, deutet sich eine Umkehr dieser Entwicklung an. Weniger Arbeitskräfte muss nicht mit einem Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung einhergehen, weil Produktivitätsfortschritte (Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik) mehr als einen Ausgleich anbieten. Außerdem kann die fortschreitende Globalisierung helfen, nationalen Alterungsfallen auszuweichen und die weltweite Arbeitsteilung zu vertiefen.

= Auch China hat ein massives Problem mit dem Rückgang der arbeitsfähigen Bevölkerung, deren Zahl im Jahr 2029 einen Höchstwert erreichen und danach ständig sinken wird. Schon jetzt bekommen immer weniger Chinesen Nachwuchs. Im Jahr 2020 sind im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent weniger Neugeborene amtlich gemeldet worden. Gleichzeitig werden Chinas Einwohner immer älter.

= In Spanien wurde der Rapper Pablo Hasél verhaftet, weil er gegen das Gesetz verstoßen hatte. Sofort protestierten Künstler in einem Manifest gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Im Namen dieser Meinungsfreiheit werden seitdem Steine geschmissen, Schaufenster eingeschlagen, Waren geraubt, Bankautomaten gesprengt und Polizisten attackiert. Ein Bärendienst für die Meinungsfreiheit.

= Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat der Regierung in Venezuela zum wiederholten Mal Terror, Folter und tausende politische Morde gegen die eigene Bevölkerung vorgeworfen. Ungerührt davon setzt Russland die enge Verflechtung seines Ölsektors mit jenem von Venezuela fort.

= In den entlegenen Minen Westaustraliens arbeiten die Erzkonzerne mit Hochtechnologie. Das Fördern von Bodenschätzen steuert der tausend Kilometer entfernte Joystick.

= Weil China sich in unglaublich kurzer Zeit zu einem Hochtechnologie-Land entwickelt hat, fehlen für die Produktion Unmengen an Halbleitern; zuletzt wurden Halbleiter im Wert von 350 Milliarden Dollar p.a. importiert. Typisch China: Der Staat lässt jetzt in großem Stil Halbleiter-Fabriken errichten.

= Journalistische Arroganz und Dummheit gibt es nicht nur in Deutschland. Die ehemals kompetente NZZ bringt einen Riesenartikel mit folgenden Schlagzeilen: „Die EU-Staaten haben unter dem Eindruck der Coronakrise einem 750-Milliarden-Euro-Fonds zugestimmt, um die Wirtschaft zu beleben. Doch das Projekt ist zum Scheitern verurteilt. Das Geld kommt viel zu spät und wird kaum für Sinnvolles eingesetzt.“ Ist da Neid im Spiel ?

= Israel hätte Besseres verdient als diesen Herrn Netanyahu, der seinen Busenfreund Trump verloren hat und der wegen mehrerer Verbrechen vor Gericht steht und der jetzt sogar erwägt, mit den Extremisten der verbotenen Kach-Partei, die in die Knesset eingezogen sind, ein Bündnis zu schmieden.

 

Gegen die Süddeutsche Zeitung war Karl Marx ein Liberaler !

Schlagzeile Süddeutsche Zeitung: „Die linke Tour. Spätestens seit der Finanzkrise ist Karl Marx so beliebt wie noch nie. Auf einmal finden ihn alle toll – auch die Reichen. Warum gibt es dann keine Revolution? Wer ist der größte Deutsche? Bei einer Umfrage wurde Karl Marx Dritter. Auch im Ritz in Wolfsburg sitzen nun Menschen, die Marx unfassbar gut finden. Wir selbst leben in Ländern, die vor akkumuliertem Reichtum stinken.“

Die S.Z. hat sich den Titel „Antikapitalistisches Kampfblatt“ mehr als verdient. Zitate aus der S.Z.:

= „Die Lösung: Von einer Arbeitszeitverkürzung würden Millionen Arbeitnehmer profitieren, aber auch Unternehmen und die Gesellschaft.“

= Feuilleton S.Z.: „Die Frage ist nicht, ob der Kapitalismus stirbt, sondern wie. Gründe wären die Ausbeutung des Staates, der Krieg gegen das Klima, aber vor allem der Verlust des sozialen Fundaments. Die Elite isoliert sich. Der Rest darbt.“

= „Amerikas Arbeitgeber Walmart erhöht die Löhne, obwohl es eine Milliarde Dollar kostet. Dahinter steckt kein Gutmenschentum, sondern ökonomisches Kalkül.“ (Kommentar: Selten so gelacht)

