Inzwischen täuschen immer mehr Zeitungen und Zeitschriften ihre Leser, indem sie völlig abgebrüht im redaktionellen Teil für Produkte werben. In aller Regel „belohnen“ die Hersteller dieser Produkte das Medium dann mit bezahlten Anzeigen.
Ganz vorne dabei sind Medien, die moralisch auf einem hohen Ross sitzen, wie z.B. die ZEIT und die Südeutsche Zeitung. Die NZZ nennt diese Täuschungsmanöver „Heikle Verwirrspiele mit dem Publikum“ und kritisiert sehr zurückhaltend: „Die gestalterische Angleichung von Anzeigen und Redaktionellem gefährdet die Glaubwürdigkeit der Medien.“
Es ist geradezu pervers, wie sich die Medien mit Preisen für ihre Integrität und Seriösität auszeichnen lassen und gleichzeitig – wie bei dem folgenden Artikel mit den Gurken des Süddeutsche-Zeitung-Magazins – ihre Leser betrügen: Die Perlenohrringe stammen von der Schmuckfirma Wempe, die unten links erwähnt wird und die sich mit Werbeanzeigen in dem Magazin bedankt.
Die Schweizerische Lauterkeitskommission, das Selbstregulierungsorgan der Medienbranche, hält in ihren Grundsätzen fest: „Kommerzielle Kommunikation, gleichgültig in welcher Form sie erscheint oder welches Medium sie benutzt, ist unlauter, wenn sie nicht als solche erkennbar und vom übrigen Inhalt nicht klar getrennt ist.“