Der New Yorker Werbetexter Robert Pirosh will einen Job als Drehbuchautor in Hollywood und wendet sich mit dem folgenden Brief an alle Produzenten und Studiobosse:
„Sehr geehrter Herr, ich liebe Worte. Ich liebe fette, buttrige Worte wie träufeln, Sündenpfuhl, schmuddelig, schaurig. Ich liebe althergebrachte, eckige, sperrige Worte wie bockbeinig, kommod, Quacksalber, piesacken. Ich liebe zwielichtige, fadenscheinige Worte wie schlüpfrig, Leichenbestatter, aalglatt, abwickeln. Ich liebe elegante weltmännische V-Worte wie Bravour, Verve, Verleumdung, Vornehmheit. Ich liebe brüchige, spröde, knisternde Worte wie Splitter, Zwist, Keilerei, krustig. Ich liebe mürrische, schmollende, verdrießliche Worte wie brüten, Grobian, Geizhals, griesgrämig, Finsterling. Ich liebe elegante, blumige Worte wie übersommern, flanieren, paradiesisch, Elysium. Ich liebe sich windende, wurmige, mehlige Worte wie krümmen, winden, kringeln, kriechen. Ich liebe kichernde, giggelnde Worte wie Pupsen, Gurgeln, Blubbern, Rülpsen.
Ich liebe das Wort Drehbuchautor mehr als das Wort Werbetexter. Daher habe ich beschlossen, meinen Job in einer New Yorker Werbeagentur an den Nagel zu hängen und mein Glück in Hollywood zu suchen. Aber bevor ich hier ins kalte Wasser springe, war ich noch ein Jahr in Europa unterwegs, um zu studieren, nachzudenken und mir die Hörner abzustoßen.
Ich bin gerade von dort zurückgekehrt und liebe nach wie vor Worte. Darf ich ein paar mit Ihnen wechseln? Robert Pirosh.