Neid und Arroganz !

Mitten in der globalen Corona- und Wirtschaftskrise gibt es wichtigere Probleme als den Stillstand im Fußball. Die Bekämpfung des Virus steht über allem ! Danach kommt der Kampf für Arbeitsplätze und betroffene Unternehmen ! Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir bis zum Jahresende den Umschwung geschafft haben werden.

Es versteht sich von selbst, dass Fußballspiele mit oder ohne Zuschauer ausgesetzt werden mussten. Die Gründe sind bekannt. Aber jetzt verlangen wir, dass im Rahmen der weiteren Lockerungsmaßnahmen wieder Fußball gespielt werden darf. Es gibt keine Gründe, Bundesligaspiele ohne Zuschauer weiterhin zu verbieten, zumal DFB und DFL glasklare Zusagen gemacht haben, wie die gesundheitlichen Risiken für Spieler, Schiedsrichter und Mitarbeiter (insgesamt maximal 300 Personen) in den Stadien sichergestellt werden.

Fußball ist schon im normalen Leben für Millionen Deutsche unersetzlich ! Neben der Familie und dem Lieben Gott gibt uns der Fußball die Freude und die mentale Nahrung, die jeder Mensch braucht.

Lasst uns doch wenigstens die neunzig Minuten am Fernseher ! Das motiviert uns dann auch, die anderen durch die Krise verursachten Probleme zu bewältigen.

Ich habe nullkommanull Verständnis für diese Ultragruppen, die sich mal wieder in Szene setzen wollen und gegen die sogenannten Geisterspiele Stellung bezogen haben. Ist es euch egal, wenn euer Verein pleite geht ? Ist es euch egal, dass 99 Prozent der deutschen Fußball-Fans Geisterspiele besser finden als gar keine Spiele ? Na klar ist euch das egal ! Hauptsache ihr könnt eure Eitelkeit streicheln und steht mal wieder in der Presse !

Und genau so wenig Verständnis habe ich für diese sogenannten Fußball-Journalisten, die wie ein gewisser Michael Horeni von der FAZ a.S. die Krise dazu nutzen, ihre Arroganz und ihre Eitelkeit zu füttern. Horeni schreibt z.B.: „Es gibt gute Gründe, vom Fußball die Einsicht einzufordern, dass ihm der Platz auf dem Sonnendeck der Gesellschaft nicht weiter wie selbstverständlich zusteht, während das Virus seine Opfer fordert …… . Für das von der Politik zugestandene Comeback sollte die milliardenschwere Kickerbranche dankbar sein und sich nicht wie ein Parvenu aufspielen, der sich alles erlauben kann, nur, weil er es kann.“ (Was ist ein Parvenu ?)

Wir Fußballer haben uns über mehr als hundert Jahre alles Schritt für Schritt mit viel Einsatz erarbeitet. Anders als Opernhäuser und Museen zahlt die „miliardenschwere Kickerbranche“ jedes Jahr allein in Deutschland hunderte Millionen an Steuern und jeden Cent von diesen „Milliarden“ haben wir uns selbst verdient. Aber viel wichtiger ist die Tatsache, dass hunderttausende Amateure und Kinder Fußball spielen und daß Millionen Rentner, Frauen, Ausländer, Männer und und und in die Stadien kommen oder vor dem Fernseher sitzen und sich freuen oder abreagieren und die meisten von ihnen „ihrem“ Verein lebenslang die Treue halten (und diese Treue oft auch noch vererben).

Es gibt keine Institution, keinen Sport, keine Religion und keine Kultur-Branche, die ihren Anhängern im Laufe ihres Lebens so viel Freude und Trost und Spannung bringt wie der Fußball, der damit weltweit hohe gesellschaftspolitische Bedeutung hat.