Dhammapada:

In meinem Lexikon steht: „Philosophie ist die Wissenschaft vom menschlichen Denken und Handeln.“ Bis auf wenige Ausnahmen habe ich diese Texte nicht verstanden oder sie haben mir keinen Erkenntnisgewinn gebracht. In Dhammapada habe ich alles sofort verstanden und jeder Satz hat mir weitergeholfen auf der Suche nach dem inneren Frieden und nach Gelassenheit (ich bin immer noch auf dieser Suche, die bis zu meinem letzten Atemzug anhalten wird). Thomas Cleary schreibt:

„Buddhas Unterweisungen handelten nicht von Ritual oder Dogma, da er in Abrede stellte, dass diese zu Freiheit und Erleuchtung führen könnten. Buddha teilte auch n i c h t die Vorliebe der alteingesessenen Priesterschaft für die Pflege kultischen Zeremoniells; er verzichtete auf die verschlüsselten Sprachcodes der brahmanischen Priester und sprach mit Menschen aus allen Lebensbereichen in ihrer eigenen, regional gefärbten Sprache. Die zahlreichen Lehrreden des Buddha illustrieren auf wunderschöne Weise die tiefe Abgeklärtheit und unwandelbare Würde dieser Religion des Friedens.“

Zitate aus Dhammapada:

„Nie im Leben verlöschen Haßgefühle dadurch, daß man Hass empfindet; vielmehr tun sie dies dadurch, daß man keinen Hass empfindet; das ist eine unabänderliche Wahrheit. Ein Sprichwort im Zen-Buddhismus besagt: „Gedanken hervorzurufen ist ein Gebrechen; sie nicht aufzugreifen das Heilmittel.“

„Buddhistische Texte gebrauchen gewöhnlich den Begriff, der Geist müsse behütet oder beschützt werden, um das Eindringen von Einflüssen zu verhindern, die ihn anfällig machen für Irreführung und Zwang.“

„Buddhisten sehen es als unverrückbares Seinsgesetz an, daß wir – auf individueller und kollektiver Ebene – die Resultate unserer individuell und kollektiv ausgeübten Handlungen erfahren; buddhistische Begriffe von Moral und Verantwortung basieren auf diesem Kausalsatz.“

„Für jemanden, der selbstbeherrscht und im Handeln stets diszipliniert ist, ist der Sieg über das Ich besser als der Sieg über andere. Bei solch einem kann niemand den Sieg zu einer Niederlage machen, nicht einmal ein Gott, ein Engel oder ein Teufel. Die daoistischen Huainan-Meister sagen: „Ich mache nicht den Weg, auf dem ich zum Herrn meiner selbst werde, von den Wechselfällen eines gegebenen Zeitpunkts abhängig. Was ich Selbstmeisterung nenne, bedeutet, dass meine wirkliche Natur und mein Leben beständig dort verharren, wo sie sicher sind.“