= Die polnische Zeitung „gazeta“ schreibt Klartext: „Vermutlich muss man das, was sich in Polen tut, endlich einmal beim Namen nennen. Eine Gruppe von Politikern, die ein minimales Übergewicht im Parlament hat, und ein Präsident, der mit einer dünnen Mehrheit gewählt wurde, haben beschlossen, die Staatsordnung in eine autoritäre zu ändern. Angeführt werden diese Politiker von einem älteren Herrn, der weder Kinder noch Enkel hat und dessen Perspektive deshalb auf die Dauer des eigenen Lebens begrenzt ist. Polen interessiert (den Chef der nationalkonservativen Regierungspartei PiS) Jaroslaw Kaczynski nicht. Ihn interessiert Polen als sein Eigentum. So ein Mensch und seine Partei können nicht funktionieren, wenn es freie Medien gibt. Diese Medien müssen entweder verschwinden oder sich unterordnen.“ (Handelsblatt)
= In Phoenix/Arizona kamen 6700 Menschen zu einer Massenveranstaltung zusammen, um auf dem „America-Fest“ die Reden von Trump-Anhängern zu bejubeln. Ein Ehrengast war der vor einigen Wochen freigesprochene Kyle Rittenhouse, der bei antirassistischen Protesten zwei Menschen erschossen hatte und der in die Menge schrie, dass sein Prozess ein Beleg dafür sei, dass „die daran arbeiten, uns unsere Rechte aus dem zweiten Verfassungszusatz, unser Recht auf Selbstverteidigung und unsere Waffen zu nehmen“.
Inzwischen ist Rittenhouse eine Identifikationsfigur für Rechte geworden; auf Werbeartikeln wie T-Shirts mit seinem Konterfei stehen Sprüche wie „Kyle hat nichts falsch gemacht.“
Auf der Veranstaltung erschienen viele Promis – so auch die ehemalige Gouverneurin von Alaska Sarah Palin, die u.a. verkündete, dass sie sich „nur über meine Leiche“ mit Covid-19 impfen lassen werde.
= Dutzende Rechtsradikale haben in der rumänischen Hauptstadt gegen die Einführung von 3-G-Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus protestiert, haben dann das Wachpersonal des Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Zu den Protesten hatte die rechtsradikale Oppositionspartei AUR aufgerufen, die u.a. gegen das Impfen agitiert.
= Die Londoner „Times“ kommentiert die geopolitischen Folgen der Parlamentswahl in Chile, bei der eine linksgerichtete Regierung gewählt wurde: „In dem Maße, wie lateinamerikanische Staaten linke Regierungen wählen, werden sie für China interessant. Das chinesische Militär betreibt bereits ein Weltraumbeobachtungszentrum im Süden Argentiniens und zwischen Peking und Peru und Bolivien laufen Verhandlungen über die mögliche Lieferung von Panzern. Die Welt und die Wähler Chiles täten gut daran, wachsam zu sein, was die künftige Richtung Chiles und seiner Nachbarn angeht.“