Der Kapitalismus ist schlecht – Was ist besser ?

Ganze zwölf Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass unser Wirtschaftssystem ihnen nützt und 55 Prozent sagen, dass der Kapitalismus in seiner aktuellen Ausprägung schädlich ist. 77 Prozent sind skeptisch, was ihre eigene wirtschaftliche Zukunft betrifft.

Offensichtlich haben die antikapitalistischen Kampagnen des paritätischen Wohlfahrtsverbands oder der Süddeutschen Zeitung oder sogenannter Experten Erfolg. Der Wohlfahrtsverband kommt regelmäßig mit einer mit Obdachlosen bebilderten“Studie“ und behauptet: „Deutschland ist armutspolitisch eine tief zerklüftete Republik, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.“ Und so rechnet der Verband: Wenn sich das Einkommen der „Armen“ von z.B. 30.000,- Euro auf 60.000,- Euro verdoppelt und sich das Einkommen der „Reichen“ ebenfalls von z.B. 80.000,– auf 160.000,- Euro verdoppelt, dann haben die „Armen“ zwar einhundert Prozent mehr – aber weil der Abstand zu den Reichen steigt, vergrößert sich die Armut. Verdoppeln sich in einem Land alle Einkommen, bleibt die Armut gleich. Das ist natürlich absurd und verlogen.

Amtliche Daten zeigen, dass über vier Prozent unserer Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen leben und dass dieser Wert seit zehn Jahren fällt. Auch die viel kritisierten Hartz-Reformen haben die soziale Kluft verringert.

Die linke Propaganda spricht auch ständig von drastisch steigender Altersarmut. Das Statistische Bundesamt hat aufgrund konkreter Zahlen festgestellt, dass noch 2,4 Prozent der deutschen Ruheständler in armen Verhältnissen leben – mit sinkender Tendenz. Auch die Süddeutsche Zeitung hat jahrelang von steigender Altersarmut schwabuliert; und dann plötzlich den Spiess rumgedreht: „Ungerechte Wohltaten. Die Politik verhätschelt gut versorgte Alte – statt sich um die bedürftigen Jungen zu kümmern.“

Für die Linkspartei gehört es zum Geschäftsmodell, das Vertrauen in unseren Sozialstaat zu erschüttern; aber auch andere Medien und sogar die Deutsche Presseagentur machen fleißig mit: In Übereinstimmung mit der Linkspartei meldet die DPA, dass fast sechs Millionen ältere Menschen von Armut bedroht seien. Laut Eurostat leben 404.000 Ruheständler in objektiv armen Verhältnissen – auch hier sinken diese Zahlen von Jahr zu Jahr.

Die Linkspartei und der Wohlfahrtsverband werden vom Politologen Butterwege mit der folgenden aberwitzigen Behauptung in den Schatten gestellt: „Die seelischen Verheerungen von Harzt IV sind mit den beiden Weltkriegen zu vergleichen.“

Der Freiburger Ökonom und Wirtschaftsweise Lars Feld: „Deutschland ist in einer hervorragenden wirtschaftlichen Verfassung. Die Flüchtlingskrise stellt keine existenzielle Gefahr für die Wirtschaft oder die Öffentlichen Haushalte dar. Die Arbeitslosigkeit sinkt deutlich und Löhne und Gehälter gehen nach oben. Die öffentlichen Finanzen sind auch wegen der Niedrigzinsen solide.“

In der „Financial Times“ wurde der sogenannte GINI-Koeffizient, der die weltweite Ungleichheit misst, veröffentlicht. Bei den großen Industrieländern weist Deutschland dabei die geringste Ungleichheit auf; Frankreich liegt an zweiter Stelle, Japan an sechster, Großbritannien an neunter und die USA an zehnter Stelle.

Die globale Armut ist immer noch viel zu hoch – aber auch hier hat sich vieles geändert. Schätzungen der Weltbank besagen, dass vor 200 Jahren 90 Prozent der Weltbevölkerung in absoluter Armut lebten, im Jahr 1970 waren es noch 60 Prozent und im Jahr 2011 noch 14 Prozent.

Deutschland kann auch stolz auf seine Soziale Marktwirtschaft sein, für die von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern pro Jahr fast 1000 Milliarden Euro aufgewendet werden. Eine große Ungerechtigkeit ist auch bei uns noch nicht beseitigt – das ist die Chancenungerechtigkeit. Mangelnde Bildung, fehlende Disziplin, Gewalterfahrung, Drogen und Alkohol, Internet-Sucht u.v.a.m. sorgen dafür, dass die destruktiven Lebensverhältnisse vererbt werden. Auf dieses wichtige Thema komme ich zurück.