Danke Franz Beckenbauer

Von Walther Seinsch

Die Intelligenz-Medien in Deutschland trennen glasklar zwischen den Bösen und den Guten:

Die Guten sind die Kulturschaffenden wie Künstler, Literaten, Skulpturen-Bauer, Musiker, Feuilleton-Redakteure, Opernsänger usw. Gut sind grundsätzlich alle Frauen, auch ältere weiße Frauen, selbst wenn sie in der verpönten freien Wirtschaft tätig sind; Künstlerinnen werden geradezu angebetet, besonders dann, wenn sie eine Kunst produzieren, zu der jeder Durchschnittsmensch keinen Zugang hat.


Die Bösen sind alte weiße Männer, Banker, Politiker, Konzerne, Top-Manager, Pharma-Industrielle und gut verdienende Profifußballer.

Wenn die ZEIT oder die WELT oder der SPIEGEL oder die Süddeutsche Zeitung o.a. sich mit dem Profifußball beschäftigen, dann gibt’s richtig was auf die Fußball-Fresse. Fakten spielen dabei überhaupt keine Rolle – ganz nach dem Motto: „Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns mit diesen gedopten, tätowierten, ungebildeten, viel zu viel Geld verdienenden, korrupten Spielern und Funktionären in ein Bett legen und wenn wir uns nicht von diesen Schundblättern wie BILD und Kicker distanzieren. In Deutschland gibt es ja nur 40 Millionen Fußball-Anhänger – da bleibt für die Intelligenzia genug übrig.“

Seit ein paar Jahren wird berichtet, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland („Sommermärchen“) nur durch Korruption ermöglicht wurde und dass gegen einige Funktionäre und gegen Franz Beckenbauer ermittelt wird. Wenn ich richtig informiert bin, wird e r m i t t e l t und eine abschließende Beurteilung ist noch nicht möglich.

Ich vermute, dass wir die Zustimmung als Austragungsort der WM nur mit der Bestechung eines oder mehrerer Fifa-Mitglieder erreichen konnten und dass der DFB-Vorstand und der zuarbeitende Beckenbauer diskutiert und abgewogen haben, ob sie diesen Weg gehen und das Gesetz missachten.

Herausgekommen ist eine der schönsten, wunderbarsten und fröhlichsten Weltmeisterschaften, die es je gegeben hat. Ich glaube, dass es in meinem Land noch nie eine Großveranstaltung gegeben hat, die die hier wohnenden Nationen, Religionen und Mädchen und Jungen und Frauen und Männer aller Schichten und Regionen so glücklich gemacht hat.

Für mich war dieses Sommermärchen der Himmel auf Erden und ich möchte mich bei Franz Beckenbauer ganz herzlich bedanken und ihm zurufen: Viele Millionen in unserem Land empfinden das auch so!!!

Für mich war Franz Beckenbauer immer ein Vorbild, auch wenn ich ihn als Fußballer nicht ganz erreicht habe. Egal ob in der Kabine, bei seinen Vereinen, in der Öffentlichkeit oder als Trainer – er hat sich immer loyal, klug und bescheiden verhalten und er hat mit seiner wohltätigen Stiftung, die er nie an die große Glocke gehängt hat, sehr viel Gutes getan.

Der ehemalige Fußballprofi Dieter Zembski im Kicker:

„Ich werde nie vergessen, wie toll sich Franz Beckenbauer verhalten hat. „Pass auf, mein Junge“, nahm er mir jegliche Scheu und Ängste. „Wenn du nicht mehr weißt, wohin mit dem Ball, dann spiel ihn zu mir, ich löse dein Problem.““

Danke Franz Beckenbauer!!!