Die Welt ist ein Dorf

= Vorsichtiger Optimismus:

  • Indien und Pakistan einigen sich überraschend auf eine Waffenruhe entlang der „Line of Control“, die das strategisch wichtige Kaschmir zerteilt.
  • Russland stellt sich immer wieder als Vermittler von Gesprächen zwischen den verfeindeten und aneinander grenzenden Staaten Israel und Syrien zur Verfügung. Syrien braucht für wirtschaftliche Fortschritte auch eine Annäherung an den Westen.
  • Lybiens Parlament hat der Einheitsregierung von Ministerpräsident Dbeibeh zugestimmt und damit den von der UN unterstützten Plan einer freien Wahl im Dezember 2021 vorangebacht.
  • Deutschland, Jordanien, Frankreich und Ägypten wollen trotz aller Hindernisse den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang bringen; die vier Länder treffen sich in Paris zu Verhandlungen, an denen auch der UN-Sondervermittler Wennesland teilnimmt. Auch die USA spielen eine wichtige Rolle. Das erste Ziel ist, dass Israel und Palästina in direkte Verhandlungen miteinander eintreten.

= Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch informiert über ein Urteil des Obersten Gerichts in Gaza/Palästina: Unverheirateten erwachsenen Frauen darf das Reisen durch einen „Vormund“, der üblicherweise ein männlicher Verwandter ist, verboten werden.

= Im ägyptischen Abydos ist die älteste Großbrauerei der Welt entdeckt worden. Die Brauerei ist älter als die Pyramiden und diente natürlich der Versorgung der Pharaonen und ihrer Cliquen.

= Die mutigsten Islamkritiker befinden sich in Nordafrika. Maghrebinische Intellektuelle treten scharfsinnig und couragiert für die Freiheit des Lebens und des Denkens ein. Die jüngeren Generationen wollen Teil der Globalisierung sein und machen sich für universelle Werte stark.

= Nur gut ein Prozent der Weltbevölkerung entfällt auf die Deutschen – aber über 40 Prozent der mittelständischen Weltmarktführer kommen aus Deutschland.

= Sensation: Griechenland zahlt vorzeitig Hilfskredite zurück.

= Die Nationalsprache der Elfenbeinküste (Cote d´Ivoire) ist Französisch; doch die meisten der rund 28 Millionen Ivorer verwenden Nouchi, eine rein gesprochene Sprache, die sich ständig verändert. Nun soll auch die Bibel in die „Gossensprache“ übersetzt werden: von den Nouchi-Sprechern selbst, die ihre Vorschläge auf Facebook einstellen und diskutieren. Für manches gibt es aber einfach keine Wörter, deshalb wurde aus dem Dromedar das „Pferd mit der Beule“.

= Nordostindien – Frieden lernen: Seine Hoffnung liegt auf den jungen Leuten. „Nur sie können Frieden in unsere von Unruhen heimgesuchte und kulturell gespaltene Region bringen“, sagt Pfarrer Chowaran Paul Anto aus Nagaland, Nordostindien. Mehr als 200 indigene Völker leben in der Region. Konflikte untereinander und mit den Behörden, von denen sie sich als Bürger zweiter Klasse behandelt fühlen, werden oft gewaltsam ausgetragen. Nachdem Anto bei einem Überfall auf einem Schulkampus vor 24 Jahren nur knapp ein Blutbad verhindern konnte, gründete er noch während seines Studiums eine Bewegung für den Frieden. „Wo Menschen über Generationen gelernt haben, die Sprache der Gewalt der des Dialogs vorzuziehen, will „Peace Channel“ den Einzelnen verwandeln“, erklärt er seinen Ansatz. Mittlerweile haben 150.000 Jugendliche in der Diözese Kohima in interreligiösen Friedensgruppen gelernt, respektvoll miteinander umzugehen, als Vermittler unter den Gleichaltrigen aufzutreten und sich sozial zu engagieren. Zusammen mit Schulen und Gemeinden verbreiten sie eine Kultur des Friedens in der Region, die auf den spirituellen Grundlagen verschiedener Glaubenstraditionen basiert.