Das China – Wunder

In den letzten 2000 Jahren hat es kein Land auf dem Erdball gegeben, dass in kurzer Zeit die Lebensqualität seiner Einwohner so drastisch verbessert hat, wie China. Nach einer für das Volk bedrückenden jahrtausendelangen Feudalherrschaft war es den Kommunisten unter Mao gelungen, mit brutalster Unterdrückung und Gewalt und mit Millionen Hungertoten den Feudalismus negativ zu übertrumpfen; die sogenannte Kulturrevolution brachte dann den Kollaps (1978). (Die linken Salon-Kommunisten von Cohn-Bendit bis Sartre verehrten ihren Mao auch dann noch, als dessen Massenverbrechen längst bekannt waren; heute nennen sich diese Herrschaften „Aktivisten“)

China ist keine Demokratie und wird es wahrscheinlich auf längere Sicht auch nicht werden. Wenn die chinesische Führung damals eine Demokratie nach westlichem Vorbild eingeführt hätte, dann wäre die wirtschaftliche Entwicklung jener von Indien hinterhergelaufen, über 90 Prozent des Volkes wäre noch verarmt und politisch radikale Gruppen und Verführer würden Gewalt, Aufstände, Korruption und möglicherweise das Wiedererstarken der KP herbeiführen; man möge sich vorstellen, welche Gefahren für die Nachbarländer und für die ganze Welt von einem militärisch starken (mit Atomwaffen bestückten) Land mit einer instabilen Demokratie ausgehen würden. Das „verantwortungsbewusste“ Handeln der chinesischen Regierungen hat dazu geführt, dass hunderte Millionen Chinesen ihren Lebensstandard deutlich verbessert haben und dass die Ängste der Nachbarländer einer Bereitschaft zur Kooperation mit China gewichen ist. Zusammen mit dem Fleiß und der Intelligenz der Chinesen hat das Handeln der chinesischen Politiker dazu geführt, dass es nicht mehr um das Zusammennähen von T-Shirts geht, sondern um High-Tec Produkte auf Welt-Niveau. China hat in den letzten zehn Jahren eine rasante technologische und wissenschatliche Entwicklung genommen, für die Europa und die USA hundert Jahre brauchten.

Pseudo-China-Experten produzieren in deutschen Medien – auch im Staatsfernsehen – tonnenweise China-Analysen; einige ganz typische möchte ich zitieren:

Ein gewisser Herr Mayer in seiner wöchentlichen FAZ-Kolumne: „China muss sich verändern. Chinas Staats- und Parteiführung verhindert kreatives Unternehmertum. Bekommt das Volk nicht mehr Freiheiten, drohen schwere Unruhen.“ (Die schlimmste Mischung ist Ignoranz plus Arroganz !!)

In der Süddeutschen Zeitung schreibt ein Herr Strittmatter eine Filmkritik über „Chinas Staatsverschmutzer“: „Von Jahr zu Jahr werden viele der Probleme drückender, doch es ändert sich n i c h t s , weil fast jeder Schritt zu einem gesünderen, gerechteren China die Partei die Macht kosten würde.“ Und jetzt kommt der Knüller; Strittmatter schreibt: „Und tatsächlich ist der Film selbst ein Beispiel dafür, was eine Gesellschaft voranbringen kann: U n a b h ä n g i g e A u f s i c h t durch M e d i e n “ !! Also seriöse, nicht korrupte, bestens informierte, nicht verlogene und kompetente Medien wie jene in Deutschland sollen Chinas Regierung beaufsichtigen !!! Selten so gelacht !!

Immer wieder kommen die üblichen China- Klischees, wie im Weltspiegel der ARD: Große Kluft zwischen Arm und Reich oder ständige Gleichsetzung des chinesischen Präsidenten mit Mao (absurder geht nicht) oder China tut nichts für sein Umweltproblem (inzwischen mehr als überholt) oder Chinas Regierung schaltet politische Gegner aus, indem diese der Korruption beschuldigt werden (noch absurder).

Und ein paar Gegenstimmen:

Der international tätige Architekt Koolhas im SPIEGEL: „Seit mehr als zehn Jahren habe ich als Harvard-Professor gründlich recherchiert, in welcher Richtung sich China entwickelt. Und das wird, da bin ich mir ganz sicher, am Ende positiv sein:“

Der Unternehmer Zhang im SPIEGEL: „Doch was ich an China schätze und in Europa manchmal vermisse, ist der Ehrgeiz, den bei uns schon junge Leute haben, unsere Dynamik, unsere Unermüdlichkeit.“

Und einer der besten Kenner der Weltwirtschaft Charles Munger: „Die neuen Deutschen sind gelb.“

Vor einigen Jahrzehnten stand der Rechtsstaat China zumindest nach unserem Verständnis im frühen Mittelalter; welche Veränderungen auch hier stattfinden, schrieb Peter Schulz in einem Artikel mit der Überschrift: „Die zweite Revolution. Noch vor dreißig Jahren gab es in China weder Richter noch Anwälte, wenige Gesetze und keine unabhängige Gerichtsbarkeit. Westlichen Maßstäben entspricht auch heute nicht, was sich auf dem Gebiet der Rechtsprechung entwickelt hat – und es wird westlichen Maßstäben auch nie entsprechen. Eine zweite Revolution ist die Rechtsentwicklung in China dennoch.“

Unsere Demokratie ist alles andere als perfekt – und dennoch ist sie für Deutschland die beste aller Möglichkeiten. Unsere Meinungs- und Pressefreiheit darf nicht zur Disposition stehen – trotz aller berechtigter Kritik. Unser Rechtsstaat funktioniert auch auf der Basis des vorbildlichen Grundgesetzes gut und wir müssen unsere Soziale Marktwirtschaft weiter perfektionieren und erhalten – gegen Turbo-Kapitalismus und Sozialismus.

Kompetente Fachleute prognostizieren, dass China in den nächsten 20/30 Jahren doppelt so stark wachsen wird wie die USA. Das Pro-Kopf-Einkommen würde sich in China bis 2030 wechselkursbereinigt von 4.166 Dollar auf 21.240 Dollar erhöhen und China würde sich zu einem Land mit mittleren Einkommen entwickeln – aber immer noch weit hinter den USA liegen.