Der Gauland-Vogelschiss

Als Walter Klingenbeck von der Gestapo verhaftet wurde, war er erst 17 Jahre alt. Der Münchner, der gerade eine Lehre zum Schalttechniker absolvierte, hatte gemeinsam mit drei Freunden ausländische Radiosender gehört und Nachrichten weiterverbreitet, Flugblätter gegen die Nazis gedruckt, amerikanische „victory“-Zeichen an Hauswände gemalt und im jugendlichen Übermut anderen davon erzählt.
Wenig später wurde er verhaftet.
Im Verhör und im Prozess nahm er die Schuld auf sich und rettete damit wohl seinen Freunden das Leben.
Klingenbeck wurde im September 1942 vom Volksgerichtshof wegen „landesverrätischer Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt.
Am 5. August 1943 wurde er in Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet.
Als er starb, war er 19.
An Klingenbecks 75. Todestag, dem 5. August um 11.45 Uhr, wird eine Gedenktafel am Wohnhaus seiner Eltern an der Amalienstraße 44 enthüllt.
(Süddeutsche Zeitung)