Immer wieder versuchen politische Extremisten von links und rechts gegen die EU und gegen den Euro zu hetzen; manchmal ist das billige Wahlpropaganda; Madame Le Pen und Frau Wagenknecht und Herr Gauland und Konsorten wissen natürlich auch, dass sie nur dann eine Chance auf die Machtübernahme haben, wenn der Euro abgeschafft wird und damit der ganze Laden zusammenbricht. Ich bin EU- und Euro-Fan und habe jetzt zum ersten Mal gelesen, welche Folgen die Rückkehr zur alten Währung für jedes Land haben würde.
Der Autor Thomas Gebert erklärt es in einem Artikel in der Zeitschridft „Der Aktionär“: „Extrem schwierig bis ganz ausgeschlossen ist es, den Euro-Währungsraum zu verlassen. Falls ein Land tatsächlich den Euro verlassen wollen würde, zum Beispiel Italien unter der neuen Regierung, könnte es das Lex-monetae-Prinzip anwenden. Danach kann ein Land seine eigene Währung festsetzen, mit der die Schulden unter ihrer Jurisdiktion beglichen werden können. Den Kredit in Euro, den sich ein italienischer Häuslebauer bei einer Filiale in Rom hat auszahlen lassen, kann er dann in der neuen Währung, nennen wir sie Lira, zurückzahlen. Eine neue Lira würde vermutlich direkt nach Einführung 40 bis 50 Prozent an Wert verlieren. (Selbst das britische Pfund verlor 25 Prozent, nur auf die Drohung hin, die EU zu verlassen)
Allerdings würden die 1,6 Billionen Kontoguthaben der Italiener bei italienischen Banken auch in Lira, die dann nur noch etwa die Hälfte wert wären, ausbezahlt werden. Das ist aber nur die halbe Geschichte. 80 Prozent des Geldes, das italienischen Banken von Anleihegläubigern zur Verfügung gestellt worden ist, unterliegt ausländischem Recht. Kredite von 770 Milliarden Euro des italienischen Staates würden selbst bei einer Einführung der Lira in Euro bestehen bleiben. Mit der halbierten Lira dann diese doppelt so teuren Euro-Schulden in Euro zu bezahlen, wird vollkommen unmöglich – nicht nur für den italienischen Staat, sondern auch für die italienischen Banken.
Bei einem Austritt aus dem Euro würde Italien sofort aufhören zu funktionieren. Ausländische Kontoguthaben könnten beschlagnahmt und italienische Schiffe in ausländischen Häfen festgesetzt werden. Ein geregelter Warenverkehr fände nicht mehr statt. 770 Milliarden einklagbare und vollstreckbare Forderungen in Euro gegen Italien und noch größere Beträge gegen italienische Banken würde das Land nicht überstehen.
Somit ist es vollkommen ausgeschlossen, dass Italien (oder die anderen betroffenen Länder) jemals aus dem Euro austreten wird.
Die Furcht vor einem Euro-Aus ist daher unbegründet.“
(Seit der Finanzkrise wollen uns Heerscharen von Ökonomen, Experten, Professoren und diverse unseriöse und inkompetente Zeitschriften einreden, dass der Euro vor dem Aus steht; hoffentlich halten sie jetzt die Klappe !)