Das behauptet der Chef des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta Eric Fyrwald in einem Gespräch mit der FAZ; einige interessante Zitate:
= Glyphosat ist ein vielgenutztes und wichtiges Instrument. Wir brauchen solche Mittel, um den Befall mit Unkraut, Krankheiten und Insekten effektiv zu reduzieren. Ansonsten können wir die Welt nicht ausreichend ernähren. Zugleich müssen wir den Ausstoss von Treibhausgasen senken, der zu einem bedeutenden Teil von der landwirtschaftlichen Erzeugungskette verursacht wird. Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Zukunft dieser Erde.
= Unkraut, Krankheiten und Insekten schaden den Nutzpflanzen und mindern die Qualität und Menge der Ernte; wenn man das nicht verhindert, sinkt der Ernteertrag pro Hektar deutlich; eine natürliche Art, gegen Unkraut vorzugehen, ist den Boden zu pflügen. Dabei wird jedoch der dort gebundene Kohlenstoff freigesetzt: Treibhausgase dringen also in die Atmosphäre. Zudem brauchen die Zugmaschinen fossile Brennstoffe. Und: Die Erträge sind gut ein Drittel geringer als beim Einsatz moderner Unkrautvernichtungsmittel. Also braucht man entsprechend m e h r Flächen, um die gleiche Menge Pflanzen anzubauen. Das bedeutet: Noch mehr Wälder werden gerodet.
= Kupfer ist ein natürliches, aber giftiges Schwermetall. Es wird schon seit langem eingesetzt, im Ökolandbau wie in der konventionellen Landwirtschaft. Das Metall kontaminiert den Boden. Benutzt man hingegen ein modernes Pflanzenschutzmittel, kommt man mit weit weniger aus, teils bis zu einem Zehntel der Menge.
= In China leben mit 1,4 Milliarden Menschen 21 Prozent der Weltbevölkerung; gleichzeitig hat China aber nur sieben Prozent der weltweit nutzbaren Ackerflächen und muss daher diese Flächen effizienter und umweltfreundlicher beackern.
= Wir müssen einen klugen Mittelweg finden zwischen Umweltschutz und Ernährungsthemen, wir müssen einander zuhören und dürfen trotz der emotionalen Debatten die Fakten nicht außer Acht lassen. Es gilt, mit so manchem Irrglauben aufzuräumen.
= Eine Person, die 40 Prozent mehr für Essen bezahlt, fühlt sich gut dabei, weil sie glaubt, damit der Welt zu helfen. Die bittere Wahrheit lautet: Bei der Produktion von Öko-Lebensmitteln wird wegen des größeren Flächenverbrauchs deutlich mehr CO2 freigesetzt, als im herkömmlichen Ackerbau. Das Schwermetall Kupfer ist hochgradig gefährlich für den Menschen und kann Krankheiten verursachen.