Eine Wunde, die nicht heilt.

Fakt 1:  Die Staatsanwaltschaft von Pennsylvania/USA hat mitgeteilt, dass mehr als 1000 Kinder identifiziert wurden, die über einen Zeitraum von 70 Jahren von über 300 Priestern vergewaltigt oder auf andere Weise sexuell missbraucht wurden. Da Pädokriminelle Serientäter sind, geht man von ca. 100.000 Straftaten aus.

Fakt 2: Vor 16 Jahren haben Journalisten in Boston ermittelt, dass sich in der dortigen Erzdiözese ca. 90 Priester an über 1.000 Kindern sexuell  vergangen hatten.

Fakt 3: Es gibt Bischöfe, die die Taten vertuschen und die Täter vor Verfolgung schützen oder sie in Positionen versetzen, die ihnen die Fortsetzung ihrer Verbrechen möglich machen.

Fakt 4: Weil die Opfer-Entschädigungen in den USA sehr hoch sind, investierte die katholische Kirche Millionen Dollar für Lobbyarbeit, um neue gesetzliche Grundlagen für Entschädigungen abzuwehren.

Fakt 5: Die Kirche hat bereits identifizierten Verbrecherpriestern ermöglicht, in Institutionen wie Internaten für Gehörlose, Waisen- und Kinderheimen sowie Schulen ihre Greueltaten fortzusetzen, teils durch Umzug in ärmere, schwächer entwickelte Länder und entlegene Regionen. Täter wurden immer wieder öffentlicher Aufmerksamkeit und der Strafverfolgung entzogen.

Fakt 6: Der Klerus muss Pädokriminalität aus eigenem Antrieb effektiv bekämpfen, insbesondere dort, wo sie nicht vorkommt, mithin ungestört verübt wird: in Polen, Italien, Afrika, Asien.

Die Mißbrauchsopfer erleiden eine Verwundung, die es vielen ein Leben lang unmöglich macht, zu vertrauen und zurechtzukommen: Eine Wunde, die nicht heilt.  (Volker Zastrow FAZ a.S.)

P.S.: Auf die Mißbrauchsfälle in Deutschland, wo die katholische Kirche um jeden Cent Entschädigung feilscht, komme ich zurück.