Die amtierende deutsche Bundesregierung muss sich mit öffentlicher Kritik an Herrn Trump und an der amerikanischen Außen- und Wirtschaftspolitik zurückhalten und gleichzeitig hinter verschlossenen Türen Klartext reden und unsere Interessen verteidigen.
Der pensionierte Bundeskanzler ist in die Breche gesprungen und hat die Handelspolitik der USA scharf kritisiert und die Annäherung Deutschlands an China gefordert: „Wir können uns nicht gefallen lassen, daß wir von den USA wie ein besetztes Land behandelt werden. Der ameriksanische Botschafter in Deutschland agiert wie ein Besatzungsoffizier. Wir müssen unsere Exportinteressen am chinesischen Markt entschlossen wahrnehmen.“
Der französische Finanzminister Le Maire: „Wollen wir Vasallen am Rockzipfel der Amerikaner sein ?“
Die Amerikaner benutzen den Dollar als Brechstange, um weltweit ihre Interessen durchzusetzen. A l l e international tätigen Firmen sind auf Dollar-Geschäfte angewiesen, weil der Tausch zweier beliebiger Währungen nur über den Umweg der Weltleitwährung Dollar funktioniert. Die US-Regierung fragt knallhart: „Zu welchem Markt wollen Sie Zugang haben, zum Iran oder zu den USA ? Beides geht nicht.“ Le Maire wirbt für ein Generationenprojekt (SPV), das Europas Souveränität stärken und in eine dauerhafte europäische Institution verwandelt werden soll.
Das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist der beste Beweis für die erpresserischen Methoden der USA. Der amerikanische Kongress hat Herrn Trump ermächtigt, an Nord-Stream 2 beteiligte Firmen mit Sanktionen zu belegen und liefert die scheinheilige und absurde Begründung: „Wir wollen dafür sorgen, daß Europa nicht abhängig von russischer Energie wird.“ Die Amerikaner wollen ihre Energien nach Europa verkaufen und die Konkurrenz Russland hinaussanktionieren. Dabei hatte das Plappermaul Trump schon eingeräumt, daß er vor allem Europa zum Import von amerikanischem Flüssiggas nötigen wolle.
Die US-Regierung sagt es ganz deutlich: „Wer Zugang zum amerikanischen Finanzsystem will, der muss gewisse Standards einhalten. Dazu gehört es, nichts zu tun, was zur Unterstützung von Terrorismus führen könnte.“ Und was damit gemeint ist, das entscheiden die Amerikaner.