Die Jesidinnen und ihre Kinder

Nach dem Völkermord des „Islamischen Staates“ an den Jesiden ist das Leiden vieler Frauen und Kinder nicht beendet. Die vergewaltigten Frauen mussten ihre Kinder wegen des Drucks ihrer Familien in Syrien zurücklassen; die Kinder werden zur Adoption freigegeben und die Mütter sind psychisch am Ende. Der Hohe Jesidische Geistliche Rat verkündete auf Druck einiger jesidischer Stämme und traditioneller Gruppen, daß er nicht bereit sei, die aus der Vergewaltigung durch Terroristen des IS geborenen Kinder zu akzeptieren. Die Jesiden sind eine endogame* religiöse Gruppe, Jeside wird man nur durch Geburt. Gleichzeitig will die Regierung in Bagdad die Kinder als Muslime registrieren, da nach muslimischem Recht die Vergewaltiger Muslime sind, somit automatisch auch die Kinder. Das Ergebnis ist, dass die Frauen von beiden Seiten unter Druck gesetzt und im Stich gelassen werden. (In Deutschland leben etwa 200.000 Jesiden) *Endogamie: Eine Heiratsordnung, nach der eine Ehe nur innerhalb einer bestehenden Gruppe (Kaste, Sippe, Stamm) geschlossen werden kann.