Fußball – Fetischist

Mannschaftssport ist das beste Erziehungsmittel ! Alles lernen Kinder und Jugendliche hier ! Disziplin und Moral (der Starke beschützt den Schwachen) und halbwegs gesunder Lebenswandel und mit Niederlagen umgehen und Fairness und Pünktlichkeit und Kameradschaft und und und. Sozialpolitisch betrachtet ist Mannschaftssport extrem effektiv. Ich möchte dazu Ewald Lienen zitieren: „Ich sage seit Jahrzehnten, dass wir viel zu wenig in den Breitensport, in den Schulsport, in den Gesundheitssport und insbesondere in die Jugendbildung durch Sport investieren. Sport ist die größte Möglichkeit, Jugendliche zu erziehen, ihnen nahezukommen, überhaupt Einfluss auf sie zu haben. Durch das Sporttreiben können wir ihnen wichtige Werte wie Achtung und Respekt vermitteln. Und mit Hilfe der außersportlichen Jugendbildungsarbeit wie Seminare, internationale Jugendbegegnungen und Arbeitsgruppen haben wir die Chance, die demokratische Erziehung voranzutreiben. Im Grunde hat das Internet die Weltherrschaft übernommen – und wir verlieren Zugang und Einfluss. Wir haben als Gesellschaft verloren, wenn wir nicht gegensteuern. Wir müssen die Sportvereine finanziell so ausstatten, dass j e d e r Jugendliche aufgenommen werden kann und dass pädagogisch ausgebildete Trainer zur Verfügung stehen. Der erzieherische Gedanke im Sport wird von der Politik komplett unterschätzt.“

Ich behaupte, dass die Investitionen von einigen Milliarden in den Breitensport sogar eine volkswirtschaftliche Rendite bringen, weil enige hunderttausend Kinder weniger in die Obhut der Jugendämter oder der Arbeitsämter fallen. Auch die Wirtschaft (und damit wieder der Staat) profitiert, weil sie mehr motivierte und disziplinierte Mitarbeiter findet.

Es gibt sicher noch einige Ungerechtigkeiten in unserm Land, über die man diskutieren muss. Aber die Chancen-Ungerechtigkeit ist die für die Betroffenen und die Gesellschaft gravierendste. Was kann ein Kind dafür, wenn es in desolate Familienverhältnisse hineingeboren wird, wo Streit und Gewalt und Arbeitslosigkeit und Alkoholismus das Leben prägen ? Selbst die Eltern dieser Kinder kann ich nicht verurteilen, weil sie wahrscheinlich nur weitergeben, was sie selbst geprägt hat. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen und die Kinder spätestens im Alter von sechs Jahren in den Mannschaftssport (Fußball, Basketball, Handball) „zwingen“. Wenn dieses Breitensport-Konzept umgesetzt würde, könnte man evtl. auf den sehr lückenhaften und uneffektiven Schulsport verzichten und damit auch finanzielle Mittel einsparen.

Wir profitieren alle davon ! Wirtschaftlich und moralisch ! Und wir schließen eine große Gerechtigkeitslücke !!!