Die Welt ist ein Dorf

= Kapstadt auf deutsch ! Fast überall auf der Welt haben sich in den letzten Jahrhunderten Deutsche niedergelassen und eine neue Heimat gefunden. Aus purer Not sind unsere Landsleute nach Rumänien, Ungarn, Russland und in andere Länder ausgewandert. (Bitte schauen Sie sich den einzigartigen Film „Die Neue Heimat“ an, der über die Lebensumstände von Menschen aus dem Hunsrück berichtet, die nach Amerika ausgewandert sind.)

Hunderttausende Deutsche mussten und konnten vor den Nazis fliehen – nach Südamerika, England, USA bis hin nach China. Als deutscher Tourist ist man immer wieder berührt, in der Fremde an seine Heimat erinnert zu werden, wie z.B. in Südafrika:

„Südafrika ist nach Namibia das deutscheste Land auf dem afrikanischen Kontinent. In den Straßen von Kapstadt gehört Deutsch zum Alltag; da ist es nicht verwunderlich, dass die „Mother-City“ mittlerweile ein kleines sogenanntes „Sauerkraut-Viertel“ hat; mit Events und Vereinen, mit Kindergärten und einer Deutschen Internationalen Schule und vielen deutschen Geschäften, z.B. die deutsche Bäckerei Dinkel mit Semmeln und Brot, leckerem Kuchen und Gebäck, mit Weißwurstfrühstück und anderen deutschen Spezialitäten; es gibt eine deutsche Buchhandlung und eine österreichische „Alpenstube“.

= Der von der Weltbank organisierte Schuldenerlass hat vielen afrikanischen Ländern sehr geholfen – so haben die meisten Länder eine Auslandsverschuldung von unter dreißig Prozent und damit die Möglichkeit in Infrastruktur, Straßen und Schulen zu investieren. Überdurchschnittliche Zuwachsraten erzielen Tansania, Uganda, Mosambique, Senegal, Elfenbeinküste, Ghana, Ruanda u.a.m. Weitere Länder haben einen „Power Pool“ zur gemeinsamen Energieversorgung errichtet. Länder ohne Rohstoffvorkommen müssen die landwirtschaftlichen Erträge verbessern, o h n e dafür mehr Flächen zu nutzen. Auch Mali ist eine Erfolgsgeschichte: Dort funktioniert „die Kühlkette bis in die Exportmärkte in Europa“.

= Saskia Bruysten, Jahrgang 1980, hat sich Großes vorgenommen: Die Kosmopolitin – kanadische Mutter, deutscher Vater, holländischer Großvater und italienische Oma – will den Kapitalismus nutzen, um die Welt zu verbessern – mit Hilfe der Konzerne. Dazu hat sie ihre eigene Firma gegründet, „Yunus Social Business“, Mitinhaber sind Nobelpreisträger Muhammad Yunus und ihre Studienfreundin Sophie Eisenmann. (Fundstück)

= Ruandas Präsident wird von Journalisten und NGOs gerne als Despot bezeichnet. Der Leistungsnachweis seiner Regierung kann sich aber sehen lassen; seit Jahren erzielt das arme Land ein Wirtschaftswachstum von über sechs Prozent – dafür stehen ein starker Dienstleistungssektor, Modernisierungen beim Transport, Energie und Landwirtschaft. Ruanda gehört zu den am wenigsten korrupten Ländern Afrikas und lockt damit ausländische Investoren an. Unter den jungen Menschen Ruandas herrscht ein „zupackender Optimismus“.

= „Wird der nächste Einstein aus Afrika kommen ? Afrika als Forschungsstandort zu etablieren und afrikanische Wissenschaftler untereinander und mit der Welt zu verbinden, das hat sich das „Next Einstein Forum“ zum Ziel gesetzt; diese gemeinsame Initiative von Aims, dem afrikanischen Institut für mathematische Studien in Dakar, und der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart will jungen Forschern des Kontinents die Chance geben, die globale Wissenschaftsbühne zu betreten. Auf Konferenzen wie zuletzt in Ruanda bringt NEF Wissenschaftler mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gsellschaft zusammen.“ (Kontinente)

= „Heiratsmigration: Die Insel Taiwan ist halb so groß wie Bayern, liegt vor dem chinesischen Festland und hat 23 Millionen Einwohner. Die Geburtenrate ist mit 1,1 Kindern pro Frau äußerst niedrig. 500.000 ausländische Bräute leben im Land – sie kommen aus China (60 Prozent), Vietnam, Indonesien u.a.m. Sie verlassen ihre Heimat, weil sie sich eine bessere Zukunft erhoffen. Die Brautvermittlung in Taiwan ist kommerzialisiert und ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jede zehnte Ehe ist mittlerweile eine Mischehe.“ (Kontinente)

= Indigene Völker wie die Tacanas sind durch ihre angepasste Lebens- und Wirtschaftsweise die besten Hüter natürlicher Diversität und tropischer Regenwälder. Die zunehmende Beschneidung ihrer Lebensräume auf klar begrenzte Territorien schrängt die bisherige Lebensweise ein und schafft Mängel. MISEREOR unterstützt indigene Gruppen bei der Anlage von Agroforstsystemen zur Verbesserung ihrer Ernährungssituation und fördert die Weiterverarbeitung und Vermarktung diverser Waldprodukte. Mit ökonomischen Perspektiven werden die Indigenen unabhängiger von externer Hilfe; durch Beratung, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit können die Rechte und Territorien dieser Menschen besser verteidigt werden.