In Deutschland bezeichnen sich Betriebswirte, Volkswirte, Philosophen, Historiker, Soziologen, Politologen und Psychologen als Wissenschaftler. Diese sogenannten Geisteswissenschaftler werden in England unter dem Begriff „Arts“ geführt, während die exakten Wissenschaften mit „Science“ bezeichnet werden. Volkmar Weise kommentiert das in seinem Buch „Die Intelligenz und ihre Feinde“ wie folgt:
„Zehntausende Soziologen, Psychologen, Historiker etc. werden zu Intellektuellen ausgebildet, während in den naturwissenschaftlichen, technischen und ingenieurswissenschaftlichen Fächern die Zahl der Studenten sinkt. Ausgestattet mit Halbwissen und wertlosen Abschlüssen müssen sie, um der Arbeistlosigkeit zu entgehen, sich immer neue Aufgaben ausdenken, mit denen sie den produktiven Sektor knebeln und Mittel entziehen. Ihre bevorzugten Berufsfelder sind die Politik sowie der öffentliche und halböffentliche Dienst (z.B. Universitäten), wo Heerscharen von Konflikt- und Friedensforschern, Gender-, Gleichstellungs-, Extremismus- und Vergangenheitsexperten nach staatlichen Subventionen haschen; andere finden prekäre Anstellungen in der Medienbranche.“
Diese Geisteswissenschaftler begegnen uns täglich als „Experten“ in den Medien, erklären uns die Welt und stellen abstruse oder aberwitzige Behauptungen auf. Diese Experten sind weit von wissenschaftlichen Prinzipien entfernt, z.B. von Nietzsches Forderung, dass das Ethos wissenschaftlichen Arbeitens laute, nichts zurückzuhalten, was gegen den eigenen Gedanken gedacht werden könne oder – wie der britische Ökonom John Maynard Keynes fragte: „When the facts change, I change my mind. What do you do, Sir ?“
Ignoranz gegenüber der eigenen Inkompetenz oder auch Dunning-Kruger-Syndrom, kurz DKS. Entdecker David Dunning, ein Sozialpsychologe aus New York, umschreibt das Problem so: “ Die Leute sind so inkompetent, dass sie nicht einmal merken, dass sie inkompetent sind. Und nicht nur das: Sie halten sich auch noch für kompetenter als die anderen. Da fallen mir sofort ein paar Artgenossen ein.“
In unserer Rubrik „Experten-Panoptikum“ befassen wir uns einmal wöchentlich mit jenen Herrschaften, die mit ihren Behauptungen und Thesen völlig daneben liegen und die ihre Irrtümer selbst dann nicht korrigieren und auf ihren Irrtümern beharren, wenn die Realität sie eingeholt hat.
Besonders die selbst ernannten „Top-Ökonomen“ beweisen die Absurdität ihrer Pseudo-Wissenschaft, wenn sie sich mit ihren Prognosen und Analysen völlig widersprechen. Vom Marketing ihrer selbst verstehen sie allerdings eine Menge – sie ernennen sich zu Verhaltensökonomen, Untergangspropheten, Medienökonomen, Aufmerksamketsökonomen usw. usw. Apokalyptiker wie der Star-Ökonom Hans-Werner Sinn kommen im depressiven Deutschland natürlich besonders gut an. (Ich ernenne mich hiermit zum Experten-Forscher und verlange eine Professur !)