= „Notwehr – Job und Familie? Das klappt in Deutschland immer noch schlecht. Die Juristin Nina Straßner versucht, das zu ändern. Dafür braucht sie Menschen, die sich trauen, ihren Arbeitgeber zu verklagen.“

= „Die Duisburger Forscher Bosch und Kalina fordern die Politik auf, eine bessere Bezahlung vieler Tätigkeiten durchzusetzen.“ (Gute Idee !! Damit hatten schon Stalin und Mao einen Riesenerfolg. Man liess ein paar Dutzend Millionen Bürger verhungern oder auf andere Art krepieren und konnte so den Lebensstandard der übrigen Bevölkerung um ein Ei pro Tag verbessern.)

= „Die Abkehr von vulgärliberaler Politik ist das wirksamste Instrument gegen den Populismus.“

= „Wissenschaftler befürchten das Entstehen von Armenvierteln in den Großstädten.“

= S.Z.-Serie: „Macht uns der Kapitalismus kaputt? S O S ! Der Ökonom Paech plädiert für ein Wirtschaftssystem ohne Wachstum. Er weiß, dass das weniger Industrie bedeutet. Um dies abzufedern, sollen Jobs umverteilt und die Arbeitszeit für jeden reduziert werden.“ „Wachstumsrücknahme: Radikal schrumpfen.“ „Grundeinkommen: Geld für Alle.“ „Gemeinwohlökonomie: Ethischer Profit“ „Postwachstumsökonomie: Weg vom Konsum.“

= „Kuschen vor Konzernen. Angehörige der Oberschicht ignorieren Mitmenschen. Neoliberalismus pur: Du darfst keine Angst haben, anderen weh zu tun.“

= „Firmenchefs haben schlechten Ruf. Jeder Dritte hält Führungskräfte für korrupt, zeigt eine Umfrage.“

= „Manager: Generation Gier. Der soziale Zusammenhalt geht verloren, wenn Vorstandschefs sich wie Halbgötter benehmen.“

= „Reich und hart. Soziale Ungleichheit fördert Geiz der Wohnhabenden. Die Ergebnisse zahlreicher Studien haben dazu beigetragen, dass reichen Leuten ein lausiger Ruf anhaftet. So beobachteten Wissenschaftler, dass Wohlhabende mit höherer Wahrscheinlichkeit Verkehrsregeln missachten und dabei Fußgänger gefährden. Andere Experimente deuten daraufhin, dass Reichtum das Mitgefühl für Krebspatienten mindert und auch die Bereitschaft reduziert, Menschen in Not zu unterstützen.“ (Kommentar: Brechreiz)

 

Gesundheit

= Unser Immunsystem bekämpft schädliche Viren, Bakterien und mutierte Zellen und funktioniert normalerweise ohne die von Apotheken und Drogerien empfohlenen Nahrungsergänzungsmittel. Man kann das Immunsystem mit einem gesunden Lebenswandel stärken – vor allem mit dem Verzehr von Obst und Gemüse und dem Verzicht auf Zigaretten und Alkohol. Ganz wichtig ist auch ein gesunder Schlaf: Optimal sind etwa sieben bis acht Stunden !!

Wie immer kommt auch das Thema „Bewegung“ ins Spiel: Spazieren gehen oder joggen oder Fahrrad fahren lassen das Blut im Körper zirkulieren und mobilisieren das Immunsystem. Aber kein Sport-Stress! Der Körper hat über 800 Muskeln, die mit Dehnen, Strecken und Belasten von Beinen, Bauch, Rücken, Hals, Armen, Kopf etc. leicht trainiert werden können – besorgen Sie sich dafür eine Übungsanleitung.

Stehen ist besser als Sitzen und Gehen ist besser als Stehen usw.

Auch die richtige Atmung kann das Immunsystem unterstützen: Atmen Sie durch die Nase langsam (sechs Sekunden lang) aus und ein !

