Panama-Kanal: Als im Jahr 1914 das erste Schiff den Panamakanal nahm, verkürzte sich der Weg von New York nach SanFrancisco von 21000 auf 8000 Kilometer, da Frachter nun nicht mehr die Route um Kap Hoorn nehmen mussten.
Der Franzose Graf Ferdinand de Lesseps, der auch den Suez-Kanal gebaut hatte, vehob sich an dem Projekt und scheiterte bei dem Versuch, die 26 Meter Höhenunterschied zwischen Atlantik und Pazifik mit Schleusen auszugleichen. Während der achtjährigen Bauzeit starben im Schnitt sieben Menschen pro Tag an Malaria. Die Kosten explodierten. Bestechung und gezielte Fehlinformation der Investoren lösten in Frankreich den größten Finanzskandal des 19. Jahrhunderts aus. Im Jahr 1889 gab die von Lesseps gegründete Panama-Gesellschaft auf.
Nachdem die USA Kolumbien unter Androhung von Gewalt gezwungen hatten, das Territorium abzutreten, riefen sie den Staat Panama aus und übernahmen den Bau zum Spottpreis von 40 Millionen Dollar. Die USA sicherten sich das Kanal-Territorium und ein Interventionsrecht durch Vertrag als Faustpfand für das politische Wohlwollen der „unabhängigen“ Regierung. Die zweite Bauphase dauerte ebenfalls acht Jahre.
Obwohl das Interventionsrecht bereits 1936 fiel, ließen die USA im Jahr 1989 abermals militärisch ihre Muskeln spielen, als ihnen der Präsident Manuel Noriega nicht passte. Erst zehn Jahre später zogen sie ihre Truppen ab. Seit 1999 gehört der Kanal zu Panama, seit 2007 wird er für 5,2 Milliarden Dollar ausgebaut – ein Fünftel der gesamten Wirtschaftsleistung des winzigen Landes.
Im Schnitt zahlt ein Schiff 48000 US-Dollar Gebühr, um den Kanal passieren zu dürfen.