= Die Krisen der Gegenwart – besonders jene im Nahen Osten – sind n i c h t mit den Prinzipien und der Rechtsstaatlichkeit westlicher Demokratien zu bewältigen. Die konstruktive Mitwirkung Ägyptens und der Türkei ist bei der Bewältigung der Flüchtlingstragödie genau so unverzichtbar wie für einen stabilen Frieden in Europa.
= Zahltag im Busch. In der Republik Kongo kommt die Bank bis tief in den Busch: Fast 300.000 Beamte und Angestellte des Staates bekommen ihr Gehalt seit Kurzem über eine Privatbank ausgezahlt – pünktlich und in voller Höhe. Bisher ging das Geld von der Staatsbank in Kinshasa zu den Lohnempfängern im Dschungel durch viele Hände und wurde dabei immer ein bisschen weniger. (Kontinente)
= Schon während der Jungsteinzeit war die Meerenge von Gibraltar eine beliebte Route für Menschen aus Afrika. Das zeigen Analysen prähistorischer DNA.
= Sie könnte in Europa oder in den USA Asyl beantragen, stattdessen kämpft sie beharrlich für die Menschenrechte im Jemen – mitten im Krieg. Die 40-jährige Radhya Al-Mutawakel will ihre Mitstreiter nicht im Stich lassen; sie gründete mit ihrem Mann die Menschenrechtsorganisation Mwatana. 60 Mitarbeiter – davon die Hälfte Frauen – dokumentieren Kriegsverbrechen, setzen sich für Kinderrechte ein, leiten Trainings und unterstützen mit Anwälten politische Gefangene.
= Als Elisabeth Kanini 2009 nach Marsabit im Norden Kenias kam, hatte sie nur einen kurzen Aufenthalt geplant. Die Studentin der Friedenswissenschaft wollte empirische Daten über Rendille und Borana sammeln – zwei verfeindete, nach archaischen Regeln lebende Volksgruppen, die sich im Kampf um Wasser und Weidegründe bekriegten. Elisabeth Kanini blieb und hat nach zehn Jahren bei den Rendille deren Verhalten nachhaltig verändert: Statt Konflikte gewaltsam auszutragen, versuchen sie, Auseinandersetzungen friedlich zu lösen. Die gläubige junge Frau teilt das Leben der Halbnomaden, unterrichtet ihre Kinder und hat sich so Respekt und Vertrauen erworben.
= Drohnen spüren Minen auf. Weltweit sind im vergangenen Jahr 2793 Menschen durch Minen getötet worden, mehr als 4400 wurden verletzt. Besonders die leichten „Schmetterlingsminen“ sind gefährlich. Sie werden aus der Luft abgeworfen, so daß niemand weiß, wo sie liegen; Kinder verwechseln sie oft mit Spielzeug. Weil die Minen kein Metall enthalten, können sie mit Detektoren nicht aufgespürt werden. Amerikanische Forscher wollen nun Drohnen mit Infrarotkameras auf die Suche schicken; der in den Minen enthaltene Flüssigsprengstoff heizt sich bei Sonneneinstrahlung schnell auf und ist im Wärmebild der Kamera zu erkennen. Die Drohnen sollen vor allem in Afghanistan zum Einsatz kommen. (Kontinente)
= Gemüse nach Aztekenart: Wie zur Zeit der Azteken gedeiht mitten in der Megastadt Mexiko mit ihren 22 Millionen Einwohnern wieder Gemüse. Auf schwimmenden Gärten ziehen Kleinbauernfamilien Grünzeug – Mangold, Rettich oder Blumenkohl – biologisch und nach uralten Methoden. Die fruchtbaren Felder waren von den indigenen Einwohnern vor 700 Jahren im See aufgeschüttet worden, verkamen aber immer mehr zur Müllkippe – bis die Idee entstand, sie wieder zu nutzen. (Kontinente)
= Die US-amerikanische Biologin Carol Greider ist Legasthenikerin und erhielt mit zwei anderen Personen den Nobelpreis für Medizin.
= Eritrea ist besser als sein Ruf ! Das Land am Horn von Afrika sei von einer brutalen Diktatur geprägt, predigen Behörden und Medien unablässig. Über die Erfolge und Fortschritte Eritreas schweigen sie sich aus. Ein Filz an Aktiviten und Oppositionellen verhindert einen unverstellten Blick – regelmäßig auch mit Gewalt. (Alex Reichmuth)
= Priester überwacht Waffenstillstand in Kolumbien: Für Friedensverhandler Pater Dariò Echeverri sind die tiefen Gräben zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenbewegung Farc noch nicht zugeschüttet. Der Pater freut sich darüber, dass beide Seiten nach vier Jahren Verhandlungen einen Friedensvertrag unterschrieben hatten – das sei ein erster Schritt, aber bis zu einer echten Versöhnung noch ein weiter Weg. Auf der Basis des Evangeliums dazu aufzurufen, könne ein großer Beitrag der katholischen Kirche sein. Ein Opfergesetz, das Entschädigung und Wiedergutmachung leisten soll, kann ebenso helfen wie eine Umverteilung des Landbesitzes.
= Die Amazonasregion beherbegt noch viele unbekannte Pflanzen- und Tierarten. Davon ist die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature überzeugt. Allein 2014 und 2015 seien dort 216 neue Pflanzenarten, 93 Fischarten, 32 Amphibienarten, neunzehn Reptilienarten sowie 18 Säugetierarten entdeckt worden; auch auf eine bisher unbekannte Baumart sind die Forscher gestoßen; von zwei Säugetierarten wurden Fossilien gefunden. Die sensationellen Entdeckungen bestätigen, welch ungeheure Vielfalt an Leben in den Regenwäldern noch versteckt ist.