Dortmund ja!Hamburg nein!

Der HSV hat von allen deutschen ehemaligen und aktuellen Bundesligaclubs die besten Voraussetzungen, um jedes Jahr Deutscher Meister zu werden: Zwei Millionen Menschen in der Stadt und im Einzugsgebiet plus große und leistungsfähige Wirtschaft plus hunderttausende Anhänger plus modernes Fußball-Stadion plus großartige Tradition plus plus plus. Warum spielt der HSV in der 2. Liga und warum spielt Dortmund ständig um die deutsche Meisterschaft ? Die Region Dortmund kämpft aufgrund der wirtschaftlichen Umbrüche nach dem 2. Weltkrieg (weg von Kohle und Stahl) um die Ansiedlung von Unternehmen. Dortmund hat im Umfeld mehrere Erst- und Zweitligisten als Konkurrenten und hat deutlich weniger Einwohner ? Was sind also die Gründe ?

Die Antwort ist ganz einfach: Es sind die handelnden Personen ! Auch Dortmund hatte vor ein paar Jahren eine schwere Krise und hat sich von den dafür Verantwortlichen getrennt. Dann kam Rauball zurück und holte Watzke. Beide sind seriös und kompetent. Von da an ging es finanziell und sportlich nach oben. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die Fußball-Kompetenz der leitenden Leute: Fünfzig Prozent des sportlichen Erfolgs hängt am Cheftrainer und die anderen fünfzig Prozent hängen an der optimalen Auswahl der Spieler. Auch kompetente Leute machen bei Personalentscheidungen Fehler – aber es ist eben ein Unterschied, ob neunzig Prozent deiner Entscheidungen richtig sind (wie beim BVB) oder ob neunzig Prozent falsch sind, wie beim HSV.

Wenn die HSV-Anhänger die Personalentscheidungen vom Aufsichtsrat über Vorstand bis Manager und Trainer der letzten zehn Jahre betrachten, dann werden sie mir zustimmen.

Mit dem geschätzten 1. FC Köln ist es genau so wie mit dem HSV ! Und der Niedergang von Kaiserslautern und Essen und Aachen und Duisburg und Düsseldorf (!!!) und Mannheim und Stuttgart u.a.m. hat ausschließlich mit den handelnden Personen zu tun. Als die Bundesliga startete, hatte 1860 München deutlich bessere Möglichkeiten als Bayern; den Unterschied machte Uli Hoeneß, der ein genialer Unternehmer ist und viel Fußball-Sachverstand hat (ich spreche von Uli Hoeneß und n i c h t von Herrn Rumenigge).

Ich kann allen Clubs nur empfehlen, den BVB zu imitieren und dafür zu sorgen, dass niemals der Präsident oder Aufsichtsratschef oder wer auch immer die Personalentscheidungen alleine trifft. Es sollten drei Personen sein (z.B. Präsident, Sportchef und Cheftrainer), die bei allen Personalentscheidungen ein Vorschlagsrecht und ein Vetorecht haben.

Ich bewundere Clubs wie Heidenheim oder Sandhausen; diese Orte sind kleiner als der kleinste Stadtteil von Hamburg und halten sich wegen des Einsatzes und der Kompetenz der handelnden Personen in der 2. Liga (hoffentlich noch sehr lange !)