Albert Einstein, einer der berühmtesten Wissenschaftler aller Zeiten, erhielt im Jahr 1936 folgenden Brief einer Schülerin:
„Lieber Dr. Einstein, in unserer Sonntagsschulklasse kam die Frage auf: Beten Wissenschaftler? Es fing damit an, daß wir uns fragten, ob wir sowohl an die Wissenschaft als auch an die Religion glauben können. Wir schreiben an Wissenschaftler und andere wichtige Männer, um zu versuchen, eine Antwort auf unsere Frage zu bekommen. Wir würden uns sehr geehrt fühlen, wenn Sie unsere Frage beantworten könnten: Beten Wissenschaftler, und wofür beten sie? Wir sind in der sechsten Klasse, bei Miss Ellis. Hochachtungsvoll, Ihre Phyllis.“
Einsteins Antwort: „Liebe Phyllis, ich werde versuchen, auf Deine Frage so einfach einzugehen, wie es mir möglich ist. Hier meine Antwort:
Wir Wissenschaftler glauben, dass jedes Ereignis, die Angelegenheiten der Menschen eingeschlossen, auf die Gesetze der Natur zurückzuführen ist. Deshalb fällt es einem Wissenschaftler schwer zu glauben, daß Vorgänge durch Gebete, also von einem dem Übernatürlichen gegenüber bekundeten Wunsch, beeinflusst werden können. Wir müssen jedoch zugeben, daß unser tatsächliches Wissen über diese Kräfte unvollständig ist, sodass letztlich der Glaube an die Existenz eines endgültigen, höchsten Geists auf einer Art Vertrauen beruht. Ein solcher Glaube hält sich weiterhin, trotz der derzeitigen Errungenschaften in der Wissenschaft. Doch auch jeder, der sich ernsthaft mit der Wissenschaft beschäftigt, ist irgendwann davon überzeugt, daß ein Geist den Gesetzen des Universums innewohnt, der dem des Menschen bei weitem überlegen ist. Auf diese Art führt die Beschäftigung mit der Wissenschaft zu einem ganz besonderen religiösen Gefühl, daß sich natürlich sehr von der Religiosität einer unbefangeneren Person unterscheidt. Mit herzlichen Grüßen, Dein A. Einstein.“