= Eine gesunde Lebensweise beginnt beim Einkauf der Lebensmittel: Achten Sie im Supermarkt auf die Haltbarkeitsdaten und darauf, dass die länger haltbare Ware im Regal immer hinten steht! Alle Obstsorten, die mit Schale gegessen werden – wie z.B. Äpfel – müssen Bio sein, weil die Äpfel im Normalanbau bis zu 15 mal mit Chemikalien bespritzt werden. Gemüse wird geerntet (also von der Wurzel abgeschnitten) und verliert nach einigen Tagen seine positiven Substanzen; deshalb sollte man nur tiefgefrorenes Gemüse kaufen, das unmittelbar nach der Ernte gereinigt und schockgefroren wird und bis zum Auftauen seine gesunden Substanzen behält. Vor allem dunkelgrünes Gemüse, das nicht zu stark gekocht wird (oder gedünstet wird!) ist gesund. Auch Fleisch und Wurst sollte man nur vakuum-verpackt kaufen.

= Kaffee hatte über Jahrzehnte einen schlechten Ruf und galt sogar als Gift für den Körper.Eine gute Nachricht für alle Kaffeetrinker: Dieses Getränk ist nicht nur unbedenklich sondern sogar gesund, wie neueste Forschungen ergeben haben: Drei bis vier Tassen täglich verringern Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall und Krebserkrankungen, weil etliche der mehr als 1000 bioaktiven Substanzen im Kaffee eine anti-entzündliche oder anti-oxidative Wirkung entfalten.

= Der Darm ist das Zentralorgan für die Gesundheit ! Essen Sie entspannt ! Geniessen Sie das Essen ! (Auch wenn Sie hin und wieder eine Curry-Wurst essen! Keine Schuldgefühle beim Essen!) Seien Sie sich bewusst, was Sie gerade zu sich nehmen ! Diskutieren Sie keine Eheprobleme während der Mahlzeiten ! Kauen Sie das Essen so lange, bis Sie es trinken können !

= Geh verständnis- und liebevoll auch mit dir um !

= Meiden Sie a l l e Nahrungsergänzungsmittel und anderen Zusatzstoffe und auch alle künstlichen Vitamine !

 

Sparen mit „vernünftiger“ Rendite und wenig Risiko.

Vernünftig heißt, dass ich als Sparer mindestens die doppelte Inflationsrate als Rendite einfahren will. Bei einer Geldentwertung (Inflationsrate) von zwei Prozent muss ich mindestens vier Prozent Rendite erzielen, damit die Steuern gezahlt werden können und ein kleiner Gewinn übrig bleibt und der Inflationsverlust ausgeglichen wird.

Es gibt zahlreiche Aktien von seriösen großen (!!) Unternehmen, die schon seit Jahrzehnten erfolgreich sind und die sich immer wieder neu erfinden – soll heißen: Ihre Produkte bzw. ihr Geschäftsmodell hinterfragen und stetig verbessern.

Erfahrene Investoren erwarten für die Jahre nach der Corona-Krise auf allen Erdteilen ein über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegendes Wirtschaftswachstum.

Als Einzelaktien werden folgende Werte empfohlen:

= WKN 840400 Allianz = 843002 Münchner Rück = 855705 Axa = TLX100 Talanx = A140M9 Noril Nickel = 852147 Rio Tinto = 897898 Vale = 851194 Danone = A0JNE2 Unilever = A0Q4DC Nestlé = 710000 Daimler = BASF11 BASF = 723610 Siemens = BAY001 Bayer = 885166 Hyundai = 884241 Reliance = A1JB8N Sberbank = A2H5LX Sea = A0F5DE Baidu = A0SMU8 Nothern Data = 716460 SAP = 865985 Apple = 909800 T.S.C. = A14YSF Alphabet = 906866 Amazon = 870747 Microsoft.

Der wichtigste Rat: Kaufen Sie wegen der zu hohen Gebühren k e i n e Fonds !!

Interessant sind nach wie vor ETF, deren Gesamtgebühren unter 0,20 Prozent liegen und die ein gutes Konzept haben, wie z.B. WKN A1CYW7 Standard & Poors 500 mit 0,05 Prozent Gebühren oder A2PEJW J.P.Morgan mit 0,10 Prozent Gesamtgebühr; dieser ETF umfasst 86 Prozent des gesamten amerikanischen Aktienmarktes oder DBX0NJ Nikkei 225 mit den 225 wichtigsten japanischen Aktien und einer Gesamtgebühr von 0,09 Prozent. Für die Entwicklungsländer und hier vor allem für die asiatischen Länder empfiehlt sich WKN A111X9 Blackrock mit einer Gesamtgebühr von 0,18 Prozent.

Über die WKN erfahren sie im Internet viele Details.

Viel Erfolg !!