Arthur Koestler: Politischer Aktivist + Bestseller-Autor + Journalist

Der ungarisch-jüdische Schriftsteller und Journalist Arthur Koestler (1905-1983) hat wie kaum ein anderer unter Einsatz seines Lebens die Extreme und Ideologien des 20. Jahrhunderts durchlebt. In den zwanziger Jahren prügelte er sich als Wiener Student mit Antisemiten, lebte als Kibbutznik, Limonadenverkäufer und Reporter in Palästina. Anfang der dreißiger Jahre pilgerte er mit Langston Hughes durch Stalins Sowjetunion, spürte 1937 arabische Terroristen in Beirut auf, fuhr Ambulanzwagen durch das London des „Blitz“ und berichtete aus dem israelischen Unabhängigkeitskrieg. Er saß als kommunistischer Spion in Francos Todeszelle, die französische Vorkriegsregierung internierte und die Gestapo jagte ihn, von Moskau wurde er als „nervenkranker“ Kalter Krieger beschimpft. Koestler engagierte sich nicht nur in der Politik: Er überflog im Zeppelin den Nordpol, forderte die wissenschaftliche Anerkennung der Parapsychologie, traf Gurus in Indien, stritt sich in Japan mit Zen-Priestern und schlug die gezielte Manipulation des menschlichen Gehirns durch Drogen vor, um der selbstzerstörerischen Tendenz unserer Spezies Herr zu werden.